Verbindungsweg über Kreisverkehr-Insel für Schwerlasttransporte

Was spricht gegen access=hgv?

Dass nicht jeder HGV einfach die “Abkürzung” nehmen darf, sondern nur Schwertransporte mit spezieller Genehmigung.

Die Geometrie stimmt und der Grund ist, dass diese Verbindung von beiden Seiten genutzt werden kann. Der Schwertransport muss also in beiden Richtungen einen Weg auf der Gegenfahrbahn zurücklegen, daher geht das auch nur mit einer speziellen Genehmigung und im Regelfall ist dann an diesen Stellen auch Polizei dabei, um den Gegenverkehr abzuregeln.

Daher passt m.E. higway=service + access=permit hier am besten.

Ich habe so etwas Ähnliches schon vor seehr langer Zeit so gemapped:
https://www.openstreetmap.org/way/239812390/history
Das access=no kommt vom entsprechenden Schild, das Fahrzeugverkehr jeglicher Art verbietet. Alternativ könnte ich mir in Anlehnung an den Post #9 mit access=no + hgv=private anfreunden.
“permit” mag ich irgendwie nicht (und sehe auch keinen wirklichen Mehrwert gegenüber “private”. Was genau soll denn der Unterschied sein? Irgendwie ist das um 2020 ins Wiki gewandert, weil es de facto genutzt wird https://taginfo.openstreetmap.org/tags/access=permit#chronology - gestüttzt durch einen Editor, da plötzlich und ohne Diskussion (die mir bekannt wäre) häufig genutz…)
Die Durchfahrt ist hier nämlich jeweils eher nur einmalig erlaubt - und ist nicht “einfach” erhältlich. Jedenfalls nicht bei meinem Beispiel.

So, wie es hier beschrieben wurde, halte ich highway=service in Kombination mit access=no für die beste Kombination.

Gerade dieses spricht sehr für ein access=no
vgl. hierzu https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:access%3Dno:

Einen Zusatz wie hgv=permit oder hgv=private würde ich weglassen - vgl. https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:access%3Dpermit

Ich halte hgv hier für die falsche Fahrzeugklasse. Denn hgv meine LKW-Verkehr allgemein. Diese Trasse quer über den Kreisel ist aber offensichtlich für Sondertransporte, also genehmigungspflichtige Schwertransporte geacht. Diese mit hgv erfassen zu wollen wäre so, als würde man ein “Taxi frei” mit “motorcar=yes” erfassen wollen.

Ich möchte hier darauf hinweisen, dass wir auch Baustellen, an deren Zufahrten ein allgemeines Verbot für Fahrzeuge aller Art steht, nicht ergänzen, dass dort Baustellenfahrzeuge trotzdem entlang fahren dürfen, obwohl wir in der Regel wissen, dass diese, sofern sie auf die Baustelle müssen, dort auch entlang dürfen. Wir schreiben auch an eine solche Straße nicht, dass Rettungsfahrzeuge dort entlang dürfen. Letzteres nur, wenn per Schild ausdrücklich darauf hingewiesen wird. Ich gehe nicht davon aus, dass diese quer über einen Kreisverkehr verlaufenden Trassen mit irgendwelchen Ausnahmebeschilderungen versehen sind sondern entweder schlicht mit Pollern oder Schranken gesperrt sind oder mit einem “Verbot für Fahrzeuge aller Art” ohne ausnahmeregelndem Zusatzschild versehen sind. Für welche Fahrzeuge hier also wie leicht oder schwer eine Ausnahmeregelung zu erlangen ist, können wir nur spekulieren ohne das dabei irgendein Mehrwert daraus entstünde. In solchen Fällen ist Weglassen eines solchen Zusatztags meiner Meinung nach die bessere Wahl.

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Und ich finde Deine Reaktion super :roll_eyes:

+++1 Gute Einstellung! Gefällt mir!

Ich bin schon dafür, diese “Wege” einzuzeichnen. Sie fallen deutlich auf, wenn man den Kreisverkehr benutzt. Sie einzuzeichnen ist meines Erachtens ebenso berechtigt wie das Einzeichnen, ob eine Verkehrsinsel mit Gras bewachsen oder gepflastert ist. Wichtig ist nur dabei, dass diese Wege so eingezeichnet werden, dass klar ist, dass sie regulär für Fahrzeuge gesperrt sind, d.h. dass weder ein Radfahrer noch ein Sattelzug diesen Weg als Abkürzung wählen darf.

Hallo

also was ich da auf dem Bild sehe schaut so aus als wenn da einmal ein Transport über den Rasen gefahren wäre, das würde ich nicht eintragen
https://www.openstreetmap.org/#map=19/52.84982/9.55182

Wenn das eine offizielle “Abkürzung” ist, wäre das in D bestimmt mit Zeichen geregelt.

Gruß
Danfost

Also ich erkenne auf dem im ID-Editor hinterlegten BING-Luftbild eindeutig, dass rechts und links der Trasse ein Hügel aufgeschüttet ist, man kann die Böschungen sehr gut an den Schattierungen erkennen. Ich meine auch Kantsteine oder Regenablaufrinnen rechts und links der Fahrspur zu erkennen und im rechten Bereich zwei Gullis.

Ich bin mir sicher, dass man vor Ort feststellen wird, dass die Fahrspur entweder mit Rasengittersteinen, wahrscheinlicher aber mit Schotter befestigt ist, auf dem dünn Gras wächst. In einem normalen Rasen würde ein Schwertransport auch hoffnungslos einsinken.

Zur Kenntnisnahme

https://de-de.facebook.com/SFAProfilMedia/photos/4882011351847686

https://www.trinidad-lake-asphalt.com/kreisverkehr-toepinger-kreuz/

https://heide-kurier.de/toepingen-stark-betrunken-kreisel-uebersehen_VQd

Da ist nichts besonderes. Bin das gerade mal mit Gmaps abgefahren. Ein stinknormaler Kreisverkehr ist das!

Da wäre ich mir nicht so sicher - oder Du hast ein anderes Bing-Bild als ich.
Bei einem Kreisel, den ich kenne, gab es vor einiger Zeit auch so eine “Spur” für den Transport von Windkraftanlagenteilen. War eine Zeitlang Schotter - und wurde dann wieder restlos beseitigt. Jetzt ist das wieder eine leicht gewölbte Grasfläche.

Die erkannten “Hügel” sind sehr wahrscheinlich die Verkehrsschilder: https://www.mapillary.com/app/?lat=53.041208060508&lng=9.9932171870116&z=17&pKey=3914434985318005&focus=photo&x=0.48429708848722636&y=0.6789295783006448&zoom=0

Das sind doch nur Ratespiele, oder ?
Für eine qualitive Deutung sollten schon Bilder von vor Ort zur Verfügung stehen.
Wo kann man eigentlich nachschauen, welche Strecken für Schwerlastverkehr vorgesehen sind?

Richtig. Und um diesen KV geht es hier auch gar nicht. Es ging um den KV bei Bispingen bzw. wie man solche Verbindungen grundsätzlich erfassen sollte (highway-Typ und access).

chris66 hat den KV bei Bispingen aber schon angepasst.

Na, wenn Du und Google Maps das sagen…

https://www.openstreetmap.org/note/3320418

Naja, ich durch jahrelanges Mappen schon eine gewisse Erfahrung im Interpretieren von Luftbildern. Aber natürlich sollte man sowas nicht allein nach Luftbild einzeichnen.

Ich vermute, dass wegen des Baus von immer mehr Windenergieanlagen manche Kreisverkehre bewusst so gebaut werden, dass man sie beim Transport der Flügel überqueren kann. Ein solcher Transport kann nämlich nicht so einfach durch einen Kreisverkehr fahren. Dazu müsste eine spezielle Transporttechnik genutzt werden, bei der der Flügel nicht waagerecht transportiert wird sonder diagonal nach oben gestellt. Bei vielen Kreisverkehren ist die Kreiselmitte bewusst erhöht angelegt, damit die Fahrzeuge, die sich dem Kreisverkehr nähern, nicht darüber hinwegschauen können. Dies wäre dann aber für einen solchen Schwertransport ein unüberwindbares Hindernis. Man müsste dann wie gesagt entweder die deutlich aufwändigere Transportmethode gewählt werden, bei der ein Spezialtransporter den Flügel vor Einfahrt in den Kreisverkehr nach oben kippt, um dadurch einen kleineren Kurvenradius fahren zu können und bei Verlassen der Kreisverkehrs wieder nach unten kippen um unter Verkehrsschildern, Straßenleuchten, Stromkabeln etc. hindurchzupassen. Daher erscheint es mir durchaus sinnvoll, dort wo mehrfach mit solchen Transporten zu rechnen ist, einen Kreisverkehr gleich so anzulegen, dass er von einem solchen Transport über die Mittelinsel hinweg überquert werden kann.

Ich habe im Netz auf die Schnelle Hinweise zur Erstellung von Kreisverkehren mit solche einer Überquerung für Schwertransporte gefunden: https://www.verkehr.sachsen.de/download/verkehr/Ergaenzende_Hinweise_zu_KVP_Maerz_2016.pdf - dort auf Seite 8 bis 10

Hier Presseberichte über Praxisbeispiele:
https://www.buschhueter.de/warum-hat-der-neue-meiendorfer-kreisverkehr-der-mitte-eine-durchfahrt/
https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/soemmerda/verkehr-in-orlishausen-rollt-nicht-immer-im-kreis-id233155135.html

Hier ein Beispiel für ein Spezialfahrzeug, dass einen Windmühlenflügel nach oben kippen kann:
https://www.schwarzwaelder-post.de/orte-im-verbreitungsgebiet/zell-unterharmersbach/2022/07/ein-ganz-besonderes-gefluegel/103566
Das funktioniert natürlich nur bei den relativ leichten Windenergieanlagenflügeln. Große Tanks etc. sind dafür zu schwer.

Ergänzend zum Post von Galbinus der gut erkennbare Kreisel mit Hügeln und schräg verlaufender Durchfahrt:
https://www.mapillary.com/app/?pKey=2969824143335836

Ich hoffe, damit kann man diesen Teil der Diskussion beenden.

Vom Töpinger Kreisel gibt es keine aktuellen Bilder. Der OSM-Hinweis ist 8 Tage alt. Wann genau die Verbindung für den Schwerlastverkehr neu gebaut wurde, geht daraus nicht hervor. Auch nicht, ob diese im März zum Zeitpunkt des Unfalls (siehe Beitrag von Peer van Daalen in #18) bereits bestand. Und wenn die Verbindung bereits bestand, war dieser Unfall trotzdem so möglich, denn wenn man von Töpingen die L 211 auf den Kreisverkehr fährt, fährt man genau auf den Hügel neben der Durchfahrt.

Ich kann gerne von beiden Kreisverkehren Fotos machen. Das wird wahrscheinlich aber noch etwas dauern.

Ich gehe davon aus, dass die von m_p_13 gemachten Angaben und seine OSM-Eintragungen aber der Wirklichkeit entsprechen.

Das bestätigt mein im Lesen von Luftbildern inzwischen doch ziemlich geübte Auge :sunglasses:

Ich habe auch keine gefunden. Bei Mapillary sind die neuesten von 2021, aber da ist keines dabei mit dem passenden Blickwinkel.

Auch das war mein Gedanke, denn es geht aus den Berichten nicht hervor, aus welcher Richtung der Betrunkene kam.

Doll, wie so eine eigentlich simple Frage nach dem korrekten Tagging abdriften kann … ob man diese Durchfahrtschneisen mappt oder nicht, muss jeder selber entscheiden, aber ich finde sie allemal mappingwürdiger als ein Grasbewuchs … :sunglasses:

Grundsätzlich halte ich die Tags highway=service + access=permit für korrekt, allerdings macht der letztere im Sinne der Definition im Wiki überhaupt keinen Sinn, wenn zwar ein permit erforderlich ist, aber im Normalfall jeder das bekommen kann. Da gebe ich pyram (#10) absolut recht. Dann kann man auch access=private nehmen, was hier aber ebenfalls nicht passt, da es impliziert, dass eine bestimmte Nutzergruppe regelmäßig access hat (wie z.B. die Angestellten einer Firma auf einem Firmenparkplatz für Angestellte).

Von daher bleibt eigentlich nur access=no. Korrekterweise wäre das zu ergänzen durch einen zusätzlichen Tag “Schwerlasttransporte mit spezieller Genehmigung”=yes, aber da es dafür keinen passenden Key gibt, halte ich die von pyram in seinem Beispiel gewählte Variante, diese Info in einer kurzen description=* (oder alternativ einer note=*) unterzubringen, für die naheliegendste Lösung. Hätte von mir sein können … :smiley: