surface, schmoothness, … sind keine auf eine bestimmte Nutzungsart bezogenen Eigenschaften, mtb:scale dagegen schon.
Hier wurde immer wieder argumentiert, dass mtb:scale auch eine wertvolle Information für Wanderer sei. Doch das halte ich für ein schwaches Argument, da es von dem Nutzer eine abstrakte Übertragung von einer Vekehrsart auf eine andere erfordert. Wer Ahnung von MTB-Fahren hat, kann diese sicherlich leisten, aber wer nicht, kann auch komplett falsche Schlüsse ziehen.
Der mtb:scale-Wert stellt eine Einschätzung über den Schwierigkeitsgrad für MTB-Fahrer dar, der aus diversen physikalischen Eigenschaften subjektiv abgeleitet wird (Unebenheit, Rutschigkeit, Kurven, Hindernisse, … ) und ist keine direkte Beschreibung physikalischer Eigenschaften. Ob ein Weg geschottert ist oder die Oberfläche aus Sand besteht, ist dagegen eine direkte physikalische Eigenschaft.
Ich wüsste auch nicht, wie jemand daraus, dass ein Waldweg asphaltiert ist, den Fehlschluss ziehen sollte, dass er dort mit dem PKW entlang fahren darf. Bei einem mtb:scale-Wert halte ich es dagegen für ziemlich wahrscheinlich, dass Viele den Schluss ziehen, wenn ein Weg mit mtb:scale klassifiziert ist, dann wird es dort auch zumindest toleriert sein, wenn man dort mit dem MTB entlang fährt. Wir wissen ja selbst, wie viele Radrouten über Streckenabschnitte führen, die laut Beschilderung eigentlich für jeglichen Fahrzeugverkehr (auch Radfahren) gesperrt sind…
Das weitere Argument, man könne durch mtb:scale-Klassifzierung darauf hinweisen, welche Wege für MTB super attraktiv wären, um dann politisch darauf hinzuwirken, dass diese Wege zu diesem Zweck freigegeben werden, halte ich für einen Trugschluss. Nach meiner Einschätzung dürfte das eher das Gegenteil bewirken und den Ruf von MTB-Fahrern, sich um Verbote nicht zu scheren, nur weitere Nahrung geben.