ODbL Zustimmung /ODbL Agreement rate

Ich dachte eigentlich, dass diese Frage schon beantwortet wurde:

  • Die CT erlauben zukünftige Lizenzwechsel per 2/3-Mehrheit.
  • Die CT erlauben kollektive Namensnennung.
  • Die ODbL ist eine Datenbanklizenz, und ein Einzelbeitrag ist womöglich keine Datenbank. Die separate rechtliche Regelung für Einzelbeiträge und die Gesamt-DB soll auch einfach dieser Situation gerecht werden.

Die Debatte gibt es schon, seit es die ähnlich gelagerten “Copyright Assignments” in Open-Source-Projekten gibt (siehe die bereits mehrfach genannten prominenten Beispiele wie Free Software Foundation und Apache Foundation). Man kann solche Konstrukte mögen oder nicht.

Ich sehe es so: Es ist gerade für ein Projekt mit so vielen Beitragenden und einer noch nicht bewährten Lizenz nützlich, die oben genannten Rechte gemeinschaftlich ausüben zu können. Andererseits möchten viele nur ungern jedem diese Rechte einräumen (d.h. unsere Daten unter PD/CC0 stellen). Daher bleibt eben nur die Option übrig, diese Rechte auf das Originalprojekt zu beschränken.

Der wichtigste Grund ist der, dass zukünftig eine 2/3-Mehrheit über die Lizenz entscheiden kann. Das ist aus Sicht der License Working Group die wichtigste Änderung, damit kleine Minderheiten durch ihre Ablehnung nicht mehr den gesamten Datenbestand gefährden können.

Deshalb habe ich vorgeschlagen, dass jeder Mapper zusätzlich die Möglichkeit bekommet, seine Daten auch als urheberrechtsfrei (CC0) zu kennzeichnen, damit diese Daten von allen Forks genutzt werden können. Die inoffizielle Antwort des LWG-Vorsitzenden kann man hier nachlesen.

Gruß FK270673

Was sollen wir in Deutschland denn mit “Copyright Assignments” machen? Sowas ist bei uns gar nicht möglich weil Urheberrechte nicht übertragbar sind (ein Testament mal aussen vor gelassen).

Der full-history wird ja nur ~ alle 3 Monate aktualisiert. :wink: Bei mir hat das durchlaufen 26h gebraucht.

Interessant wäre es, wenn man den einmal in eine DB/excel/etc. hauen würde und dann jeweils das daily-diff addiert.

Dieses Ziel ist aber wie hier im Thread herausgearbeitet wurde klar verfehlt!!!
Warum? 1. Weil nur Rechte auf die OSMF übertragen werden können, welche ich auch besitze. Ich bin nach Auslegung von SimonPoole (http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=160935#p160935) nicht gezwungen das zu prüfen oder anzugeben.
Ich darf alle Daten eintragen importieren, wenn sie nach meiner Meinung der jetzigen Lizenz (Odbl) entsprechen.
Dies ermöglicht der OSMF nur einen unproblematischen Wechsel zu einer kompatiblen Lizenz. Allerdings niemals zu einer “freieren”, denn dann müssten erstmal die daten identifiziert werden, welche der Lizenz nicht entsprechen. Das ist aber unmöglich!
Also der einfache Lizenzwechsel ist schon juristisch nicht haltbar.

Merke: das ist -meine- Auslegung, sprich -mein- Verständnis der Lage.

Und du nach 1.a die Erlaubnis vom “Eigentümer” hast.

Nicht wenn man sich an die (leider nicht in den CTs eingegangenen, aber dennoch vorhandenen) Regeln hält.

Du kannst die OSMF nicht die Undizipliniertheit der Mapper zum Vorwurf machen, sondern höchtens deine Mapper-Kollegen und dich selber an der Nase nehmen. Imports verseuchen die Daten ja schon seit Jahren. Die Seuche macht einen zukünftigen Wechsel nicht unmöglich, sondern nur mühsamer als nötig.

Simon

Rein logisch scheint CC0 (Nutzung ohne Bedingungen, entspricht PD) dann doch die einfachste Alternative zu sein. Wäre schön, wenn sich die Ablehner einer komplizierten Lizenz irgendwann dazu entschließen könnten, ihre Daten für alle Projekte freizugeben.

Gruß FK270673

ich glaube, man kann seine Ablehnung jederzeit zurücknehmen, also auch heute.
Ansonsten hätten ja bisher 7 user nicht den Weg ins “heimische Lager” zurückgefunden :slight_smile:

Das geht aber sicher nur bis zu einem Zeitpunkt, der in einigen Monaten(?) erreicht sein wird.

Gruss
Walter

Ich sehe theoretisch keinen Grund, warum man eine Ablehnung nicht jederzeit wieder zurücknehmen sollte, also auch in ferner Zukunft.

Allerdings ist das irgendwann relativ sinnvfrei, denn es kommt dann natürlich zu spät für die Daten, die bereits entfernt wurden.

bye
Nop

Halt so einfach ist es dann doch wieder nicht. Ich bin bereit, und so habe ich den Gedanken von Openstreetmap immer verstanden, meine Daten allen und jemdem frei zur Verfügung zu stellen. Ich möchte aber auch eine gegenleistung dafür haben.
Diese kann entweder Geld sein oder Server, aber auch wie es der Share alike Gedanke verfolgt ein Rückfluss von Innovationen sein.
Bei CC0 besteht allenfalls eine moralische Verpflichtung dazu und diese sehe ich vor allem bei großen kommerziellen Projekten kritisch.
Ich würde also meine Rechte einer vertrauenswürdigen Organisation überlassen, damit sie diese Dinge in meinem Sinne regelt.

Die OSMF ist aber nach derzeitigem Stand der Dinge nicht diese Organisation, weil sie mir zwar alle Rechte abnimmt, sich aber nicht in meinem Sinne verpflichte diese Daten zu verwalten. Die CTs verpflichten die OSMF lediglich unter einer freien Lizenz die Daten bereitzsutellen. Das beudeutet im Umkehrschluss aber auch das die Daten CC0 für alle sein könnten. Dies möchte ich aber aus den oben beschriebenen Gründen nicht.

Ich hab nicht geschrieben, dass es nicht gültig ist, nur IMHO problematisch. Einerseits kannst du das jederzeit ändern (was für -neue- Daten in Ordnung geht, für bestehende nicht), anderseits ist der Ort wo du die Deklaration machst “beliebig”, sprich nicht wesentlich anders als wenn ich in meinem Vorgarten ein Schild aufstelle wo darauf steht “Meine Daten sind frei” :-).

M.a.W. müsste meine Meinung nach die OSMF eine offizielle Möglichkeit anbieten so eine Erklärung abzugeben (was sie aktuell wohl aber sicher nicht machen wird um die Situation nicht noch weiter zu verkomplizieren).

Simon

Der Punkt wird definitiv kommen (Phase4?) danach gibt es keinen Weg zurück.
gruss
Walter

Es ist aber nun mal schon durch die Natur des Projektes gegeben (das einzige das auch nur ansatzweise vergleichbar ist, ist wohl Wikipedia), jeder Fork hat z.B. auch unsere e-mail Adressen nicht. Bei einem SW-Projekt mit ein paar Mitwirkende vermutlich nicht so ein Riesenproblem, bie uns wo wir Daten aus vielen verschiedenen Quellen haben, wo man auch mal nachfragen muss, ein grosses Problem.

Schlussendlich ist das Mistrauen gegenüber der OSMF mir nicht ganz einleuchtend, die Organisation ist vollständig durch “uns”, sprich die Mapper kontrollierbar, man muss nur Mitglied werden. Das Mistrauen gegenüber der OSMF läuft auf ein Mistrauen gegenüber den Mitgliedern der OSMF heraus. Und um bei der Lizenz mitbestimmen zu können muss man nicht mal Mitglied sein. Hat keinen riesigen administrativen Apparat (genau gesagt hat sie nichts), gibt im wesentlichen kein Geld aus, hat auch keins, ist völlig transparent. Was will man mehr verlangen?

Im Augenblick werden Ideen zu den OSMF Statuten eingefordert, ein völlig offener Prozess, wenn euch was nicht passt, wieso macht ihr da nicht mit?

Simon

Ich gehe nicht davon aus, dass definitiv alle nicht geeigneten Daten gefunden werden müssen. Zumindest nach deutschem Recht musst du AFAIK im Allgemeinen nur so viel prüfen, wie technisch sinnvoll machbar ist (z.B. nach source-Tags filtern und sowas), und auf entsprechende Hinweise reagieren (wenn sich also ein Datenspender mal beschwert), aber nicht völlig zweifelsfrei den rechtlichen Status jedes Objekts nachweisen können. Außerdem sollten ja in der Theorie Importe über gesonderte Accounts laufen.

Also das Mistrauen gegenüber der OSMF rührt einzig und allein aus den CTs. Hier ist die Möglichkeit das alle aktiven Mapper die Lizenz ändern können, und zwar in eine Richtung die dem Projekt aus meiner Sicht nicht zuträglich ist (CC0). Das wäre möglicherweise noch fair, wenn man davon ausgeht, das jeder aktive Mapper nur einen Account hat. Aber nach Definiton lässt sich bei größeren komerziellen Interessen dieses Abstimmungsergebnis leicht manipulieren und dann wären wir sofort bei CC0. Davon profitieren würde aber nicht OSM, sondern die großen Unternehmen.
Heute mit der CC BY SA sind sie an gewisse Dinge gebunden und geben sich viel Mühe die Community zu unterstützen. Was wären wir ohne diese Sattelitenbilder von Bing. Aber wir dürfen nicht vergessen solche Unternehmen waren noch nie dem Gemeinwohl verpflichtet. Und genau die haben aus meiner Sicht die Möglichkeit schnell eine 2/3 Mehrheit auf die Beine zu stellen.

Ich möchte keinem der OSMF Mitglieder mein Mistrauen aussprechen. Das wäre in keinsterweise gerechtfertigt. Das Mistrauen ergibt sich nur aus den CTs.

Für das Wiki mag es vielleicht problematisch sein (wobei man in der History leicht nachschauen könnte, ab wann man den PD-Hinweis wieder gelöscht hat und im Template auch eindeutig drin steht, dass man die OSM-Daten meint).

Das Anklicken des Kästchens bei der Anmeldung dürfte aber bindend sein und nicht nur eine Meinungsumfrage, da es ein eindeutiges Opt-in ist und man eine bewusste Handlung setzen muss. Ansonsten wären ja auch alle ähnlichen Kaufverträge im Internet problematisch, bei denen man oft den AGB extra zustimmen muss.

Wie oben erwähnt, ist die Erklärung bei der Anmeldung IMHO klar und eindeutig.

Tschau, Andreas

Ja, und zwar wie hier definiert (Hervorhebung von mir):

http://www.osmfoundation.org/wiki/License/We_Are_Changing_The_License

Ich kann ja auch nichts dafür, und hätte das auch nicht so gemacht, aber so ist es nun mal.

Simon

Und da bin ich wieder bei meinem Einstieg in diese Diskussion:
Wieso macht man sich jetzt beim Wechsel auf die OBDL Gedanken, wie man am Besten den naechsten Lizenzwechsel durchziehen kann?

Wenn man der OBDL keinen dauerhaften Bestand zutraut, warum wechselt man dann dort jetzt ueberhaupt hin?

Gruss
Torsten

Mein “Misstrauen” hat zwei Ursachen:

  1. Der Anteil der OSMF-Mitglieder im Vergleich zur Gesamtzahl der Mapper ist verschwindend gering. Deshalb sehe ich nicht, dass die OSMF fuer sich in Anspruch nehmen kann, fuer die Masse der Mapper zu sprechen.

  2. Der aktuelle Lizenzwechsel ist der beste Beleg fuer ein Misstrauen gegenueber der OSMF. Meiner Meinung nach haette die OSMF die Gesamtheit der Mapper erst fragen sollen, was diese vom Lizenzwechsel haelt. Stattdessen hat die OSMF einfach von sich aus beschlossen, und ueberlaesst den Mappern nur im Nachhinein die Wahl, ob sie mitziehen oder ob sie sich verziehen wollen.

Mit dem aktuellen, stufenweisen Vorgehen kann die OSMF in Zukunft jeden Lizenzwechsel nach Belieben erzwingen: Sie sperrt irgendwann diejenigen aus, die gegen die neue Lizenz sind, und nach einer gewissen Zeit hat sie zwangslaeufig die noetige 2/3-Zustimmung der aktiven Mapper.

Gruss
Torsten

Das ist mir bekannt, was aber hat die Lizenz der Geodaten mit meinen PNs oder dem blog zu tun?