Grundsätzliches, da du dich als Newbie bezeichnest: Diese wunderbare Idee nennt sich in der OSM-Welt „mechanischer Edit“ und ist an strikte Prozeduren gebunden, damit kein oder nur minimal Kollateralschaden erzeugt wird. Du musst vorher deine exakte Vorgehensweise detailliert beschreiben und zur Diskussion stellen. In diesem Fall musst du zum Beispiel technisch ausschließen, dass Straßen, auf denen ausdrücklich 90 km/h erlaubt ist (die also so beschildert sind), mit umgetaggt werden.
Sofern kein source:maxspeed oder maxspeed:type zusätzlich zum maxspeed getaggt wurde kann man nicht sagen, ob dort jetzt das neue Defaultlimit gilt oder 90 per Schild immer noch gilt, von daher wird man keinen vollumfassenden automatischen Edit machen können.
Selbst wenn das getaggt wurde, kann man es nicht sagen, weil die Information nicht mehr aktuell sein muss. Ich kann mir vorstellen (wenn ich es auch nicht weiß), dass an einigen gut ausgebauten Strecken gerade im Zuge der Absenkung des generellen Limits bewusst 90-Schilder aufgestellt wurden, die dann natürlich im Mapping noch fehlen, selbst wenn das nur Monate davor geschehen ist.
Soweit ich die Diskussion gerade überflogen habe, gibt es wohl durchaus in manchen Départements weiterhin Stellen mit Tempo 90 km/h, wenn z.B. eine bauliche Mitteltrennung existiert oder bei Überholstreifen (mit zwei Fahrbahnen) oder Einbahnstraßen. Somit muss also vor Ort geprüft werden.
wenn man das systematisch macht ist es genauso ein mechanischer Edit wie wenn man es en-block macht, d.h. es muss auch vorher diskutiert werden. Es hilft einem oft nichts, jedes Element einzeln anzusehen, wenn man nicht weiß, was dort aktuell vor Ort ist. Geschwindigkeitsbegrenzungen sieht man fast nie in Luftbildaufnahmen.
Auch das erfüllt die Definition eines mechanischen Edit. Das Kriterium ist, ob glaubhaft ist, dass du die individuellen Verhältnisse überprüft hast, bevor du die Änderung durchführst. Wenn du z. B. irrtümliche landuse=industrial in landuse=forest änderst, geht das per Luftbild. Aber auch da musst du jedes Objekt einzeln prüfen, nicht einfach alle umtaggen. Bei Tempolimit geht das nur on the ground.
Ich oute mich mal wieder. Ich mache systematisch Edits im Strassenverkehr, aktuell - badusch - maxspeed auf primary in Thüringen. Überhaupt arbeite ich in aller Regel recht systematisch. Wen muss ich fragen, was ich morgen mappen/korrigieren darf?
Im Ernst: systematisch mit mechanisch gleichzusetzen ist Mumpitz und die Diskussion haben wir auch nicht das erste Mal.
Mechanisch ist es Tags ohne Prüfung zu ändern. Wenn sich wer was bei overpass oder osmose oder sonsto holt, ist da zwar eine Art Mechanismus dahinter, aber mehr auch nicht.
Es geht nicht darum, wie systematisch du arbeitest, es geht darum, ob du pauschal Tag A in Tag B änderst, ohne zu wissen, dass das auch in jedem Einzelfall stimmt. Wenn eine komplette Straße z. B. umgewidmet wurde, muss man das natürlich nicht an jedem Teilstück otg prüfen, du musst nur sicher wissen, dass das für die gesamte Straße stimmt. Das ist bei pauschalen Tempilimit-Anpassungen schwierig.
Ich glaube dass das der springende Punkt ist, weil das bei mir auch so angekommen ist. Und ich wehre mich dagegen. Systematische Edits sind keine mechanischen.
OK. Das mit dem “badusch” klang halt im Rahmen dieses Threats “…in einem Rutsch…” und “Ich oute mich mal wieder” (hört sich wie ein “Geständnis” an) etwas irritierend.