Zufahrten (highway=service): Wann ist service=driveway angebracht?

+1. service=driveway sollte nur dann gesetzt werden, wenn der Weg wirklich nur auf das Grundstück führt und es ansonsten keinen Grund gibt, ihn zu benutzen. Sonst hängen massenweise Feld- und Fußwege in Zoomleveln unter 16 in der Luft, wie zB hier: https://www.openstreetmap.org/#map=15/51.0287/9.1971

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Das heißt, die Zufahrt zu einem kleinem Parkplatz mit 5 Stellplätzen, von dem ein Fußweg abgeht sollte als highway=service getaggt werden?

+1 da sie einen Verbindungscharakter haben

+2. Gelegentlich teile ich Wege auch auf: service bis zur letzten Kreuzung, die für die Öffentlichkeit relevant ist, driveway für das Stück, wo nur der Bauer und Besucher langs müssen (eventuell mit access=private, falls das entsprechend beschildert ist)

Die Zufahrt zu einem Parkplatz wird immer highway=service (oder höher) getaggt, ohne driveway und ohne parking_aisle. Siehe Wiki. Ich halte es für eine lästige Unart, jedem highway=service reflexartig ein service=parking_aisle zu verpassen, wenn in 100 m Umkreis ein Parkplatz liegt :slight_smile: ja, ich übertreibe. Aber service=parking_aisle sind wirklich nur die kurzen Zufahrten vom Hauptweg des Parkplatzes zur einzelnen Parkposition. Die kleinen Fischgräten also :slight_smile:

Bei service=parking_aisle bin ich voll bei Dir. Das ändere ich auch regelmäßig. Mir ging es jetzt aber um service=driveway. Warum sollte ein Parkplatz ein hw=service bekommen, dass dann die gleiche Bedeutung bekommt wie eine gut ausgebaute Zufahrtstraße, die dem öffentlichen Verkehr dient? Oder eine Zufahrt zu einem Gragenhof, von dem ein Fußweg zu den Wohnhäusern geht. Warum hier kein driveway? Weil es ein Parkplatz ist?

Weil es keine Zufahrt zu einem Wohn- oder Firmengrundstück ist: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:service%3Ddriveway

Doch schon, wenn der Fußweg nicht weiter geht.

Gehen über den Garagenhof (?) und die Fußwege an den Häusern aber Rad-/Wanderwege(-Relationen) vorbei, so hat das einen (übergeordneten) Verbindungscharakter: kein driveway für den Garagenhof? Wobei diese Konstellation mit dem Garagenhof wohl eher selten sein dürfte?

“driveway”: wenn es keinen übergeordneten Verbindungscharakter hat oder über Privatgelände (eingezäunt, Tor, access=private, …) geht.

Welcher Parkplatz liegt denn nicht auf einem Wohn- oder Firmengrundstück? Gut, öffentliche Parkplätze der Stadt. Aber sonst?

Beispiel: https://www.openstreetmap.org/#map=19/52.86476/9.61974

Zufahrt zum Parkplatz von drei Geschäften. Habe ich selber als reinen highway=service erfasst. Ich frage mich aber, ob service=driveway nicht angebracht wäre (Zufahrt geht über abgesenkten Bordstein).

GraphHopper routet Fahrräder über den Parkplatz: https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_bicycle&route=52.86453%2C9.62020%3B52.86509%2C9.61801#map=19/52.86482/9.61929

Das könnte man auch mit access=customers erschlagen, aber ist das sinnvoll?

access=customers wäre meines Erachtens nur angebracht, wenn dies vor Ort so ausgeschildert ist. Ansonsten wäre es nämlich falsch weil es dann durchaus zulässig wäre, als Radfahrer die Zufahrt als Abkürzung zu wählen.

Wenn ich mir den Kartenausschnitt anschaue, frage ich mich allerdings, wieso die Straßen in dem Gewerbegebiet alle als highway=unclasified eingetragen sind.

Wenn ich mir
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway=unclassified und
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway%3Dresidential anschaue, habe ich Zweifel, dass dies die richtige Zuordnung ist. Ich kann mir nach Betrachtung des Luftbildes nicht vorstellen, dass es sich um Straßen mit erheblichen Durchgangsverkehr handelt. Ich würde die Straßen als highway=residential einordnen.

Wenn ich mir jedoch eine innerörtliche Straße mit erheblichem Durchgangsverkehr ohne Radweg vorstelle, wäre ich als Radfahrer nicht böse darüber, wenn mich GraphHopper statt dessen über die Zufahrtsstraße nebenan routete. Ich weiß allerdings nicht, ob GraphHopper anders routete, wenn die Straße als highway=residential statt highway=unclassified eingetragen wäre.

Wenn es der Parkplatz von einem Geschäft wäre, würde ich das auch als Driveway einordnen. Aber bei drei Geschäften nicht.

Auch als Antwort auf #13: Immer die Gesamtsituation im Blick haben. Die Verkehrsbedeutung, und zwar für alle Verkehrsarten. Wenn eine Zufahrt auf einen privaten Parkplatz führt und von da ein Fußweg weiter zum privaten Wohnhaus geht (aber woandershin nicht), ist gegen driveway nichts einzuwenden. Wenn abereine Zufahrt 500 m weit von einer Kreisstraße zu einem Forsthaus geht, dort in einen hw=track übergeht und das alles von Wanderern vollkommen legal nutzbar ist, ist driveway falsch. Das ist nur aus Autosicht eine reine Zufahrt, für andere Verkehrsarten ist es ein normaler durchgehender Weg.

Ja, das sehe und mappe ich auch so.

Interessant. Das ist ja ein relativ kleiner Parkplatz dort. Wenn das jetzt z.B ein Obi oder Medimarkt wäre, satt die drei Geschäfte, dann würdest Du die Zufahrt um service=driveway ergänzen, obwohl sich nichts am Parkplatz und der Zufahrt ändert?

Hmm. Ist das tatsächlich so? Darf ich eine Ampel über eine Parkplatzzufahrt umfahren? Oft steht da ja nur: ein Schild mit “Kundenparkplatz” und kein Verbotszeichen mit “Kunden und Mitarbeiter frei”-Schild. Kennst Du solche Zufahrten?

Danke für den Hinweis. Ist mir noch gar nicht aufgefallen. unclassified halte ich auch für falsch.

Ich bin kein Jurist und weiß nicht, wie das juristisch genau aussieht.
Aber ich bezweifele, dass - wenn nicht ausgeschildert - man jemanden dafür belangen könnte.
Allerdings zählen Parkplätze - auch private - zum ruhenden Verkehr. Man hat dort so vorsichtig und langsam zu fahren, dass niemand dadurch gefährdet wird. Ich weiß aus einem konkreten Fall, dass man sich bei einem Zusammenstoß zwischen zwei PKW auch nicht auf “rechts vor links” berufen kann. Es hieß dazu: Beide Verkehrsteilnehmer hätten so langsam und vorsichtig fahren müssen, dass auch der von rechts kommende hätte rechtzeitig anhalten können. Nur wenn dieses Fahrzeug zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes bereits gestanden hätte, hätte der Fahrer keine Mitschuld bekommen.
Was ich damit sagen wollte: Es wäre mit Sicherheit nicht regelkonform dort mit hoher Geschwindigkeit drüber zu brettern, um eine Ampel zu umfahren. Für PKW-Fahrer lohnt sich somit der Weg über einen Parkplatz nicht wirklich als Abkürzung. Und auch als Radfahrer wäre es lediglich der Vorteil, sich den Straßenraum nicht mit LKW teilen zu müssen, die mit 50km/h dicht an einem vorbeibrettern.

So klein finde ich den Parkplatz im Beispiel https://www.openstreetmap.org/edit#map=19/52.86494/9.61967 auch gar nicht, zumal der Bereich östlich der drei Läden auch nach Parkplatz aussieht, obwohl er nicht als Solches eingezeichnet ist.

Für einen so großen Einkaufsmarkt wie Mediamarkt oder Obi mit 50 oder mehr Stellplätzen würde ich tatsächlich auch eher kein service=driveway nehmen. Aber für die vier Stellplätze vor einer Apotheke oder die 20 Stellplätze an einem Restaurant eher schon. Analog wie sich ja auch andere highway-Klassen vor allem an der Verkehrsbedeutung orientieren.

Genau, auf Parkplatzzufahrten muss ganz anders gefahren werden, als auf einer Zufahrtsstraße, die zu einem Hof oder einem Wanderparkplatz führt, auf der man durchaus 100 km/h fahren darf. Aber wie machen wir das deutlich, wenn wir dafür jedesmal highway=service verwenden?

Hatte gerade diesen Fall in Arbeit und habe einen (imho verunglückten) track zu highway=unclassified aufgepimpt:
https://www.openstreetmap.org/way/945571163

Auf einer einspurigen Straße (egal ob asphaltierte Feldweg oder Nebenstraße) Tempo 100 fahren halte ich in den meisten Fällen für überhöhte Geschwindigkeit. Denn neben der außerörtlichen Höchstgeschwindigeit von 100 km/h - die übrigens nur auf öffentlichen Straßen gilt - gibt es allgemeine Regeln. Man muss z.B. in der Lage sein, bei einer zweipurigen Straße innerhalb der Sichtweite anzuhalten, bei einer einspurigen Straße innerhalb der halben Sichtweite… und wenn ein solche Weg Kurven macht und teilweise rechts und links Büsche stehen (hinter denen sich ggf. eine Einmündung verbirgt, aus der jemand herauskommen könnte), ergeben sich deutlich niedrigere Höchstgeschwindigkeiten.

Was du schreibst, sehe ich auch so.
Das ist aber für OSM irrelevant. In die Datenbank wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit eingegeben, sonst nichts. Für alles andere ist der Fahrer verantwortlich, das kann ihm kein Router abnehmen.