Lizenzwechsel: freiwillige Zustimmung ab jetzt möglich

Vielen Dank Dieter, auch dort finde ich keine Informationen zum Zeitpunkt und dem technischen Ablauf der Umstellung; Ohne die ich aber einer Umstellung nicht zustimme. Weil durch die Umstellung von mir erfasste Daten gefährdet sind, nicht durch die neue oder alte Lizenz.

Recht hast Du!
Es scheint so zu sein, dass die Lizenzumsteller nach dem alten Grundsatz der katholischen Kirche handeln …
Du darfst nicht alles wissen, der Glaube allein genügt.

Also stimmst du nicht zu, weil du nicht weißt wer noch zustimmen wird und deswegen manche Daten gelöscht werden könnten?
Da beißt sich doch der Hund in den Schwanz. Wenn keiner den ersten Schritt macht, wird man nie ankommen.

Ich hab mir einfach die neuen CTs und die Odbl angeschaut. Hab mir gedacht “ist ok” und hab zugestimmt. Die Probleme, die eventuell kommen, weil zu wenige zustimmen, kann man ja dann in der entsprechenden Phase diskutieren.

Redet doch bitte keinen solchen Blödsinn. Die Verantwortlichen, bzw. die, die in den ensprechenden Arbeitsgruppen sitzen, wissen es einfach selbst noch nicht, bzw. wollen sich – aus Gründen – noch nicht festlegen.

Aber: Es ist sicherlich nicht verboten, eine Sünde oder verkehrt denen eine Frage zu stellen. Falls die Englisch-/Spanisch-/Französisch-Kenntnisse nicht ausreichen, kann jeder gerne hier die Frage stellen und dazu schreiben, dass das bitte an die OSMF bzw. eher die LWG (= License Working Group, zu deutsch „Lizenzarbeitsgruppe") weitergeleitet werden soll. Zum Beispiel indem es von einem hier ins Englische übersetzt auf die Seite Questions to LWG on ODbL (zu deutsch: „Fragen an die LWG, die die ODbL betreffen") im Wiki gesetzt wird. Oder indem die Frage in passender Sprache an die entsprechende Diskussionsliste (legal-talk) gesendet wird.

Tut das bitte jetzt. DieterTD kann gerne anfangen – aber auch jede und jeder andere.

Jetzt auch mal eine Stichelei von mir: Laut irgendeiner Statistik sind die OSM-Aktiven überdurchschnittlich gebildet. Es sollte also im Durchschnitt jedem OSM-Kartographen möglich sein, die Lizenz zu verstehen. Wenn es allerdings ein Sprachproblem gibt (juristisches Englisch), kann man gerne um eine Übersetzung bitten, statt alles ins Lächerliche zu ziehen. Teils gibt es ja schon Übersetzungen, zum Beispiel hier:

ODbL/Wir wechseln die Lizenz
Open Database Licence – Lizenztext
OpenStreetMap-Teilnehmervereinbarung 1.0

Ganz einfache Frage die mir noch niemand beantworten konnte: Wann beginnt Phase3 nach deren Beginn edits nur noch unter Zustimmung oder Ablehnung der neuen Lizenz möglich sind.
Erst dann kann ich für mich sicher entscheiden welche meiner Daten an Daten hängen deren Ersteller nicht zustimmen und kann für mich überlegen diese Arbeit doppelt zu machen oder abseits von OSM weiter zu arbeiten. Bis dahin hänge ich mit dieser Entscheidung völlig in der Luft.

Da ist natürlich was Wahres dran. Aber was passiert wenn alle so denken oder zumindest ein großer Teil? Dann wäre ich wieder bei meinem Posting von vorhin (“Da beißt sich der Hund in den Schwanz”). Wenn alle abwarten, ob andere Zustimmen/Ablehnen, blockieren sie sich gegenseitig. Deswegen: Wenn du die CTs und damit die Odbl akzeptierst, dann mache das auch offiziell. Damit ist dem Umstellungsprozess mehr geholfen als durch Abwarten.

Ich will nicht abwarten, ich will sobald wie mögliche diese Phase3 damit ich Klarheit habe was von meiner Arbeit übrig bleibt; Und dann andere mapper von denen meine Arbeit abhängt umstimmen kann, oder sie fragen ob ich ihre Objekte neu anlegen kann. Alles was ich bis dahin weiss ist bei welchen Objekten keine Mehrarbeit auf mich zukommt.

na was denn nun? klarer widerspruch in zwei direkt aufeinander folgenden postings. hast du etwa zwei seelen in deiner brust?
erst dann <—> ich will nicht abwarten

normalerweise gibt man in diesem unseren lande seine stimme bis zum ende der öffnungszeiten der wahllokale ab und nicht erst nach der ersten hochrechnung.

p.s. hervorhebung in den zitaten durch mich erfolgt.

Hi,

Danach eigentlich auch …

Viele Objekte werden bei der Umstellung verschwinden oder in einem uralten Zustand sein und ein paar Tage oder Wochen später wieder auftauchen. Wenn ich z.B. einen Punkt aufgrund einer Vermessung verschoben habe, dann wollte ich damit nur die History erhalten … ich hätte ihn auch neu anlegen können. Sollte er bei der Umstellung verschwinden, dann lege ich ihn anhand meiner Aufzeichnungen wieder an. Heutzutage muss doch niemand mehr Plattenplatz sparen und Waypoints, Tracks und Fotos wegwerfen. Eine neue Datenbank wird in einem sehr traurigen Zustand anfangen und dann erstmal ein enormes Aufhol-Wachstum haben. Wie der Zustand nach einigen Wochen aussieht, ist schwer zu beurteilen.

Weide

Da stimme ich dir durchaus zu. Trotzdem kann man denke ich die ganze Sache ruhiger angehen, als das einige hier getan haben. Ich will weder dir noch einem anderen speziell hier einen Vorwurf machen, aber was hier teilweise für Mutmaßungen über Einflüsse auf die OSMF, über Beweggründe von Befürwortern und Gegnern oder an angeblichen Lösungen wie “überzeugt möglichst viele, abzulehnen, dann machen wir nen Fork auf” und “übernehmen wir einfach alle Daten, wird schon keiner klagen” gesagt wurde, entsprach nicht unbedingt immer einer sachlichen Diskussion wie sie dem Thema gerecht würde. Dass die OSMF und die LWG gewisse Dinge versäumt haben, ist so. Aber ob man deshalb gleich alles ablehnen muss, ist eine andere Frage. Wenn wir wieder auf eine inhaltliche Diskussion zurückkommen, dann wird allen geholfen sein und es vielleicht auch möglich sein, Fragen zu klären. Oder zumindest werden Antworten nicht in seitenlanger Diskussion ohne Zweck untergehen.

@dulcedo: Das wird wohl passieren, sobald man sich endgültig auf eine Fassung der CTs geeinigt hat. Nachdem man ja jetzt juristischen Rat eingeholt und einiges umformuliert hat, denke ich nicht, dass es noch lange dauert, allerdings wird wahrscheinlich zwischen den Jahren nicht mehr viel vorangehen.

Der erste Satz bezog sich darauf dass ich erst nach der Wahl entscheiden kann ob ich weiter über OSM Daten erfasse oder ohne Datenverlust selbst mein Projekt weiterführe.
Der zweite bedeutet dass ich diese Wahl deshalb bald möchte weil ich bei einer Entscheidung Daten weiter über OSM zu erfassen jeden weiteren Tag ohne eindeutige Wahl mehr Daten retten muss.

Noch eine Frage dazu: Wenn das Dein einziges Problem ist, was spricht dann gegen die Zustimmung zur neuen Lizenz? Ich sehe da gerade den Zusammenhang nicht. Die Zustimmung ändert doch an Deiner späteren Entscheidung nichts.

PS: Soll ich diese Deine Frage („Wann Phase 3) so an die LWG stellen? Ich könnte ja mal im IRC fragen, denn sicher lautet die Antwort: „Wissen wir selbst nicht, aber so bald wie möglich."

Wenn aber jemand hier was genaueres weiß, bitte berichten.

Problem dabei ist, dass es sich beim Datenbankherstellerrecht um einen Investitionsschutz handelt, die Daten selbst aber weiterhin frei sind. Der Schutz gewährt ausserdem nur demjenigen, der auch das “unternehmerische” Risiko trägt. Bei Firmen ist das der Arbeitgeber obwohl ein Angstellter die “ganze Arbeit macht”
Selbst in unserem Falle bist Du nur einer von vielen tausend anderen Erstellern, also gewährt das Schutzrecht meiner Meinung nach dem Inhaber von openstreetmap.org. In der Literatur habe ich einen Vergleich zum Filmwesen gefunden, wo ebenfalls viele verschiede Leute an einem Werk arbeiten, aber das Urheberrecht hat dann je nach Vertrag nur der Produzent oder der Regisseur.
(Dreyer/Kotthoff/Meckel: Urheberrecht [2.Auflage]; Andreas Wiebe: Internetrecht)

Mir ist schon klar, dass sich einige übergangen fühlen, aber die cc-by-sa Lizenz war für dieses Projekt von Anfang an nicht geeignet. OSM betrat damals Neuland und benutzte einfach eine Lizenz, die zur Verfügung stand (Offene Lizenzen für Datenbanken gab es damals noch nicht). Mittlerweile gibt es den Versuch mit der ODbl, OSM mit allen halbwegs moralischen Mitteln schützen zu wollen. Ich persönlich halte das für gefährlich (“die Geister die ich rief, die werd ich nicht mehr los”), aber wer weiterhin mit Share-Alike leben will, dem bleibt nichts anderes übrig. Die andere Konsequenz ist nur PD.

You get what you pay for it.

Es gab am Anfang des Projekts keinen “Produzent oder der Regisseur”. Es gab nicht mal OSMF, doch die OSM-Weltkarte sah
schon am 12 April 2006 so aus: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/File:Osm-planet-1.jpg
Alles ohne “Investitionsschutz, unternehmerisches Risiko, Arbeitgeber” und irgendwelche “Verträge”.

Diese Aussage finde ich ziemlich grenzwertig, insbesondere von einem ODBL-Befürworter.

Der Zusammenhang ist dass ich momentan nur eine Stimme habe wenn ich nicht abstimme. Eine Stimme die ich dagegen erhebe wie abwertend mit der Arbeit von (auch zustimmnden) mappern umgegangen wird.

Diese Antwort bekomme ich auch, sinnvoller wäre die Frage ob sich schon überhaupt jemand Gedanken gemacht hat wie viel Arbeit mittlerweile an einem vor Jahren kurz erfassten oder gar importierten Objekt hängen kann. Und wenn ja mit welcher Rechtfertigung diese einfach verworfen werden soll. Dieser Umgang mit Arbeitsleistung wäre ein Grund in Zukunft ohne OSM weiterzumachen: Nicht-kommerzielle Arbeit ist nicht gleichbedeutend mit wertloser Arbeit, so wird sie aber dargestellt…

Welcher Punkt stört dich den an den „Teilnehmervereinbarungen"? Oder stört Dich, dass Du diesen zustimmen musst, um bei OSM weiter zu machen? Hast Du also eigentlich vor gegen eine dieser Vereinbarungen zu verstoßen? Gegen welche und warum?

Das Beispiel mit dem Produzent/Regiesseur habe ich aus der erwähnte Literatur, wo es darum geht, wer ein Urheberrecht hat, bei einem Werk mit mehreren Mitarbeitern. Dort wird es als analog angesehen, wenn man jetzt fragt, wer bei einer Datenbank im Sinne des Datenbankherstellerrechts das Recht zufällt.
“t-i” hat das Datenbankherstellerrecht erwähnt, und wenn man damit argumentiert, dann muss es auch jemanden geben der es in Anspruch nehmen kann. Meiner Meinung nach (und auch der Literatur, die ich kenne), ist es eben nicht jeder einzelne “Dateneingeber”.

Um noch einmal klarzustellen: Ich bin Befürworter von PD/CC0/WTFPL-Lizenz, da ich der Meinung bin, dass wir Fakten sammeln und keine Kunstwerke fabrizieren. Daher ist es mir völlig egal, ob cc-by-sa/ODbL/oder irgendeine andere Lizenz darüber gestülpt wird.
Ich bin aber sehr wohl dagegen, mit irgendwelchen Begriffen und Halbwahrheiten herumzuschmeissen. Nebelgranaten gehören ins Repertoire der kommerziellen Kartenersteller. Ich dachte wir kämpfen darum, dass die Daten eben frei sind/werden.

Dass die Arbeit wertlos ist, habe ich persönlich nie behauptet und entschuldige mich, falls ich mich etwas harsch ausgedrückt habe.
Es hilft aber nicht, sich den Tatsachen zu verschliessen.
Glaubst Du wirklich, dass die Leute in der OSMF/LWG/legal-talk alle hinter einer grossen Verschwörung stecken? Ich habe die letzten Tage in den Archiven “geschmökert”, und bin überzeugt, dass dort alle ihr Bestes geben. Das Problem ist halt nur, dass es auch nach Jahren Diskussion und Beratung mit Anwälten und anderen Organisationen, sehr schwierig ist, eine rechtlich haltbare Lizenz zu erarbeiten.

Verstehe. Du nutzt Deine nicht abgegebene Stimme also wie Mueck zum Protest gegen den drohenden Datenverlust.

Klar, warum muss es denn überhaupt einen Datenverlust geben. Den gibt es doch in der digitalen Welt nicht mehr, denn das ist ja der Grund warum sich alle in der digitalen Welt so viel wohler als in der analogen realen Welt fühlen: In der realen Welt gibt es keine Backups und keine 1 zu 1 Kopien.

Da aber viele OSM-Aktive die OSM-Datenbank nur mit der Bedingung „Share-Alike" (= Weitergabe unter gleichen Bedingungen) zur Verfügung stellen wollen, um eine Ausbeutung dieser zu vermeiden (ausgebeutet würde sie, wenn die Datenbank von einer Person genommen und verbessert würde, aber die verbesserte Version nicht mehr zur allgemeinen Verfügung stehen würde – quasi verlorene oder doppelte Arbeit, denn die gleichen Verbesserungen müssten andere nochmal vornehmen, um die gleiche Qualität wie die durch die Person verbesserte Datenbank zu haben; außerdem ungerecht, weil die Person von der Arbeit der vielen anderen profitiert, ohne etwas Vergleichbares zurück zu geben).

Die Fragen an Mueck und dulcedo und andere, die starke Angst vor Datenverlust haben ist also:
• Könnt Ihr Euch nicht vorstellen, dass die verlorenen Daten schnell wieder ergänzt sind? Insgesamt ist OSM heute doch viel bekannter als zu der Zeit, als diese Daten das erste mal erfasst wurden. Daher dürfte die Wiedererfassung auch viel schneller gehen. Insbesondere mit den neuen Luftbildern.
• Durch die neue Share-Alike-Lizenz und die inzwischen große Bekanntheit von OSM, ist es sehr wahrscheinlich, dass noch viele weitere Firmen OSM-Daten nutzen und diese dann auch verbessern werden. Mit der neuen Lizenz müssen sie diese Verbesserungen auch zurück geben – mit der alten Lizenz nicht. Glaubt Ihr nicht, dass auch dies den Datenverlust mehr als wettmacht?

Ich wünsche mir ehrliche und ernsthafte Antworten und keinen Sarkasmus.