Goldstandard Fußweg/Radweg an Straße

Also ich dachte das so, dass der Router 2 einfach alle Wege ignoriert die mit footway=sidewalk/crossing bzw. Cycleway=sidewalk/crossing getaggt sind.

Die sind ja mit anderen Wegen verbunden…

Schöne Beispiele für fleissige Gehsteigmapper findet man in Linz: Der Weg 88551616 (highway=path) endet nördlich am Weg 142730237 (highway=footway , footway=sidewalk). Würde man letzteren ignorieren, hätte der erste keinen Anschluss mehr.

Um das zu lösen könnte man den Weg noch weiter ziehen bis zur Fahrbahn (highway=residential), womit man dann eine Verbindung geschaffen hätte, die einen Router (1) verwirren würde, der hält das ja dann für eine Verbindung von Fußweg 142730237 zur Fahrbahn. Ausserdem bräuchten wir schon sehr schrullige aufs Fußgängerrouting fokussierte Mapper, um solche Verbindungen überall einzutragen :wink:

Wenn es keine Verbindung zur Straße gibt, würde ich sie auch nicht eintragen (wollen).

Allerdings sollte das “vor Ort” geprüft werden:
Verbindung zum Parkplatz fehlt.
Wie kommen die Fahrzeuge auf den Privatparkplatz hinter dem Gebäude (gegenüber des Doms)?
Gibt es eine Durchfahrt?

eventuell sogar 2 (auf dem Bild Einfahrt verboten an der Hausecke?)
Wieso ist bei Einbahnstraße ein Vorfahrt beachten - entgegen der Fahrtrichtung (fehlt da Radfahrer frei?)

nein bitte keine Mischmasch.

Ansonsten kommt beim Rendern nichts gutes heraus, wenn also sowohl die separat gemappten als auch die attributierten Bürgersteige gemalt werden.

+1
Da kräuselten sich bei mir nicht nur die Nackenhaare, als ich das las.
Für mich ist es ein absolutes “no go”, einen Sachverhalt -in diesem Falle den Bürgersteig - zweimal zu erfassen.

Außerdem bin ich für sidewalk=* als Zusatztag der Straße, solange da außer einer Bordsteinkante keine deutliche Trennung besteht. Weiterhin möchte ich den Router sehen, der aufgründ der GPS-Ungenauigkeit vor Allem in Straßenschluchten überhaupt genau genug ist, um sich auf den richtigen (separat erfassten) Pfad zu begeben. Wer da blind dem Hin- und Herspringen von einer Straßenseite zur anderen folgen will, möge die daraus entstehende Gefahr für Leib und Leben statt eines möglicherweise kleinen Umweges in Kauf nehmen. :roll_eyes:

bezieht sich auf “Navigationsgeräte” - der Router macht es schon richtig - und der Wirklichkeit näher als beim “abstrahieren”. Eine Bordsteinkante kann (für einen Rollstuhl) eine deutliche Trennung bedeuten.

Aber das wird sicher lustig, wenn mich das Navigationsgerät dauernd anpöbelt, die Straßenseite zu wechseln, weil es aufgrund der Ungenauigkeit glaubt, ich sei auf der falschen Seite.
Die Bordsteinkante als Hindernis für Rollstuhlfahrer stelle ich nicht in Frage. Ich gehe jedoch von der Bordsteinkante als Regelzustand aus. Und für abgesenkte Kanten haben wir ja einen tag, den entsprechend spezialisierte Router auswerten können.

Findet man bei Radwegen öfters.

Ja, vermutlich weil es im Wiki irgendwo versteckt im Kleingedruckten steht.

Aber nur eine der Möglichkeiten und nicht beide gleichzeitig.

Moin,

hmm - und ich dachte, das sidewalk (an Beiden!) wurde genau deswegen eingeführt, gerade weil die Wege bereits doppelt gemappt werden.
Also als Verknüpfung zwischen den doppelten Einträgen und somit Hilfsmittel zur Entscheidung, welches der Doppel-Tagging ignoriert werden soll … eben damit beide Render-/Router-Varianten damit klarkommen.

Für die Variante nur Straßen-Tag oder nur Bürgersteig-Way braucht es das doch eigentlich gar nicht … da muss der jeweilige Router eh immer davon ausgehen, es gäbe eine generelle Verknüpfung oder eben nur die expliziten.

Gruß
Georg

Nein, da hast Du was falsch verstanden.

Sorry, dass ich nochmal dumm frage… irgendwie habe ich das Konzept der sidewalk- und crossing-Tags wohl nicht verstanden…

Wie würde man denn im “wir mappen Bürgersteige als Tag der zugehörigen Straße”-Schema sowas taggen:

Die A-Straße würde man mit z.B. highway=unclassified, sidewalk=both eintragen, den B-Weg nur mit highway=residential

Wie drücke ich am Kreuzungspunkt aus, dass ich zwar mit meinem Kinderwagen die A-Straße entlanggehen kann und dabei den B-Weg queren kann, aber nicht von der nördlichen Seite der A-Straße auf die Südseite?

Ich kann zwar das südliche Ende des B-Wegs mit crossing und kerb taggen. Die Information “ich habe einen Bürgersteig” hängt aber erst mal nur an der A-Straße. Um von dort den abgesenkten Gehsteig zu erreichen, müsste ich zwei oder drei Meter () in den B-Weg reinlaufen, bis ich den Punkt mit der Absenkung erreicht habe. Das kann ich aber nach Datenlage nicht, weil der B-Weg ohne sidewalk= eingetragen. Die Fahrbahn des B-Wegs ist keine mögliche Route, weil ich nicht weiss, wie ich vom Bürgersteig da runter komme.

Muss ich ein noch ein paar Meter Gehsteig am südlichen Ende des B-Weg eintragen, damit die Verbindung zur Stelle mit dem crossing-Tag funktioniert?
Oder kann ich am gemeinsamen Punkt von A-Straße und B-Weg irgendwie kenntlich machen, was genau da überquert werden kann?
Oder gilt eine implizite Annahme, dass man an Bürgersteigen immer bequem entlang der Straße gehen kann und nur beim Queren auf besondere Stellen achten muss?

Grüße, Max

(*) genauer gesagt: mindestens halbe Fahrbahnbreite der A-Straße plus mindestens halbe Spurweite des Kinderwagens

Ja.

Danke, das habe ich befürchtet. Dann suche oder bastel ich mir mal eine Teststrecke :wink:

Entspricht aber leider nicht der Wirklichkeit …
siehe auch ähnliches Problem.

Alles an einer Linie zu beschreiben kann im “GROBEN” gehen, aber im “DETAIL” sind auch detaillierte Wege notwendig.

Noch ne Frage, wenn ich schon dabei bin…

Angenommen, der gemeinsame Punkt von A-Straße und B-Weg hätte ein “highway=crossing”-Tag. Dann kann ich vom südlichen Bürgersteig auf jeden der beiden nördlichen, auf die Fahrbahn der A-Straße und auf die Fahrbahn des B-Weges? So als sei der ganze Kreuzungsbereich irgendwie fußgängerfreundlich ausgestaltet.

Das würde ich so verstehen, dass gegenüber von Bweg auch ein abgesenkter Borstein ist und die beiden anderen genau an den Ecken. Dürfte abseits von baulich getrennten Wegen eher selten sein.

Mal ein kleiner Zwischenbericht… Ich schreibe das alles im Wiki zusammen, wenn ich auch das Routing über nicht-getrennte Bürgersteige hingebracht habe. Da knabber ich noch ziemlich an den Kreuzungen…

Das Routing über getrennt erfasste Wege ist ziemlich fertig:

  1. Man sucht alle footway=sidewalk

  2. Sucht zu diesen die zugehörige Strasse. Die bekommt man, wenn man die nächstgelegene parallele Strasse sucht, sofern die nicht zu weit weg ist. Das wird übrigens eine Mehrfachbeziehung, weil die Gehwegstücke nicht mit den Strassenstücken übereinstimmen. Das liegt z.T. daran, dass Strassen stärker fragmentiert sind als Fusswege, z.T. daran, dass Gehwege an Kreuzungen auch um die Ecke und dann an einer anderen Seitenstrasse entlang geführt werden.

  3. Man verbindet die Strasse alle paar Meter mit dem nächstgelegenen Gehweg, falls an dieser Stelle kein Hindernis die Verbindung schneidet. Hindernis ist alles was barrier=* ist, oder building=* oder natural=* oder …

  4. Man vergibt reichlich Strafpunkte für das Betreten der Strasse um den Router auf den Gehweg zu zwingen.

  5. Man vergibt reichlich Strafpunkte für die zusätzlichen Querungen, um den Router auf die bereits gemappten Querungen zu zwingen. Er nimmt dann z.B. 30 Meter Umweg in kauf, um zur nächsten Ampel zu laufen. Man darf allerdings nicht so viele Strafpunkte vergeben, dass die Fahrbahn für den Router attraktiv wird. Das ist auh die Stelle, wo man Strassenklassen berücksichtigen kann. Eine Primary ist dann z.B. nicht so gut zu überqueren wie eine Residential.

Router mit weniger sportlicher Zielgruppe können sich diese zusätzlichen Querungen sparen. Es könnte aber auch für diese Router interessant sein, die Bürgersteige und die Strassen einander zuzuordnen. Sie können schlecht grundsätzlich alle Strassen vermeiden, weil dann vermeiden sie auch solche, die keinen Gehweg haben. An Strassen mit Gehweg können sie aber gut die Gehwege gegenüber der Strasse bevorzugen.

Das Ergebnis sieht dann so aus: Der Router bleibt auf dem Gehweg und quert die Strasse auf einer der zusätzlichen Querungen. Graphhopper folgt der Fahrbahn, weil er zum einen keine Querung findet und zum anderen die Fahrbahn nicht vermeidet. Ein Router, der Fahrbahnen grundsätzlich vermeidet, würde bis zur Görrestr. nach Süden laufen und dann zurück zur Hausnummer 2.

Ich muss allerdings sagen, dass ich keine wirklich aussagekräftigen Beispiele finde, ausser natürlich die Trivialfälle “ich will von Hausnummer 22 zur Hausnummer 23 gegenüber”. Die zusätzlichen Wege helfen vor allem auf den letzten Metern. Grossräumig helfen sie nur in Gegenden, wo Mapper zwar gerne getrennte Fusswege mappen, aber Überquerungen konsequent meiden.

Probleme

  1. Es gibt massenweise footway=sidewalk, die überhaupt keine Strasse in der Nähe haben. Ich vermute, das Konzept “footway=sidewalk wird nur dann verwendet, wenn der Fussweg als Bürgersteig neben einer Strasse läuft” wird nicht von allen Mappern so angewendet. Wir haben Sidewalks auch quer durch Park und Wiese. Und wir haben viele Sidewalks, die von der Strasse durch Hindernisse abgetrennt sind.

    Ein Zaun oder ein Grünstreifen wäre in meiner Vorstellung von “Bürgersteig” noch akzeptabel, ein Gebäude oder ein Bach ist es eher nicht mehr. Die Abfrage, ob zwischen Gehweg und Strasse ein Hindernis ist, macht die Auswertung leider sehr teuer: Geometrische Abfragen kosten Zeit und man muss sämtliche OSM-Objekte vorrätig halten und prüfen. Ein Router kümmert sich sonst eigentlich nur um Strassen, nicht um Bäche, Hecken und Gebäude…

    Vor diesem Problem verblassen übrigens alle folgenden. Wenn man die Voraussetzung “Vom footway=sidewalk komme ich irgendwie zur Fahrbahn” nicht als gegeben ansehen kann, scheitert man schon recht früh :slight_smile:

  2. Dass immer nur die nächste Strasse als überquerbar angesehen wird, verhindert das Queren von Strassen, die für jede Fahrtrichtung einen Weg haben. Da fehlt dann ein Stück in der Mitte. Kann man als Bug oder als Feature ansehen, angesichts der dort vorhandenen baulichen Trennung.

  3. Die Zuordnung von Gehweg und Strasse funktioniert besser als ich anfangs dachte. Die nächstgelegene Strasse in 10m Umkreis ist schon die richtige, ich finde jedenfalls keine Gegenbeispiele. Schlimmstenfalls ist die richtige Strasse zu weit weg, dann hat man halt hier keine Querung, was nicht weiter tragisch ist (in obigem Bild z.B. vor der Hiltenspergerstr. 5). Es geht allerdings nur dann gut, wenn man unterstellt, dass ein highway=service keinen Bürgersteig haben kann. Tankstelleneinfahrten oder Parkplatzzufahrten führen oft parallel zur Strasse und liegen dann näher am Bürgersteig als die eigentliche Strasse.

    An dieser Stelle könnte eine Relation für Strasse und Gehweg hilfreich sein, Der Mehrwert wäre allerdings relativ gering, und der Preis wäre eine Fehlerquelle mehr und eine weitere Fragmentierung des Wegenetzes. Gehwege entlang mehrerer Strassen wären dann verboten.

  4. Kreuzungen sind ein Problem. Die sind eigentlich besonders fussgängerunfreundlich, dummerweise sind aber gerade dort die Umwege bei Benutzung der Fusswege besonders lang im Vergleich zur Diagonalen. Die Berücksichtigung der Sidewalks scheitert dort aber, weil man in dem Gewirr von vielen kurzen Abbiegespuren keine Zuordnung zum Gehweg ableiten kann. Zur Zeit helfe ich mir mit einer Regel “auch kurze Nachbarstücke einer Strasse mit Bürgersteig sollte man vermeiden”, aber das ist irgendwie Murks. Man bräuchte eine Beziehung “das Gewirr da in der Mitte soll man über die vielen Wege aussenrum umgehen”, aber mir fällt dazu nichts ein. Dieses Problem hat übrigens jeder Router, der Strassen nicht grundsätzlich vermeiden will.

  5. Hinterhofzufahrten könnte man gut als günstige Stellen zum Überqueren der Strasse nehmen. Leider werden gerade die oft vom Router gemieden, weil sie mit “access=no oder private” eingetragen werden. Das mag manchmal tatsächlich auch für Fussgänger auf dem Hinterhof gelten, steht aber natürlich auch auf dem kurzen Stück zwischen Gehweg und Strasse. Gerade die besten Stellen mit extra abgesenktem Bordstein sind also verboten. Auch das ist ein generelles Problem in unseren Daten, egal ob man Bürgersteige besonders betrachten will oder nicht.

Den Rest des Winters beschäftige ich mich dann mit der Verbindung von Bürgersteigen an Kreuzungen von sidewalk=both mit sidewalk=left :wink:

Herzlichen Dank auch an Nadjita für Teststrecken und wertvolle Anregungen.

Grüße, Max

Warum bekommen footway=sidewalk nicht name=[Name der Strasse]?

Dann wäre es eindeutig. Bei allen, bei denen das nicht gegeben ist, müsste der Name hinzugefügt werden, oder bei Wegen durch Parks etc. das sidewalk entfernt werden.