Radverkehrsanlagen kartieren: Wann setzt man bicycle=designated?

Jein. Denn:

  • 1022-10 auf einem Links der Fahrtrichtung geregelten Weg ist ein Radweg, der entgegen der Fahrtrichtung freigegeben (=> bicycle=yes) ist.
  • 1022-10 auf einem recht angeordneten Weg ist einfach eine Fehlbeschilderung. Faktisch muss man davon ausgehen das der faktische Gehweg für den Radverkehr freigegeben wird. Dieser ist somit rechtlich maximal mit Z239+1022-10 gleichzusetzen.

Und genau, weil es hierzu unterschiedliche Rechtsauslegungen im Forum gibt, wollen wir abstimmen.

…willst du…

…was aber nichts bringen wird… man wird immer auf Seltsamitäten stoßen, die sich ohne weiteres nicht in eine Schublade packen lassen… es ist immer ein Abwägungsprozess, was man lokal vorfindet…

Häufig hier: http://osmtools.de/traffic_signs/?signs=240,1026-38
Häufig hier: http://osmtools.de/traffic_signs/?signs=244.1,1026-38,1020-30

In beiden Fällen ist oft in der Regel highway=path die Basis, streckenweise sogar highway=cycleway! Die Freigabe eines Weges für Land- und Forstwirtschaft und/oder Anlieger (=mehrspurige Fahrzeuge) widersprechen dann dem highway=path…

Woanders mag es anders sein…

Weitere Kombinationen könnte ich auch liefern… habe ich teilweise in vergangenen epischen Disskussionen bereits genannt…

Hier spielt z.B. die OpenCycleMap eine nicht zu verachtende Rolle, da eine Teilgruppe an Mappern als Nutzer von dieser Karte herkommen. Es wurden und werden gerne Tags verbogen, um Daten in dieser Karte zu sehen: Beispiel gefällig? Die OpenCycleMap rendert keine Fahrradstraßen (=bicycle_road=yes) und anderes: ein eklatanter Mangel, obwohl Straßen/Wege mit bicycle_road=yes gebietsweise eine Basis der Radinfrastruktur bilden. Ähnlich ist es mit meinen beiden o.g. Beispielen… Bei Freigabe von solchen Wegen für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Anlieger, oder sonst wem, muß es eine entprechende Erfassung (mindestens track) und ein ensprechendes Rendering der darauf ausgelegten Kartenanbieter geben…

Solange da keine Einsicht der Beteiligten kommt, ist alles andere für mich nur Makulatur und nicht im mindesten in Ansätzen abstimmungswürdig…

Sven

Ich hab jetzt nochmal ausführliche Statistiken für ganz Deutschland erstellt:
https://wiki.openstreetmap.org/w/index.php?title=User:Langl%C3%A4ufer/bicycle%3Ddesignated#Verwendung_in_D_Stand_14.09.22

  • Die Verwendung bei blau beschilderten Geh- und Radwegen ist eindeutig.
  • path hat sich für 240 und 241 gegenüber cycleway durchgesetzt
  • official hat sich nicht durchgesetzt
  • Benutzungspflichtige Radwege lassen sich Stand jetzt in den meisten Fällen nicht von nicht benutzungspflichtigen unterscheiden.
  • traffic_sign ist sehr selten Verwendet und lässt sich nur aufwendig auswerten, da Syntax oft falsch und auch diverse Schilderkombinationen vorkommen.
  • Und wie bereits von einigen schon angemerkt, die Zahl der grob falsch erfassten Rad- und Gehwege ist weit größer als die Zahl der Streitfälle.

Daher ist es mir im Moment tatsächlich den Aufwand für eine ordentliche Abstimmung im Wiki nicht mehr Wert.

Ich habe nun aus der Diskussion mitgenommen:

  • Am designated kann ich nicht unterscheiden ob ein Radweg benutzungspflichtig ist, oder nicht.
  • Weder über die rechtliche Einordnung noch über das Tagging von nicht blau beschilderten Radwegen herrscht ein Konsens.
    ** Für die einen ist alles was wie ein Radweg aussieht ein Radweg
    ** Für die anderen ist jeder Radweg, der nicht blau beschildert ein freigegebener Gehweg
    ** und natürlich gibt es noch irgendwas dazwischen

Vielleicht mache ich ja im Oktober erstmal eine Umfrage im neuen Community Chat als Meinungsbild.

(Anmerkungen oder Ergänzungen zum Rest der Wikiseite (s.o.) sind Willkommen - nur bitte keine Diskussionen welche Interpretationen richtig oder falsch ist - das haben wir hier ausführlich diskutiert ohne zu einem eindeutigen Ergebnis zu kommen)

Guter Anlass, noch mal an #154 zu erinnern:

Eben.

  • “what sort of traffic is intended to use a given way”
  • aktuelles Wiki: “indicates that a route has been specially designated (typically by a government) for use by a particular mode (or modes) of transport. Typically it is used on ways legally dedicated to specific modes of travel by a law or by the rules of traffic. The specific meaning varies according to jurisdiction. It may imply extra usage rights for the given mode of transport.”
  • allererstes Wiki von Juni 2008: “This tag indicates that a route has been specially designated (typically by a government) for use by a particular mode (or modes) of transport. The specific meaning varies according to jurisdiction. It may imply extra usage rights for the given mode of transport, or may be just a suggested route.”

Hier habe ich mal den Standpunkt unterstrichen: Ob der Wert richtig ist, wird vom Weg her betrachtet, wo der Wert dranhängen soll:

  • Dieser Weg ist für Radverkehr gedacht
    und nicht
  • Der Weg daneben ist für Radverkehr verboten

Und bei “Dieser Weg ist für Radverkehr gedacht” steht “designated (typically by a government)” und “legally dedicated to specific modes of travel by a law or by the rules of traffic.”. Da ist von Verkehrsschildern gar nicht die Rede, es kann auch anders dediziert (gewidmet) werden.

Kleiner Ausflug in die deutsche Straßenverkehrsgeschichte:
Bis 1997 musste man die Benutzungspflicht ganz ohne Schild erkennen, denn damals waren alle Radwege benutzungspflichtig, auch ohne Schild. Einige Bundesländer haben die meisten Radwege beschildert, andere kaum welche, bspw. in meiner alten Heimat nur die gemeinsamen G+R und 1997/98 fehlte in dieser armen Stadt das Geld zum Nachbeschildern, so dass ein Flickenteppich entstand, der über die Jahre und wohl nach Engagement des lokalen ADFC hin zur fast pflichtwegfreien Stadt weiterentwickelt wurde.

Andernorts wurde dagegen in Blech investiert, wo Schilder fehlten, und man musste mühsam allen Schund wegklagen …

Ob es irgendwo auf der Welt andere Länder mit demselben Rechtsstatus in Schland von vor 1997 gibt, weiß ich nicht.
Mag sein, dass es in vielen Ländern egal ist, ob Schilder stehen oder nicht und ob man auf dem Radweg fährt oder nicht …
In anderen Ländern sind alle Radwege trotz Schild nicht b-pflichtig wie in UK., ob mehr als in UK weiß ich nicht
In paar Ländern gibt es beides: Radwege mit und ohne Pflicht, in FR, AT und NL mit Schild, bei uns in Schland mit und ohne Schilder oder Malerei oder was-weiß-ich.

Funktionieren muss das Ganze Tagging-Schema aber in allen Ländern.

D.h. wir müssen “back to the roots” von 2008: ist der Radweg speziell für Radfahrer gedacht? → designated
Und weg von der Frage “ist der Weg direkt daneben verboten oder erlaubt?”
und weg von der Frage “wie wurde diese Designierung bekannt gemacht?”
Ob in einem Land 1. alle Radwege benutzungspflichtig sind (div.) oder 2. alle nicht benutzungspfichtig sind (UK) oder ob es 3. ein Mischsystem gibt (DE, NL, AT, FR) und ob für 1., 2. und 3. Schilder benutzt werden oder nix oder was anderes, ändert nichts daran, ob Radwege für Radverkehr vorgesehen sind oder nicht.

Es sollte nur klar sein, dass diese Designierung für den Radverkehr halbwegs ein Ausfluss einer Entscheidung einer Verwaltung ist, wie auch immer diese das macht, damit fallen “Bürger-Radwege” weg, sprich: der illegal angelegte oder sich von selbst ergebende MTB-Trail den Berghang runter mag von den Radfahrern ausschließlich für sich selbst gedacht sein, wehe ein Wanderer verirrt sich dahin, ist aber nicht designated im Sinne von OSM.

Schilder mögen in Zweifel helfen, ob sie per 237/240/241 wirklich vorrangig dem (Fuß- und) Radverkehr gewidmet oder per 250/260/… eher der Landwirtschaft o.ä., aber deswegen sind noch lange nicht alle unbeschilderten Wege nicht designated.

Damit sind wir langsam auch zum nächsten Punkt gekommen, lässt sich eh schlecht trennen:

Die Definition von “designated” ist, auch international betrachtet, eigentlich korrekt.

Und aus dem zuvor Gesagten ergibt sich eigentlich auch, dass man diese weit auslegen muss, auch um nicht in Konflikte zu kommen, dass bei eigentlich vergleichbarer Rechtslage ein nicht benutzungspflichtiger Radweg in DE, NL, AT, FR wegen des Schildes als designated gemappt wird, in .de wegen der anderen Rechtslage bei der Erkennbarkeit des selben Themas aber nur yes bekommt.

Zur Rechtslage, was ein Radweg ist, habe ich schon genug gesagt, alles, was beschildert, markiert oder sonstwie in Anlehnung an § 2 als Radweg erkennbar ist und wegen 1) sind sie auch alle designated.

Ich habe jetzt nicht alle im Kopf, aber nach meiner dunklen Erinnerung sind sie alle Radwege im Sinne des bisher gesagten und nach § 2, Probleme ergeben sich erst in der Grauzone unterhalb der halbwegs klaren Beispiele.

Das Problem der langen Diskussion bisher liegt m.E. darin, dass wir das “designated” mit Bedeutungen überfrachten wollen, die gar nicht an den Weg gehören, an dem das designated oder yes hängen soll, nämlich die Benutzungspflicht, sondern die an den dazu parallelen Weg gehört, nämlich an die Fahrbahn, ob der Radfahrer dort wahlfrei auch fahren darf oder nicht.
Dafür gibt es bei Getrenntmapping auch schon die passenden Wertepaare use_sidepath und optional_…
Wir müssten eigentlich darüber diskutieren und ggfs. abstimmen

  • wie wir das auch bei Nichtgetrenntmapping an den Weg kriegen
  • ob wir evtl. die Werte erweitern wollen, um bspw. unklare Lagen zu taggen (mit note dran, warum was unklar sein könnte.)

Wenn wir das mit er B-Pflicht geklärt haben, können wir das mit der designated-Frage endlich lockerer sehen und dem Wortsinne nach alles als designated taggen, wo die Verwaltung es gerne hätte, dass wir radeln ohne die Autos zu stören, egal ob in .uk keine, in .de/.fr … einige oder anderswo alle Radwege benutzungspflictig sind und wie das verkündet wird.

Sie wäre sogar übeflüssig oder gar kontraproduktiv, wenn das Ergebnis wäre, Radwege in .de künftig falsch zu mappen …

Eher “lost in Bedeutungsüberfrachtung und verwexeln von Neben- und Hauptweg …”

Es geht nicht um die blauen, sondern um die nichtblauen …
Und das Tool kann kein Maßstab sein, das Mappingregeln vorgibt, sondern muss umgekehrt die Mappingregeln korrekt umsetzen. Ja, die spezielle Rechtslage in .de mit ggfs. nicht beschilderten/markierten Radwegen wird knifflig mit dem Tool, aber das darf kein Grund sein, das Mappingschema zu verbiegen …

Eben! Aber nicht nur links.

Grundsatzurteile eher nicht, da die Frage Radweg ja/nein Einzelfallentscheidungen sein dürften.

Im übrigen hilft das Rumschrauben an der Grenze von designated zu yes kein bisschen bei diesen Problemwegen, bei der 2 Juristen zu 3 Einschätzungen kämen, ob es ein Radweg ist oder nicht.
Denn wenn es keiner ist, dann wäre der richtige Wert “no” und nicht “yes” statt “designated”.

Eigentlich wäre nach oben gesagtem “yes” bzgl. Bordsteinwege klar und eindeutig geregelt: nur die Kombi “Gehweg, Rad. frei” wäre yes, alles andere wäre als Radweg designated. Wenn es keiner ist, dann wäre es no, nicht yes.
Kann man sich nicht entscheiden, müsste man mit “b=unknown” oder “b=permissive” o.ä. arbeiten, aber die Frage, ob schildlose RADwege designated oder yes sind, hilft nicht weiter.

Nein, das ist nicht richtig, denn nur die Kombi “GEHweg, R frei” ist ein GEHweg.
Alleinstehende “R. frei”-Schilder werden in § 2 (4) S. 4 dagegen für RADwege verwendet:
" Linke Radwege ohne die Zeichen 237, 240 oder 241 dürfen nur benutzt werden, wenn dies durch das allein stehende Zusatzzeichen „Radverkehr frei“ angezeigt ist."
Ein alleinstehendes “R. frei” auf der rechten Seite, das links einen RADweg definiert, kann nicht plötzlich rechts einen GEHweg definieren, weil das nur zusammen mit dem 239 as Gehweg definiert wird mit Rad als Gast. § 2 (4) S. 3 spricht auch von RADwegen.

Nein, Du schreibst ja selbst, dass es ein Radweg ist. Ein Radweg ist ein Radweg ist ein Radweg!

Nein, für diese Gleichsetzung fehlt das 239.

Recht entzieht sich demokratischen Mehrheitsentscheidungen.
“Wir stimmen jetzt ab, ob der von rechts oder der von links Vorfahrt hat” geht nicht.
Wenn’s wegen Unklarheiten kracht, hat ggfs. die Behörde eine Haftungsklage am Hals …

Eben.
Wenn man die seit 2008 eingeführte Definition von designated ernst nimmt, sind vmtl. alle Bsp.fälle im Wiki klar (designated, außer “G, R frei”-Kombis).
Die Zweifelsfälle hat man weiterhin und die wird man auch per Wiki nicht klar regeln können. Man könnte allenfalls eine Rubrik “Zweifelsfälle” aufmachen, wird aber kein Mappingschema dafür vorgeben können.

Nö.

Die Entscheidung über die Breite ist gerne der Default für Wege ohne Schilder oder andere klare Indizien. Dann kann man sagen “1,80 sind zu schmal für ‘richtige’ Autos, also kann es maximal ein path sein” versus “Hier sind Autospuren, also muss es ein track sein”.
Wenn aber ein Radwegschild steht und der Weg hat trotzdem eine komfortable Breite für den Radverkehr von 3 oder mehr Meter, schließlich fahren immer mehr Leute Rad und ie Geschwindigkeiten unterscheiden sich stark zwischen Rentner und Profi, dann ist es weiterhin ein path, einzelne Autos, die sich mit weißem Stock aus dem Fenster gehalten “verirren” könnten, sind kein Maßstab, dafür gibt’s Pfosten, die im übrigen kein Motorrad abhalten, also müssten wir auch Wege mit 1,2 m ent-path-en?!

Was anderes ist die Fahrradstraße, die schon per Definition eine Straße und kein Weg ist, die deswegen idR ein residential zu bekommen hat und keinen path.

Ja, das kann blöd aussehen, wenn der RadschnellWEG mit 240 und 5 m Breite path ist und über die nächte Kreuzung hinweg steht ein Schild “Fahrradstr.” mit “Motorrad frei” drunter, die nur 1,8 breit ist oder so und die soll resiential sein … So ist das nun mal mit Datenmodellen, die mit Schubladen arbeiten, dafür gibt’s width=…

Wenn ich das richtig sehe, rendert die “neuere” Radkarte der Hauptseite Fahrradstr. mit/ohne Kfz-Freigabe?
Kann aber kein Maßstab sein, muss bei der Karte geändert werden.
Ich war damals für einen eigenen highway-Typ analog zu living_street, dann gäbe es das Problem wohl nicht …

?
240 mit “Lw frei” wäre m.E. path, b=des.
260 mit “Lw frei” oder 250 mit “Lw und R. frei” wäre m.E. track, ist ja auch ohne B-Pflicht

Bei “designated” und der Anwenbarkeit sehe ich auch nichts abstimmwüdiges aus o.g. Gründen, bei der B-Pflicht evtl. wenn wir uns nicht in der Diskussion auf was sich aufdrängendes einigen können, bspw. indem wir dem b=use/optional… was voranstellen.

In der Tat Randerscheinung und eig. auch falsch, weil die Frag der B-Pflicht eine Frage der Fahrbahn ist, wo das b=use… bei Getrenntmapping schon klarstellt, und keine Frage des Nebenweges ist, weil das Schild nur eine B-Pflicht auslöst, wenn der Radweg straßenbegleitend ist. Ohne fahrbahn in der Nähe entfällt diese Bedeutung des 240/241/237

??
Doch, durch das Schild.

Du meinst wohl, dass es bzgl. BefahrungsRECHT für Radfahrer keinen Unterschied macht, ob mit oder ohne Schild?

Ach, halt, statistisch betrachtet über Deutschland?
Ja, dem Radweg selbst sieht man es nicht an, ist aber nicht schlimm, weil es eine Frage ist, die für die Fahrbahn relevant ist, wo wir bei Getrenntmapping schon eine Lösung haben, die wir nur noch für Nichtgetrenntmapping noch übertragen müssen, nach dieser Diskussion fände ich das oben irgendwo schon von mir genannte carriageway:bicycle=use_sidepath am logischten, weil es eben eine Fahrbahneigenschaft ist, auf der man wg. 240 nicht fahren darf, es sei denn, man ordnet sich zum Linksabbiegen ein, ist mit dem Lastenrad unterwegs, …
carriageway:bicycle=optional_sidepath dann für “Du darfst auf die Fahrbahn, aber es gibt Alternativen, siehe Ergänzungstags oder Extraweg, was Dir da angeboten wird (Radweg, G R frei, Feldweg, …)”

Schildernummern können sich schon mal ändern. Außerdem gibt es 3 Mappingvarianten: Am Weg, am Knoten im Weg oder am Extraknoten neben dem Weg. Das macht’s schwierig …

So ist’s wohl …
Kann aber auch am noch nicht widerspruchsfreien Mappingschema liegen, von daher ist die Diskussion wertvoll …

Richtig, ist in der internationalen Definition auch nicht so vorgesehen

Ersteres lässt sich in § 2 StVO nachlesen, zweiteres nicht …

Kann sein, dass schon welche “rüber gemacht” haben und hier nicht mehr mitlesen, aber ich habe nicht den Eindruck, als wäre das schon so …
Da die Mailinglisten vorerst nicht umgestellt wird, werden wohl keine Neuen in relevanten Zahlen hinzukommen
Dass sich Leute aus anderen Ländern groß für unser speziell deutsches Problem des Radwegratens interessieren, glaube ich nicht.
Viel anders wird’s wohl nicht werden …

Zu spät, war schon am Tippen … :wink:
Trennen vom richtigen Mapping ann man es eh nicht …

Um auch mal meine Thesen zusammenzufassen … :wink:

  1. Angesichts der seit 2008 im Prinzip unveränderten internationalen Definition von access=designated, die nicht nach Benutzungspflicht ja/nein oder Art der Verkündigung (Schild oder was anderes oder nix) unterscheidet, sondern nur nach von Behörden beabsichtigter Nutzung (im Gegensatz zu “selbst entstehender” Wege oder gemischter Verkehrswege), sollte die Definition von designated unverändert bleiben und breit ausgelegt werden:
    Alles was Behörden als Radweg ansehen und nicht für andere gedacht ist (außer Fußg., evtl. Reiter bei gemischten Wegen) ist auch ein solcher und damit designated. Nur Gehwege sind bei Radfreigabe nur yes.

  2. designated ist aus der Sicht des Weges zu betrachten, an den dieser Wert angehängt werden soll, nicht aus der Sicht eines parallelen Weges, für den eine evtl. Beschilderung auch Konsequenzen in Form bspw. eines (unvollständigen) Radfahrverbots hätte, an diesen parallelen Weg gehören die zur Konsequenz gehörigen Werte, idR b=use_sidepath oder optional_…

  3. Für Getrenntmapping funktioniert das alles eig. schon bestens, für Nichtgetrenntmapping wird noch was gesucht. In Anlogie zu b=…path fände ich carriageway:bicycle=…path logisch

  4. Alle Arten von Beschilderungen, Markierungen, Trennungen, Furten, … die einen behördlichen Willen erkennen lassen, dass hier Radverkehr als Hauptnutzung neben Fußg. zulässig ist, sind nach § 2 (4) Satz 3 und 4 als gleichwertig zu betrachten, denn aus der StVO ist kein Unterschied herauszulesen, weil die Definition “anderer Radweg” bewusst offen gelassen wird in der StVO.

  5. Nur so ist es widerspruchfrei zu nicht benutzungspflichtigen Radwegen in anderen Ländern mit Beschilderung dafür und ansonsten gleicher Regeln.

  6. Bei Zweifelsfällen, ob es ein Radweg ist, geht es nicht um designated versus yes, sondern um designated versus no, denn yes ist “G, R frei” und durch nur eine Beschilerungskombi klar definiert. Ob man die Zweifel irgendwie mappen soll, könnte noch entschieden werden. (Mappingbeispiele sollten solche Fälle im eigentlichen Mappingschema nicht darstellen, allenfalls als Anhang “Zweifelsfälle” ohne Empfehlung bzgl. b= )

  7. Widersprüche wird es außerdem immer noch genug geben, wie Radweg in eine Richtung (rechtsseitig), “Gehweg, R frei” in die andere, diese behördenfehler sind dann Fälle für forward/backward, sind aber kein Grund, eine Richtung

Ich weiß, dass es in Bezug auf Radwege, die auch für Landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben sind, unterschiedliche Auffassungen gibt.

Ich perönlich halte es so:

  1. traffic_sign=DE:240,1026-36 also blaues Rad- und Fußwegschild in Kombination mit dem Zusatzschild “Landwirtschaftlicher Verkehr frei” ist für mich highway=path, unabhängig von der tatsächlichen Breite.

  2. traffic_sign=DE:250,1026-36,1022-10, als “Verbot für Fahrzeuge aller Art” in Kombination mit den Zusatzschildern “Landwirtschaftlicher Verkehr frei” und “Fahrradverkehr frei” ist mich highway=track

Es gibt bei mir in der Nähe eine ehemalige Kreisstraße, ca. 4m breit asphaltiert. Diese wurde umgewidmet zu eine Rad- und Fußweg. Es wurden an beiden Enden Barrieren eingebaut, die ein Überfahren durch PKW verhindern sollen, das Überfahren durch Traktoren aber zulassen. Dieser Weg ist wie mein 1. Beispiel in OSM eingetragen: https://www.openstreetmap.org/way/600833150 - er ist als higway=path eingetragen.

Und hier ist ein Weg, der wie in meinem 2. Beispiel ausgeschildert ist, ein typischer neben einer Bundestraße verlaufender asphaltierter Feldweg, der auch für Radfahrer gedacht ist: https://www.openstreetmap.org/way/533840662 - er ist als higway=track eingezeichnet.

Im weiteren Verlauf dieser Bundesstraße ist er an einer anderen Stelle aber wie in meinem 1. Beispiel ausgeschilder Weg - baulich unterscheidet er sich nicht, ist aber hier als Radweg ausgeschildert, der für landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben ist: https://www.openstreetmap.org/way/533416555 - daher ist er als highway=path eingezeichnet.

Wieso ich dies für richtig halte?

Es gibt auch in Parks Fußwege, die 4m breit sind. Sie sind dadurch aber nach wie vor Fußwege, obwohl dort selbst ein LKW von der Breite her entlangfahren könnte.

Oder:
Begleitend zu der oben erwähnten Bundesstraße gibt es alte Reste der Bundesstraße, die noch übrig geblieben sind aus der Zeit, bevor die Straße begradigt und verbreitet wurde. Diese sind ca. 6m breit und es ist auch noch die gestrichelte Mittellinie vorhanden. Genutzt werden diese Abschnitte aber als Forstweg und sind zudem vorgesehen für Radverkehr. https://www.openstreetmap.org/way/533416597
Das ist meiner Überzeugung nun ein highway=track, obwohl es baulich einer zweispurigen Autostraße entspricht.

+1 den beiden Vorrednern/-schreibern

Ja, es ich aber nicht verstehe…

Wiki DE und Wiki EN sehen das hür highway=path anders:

Verkehrszeichentool ist auch dieser Ansicht!

Sven

Ok, das nächste mal, wenn ich auf der Bundesstr. einem Trecker hinterherdackeln muss, werde ich die Zeit nutzen, diese zum track umzumodeln, denn der Trecker ist ja berechtigt dort zu fahren … :sunglasses:

Wie ich oben schon schrub: Als Default mag das mit der Breite taugen, aber wenn die Beschilderung davon abweicht, ist diese höher zu werten.

track + 1 :wink:

Bei Verkehrszeichen DE:240,1026-36 setze ich immer highway=track :sunglasses:

Mal wieder zur D- Statistik
traffic_sign LIKE ‘%1026-36%’ and traffic_sign LIKE ‘%240%’
“path” 395
“track” 313
“cycleway” 66

oder mal ohne Verkehrsschild betrachtet
WHERE bicycle=‘designated’ and (access=‘agricultural’ or vehicle=‘agricultural’ or motor_vehicle=‘agricultural’)
“track” 1850
“path” 1231
“cycleway” 233

ich finde es ja schon einen Unterschied, ob

  • die Landwirtschaft Herr des Weges ist (track) oder der Radfahrer (path) und
  • ob man in der Karte sieht, dass da ein Radweg ist, der womöglich benutzungspflichtig ist oder ob ich, wie beim track, davon ausgehen kann, dass er nicht benutzungspflichtig sein kann.

Welches Tool ist das eigentlich?

Da könnten aber auch paar Tracks dabei sein, über die Radwegweisung läuft, was einige zu designated veranlassen könnte.

Ich verstehe die ganze Diskussion um die Benutzungspflicht nicht. Ich lebe in einem Dorf und wenn ich mit dem Rad außerorts unterwegs bin, versuche ich immer Radwege bzw. geteerte Feldwege zu nutzen und Straßen zu meiden.

Wer “Herr” auf einem Weg ist, interessiert mich auch nicht. Wenn mir auf einem Feldweg mit Verkehrszeichen DE:240,1026-36 ein Traktor oder gar ein Maishäcksler entgegen kommt, weiche ich nach Möglichkeit aus oder bleibe am Wegrand stehen.
Dich dürfte es aber bei einer Routenplanung anhand der Karte aber doch interessieren, ob Du auf einem Weg mit landwirtschaftlichem Verkehr rechnen mußt oder dort nur Radfahrer unterwegs sind. Diese Information geht Dir bei der Nutzung von Path für Wege mit Verkehrszeichen DE:240,1026-36 verloren. :roll_eyes:

Oh, jetzt möchtest du ja selber mal erkennen, ob ein Weg benutzungspflichtig ist. Wenn alle bicycle=use_sidepath ordentlich eingetragen sind, dann siehst man in cyclosm, dass die Straße nicht befahren werden darf.

geofabrik-extrakt für D, osm2pgsql (style-File anpassen), postgis, dann geschickte sql-Anfragen stellen.

Ja, hier ist nichts auszuschließen, auch kein grober Unsinn. Aber auch mit traffic_sign zeigt sich ja das die Mapper hier sehr unterschiedlich drüber denken.

Ich bin je nach Ausbauzustand auch für

  • Landw./Forstw. V. frei → track, access=agricultural;forestry
    wenn KfZ den Radweg laut Beschilderung mitnutzen dürfen UND (nicht oder!) aufgrund der breite des Weges können.

Wie sieht es denn bei Zusatzschildern wie “Zufahrt zu … frei” aus

  • Service und access=destination /oder wäre euch destination unabhängig ob nun path oder nicht noch zu allgemein?

Nebenbei bemerkt: Viel Router (auch z.B. Graphhopper, Ausnahme: OSRM) sind z.B. nicht in der Lage Autos über eine stückweise freigegebene Fußgängerzone zu navigieren. (highway=pedestrian motor_vehicle=yes). Die meisten Anwender rechnen nun mal nicht mit KfZ-Verkehr auf Fuß- und Radwegen und sortieren diese Wege dann entsprechend vorab aus.

Ja, weil sie Fußwege erst gar nicht mit in den Routinggraphen aufnehmen.

Du kannst diesen Deinen Fahrstil gerne weiter fahren, niemand zwingt Dir was anderes auf.
Es gibt aber eben auch andere Radfahrer mit anderen Fahrstilen aus anderen Gründen.
Ich fahre fallweise auch gerne Wege abseits des Verkehrs, bin aber nicht immer bei jedem Anlass bereit, die manchmal vorhandenen mehr oder weniger großen Nachteile in Kauf zu nehmen und behalte mir dann das Recht vor, auch mal die Fahrbahn zu nutzen.

Um es gar nicht erst zu solchen Begegnungen kommen zu lassen, wäre die Fahrbahn bspw. eine Alternative, insbesondere wenn man breitere und/oder nicht geländegängige Räder nutzt.

In Fahrradstraßen ist der Radfahrer der “Herr” der Straße, Autofahrer sind nur Gäste (so wie Radfahrer auf freigegebenen Gehwegen nur Gäste sind) und müssen auf Radfahrer Rücksicht nehmen (so wie R. auf G.), warum sollte das auf Radwegen, die für Lw. freigegeben sind, so grundsätzlich anders sein?

Außerorts sind die Radwege meist benutzungspflichtig.
“Braune” Wege in der Standardkarte gaukeln mir fälschlich vor, diese Straße hätte keinen b-pfl. Radweg und ich könnte die Fahrbahn nutzen und kann da mit einem breiteren Rad allen Lw-Problemen aus den Weg gehen.
Bei “blauen” Wegen ahne ich, dass ich voraussichtlich keine Alternativen habe, aber weiß wenigstens, dass die Landw. auf mich Rücksicht nehmen müssen, nicht umgekehrt.
Ich hätte es lieber so rum.
Und so entspricht es auch der Beschilderung.

Die Karte ist doch noch nahezu nagelneu, da ist es doch normal, dass einen sowas noch nicht aufgefallen ist … :roll_eyes:
Man sieht auch gleich das Problem: Auf der Nordseite Getrenntmapping, man erkennt die Benutzungspflicht an der grauen Fahrbahn, auf der Südseite als Zusatztags, nichtgraue Fahrbahn …

Ah, nur umständlich zugänglich …

Ja, leider …

Genauso m.E.: Radwegschild macht 'n Radweg draus, also path/cycleway

Bei path könnte man noch sagen, eine Freigabe sei überraschend und meistens nur ein kurzes Stück.
Aber pedestrian kommt in größern Mengen vor in Innenstädten und oft genug mit Freigaben für Anwohner etc, das sollten Router können.
In beiden Fällen ist es aber ein Fehler der Router, das nicht zu falschem “Taggen für die Router” führen sollte.