Hallo,
ich finde es schön, dass nicht nur die alten (Geodaten-)Verbände (sorry, das musste sein) gefragt werden, sondern auch die OSM-Community.
Kann es sein, dass du die verlinkte .odt-Datei nicht genau angeschaut hast? Die verlinkte .odt-Datei gibt eine Struktur bzw. Themen vor. Ich habe mir zudem den vierten Geofortschrittsbericht angeschaut. Dieser ist kein Sammelwerk von Einzelstatements verschiedener Verbände, sondern ein Werk, wo ohne besondere Kennzeichnung Beiträge Dritter eingeflossen sind (Liste der Dritten ist am Ende des Berichts). Die verlinkte .odt-Datei gibt eine Struktur bzw. Themen vor.
Sinnvoll beitragen können wir zu Kapitel 5, Abschnitt Lizenzen. Hierzu mal meine Notizen, die man noch in Teilen ausformulieren muss:
Quellennennungsproblematik bei Datennutzern, die Daten zusammenführen im Allgemeinen und bei OSM im Speziellen
Viele amtliche Geodatensätze werden als Open Data unter Lizenzen veröffentlicht, die eine Quellenangabe erfordern. Das ist für Nutzer praktikabel, deren Projekt nur wenige Datenquellen nutzen. Das OpenStreetMap-Projekt arbeitet jedoch grenzüberschreitend und nutzt neben den eigenen Erhebungen seiner Beitragenden unzählige Datensätze Dritter (Orthophotos, Kartenwerke, Verzeichnisse …). OpenStreetMap-Daten werden nicht nur von OpenStreetMap, sondern auch von unzähligen Dritten für gewerbliche, ehrenamtliche und hoheitliche Zwecke genutzt. Es ist bei diesen Nutzungen nicht praktikabel, neben OpenStreetMap selbst jede einzelne Quelle von OpenStreetMap gleich mit derselben Prominenz zu benennen. Die Angabe der Vielzahl an Quellen, egal ob bedeutend oder nur minimal beitragend, nimmt, wenn man die Anforderungen aller Quellen an die Namensnennung befolgt, bei Karten auf Websites so viel Platz ein, dass je nach Größe der Kartendarstellung für den eigentlichen Karteninhalt kaum noch Platz auf dem Bildschirm übrig bleibt.
Deshalb müssen Rechteinhaber, deren von den OpenStreetMap-Mitwirkenden verwendet werden, einer vereinfachten Namensnennung zustimmen. Statt sie bei jeder Verwendung von OpenStreetMap-Daten anzugeben, werden diese Quellen nur auf einer zentralen Seite aufgelistet, die indirekt von der Quellenangabe “© OpenStreetMap contributors” verlinkt ist. Hätten diese Rechteinhaber nicht zugestimmt, müsste jeder, der OpenStreetMap nutzt, eine Quellenangabe wie in der folgenden Abbildung angeben:
Bildunterschrift: Fiktive, ausführliche OpenStreetMap-Quellenangabe. Quellenangabe bei OpenStreetMap, falls keiner dieser Rechteinhaber OpenStreetMap eine Ausnahmegenehmigung zur vereinfachten Quellenangabe erteilt hätte. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Korrektheit.
Nicht alle Behörden, die freie Geodaten veröffentlichen haben OpenStreetMap eine Ausnahmegenehmigung erteilt oder die Quellenangabe in ihren Nutzungsbedingungen präzisiert. Ihre Datensätze sind, obwohl sie Open Data sind für OpenStreetMap und seine Nutzer nicht nutzbar. Positiv hervorzuheben ist das Land Nordrhein-Westfalen, das die Lizenz seiner Geobasisdaten zum 1. März 2020 von der Datenlizenz Deutschland 2.0 Namensnennung auf die Zero-Variante (d.h. ohne Quellenangabe) umgestellt hat, sowie das Bundesland Brandenburg, das eine Präzisierung in die AGB der Landesbetrieb Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg aufgenommen hat.
Das Problem besteht, weil den Ländern und Kommunen die Datenlizenz Deutschland mit Namensnennung als Lizenz empfohlen wird. Um die Nutzung amtlicher Geodaten in Zukunft zu erleichtern und zu fördern, sollte stattdessen Zero-Variante der Datenlizenz Deutschland empfohlen werden. Die Namensnennung bringt für die Behörden, die die Datensätze herausgeben, nämlich kaum Vorteile. Aufgrund der Gebührenfreiheit erhalten sie keine Zusatzeinnahmen. Da sie nicht auf die Mitarbeit der Bürger angewiesen sind, ist auch keine Namensnennung auch nicht, anders als bei OpenStreetMap, zur Qualitätssicherung erforderlich.
Für Herausgeber, die Wert auf eine Namensnennung legen, sollte die Datenlizenz Deutschland in einer neuen Version herausgegeben werden, die präzisere, praxisnähere Angaben zur Namensnennung machen.
Anmerkungen:
- Liste der Quellen zum Kopieren (falls es jemand mal braucht, kein Anspruch auf Vollständig- und Korrektheit): AND-Daten, 2007 | EU Copernicus (GMES) | Strava | DELFI e.V., CC-BY 4.0 | Geoportal Berlin, diverse Datensätze, dl-de/by-2-0, Daten geändert | GeoBasis-DE/LGB, diverse Datensätze, dl-de/by-2-0, Daten geändert | Freie Hansestadt Bremen | Freie und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung, diverse Datensätze dl-de/by-2-0, Daten geändert | Freie und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde, Denkmalschutzamt, 2013, dl-de/by-2-0, Daten geändert | Stadt Frankfurt am Main, Orthophotos dl-de/by-2-0, Daten geändert | Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR, odc-by, Daten geändert | Stadt Köln, diverse Datensätze, Amt für Stadtentwicklung und Statistik, CC-BY 3.0 DE | Stadt Moers, diverse Datensätze, dl-de/by-2-0, Daten geändert | Stadt Bielefeld, Amt für Geoinformation und Vermessung, CC-BY 4.0 | Bundesstadt Bonn-https://www.opendata.bonn.de | Landeshauptstadt Dresden, diverse Datensätze, dl-de/by-2-0, Daten geändert | Mitteldeutsche Verkehrsverbund GmbH, CC-BY 4.0 | ProRail | Kadaster/Beeldmateriaal, CC-BY 4.0 | Ministerie van Infrastructuur en Waterstaat, CC-BY 4.0 | Ministerie van Binnenlandse Zaken en Koninkrijksrelaties, CC-BY 4.0 | Centraal Bureau voor de Statistiek, CC-BY 3.0 | Wandelnet | B.R.I.C. UrbIS, ODC-BY | AIV | De Lijn | Géoportail de la Wallonie | TEC SRWT, CC-BY 4.0 | Famenne à Vélo | Grote Routepaden | Deutsche Bahn AG
- Downloadlink zum Originalbild
- In dem Bericht geht es um die Tätigkeit des Bundes in Sachen Geodatenverwaltung/-nutzung bei den Behörden des Bundes sowie die Offenlegung, Zugänglich- und Nutzbarmachung der Geodatenbestände des Bundes.
- Die Länge unseres Beitrags ist begrenzt. In der .odt-Datei steht dazu: “Die Beiträge sind auf einen Umfang von max. 2500 Zeichen (inkl. Leerzeichen) zu begrenzen, Abbildungen inkl. Abbildungsbeschriftung exklusive.”
- Das mag vielleicht inhaltlich nicht ganz in den Bericht passen, aber man kann ja mal schauen, was das IMAGI-Geschäftsstelle dazu meint.
Viele Grüße
Michael