highway=unclassified oder eigentlich doch highway=track?

Was ich mich nun im Zuge der endlosen Disskusion und sowas wie #65 frage: welche Bedingungen (real vor Ort und auch für andere nachvollziehbar!) dann noch erfüllt sein müssen, um hw=track zu setzen?

Was ich mich frage: welche Bedingungen (real vor Ort und auch für andere nachvollziehbar!) gibt es, ab wann ein hw=

erfüllt ist?

Konkrete Dinge bitte… Werte, Zahlen, handfeste, nachvollziehbare Dinge eben… nicht wieder Wischiwaschi-Verkehrsbedeutung…

Nur mit handfesten, für alle nachvollziehbaren, sauberen Definitionen kommen wir hier weiter… Alle subjektiven Einschätzungen helfen da nicht weiter und sorgen immerwieder erneut für Disskusionen…

fragt und meint Sven

Mit Zahlen kann ich leider nicht dienen :wink: aber vielleicht ist Folgendes (generell bereits im Wiki dokumentiert) konkret genug zur Unterscheidung?

  1. Zweck: hw=track ist ein Wirtschaftsweg, dient also in erster Linie zur Bewirtschaftung von Flächen (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft usw.)
  2. Verkehrsrechtliche Widmung: Unterscheidet, ob es sich z.B. um einen beschränkt öffentlichen Weg Wirtschaftsweg (track), eine Erschließungsstraße (service), Eigentümerweg (driveway) oder z.B. eine Ortsverbindungsstraße (unclassified) handelt. Die Widmung kann beim Straßenlastträger (idR Gemeinde) erfragt werden.

+1 aus Beitrag #65

Kann ich auch nicht nachvollziehen…
Wenn hier jemand wirklich Wiedersprüche im Wiki sieht der möchte doch bitte hier(!) aufzeigen welche Abschnitte, Sätze oder Formulierung genau gemeint sind!

Das wurde hier schon probiert, zB, wenn an beiden Enden des Wegs ein Ortsschild steht, dann ist er unclassified; Basta, Amen. Dokumentiert ist das nicht, was aber nichts heißen soll. Kann ja noch werden.

Das steht im Widerspruch mit Dokumentation, und Praxis gleich dazu. Die Straße zum Hochbehälter ist nicht track sondern service wegen Art der Wirtschaft; und unclassified auch nicht mangels Verkehrsaufkommens, laut Dokumentation, weil von zu geringem touristischen Interesse.

PS: Vielleicht das Ganze als Experiment sehen: Wie viele verärgerte Leute müssen bei den Routerherstellern klagen, damit diese beginnen, surface, smoothness etc. auszuwerten? Warum einfach, wenn es kompliziert auch geht?

Doch, das ist dokumentiert.

Ooch - mir reichten die Klagen der Leute, die von ihren Navis über sogenannte unclassified geroutet wurden, eben weil es nicht ausgewertet wurde …

Fragt sich nur, was jetzt einfach und was kompliziert ist.

Zur Auswertung gehören u.a ja:

  • Kurvenradien
  • Lichtraumprofil (Beidseitiger Bewuchs)
    Und nicht nur an PKW, sondern auch an LKW-Sattel- und Gliederzüge mit Planenaufbau denken!

Viel Spaß!

Die Verkehrsbedeutung (1 öffentlicher gegenüber 5 landwirtschaftlichen, jeweils pro Woche(!)) scheint ja keine Bedeutung mehr zu haben …

Gerade die Einstufung als track (Fahrweg) dient ja dazu, eine einfache Unterscheidung zur unclassified (Straße) zu erreichen - auch und gerade für die, für die so ein Fahrweg nicht unbedingt geeignet ist.

Jetzt kommen wir der Sache langsam näher…

Die verkehrliche Widmung ist das einzige, nachvollziehbare Merkmal, um Straßen von (Wirtschafts-)Wegen zu unterscheiden! Den Rest bei (Wirtschafts-)Wegen machen dann die einschlägigen Tags, einschließlich access…
Ortsschilder können ein Hinweis sein, müssen es aber nicht (Beispiele hab ich gezeigt)… Ausbauzustand taugt nichts… teilweise sind echte Waldwege die nur für Forstfahrzeuge freigegeben sind, besser ausgebaut als andere sonstige, für alle KFZ freigegebenen Wege… sonstige Verkehrszeichen helfen auch nicht gerade, die verwirren da nur…

Richtig: diese Widmung kann man anfragen, hier in Brandenburg kann man auch offene und für OSM nutzebare Daten zu Rate ziehen. Das Ergebnis ist das selbe…

Sven

Du hast recht: track ist für Feld/Waldwege, die für den normalen KFZ-Verkehr gesperrt sind. Und genau dieses Hauptunterscheidungsmerkmal ist hier nicht gegeben. Und wofür erfassen wir width, surface, smoothness? Damit wir argumentieren: “Och, das braucht ihr nicht auswerten! highway-Typ reicht aus!”

Uiuiui, das wird schwierig, denn selbst bei der Unterscheidung zwischen highway=primary, =secondary und =tertiary "sind die Verwaltungsklassen Bundesstraße, Landes-/Staatsstraße und Kreisstraße nur eine Richtschnur! Hier geht es um die jeweilige Verkehrsbedeutung…" https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Attributierung_von_Stra%C3%9Fen_in_Deutschland - also auch hier kein Werte, Zahlen,…

Du hast mich - wohl wissentlich - missverstanden - es gibt eben Fahrwege, die nicht beschränkt, aber eben auch nicht geeignet sind.
Auch mit den Tags kann man nicht die Geometrie soweit erfassen, dass danach ein sinnvolles LKW-Routing möglich wäre.
Wege, die als Wirtschaftswege gewidmet sind, müssen nicht zwangsläufig beschränkt und beschildert sein.
Ihre Nichteignung für den allgemeinen Verkehr ergibt sich für den mitdenkenden Nutzer - wie es früher bei Kartennavigation üblich war - ganz einfach durch ihre Anbindung, Geometrie und sichtbare Ausbaustufe sowie aus dem Gesamtbild der umgebenden Verkehrswege.
Nur reine Datenauswerter (Navis) können das eben nicht so einfach erkennen.

… gelöscht

Nein, habe ich nicht. Ich sehe das nur anders als Du. Theoretisch würde es ausreichen, wenn wir nur ein highway=road hätten, und alles andere durch objektive OTG-Daten erfassen. Dann kann jeder Router seine Schlüsse daraus ziehen. Ich versteh aber, dass Du dem Router die grobe Vorarbeit abnehmen möchtest. Das hier ist aber ein Grenzfall. Für beide Sichtweisen (Alternativstrecke für kleine KFZ geeignet vs. für LKW keine Alternative) gibt es zulässige Argumente. Ist die Frage für wen wir mappen wollen.

@Volker: Ich war gestern Abend da und habe wie am Sonntag Abend angekündigt nach dem Rechten geschaut. Am Talweg hab ich keine für KFZ gesperrt Schilder mehr vorgefunden. Ob auf dem Feldromer Ortsausgangsschild als Zielort noch Kempen steht, kann ich nicht sagen, (früher ja). Am Rosskamp stehen von beiden Seiten weiterhin Verbotsschilder, obwohl der Rosskamp viel breiter ist als der Talweg. Am Ortsausgang von Kempen steht allerdings am linken Straßenrand der Straße Rosskamp auf dem Ortsausgangsschild als Zielort Feldrom 3 Km, obwohl die Straße durch das Verkehrsschild am rechen Straßen Rand gesperrt. Also sagen auch die Hinweise auf Ortsausgangsschildern nicht über die Klassifizierung der nachfolgenden Straße außerorts aus und sind stattdessen Schall und Rauch. Obwohl hier mehr gegenteiliges gesagt wird. Am Köhlerweg hab ich kein Ortsschild, aber auch keine Verbotsschilder vorgefunden. Die Verlängerung des Köhlerwegs in nördlicher Richtung am neuen Windpark entlang ist sowohl vom Zollstockweg als auch von der Bauernkampstraße K98 gesperrt. Damit ist das Thema Kempen - V/Feldrom an dieser Stelle erledigt und wir widmen uns wieder dem Thema Lindenbrück - Zesch zu. Wobei wir uns hier immer noch im Kreis drehen. Denn mir hat immer noch keiner beim Highway=Track die Bedeutung Motorfahrzeuge YES erklärt. Denn für mich darf auf einem Track bei Yes Jedermann mit KFZs langfahren. Und daher ist und bleibt dieser Weg zwischen Lindenbrück und Zesch für mich ein für KFZ freigegebener Track und nicht mehr. Denn es gibt ja schließlich eine richtige Straße zwischen Lindenbrück und Zesch. Daher hat diese Sandpiste keine wichtige Verkehrsbedeutung, denn man ist ja auf diese Sandpiste nicht angewiesen um von Lindenbrück nach Zesch zu kommen. Und außerdem sorgt das nur für Verwirrung, wenn man hier in die Karte Straßen einzeichnet, die in Wirklichkeit nur kleine Wege sind.

An diesem Beispiel kann man sehen, dass der bauliche Zustand nicht immer der tatsächlichen Nutzung entspricht. Vor wenigen Jahren noch war der Rosskamp allgemein freigegeben und wenn ich z.B. von Horn aus kommend nach Kempen wollte, fuhr ich am Zollstockweg von Landesstraße ab und über den Rosskamp nach Kempen. Dem Rosskamp sieht man - wie Du ja auch geschrieben hast - deutlich an, dass er mal als Ortszufahrt und nicht als Feldweg gebaut wurde. Dann wurde der Rosskamp für Motorfahrzeuge außer landwirtschaftlichen Verkehr gesperrt. Dadurch ändert sich natürlich baulich an dem Rosskamp gar nichts, aber sehr wohl seine Verkehrsbedeutung. Und die ist seither nur noch die eines asphaltierten Wirtschaftswegs. Auch die Ortstafel in Kempen hat man nicht abmontiert, als man den Rosskamp ab Ortsende durch das Aufstellen der Verbotsschilder auf einen Wirtschaftsweg runtergestuft hat.
Was den Talweg betrifft: Der ist - wie Du ja auch schreibst - schmaler. Aber er ist nunmal aus beiden Richtungen die einzige Straße, über die man den zwischen Kempen und Veldrom liegenden Sportplatz erreichen kann.
Es ist halt nicht das einzelne Kriterium wie die Ortstafel oder der Ausbauzustand, was einen Wirtschaftsweg von einer Nebenstraße unterscheidet sondern eine Einordnung nach Abwägung verschiedener Kriterien.

Zur Straße Linenbrück-Zesch werde ich auch weiterhin nichts sagen, weil ich die Situation dort vor Ort nicht kenne.

Das mag für dich keine wichtige Verkehrsbedeutung sein. Die Einheimischen nutzen die Straße aber tatsächlich als Verbindung zwischen Zesch und Lindenbrück.

Nein, denn die relevanten Tags (smoothness, surface) sind ordentlich erfasst und damit kann jeder sehen, ob er die Straße nutzen will oder nicht.

Hat hier schonmal über die Hundebadestelle und die benachbarte Badewiese nachgedacht? Da ist im Sommer reger Betrieb und viele kommen da mit dem Auto hin. Spricht auch gegen hw=track.

+1 das ist doch das entscheidende, dass nicht ein einziges Merkmal die Einordnung entscheidet.

@elgolfo: Was bitteschön ist (smoothness, surface)? Der Begriff ist hier schon mehrmals gefallen. Ich kann damit nichts anfangen. Hundewiese ja, aber wo ist da ein Badestrand. Dort befindet sich auch kein Parkplatz. Und am Wegesrand auf dem Rand bzw Grünstreifen parken, es wird zwar überall gemacht, ist aber verboten, allein schon aus Gründen der davon ausgehenden Brandgefahr. Die Einheimischen kennen ja auch die Strecke und benötigen dafür kein OSM. Wer aber als Ortsfremder auf die Karte guckt und dort aufgrund der Karte schöne eine Straße vermutet und dann am Ortsende vor so einer Piste steht, für dem lügt die Karte und traut sich da nicht lang, wendet und nimmt eine andere Strecke, die es ja auch zwischen Lindenbrück und Zesch gibt. Wir wollen doch nicht, das Ortsfremde in die Irre geführt werden. Oder?

Die Dokumentation zu Unclassified ist ein Musterbeispiel dafür, dass viel Text nicht automatisch zu viel Klarheit führt. Also im Englischen Wiki gelesen. Das weicht aber ordentlich ab vom Deutschen! Auch dieses lang und sehr unspezifisch. Immerhin einen Hinweis erhalten, warum es die Kategorie überhaupt gibt: Eine eins zu eins Übernahme aus amtlichen Unterlagen im UK, dort für Straßen, die zwar öffentlich sind, denen aber keine Klasse zugewiesen wurde. Demgemäß geht es im Englischen Text vorrangig um die Abgrenzung von klassifizierten Straßen, Tertiary im Speziellen. Wäre noch zu klären, warum im Deutschen die Abgrenzung zu Track so im Vordergrund steht?

Stimmt, das macht laut Dokumentation (zumindest der Englischen) draus ein hw=service.

Guckstu hier:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:surface
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:smoothness

Wie gesagt, wenn ein Router die nicht auswertet, ist er sein Geld nicht wert. Auch ein Renderer könnte (lies: sollte) unbefestigte Straßen anders darstellen als befestigte. Dafür braucht er den highway tag nicht, wenn surface gesetzt ist. Wenn es ein Problem ist, ist es eins der Datenanwender. Die Daten sind richtig erfasst.

Ich benutze OSM-Daten hauptsächlich für Fahrrad-Routing. Zumindest Komoot im Rennradmodus vermeidet Wege mit smoothness=bad (oder schlechter) sehr zuverlässig.

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:smoothness?uselang=de

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:surface

Hundestrand https://www.openstreetmap.org/way/924881278 die Wiese weststlich davon wird als Badestelle genutzt.

Ich weiß nicht, was du möchtest. Ich möchte zumindest, wie in OSM üblich, die Realität korrekt abbilden. Das geschieht bei dem Weg über die Oberflächenbeschaffenheit und das smoothness Tag. Dann kann sich jeder Datennutzer überlegen, was er mit den INfos macht und da ggf. nicht langfahren, wenn ihm die Parameter der Strecke nicht passen.

Es beschleicht mich das Gefühl, dass du hier Tagging für den Renderen machen möchtest. Für dich ist das keine vollwertige Straße, nur ein Feldweg. Und daher versuchst du das auch so auf der Karte darstellen zu lassen. Eine Karte, die nur ein Bruchteil der OSM-Nutzung ausmacht (neben vielen anderen OSM Anwendungen wie Router, Apps etc). Dabei verkennst du, dass das Aussehen auf der Karte vielleicht hilfreich ist, aber, je nach Karte, nicht alle Daten aus der OSM-Datenbank vollständig abbildet. Es gibt aber nun auch Nutzer, die wollen sich nur auf Nebenstraßen fortbewegen, die würdest du mit einem hw=track in die Irre führen.