Ich winke mal ein freundliches HALLO in die Runde. Bin nämlich neu hier.
Und entschuldige mich gleich vorab, sollte ich mit meinem altertümlichen Begriff “Verrutschen” bereits bestehende Threads zu dem Thema übersehen haben (habe nämlich nichts gefunden).
Zum Thema: Ich mache die Beobachtung, dass beim Anschließen von neuen {paths|tracks|highways} an bestehende andere oft der (nun gemeinsame) Verbindungsknoten in der Koordinate verrutscht. Beispiel: Eine eben noch schön rund geschwungene Kurve einer Land-, Kreis- oder gar Bundesstraße bekommt auf einmal einen hübschen Knick (oder Ausreißer), weil jemand einen Feldweg oder einen Radweg angeschlossen hat.
Ich mache solche Beobachtungen zuhauf, und teilweise ärgert es einen natürlich auch. Wenn zum Beispiel ein eingefügtes Brückensegment die Längsachse einer ansonsten geraden Strasse deutlich sichtbar zur Seite versetzt.
Kennt ihr sowas?
Mir drängen sich folgende Theorien auf:
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Es ist offensichtlich editor-abhängig. In JOSM hängt es beim Anschließen von Segmenten zum Beispiel davon ab, in welcher Reihenfolge die Segmente oder Knoten selektiert wurden, bevor man die Verbindung vornimmt. Macht man die Auswahl in der richtigen Reihenfolge, wird das untergeordnete Segment (im obigen Beispiel z.B. der Feldweg) sauber auf die bestehende Bundesstrasse gezogen.
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Es ist wahrscheinlich zoom-abhängig. Was beim Editieren in Zoomstufe x noch schön linear und gerade aussieht, kann sich zwei Zoomstufen weiter als totales “Daneben” entpuppen. Da nützt es dann auch nichts, wenn die Maus eine gigantische optische Auflösung hat. Der Editor zieht “ein Pixel weiter”, und das kann in einer höheren Zoomstufe gleich einige Meter ausmachen.
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Ob es (nicht beim Editieren, sondern beim Rendern und Ansehen der Karten) sichtbar ist, hängt dann auch noch vom Renderer ab. Insbesondere, bei welcher Zoomstufe ein Renderer einen “Knick” als Knick wahrnimmt, und wann er noch grob “vereinfacht/linearisiert”.
Kurzum, sehr ärgerlich das Ganze. Es passiert mir selbst scheinbar auch! Begradige ich etwas (im Rahmen einer zulässigen Mittelung), kann das gleiche Gebiet eine Woche später einen leichten Knick aufweisen, obwohl es seitdem niemand überarbeitet hat. Vielleicht sind es auch Rundungsfehler in Java, was nicht gut für JOSM wäre. Andererseits vermute ich eher Potlatch oder andere (in meinen Augen!) nicht so exakt arbeitende Editoren als Ursache.
Manchmal kommt es mir so vor, als habe jemand anderes grobschlächtig selektiert und verschiebe ganze Relationen oder Regionen um minimale Beträge. Um das hier gleich noch zu sagen: Ich rede hier natürlich nicht von 20- oder 40-Meter-Sprüngen. Oft sind es zwei, drei oder fünf Meter, um die etwas versetzt ist. Das fällt zwar in den Bereich der GPS-Genauigkeit, aber das meine ich nicht. Die Beobachtungen, die ich meine, macht man immer anhand der geometrischen Relation zu benachbarten Knoten gleicher Entitäten.
Jetzt die Hauptfrage: Gibt es Überlegungen im Rahmen der Qualitätssicherung in OSM, wie man ungewollte Änderungen an benachbarten Elementen mindern könnte?
Sorry, falls das hier ein Doppelpost ist… bin auf Eure Beobachtungen und geteilte oder nicht geteilte Meinung gespannt.