Proposal: Deprecation von landuse=forest

Okay, dann mal Butter bei die Fische:

Im Spätherbst 2019 bin ich

hier https://www.openstreetmap.org/#map=16/52.2336/9.5976

im Deister gewandert. Im amtlichen Geobasisdatenviewer sieht das so aus:

https://www.geobasis.niedersachsen.de/?x=9.5987&y=52.2345&z=11&m=lglnTopo

Dabei entstand auf dem Kalenberg folgendes Foto:

Zum Vergleich hier die Kartenausschnitte:

Und hier die zugehörigen Luftfotos, wobei das von Google Maps ganz offensichtlich deutlich aktueller ist als das amtliche:

So, und jetzt Du: Wo soll ich als Durchschnittsmapper die Grenze des forstwirtschaftlich genutzten Gebiets eintragen? Wo bekomm’ ich die nötigen Daten her? Das wäre ein Job für Profi-Mapper - wie viele kennst Du, die so viel Zeit dafür aufwenden können? Ganz abgesehen von der Frage, ob die entsprechenden Daten für Otto Normalmapper überhaupt zugänglich sind! Bleibt doch mal auf dem Boden der Realität! Für mich ist das Wald!

Kopfschüttelnd

tracker51

Edit: Typo beseitigt

Bei Käferflächen trage ich inzwischen landuse=forest ein, weil ich davon ausgehe, dass in fünf Jahren dort wieder Bäumchen stehen (wahrscheinlich sogar früher), dann aber niemand den Zwischenstand “scrub” bereinigt. Solche Fälle habe bei Kahlschlagflächen in Brandenburg dauernd. Irgendwann hat ein Sesselmapper “meadow” erkannt, aber niemand räumt auf, wenn dort wieder munter Wald sprießt. Zwischenstände trage ich nur dort ein, wo ich selbst regelmäßig unterwegs bin, entweder physisch vor Ort oder zumindest per Sat-Bild, und somit die spätere Rück-Umwandlung in forest sicher scheint.

Tja, und woher bekomme ich in dem von mir geschilderten Fall die “forestry”-Flächen her? Bis diese auf den von uns nutzbaren Luftbildern zu sehen sind, vergehen Jahre. Im folgenden mal die Fotos, die ich aktuell per Potlatch nutzen kann:

Was machen in so einem Fall die “forestry”-Fans?

Gespannt

tracker51

das stimmt so nicht ganz :wink:
ich mappe nur nicht überall in Brandenburg
https://www.openstreetmap.org/changeset/102947586

Sehr löblich. :slight_smile: Dann bist Du also der andere, der aufräumt. :sunglasses:

Mancherorts funktioniert das sehr gut, es belebt das Kartenbild und hilft jedenfalls bei der Orientierung im Gelände. Die Bedingung, dass etwas eine Mindestdauer haben soll damit es in OSM aufgenommen wird, zwei Jahre? Die sehe ich locker erfüllt.

Man kann das so sehen oder auch nicht. Das hängt von der Anwendung ab. Der Satz geht allerdings so oder so nicht auf das ein, was Nop geschrieben hat: Warum die Ausschließlichkeit von forest und wood, wenn offensichtlich mal beides, mal nur eines der beiden vor Ort angetroffen werden kann?

Wenn ich beim Schulterklopfen stören darf, das grenzt an Vandalismus: https://overpass-api.de/achavi/?changeset=102947586 nichts weiter gemacht, als ein paar inner gelöscht weil die nicht “richtig” getaggt waren. Wie wäre es damit, die Tags “richtig” zu stellen?

UPDATE: Sehe jetzt, dass die Wiesen vor 5 Jahren eingetragen worden sind und nehme deshalb an, dass da mittlerweile wieder Wald darüber gewachsen ist; habe aus dem vorhergegangen Posts so etwas wie ein Verbot Kahlschläge zu mappen herausgelesen und dann gemeint, jemand wäre gleich zur Tat geschritten.

Jetzt: Was sind Naturwaldreservate, und unterscheidet sich das von nichtreservierten Naturwäldern?

Den gleichen Vorwurf könnte man dem verlinktem Amt machen. Die kennen hier in meiner Gegend nur die Naturwälder 03-014 und 03-052 (“Fuchslöcher”), aber die angrenzenden NW Schaperberg und Wallmannort haben sie nicht in der DB. :wink: Aber könnte das vielleicht mit der Reserviertheit zu tun haben‽

Das wird hier heftig OT… Ich mache mal einen neuen Beitragsfaden auf.

Link kommt gleich.

ausgelagerte Naturwaldreservate: https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=826625#p826625

Sven

Lieber Kollege Hungerburg,
Dir sei verziehen…

Sehe Dir bitte mal in JOSM diesen Wald an mit dem Hintergrundbild von Geobasis Brandenburg Dop20c, da sieht man sehr gut die jungen Bäume, es ist fast HD mit meinem 4K Monitor.
Die Kahlschläge waren von 2016 und der User, der die Wiesen damals gemacht hat, hatte 2016 keine so guten Luftbilder wie heute.
Echte Waldwiesen lasse ich natürlich auch als MP inner bestehen, ich vergleiche immer mit amtlichen Karten. Bei einem frischen Kahlschlag, wo noch keine neuen Bäume zusehen sind, mappe ich auch schon mal eine Grasfläche. Im Harz gibt es in bestimmten Höhenlagen fast Totalausfall wegen Trockenheit, Sturm und Käfern. Dass muss man dann auch so darstellen (z.B. natural:scrub), denn da ist eben weitflächig kein intakter Wald.

Unterstützung!

Mit der Opendata-Geschichte in Brandenburg https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Brandenburg/Geoportal sind nicht nur die im OSM-Wiki-Link zusehenden Dienste verfügbar, sondern auch auch alle verfügbaren äteren Luftbilddaten, die hier zum Vergleich prädesteniert sind.

Vergleiche Geobroker Abschnitt Historisches: https://geobroker.geobasis-bb.de/: z.B. https://geobroker.geobasis-bb.de/gbss.php?MODE=GetProductInformation&PRODUCTID=ca127d2b-cef4-4eb7-877f-aea6cf79026e
Hier in Brandenburg gibt es neben 1953er (!!) Luftbilder[ca. 80-85% Landesfläche) Landesweit Daten aus den Zeiträumen:
-1992-1997
-2001-2005
-2001-2009
-2005-2010
-2009-2012
-2013-2015
-2016-2018

ab ca. 2009 zugleich als Infrarot und als Echtfarbluftbilder…

Mit einer ansatzweisen Ausnutzung der Datenquellen und sei es nur zum Vergleich lassen sich diese Bewaldungs/-Nichtbewaldungsvergleiche excellent ausführen.

Sven

Nachdem ich mir das Proposal mehrfach durchgelesen habe, glaube ich nun es auch verstanden zu haben. Meiner Meinung nach ein relativ akademischer Ansatz, dafür, dass OSM eigentlich eher für Keep it simple steht.
Man könnte das wohl schon so machen aber dann sollte doch bitte in dem Zuge auch noch das “landcover=trees” als deprecated angesehen werden. Dann wäre zumindest das Tagging für “eine Fläche auf der Bäume stehen” eindeutig.

Erst einmal wird das aber in viel Arbeit ausarten, zum einen die ganzen landuse=forest umtaggen und dann neu eingezeichnete Waldflächen begutachten ob entweder das boundary fehlt oder zu unrecht hinzugefügt wurde.

Aus dem Grund hab ich erstmal mit nein gestimmt. Wenn das Proposal nochmal überarbeitet wird, könnte ich mir aber auch vorstellen doch noch dafür zu stimmen.

So wie ich das verstehe, wird die Unterscheidung, die derzeit mit wood/forest abgebildet wird, ersatzlos gestrichen. Die neuen boundaries stehen nicht für das, was angeblich wood von forest unterscheidet, nämlich ob es sich um Nutzwald handelt oder nicht, sondern für administrative Grenzen. Nirgends steht da, dass umgrenzte Flächen ein commercial oder so Attribut zugewiesen werden könnte, wenn es sich um Wirtschaftswald handelt.

Übrigens haut das mit wood kontra forest aktuell auch nicht überall hin, vielleicht dort, wo die Proponenten dieser Unterscheidung daheim sind? Ein paar Diagramme dazu hier - https://www.openstreetmap.org/user/Hungerburg/diary/396447 - Den Flickenteppich als zusätzliche wood Löcher im forest Multipoly abbilden, nach wenig Aufwand sieht das nicht aus. Wo liegt letzten Endes dar Nutzen darin?

Ich finde das gerade KISS, da man als Otto-Normal-Mapper sich keinen Kopf mehr darum machen muss, wie man einen Wald/ eine Baum bestandene Fläche mappen sollte.

für Teil eins des proposals ja, landuse=forest durch natural=wood zu ersetzen. Teil 2 des proposals mit den boundary und Relationen ist das dann in meinen Augen nicht mehr KISS. Es gibt schon so viel davon in OSM, das wird immer komplizierter und fehleranfälliger.
Bei getrennter Abstimmung wäre mein Voting: Teil 1 Ja, Teil 2 Nein
Bei Abstimmung beider Teile zusammen dann leider auch nur zusammen ein Nein.

Genau so habe ich es auch gesehen und meine Ablehnung begründet. Die Begründungen vieler anderer Ablehner lauteten ähnlich.

Und wie kann man ein Forstgebiet Eurer Meinung nach einfacher darstellen?

Hier ein Vorschlag:

Ich hatte in meiner Begründung zur Ablehnung des Proposals eine Frage aufgeworfen:
(übersetzt :slight_smile:

“Warum nicht “natural: wood” mit dem zusätzlichen Tag “wood:forestry_use”? Es ist einfach und keine Mischung mit dem “Boundary” -Tag.”

Darauf kam die Erwiderung:
“natural:wood sollte die ganze Zeit Bäume haben, in einem Forstgebiet können Bäume nach der Ernte verschwunden sein. Also keine Bäume, aber immer noch ein Forstgebiet.”

Ich darauf:
Wenn “natural:water” manchmal trocken sein kann, kann man beispielsweise ein zusätzliches Tag “saisonal:yes” hinzufügen. Wenn “natural: wood” ein zusätzliches Tag “wood:forestry_use” hätte, kann man da auch Bäume fällen. Ich sehe kein Problem. Macht es einfach, nicht kompliziert."

Wenn man meinen Vorschlag mal umsetzen würde (die Umsetzung wäre simpel), dann hätten wir Naturwald wie bisher als natural:wood und überall da, wo jetzt landuse:forest ist, würde dann ersatzweise natural:wood sein mit Zusatz-tag wood:forestry_use.

Keine neuen Grenzen, nur umtaggen.
Forst bleibt erhalten unter anderem “Etikett”.
Jeglicher Wald ist aber natural:wood, wie es sich die meisten wünschen oder vorstellen können, auch viele Ablehner des Proposals.

+1
aber das hättest Du schon in #81 erläutert.

Hier hat sich ja herausgestellt, dass Forstgrenzen faktisch administrative Grenzen sind, die nicht unbedingt deckungsgleich mit örtlich vorhandener Vegetation sein muss. Die Forstgrenzen sind auch eher selten vor Ort verifizierbar. Sowas zu mappen erfordert Spezielwissen, dass die allermeisten Mapper nicht haben. Wir mappen auch keine Flurgrenzen und Grundstücksgrenzen. OSM will kein Kataster sein, weder für Kommunen noch für die Forstwirtschaft.

Wenn es um forstwirtschaftlichen Nutzung geht, dann in einfach mit Zusatztags, administrative Forstgrenzen am besten einfach weglassen.

hatte ich nicht mehr dran gedacht…sorry
Aber :
“Steter Tropfen höhlt den Stein.”