Missbrauch von name:de (statt old_name:de)

Hallo auch Max :wink:

da gibt es schon einen entsprechenden Eintrag im Wiki https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Multilingual_naming mit dem Vorgehen in Südtirol https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Multilingual_naming#Alto_Adige.2FS.C3.BCdtirol_.28South_Tyrol.29, der das Ganze wunderbar erläutert.

Deswegen verstehe ich auch den ganzen Zinnober von ulamm nicht :smiley:

Max

Wo man die Klammern einsetzen soll, ist irgendwie schwer entscheidbar. Den “Roten Platz” (das ist ein highway=pedestrian) finde ich aus touristischer Sicht gut, das “Lenin-Mausoleum” dort auch. Die Altstadt in Prag finde ich auch gut, allerdings stören mich die ganzen doppelten Heiligen auf der Brücke über die Vltava, deren Übersetzung ich aber gut finde. In Rom finde ich doppelt beschriftete Kirchen unschön. Daran erkennt man, dass ich mich mit Italienisch leichter tu als mit Russisch, eigentlich ist St. Bartolomäus der gleiche Fall wie das Lenin-Mausoleum.

Technisch gesehn wirds vermutlich schwierig, zu trennen, was mit und ohne Klammern geschrieben wird. “Alles oder Nichts” ist billig zu haben.

Da steht ja nur, wie es getaggt wird, nicht wie man es rendern soll, zur Zeit rendert der deutsche Stil dort ja auch nur name:de. Ich rendere in Südtirol auch nur die deutschen Namen, weniger weil mich die italienischen und ladinischen stören, mehr weil ich diese langen Namen unschön finde. Südlich von Salorno - Salurn höre ich auf mit name:de.

Grüße, Max

ist ein anderer Fall als Prag, denn Südtirol ist offiziell zwei-bis dreisprachig. An allen Straßen stehen italienische, deutsche und ggf. ladinische Namen, die in der Regel Sprachversionen desselben Namens sind.
Prag ist nicht mehrsprachig. Infolge mehrerer geschichtlicher Umwälzungen sind manche tschechischen Namen mehfach geändert worden. Wenn 1918 tschischer und deutscher Name einander entsprachen, ist es eine Willkürentscheidung, den letzten amtlichen deutschen Namen einzutragen (oder den vorletzten, wenn der letzte Adolf-Hitler-Platz war) oder die deutsche Übersetzung des heutigen Namens. Da ist es doch sauberer, bei Weltkulturerbestätten den deutschen Namn ein Klammern unter den tschechischen zu setzen (durchaus automatisch aus name:de generiert), z.B. “Karlův most (Kalsbrücke)”, und im Übrigen old_name:de zu taggen.
Im Elsass sind hier und da elsässiche – nicht hochdeutsche – Namen ausgeschildert, deren Bedeutung allerdings von den französichen deutlich abweichen kann. Herausragendes Beispiel ist für mich die Rue Mélanie = Woerthstross im Straßb(o)urger Vorort Robertsau.

Evtl. könnte man unterscheiden zwischen latainische Buchstaben und Namen in anderen Schriften. Wobei die Inselkirche für mich eher wie eine Übersetzung klingt. Es ist aber deutlich zu lange her, als das ich mich dran erinnern könnte.

Bei latainischer Schrift könnte man die POIs in Originalsprache lassen.

tschechischer, elsässische, französische :slight_smile:

Auch ne nette Idee. Müsste man einen UTF-Kundigen fragen, wie man “exotische” Buchstaben wie russische oder chinesische und halbexotische Schriften mit 10 Sonderzeichen wie z.B. polnische unterscheidet. Und ich müsste “Vltava” lernen :wink:

Das Problem ist, dass wir das schlecht unterscheiden können, ausser in den Gegenden, wo im name-Tag mehrere Namen hintereinanderstehen. Eine Regel “liegt in Schlesien oder im Elsass” ist denkbar, aber nicht in einem System, das live performant rendern soll. Ausserdem fehlen in OSM historische Grenzen, die vermutlich niemand eintragen will…

Wir können auch schlecht unterscheiden, was “touristisch interessant” und “einfach nur so” eingetragen ist Es ist auch nicht alles, was auch heute noch üblicherweise von Deutschen auf deutsch benannt wird Kulturerbe oder Touristenattraktion (Beispiele von Ortschaften und Bergen gabs ja genug hier).

Unter/Über wird schlecht zu machen sein, lange Namen werden ja schon in einer Sprache umgebrochen und Straßen haben sowieso nur eine Zeile. Zwei Schriftarten/grössen wäre auch schön, aber ich glaube, mit Mapnik nicht machbar.
Ob name oder name:de in Klammern kommt, kann man überlegen und für Anhänger der anderen Beschriftung gibts den Stil umschaltbar, dann können sie ihre eigene Karte bauen.

Grüße, Max

Ich kann deiner Logik beim besten Willen nicht folgen, die Karlsbrücke als old_name:de zu taggen (wie auch bei anderen Orten, Bauwerken u.ä.). An der Karlsbrücke sind neben name=Karlův most und name:cs=Karlův most zur Zeit ebenfalls zu finden name:ru=Карлов мост (= Karlsbrücke) und einen Hinweis auf den englischen Wikipedia-Eintrag Charles Bridge. Dies hätte doch gemäß deiner Denkweise zur logischen Folge auch den Eintrag name:ru nach old_name:ru umzutaggen. Und wie gedenkst Du bei z.B. dem Markusdom in Venedig vorzugehen, bei dem neben name:de=Markusdom sieben weitere Einträge mit name:xy=… vorhanden sind?

Max

Grundfalsch: In Prag gab es schon immer Tschechen, Deutsche und Juden. Man denke nur beispielsweise an Egon Erwin Kisch oder Franz Kafka. Zahlreiche Prager Straßen sind in literarischen Werken verewigt worden, man denke nur an das “Haus in der Karpfengasse”. Es heißt “Haus in der Karpfengasse”, nicht “Haus in der Kaprova”.

***** Vom Moderator wegen Verstoß gegen die Forenregeln gelöscht *****

Schluss mit der Trollerei, Du hast genug genervt!

Wenn ich so etwas länger drüber nachdenke hätte ich aber schon gerne den Pertersdom in der Karte. :confused: :wink: Ist also auch nicht der Weisheit letzte Schluss.

[Moderatormütze auf]
Jetzt nochmal für alle. Hier im OSM Forum sind politisch angehauchte Diskussionen underwünscht und es ist kein Platz für persönliche Beleidigungen. Insbesondere die Unterstellung radikaler politischer Gesinnungen geht gar nicht. Ich habe zwei anstößige Passagen zu entfernt.

Bitte beschränkt Euch auf die inhaltliche Diskussion. Sollten erneut Beleidigungen oder (Gesinnungs)unterstellungen ausgesprochen werden, sehe ich mich gezwungen die Posts zu entfernen und zusätzlich den Verfasser mit einem Ban zu belegen.

bye, Nop

Wie nennt man das, wenn ein deutscher Mapper einen hebräischen Ortsnamen entfernt, ohne vorher die israelische Community zu fragen? Eine sehr unglückliche Aktion!

“Unglückliche Aktion” trifft es doch ganz gut. Das gilt aber grundsätzlich immer, wenn jemand unwillkommene Änderungen in andrer Leute Heimat vornimmt. Die Nationalitäten spielen dabei überhaupt keine Rolle.

bye, Nop

1991 gab es einen Volksentscheid, da war der Aufschrei von den linken Genossen groß, von wegen “nur ein Nazi kann unsere Stadt St. Petersburg nennen”
(obwohl ich sogar in der “Wochenschau” nur die Bezeichnung “Leningrad” gesehen habe).
So steht es heutzutage in meinem Reisepaß “Geburtsort: St. Petersburg” und nicht etwa die russische Transliteration “Sankt-Peterburg”.

Da wollte ich nicht missverstanden werden. Natürlich ist z.B. “Karlsbrücke” eine gebräuchliche dt. Bezeichnung für die Brücke in Prag. Auch der “Rote Platz” in Moskau. Wörtliche Übersetzungen, wenn sie für das jew. Objekt nicht ungebräuchlich sind, finde ich eh nicht problematisch.
Mir kommt es nur auf das “noch gebräuchlich” an. Das ist dann vielleicht etwas anderes als “Man weiß noch, dass das mal so hieß” (Karl-Marx-Stadt usf.). Das muss man (wir Mapper) für den Einzelfall entscheiden.

Vor dreißig Jahren waren etwa ebenso viele der lebenden Menschen in Legnica zur Schule gegangen (oder gingen es noch) wie in Liegnitz.
Von den heute Lebenden sind acht bis zehnmal so viele in Legnica zur Schule gegangen (oder gehen es noch) wie in Liegnitz.
Das sollten auch deutsche Mapper respektieren bei der Frage, was sie als aktuelle Namen taggen und was als ehmalige.

Das “name:de=Slawonische Furt” ist ein germanomanischer Amoklauf. Der Namensbestandteil “Brod” bedeutet zwar “Furt”, wurde aber unter habsburgischer Herrschaft ebenso als Eigenname behandelt wie in “Deutsch Brod” = “Německý Brod”, heute Havlíčkův Brod.
In Andrees Handatlas von 1881 heißt das heutige Slavonski Brod nördlich der Save einfach “Brod” ohne Zusatz, das heutige Bosanski Brod südlich der Save “Türkisch Brod” (Seit 1878 von Österreich-Ungarn verwaltet, war Bosnien noch bis 1908 offiziell Teil des Osmanischen Reiches).

Darauf antworte ich nicht mehr, da der Zusammenhang offensichtlich mutwillig nicht vorstanden worden ist bzw. werden will.

Max

Da auf der ersten Seite für Bremen nur name und name:lv standen, hatte ich die vielen Sprachversionen für České Budějovice für einen Trick gehalten, der verhindern sollte, dass name:de auf old_name:de umgetaggt wird. Mein Verdacht wurde dadurch unterstützt, dass da name:en=Budweis stand, während en.wikipedia als Lemma České Budějovice verwendet und Budweis nur als Nebenversion erwähnt.

Eine aktuelle Presseschau unter Atlanten zeigt, dass deutsche Straßenatlanten immer die Endonyme nennen und einige zusätzlich, zumeist in Klammern unter dem Endonym, deutsche Namen.
Von den nicht verkehrsorientierten Atlanten zeigen Diercke und Haack in Polen und Tschechien die landessprachlichen Ortsnamen (fast vollständig) in Klammern unter den deutschen, Meyers die deutschen in Klammern (nicht vollständig) in Klammern unter den landessprachlichen und Peters sogut wie nur die landessprachlichen.

Auch ältere Werke habe ich verglichen:

Andrees Weltaltlas von 1881 verweist mit seinen Einträgen in den damals russischen und österreichischen Teilen Polens mit Einträgen wie Ssuwalki (Transkription aus dem Kyrillischen), Wloclawek (In einer Karte heißt dieselbe Stadt an der Weichsel aus Versehen “Wroclawek”), Tarnów, Zamoszcz und Przemysl die in openstreetmap.de gezeigten Namensversionen ins Reich längst überholter Sprachpraxis, ebenso natürlich osm.de:“Ottensee” für Odense.
Und Brod (heute Slavonski Brod, aber osm.de:“Bosnische Furt”) hieß auch für die kaiserlichen Beamten in Wien “Brod”. Das Gegenstück am Südufer der Save, heute Bosanski Brod, heißt 1881 bei Andrees Türkisch Brod (Das österreichisch besetzte Bosnien gehörte bis 1908 staatsrechtlich noch zum Osmanischen Reich). Das ist dasselbe wie bei Deutsch Brod=Německý Brod, seit 1945 Havlíčkův Brod. Etymologische Erklärungen dürfen weder als aktuelle noch als ehemalige Namen ausgegeben werden.

In der Conti-Autokarte Deutsches Reich aus dem Jahre 1938 (!) sind in den Regionen Polens, die bis 1918 zum Deutschen Reich gehört hatten für alle Orte die polnischen Namen angegeben, für die größeren dazu in Klammern die deutschen. Und in der Tschechoslowakei stehen in einigen damals mehrheitlich deutschsprachigen Gegenden die tschechischen Namen in Klammern unter den Deutschen, im übrigen Land deutschsprachigebin Klammern unter den tschechischen.
Damit ist die Darstellung weniger rückwärtsgewandt als in bundesdeutschen Karten der 1950er bis 1970er Jahre und erst recht weniger rückwärtsgewandt als in openstreetmap.de.

Hallo ulamm,

ist dir noch nicht aufgefallen, dass niemand dafür interessiert, was du hier schreibst. Mit deiner Meinung bist du dir allein.

Ob irgendein Atlas jetzt den tschechischen oder deutschen Namen verwendet. Hier geht’s um eine Geodatenbank und nicht um eine Karte!

Du nervst. Du beledigst uns (Nazivergleiche). Fork doch OSM und mach deine AntiNaziKarte. Die Domain (antinazikarte.de) ist übrigens noch nicht registriert.

@Moderation: Kann man diesen Thread bitte schließen?

Viele Grüße

Michael

OSM ist nicht das Schadenskataster eines Landesstraßenbetriebs.

Jede/r der oder die hier Daten, darunter auch Namen, einfügt, tut dies, damit sie veröffentlicht werden. Aushängeschild der Veröffentlichungen sind die Karten.
Damit ist jede Mitarbeit in OSM eine Mitarbeit an Veröffentlichungen, und jeder Mapper ist mit verantwortlich für die Karten, die aus seinen Einträgen erstellt werden.

Dieser Diskussionsstrang zeigt, dass mehreren Leuten bewusst geworden ist, dass die Unterdrückung fremdsprachiger Endonyme durch name:de-Tags ein Mangel von openstreetmap.de ist.

Ein paar Leute haben diesen Mangel in den letzten Jahren für ihre politischen Zwecke ausgenutzt. So etwas zur Sprache zu bringen, ist eine wesentliche Aufgabe dieses Forums, siehe

Die bisherige Teilnehmerrunde dieses Diskussionsfadens ist typisch für die Gruppendynamik von Opensourceprojekten: Kleine Gruppen mit speziellen Interessen finden sich zusammen um etwas zu erreichen oder etwas zu verhindern. Die weniger interessierte aber durchaus nicht meinungslose Mehrheit bemerkt deren Aktionen gar nicht und wird leicht überrumpelt.

Gruß
Ulrich