Landuse=grass quer über Straßen. Warum?

Wie wäre es mit einem neuen Tag highway=green für Straßengrün?

Das finde ich auf den ersten Blick sehr missverständlich:
Bei einem highway=bus_stop ist ja noch einsichtig, dass da nicht die Straße eine Bushaltestelle ist, sondern eine Bushaltestelle an der Straße, bei highway=green denke ich zuerst an eine “grüne Straße (-> ???)” und nicht an ein Straßengrün.

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Auch wenn ich verstehen kann, dass es Leute gibt, die landuse=grass kritisch sehen: Das hier vorliegende Problem würde es auch mit highway=green bestehen. Davon abgesehen: die Motivation derer, die landuse=grass quer über die Straßen legen, ist ja wohl, dass sie im Kartenbild keine weißen Streifen rechts und links der gerenderten Straßenlinie sehen wollen. Sie würden sicherlich auch weiterhin landuse=grass verwenden, da dieses allgemein gerendert wird.

Davon abgesehen: Ich finde es vor Ort schwer, festzustellen, welcher Teil eines Grünstreifens rechtlich gesehen zur Straße gehört und welcher nicht. Da finde ich ein eher neutrale landuse=grass schon passender.

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Dem stimme ich zu und habe selber auch überhaupt kein Problem damit, wenn jemand akribisch die Seitenstreifen eine Straße oder eines Feldweges mappt und mit landuse=grass taggt, oder auch (wie von Dir weiter oben ausgeführt) einen Grasstreifen zwischen Straße und Fuß/Radweg.

Mich nerven nur die nachlässig dahingerotzten “grass”-Flächen, die alles überdecken, was nicht rechtzeitig flüchten kann - die Straße selber, Gestrüpp, Wald und noch ein paar Meter vom daneben liegenden Acker.

Mir geht es also nicht darum, grundsätzlich alle landuse=grass an Straßen und Wegen zu entfernen, sondern das Mapping so zu verbessern, dass es der Realität entspricht.

landcover=grass wäre noch passender, hat aber den “Riesennachteil” dass es in der Standardkarte nicht gerendert wird, es bleibt also bei den hässlichen weißen Streifen :wink:.

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Geht mir genauso und ich habe auch schon manche dieser Flächen einfach entfernt. Oft mache ich mir aber auch die Mühe, diese durch passendere Flächen zu ersetzen.

Ganz künstlerisch wird es, wenn über einer aufgeteilten Kreuzung ein landuse=forest liegt und in der Kartendarstellung demzufolge auf allen Inseln Wald steht. So was schneide ich auch zurück, wenn ich die Kreuzung bearbeite, aber das kann in Arbeit ausarten.

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So, hier mal ein Mitarbeiter einer Straßenmeisterei (und sogar einer, der hauptsächlich für die Grasmahd zuständig ist) zu dem Thema: Den befahrbaren Streifen (Bankett) neben der Oberbaukante der Verkehrsfläche kann man als Teil der Straße sehen. Der sollte in der Theorie 1 Meter breit sein, in der Praxis, naja… da existiert er manchmal gar nicht, manchmal kann man einen kompletten LKW hinstellen (“wilde” Parkflächen). Die Fläche zwischen diesem Streifen und einer Fläche mit anderer Nutzung kann man durchaus als Wiese bezeichnen, also auch landuse=meadow. “Lohnt” sich aber nur, wenn die Fläche eine entsprechende Breite hat.

… wenn aber dort ein Graben verläuft, hat man auch wieder ein Argument, diese Fläche der Straßenfläche zuzuorden nach dem Motto, die Straßenentwässerung sei auch Teil der Straße. Ähnlich sieht es aus bei Böschungen. Wie ich bereits schrieb: Die Abrenzung wird schwierig. Daher bin ich sehr dafür, es bei dem zu belassen, was ohne Hintergrundwissen zu erkennen ist: Es handelt sich um eine mit Gras bewachsene Fläche, die regelmäßig gemäht wird (insofern kein natural=grassland ist), die aber auch keine typische Wiese oder Weide ist.

Im Graben wachsen, ähnlich wie auf einer Wiese, Gräser,Wildblumen,etc. . Zwar ist ein Graben ein wichtiger Bestandteil der Entwässerung, die Fläche dient jedoch in ähnlichem Maße der Natur wie jede andere Wiese. Gut, ein- bis zweimal im Jahr wird gemulcht (nicht gemäht).
Gerade große Böschungen werden aber überhaupt nicht vollständig gemäht, maximal auf einer Breite von 4-5m neben der Fahrbahnkante. Das ist bei manchen Straßen nicht einmal ein Drittel der Breite. Was unterscheidet diese Fläche von Wiese (teilweise auch Buschland) ? Außer der geneigten Lage nichts.

Ich sehe das genauso, die Grabenböschungen entsprechen vom Bewuchs her einer Wiese und keiner reinen Grasfläche. Allerdings wird in OSM als landuse=meadow hauptsächlich das getaggt, was der Gewinnung von Heu oder dem Weiden von Nutztieren dient (siehe https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:landuse%3Dmeadow) und das ist bei einer Grabenböschung eher nicht der Fall.

M.E. ist es aber auch nicht so wichtig, ob der eine dort “grass” taggt oder ein anderer “meadow”, ausschlaggebend ist für mich, dass die Flächen sauber erfasst sind.

Das sehe ich auch so.

Bei mir ist es eine Vereinfachung, wenn ich ein großes landuse=farmland z.B. an Straßen und Wassergräben aufteile, dann entstehen erstmal diese Flächen, die vom Acker einer Straßenseite zur anderen Straßenseite gehen. Später teile ich diese weiter auf und schneide die Fahrbahn aus. Manchmal lasse ich es so. Ich denke eine Verbesserung zu vorher ist es allemal.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Deinen Kommentar richtig verstanden habe. Ich teile auch sehr große Landuse-Flächen gerne mal an Straßen oder Wegen auf, aber ich bin bisher noch nicht auf die Idee gekommen, die aufgeteilten Flächen dann wieder mit einem landuse=grass zusammenzukleben. Warum das eine Vereinfachung sein soll, erschließt sich mir nicht.

Ich lasse die getrennten Flächen vorerst mal an Straße oder Weg enden und schau dann, ob da noch etwas nachzutragen ist, z.B. kleinere Streifen Gras (die tatsächlich existieren und nicht bloss erdacht sind) oder “scrub” oder was auch immer.

Hauptsache das Straßenbegleitgrün wird nicht als landuse=village_green erfasst, das wäre ein Dorfanger. Oft genug gesehen, obwohl zu falsch. Oder leisure=park auf dem grünlichen Mittelstreifen :melting_face:

Ich denke nicht. Was ich mache ich folgendes. Ich teile ein landuse=farmland entlang der Grenzen der Ackerflächen. Dann entsteht automatische eine Fläche, die die Straße/den Weg mit Grünstreifen enthält. Diese lösche ich nicht, sondern tagge sie als landuse=grass um.

Als nächsten Schritt müsste man diese Fläche dann entlang der Fahrbahnkanten teilen, so dass man die Fahrbahnfläche ausschneidet oder als area:highway taggt:

Manchmal habe ich Zeit und Lust für diesen zweiten Schritt, manchmal auch nicht.

Wenn Du es nicht weiter auftrennst, dann ist die Fläche mMn falsch, wenn Du sie auftrennst, dann ist das Risiko groß, dass Du die Straße schmaler “machst”, als sie in der Praxis ist, weil ja das Grün gerne mal auf der befestigten Fläche wuchert.

Puh! Ja, kann man so sehen. Aber OSM lebt davon, dass jemand anfängt und jemand anderes weiter macht/verbessert. Vorher war dort eine große landuse=farmland Fläche, was mindestens genau so falsch ist. In meinen Augen ist es eine Verbesserung der Daten.

Eine Verbesserung ist es insofern, als die Ackerfläche jetzt genauer abgeteilt ist.
Das landuse=grass o.ä. ist aber sachlich falsch. Es stört nur “in der Karte” nicht so sehr, weil die Straßenlinie ja breit genug gerendert wird und so eine Straßenfläche vorgetäuscht wird.

Die Fläche kann man mMn auch leer lassen, eine spätere Aufteilung geht genau so gut wie bei einer Dummy-Fläche.

Für 30-50% der Fläche, ja natürlich. Habe ich auch geschrieben. Ich plädiere ja nicht dafür diese Flächen dauerhaft beizubehalten, sondern wollte nur die Liste der Gründe ergänzen, warum es solche Flächen gibt. Bei mir ist es ein Zwischenschritt bei der Zerlegung von landuse-Flächen. Für mich persönlich ist das spätere Aufteilen in Grünstreifen und Fahrbahnfläche so einfacher.