Google kopiert aus OSM

Haben wir in diesem Fall ausschliessen können…

Bitte:

  • den Fall der LWG melden, mit Dokumentation die Niet- und Nagelfest ist
  • falls die Kontaktaufnahme mit der Kanzlei erfolgreich ist, auch an die LWG weiterleiten (die Kanzlei wird eh eine Ermächtigung in irgendeiner Form von der OSMF wollen), wobei es vermutlich sinnfrei ist in PL lokal was zu machen
  • nicht mit irgendwelchen formellen Schritten drohen, wir klären das ab, weisen google drauf hin (wir haben genügend Kontakte) und das wird mit 99.9% Sicherheit genügen, nur wenn das dann nicht genügt macht es überhaupt Sinn weiter zu gehen.

In den Fällen (mit Ausnahme des bekannten Falles) die in den letzten paar Jahren gemeldet wurden flog die ganze Sache schon beim ersten Punkt auf die Nase, ev. hatte google OSM als Hinweis verwendet wo sie etwas zu verbessern hatten, aber die Daten selber waren nicht nachweisbar von OSM. Ich halte letzteres auch wohl wirklich nur mit expliziten Ostereiern oder sehr grossflächigen Gebieten für wirklich machbar.

Simon

Klar Simon.
so gehen wir vor.
Danke und Gruß,
Marek

Helft einem juristischen Laien mal auf die Sprünge: Urheberrechtsinhaber (in der jeweiligen Rechtsprechung des Landes) sind der/die Erfasser. Die OSMF hat ein nicht-exklusives Nutzungsrecht. Wer soll jetzt Google (in wessen Auftrag) kontaktieren?

Gruss Christian

Es stimmt zwar, dass der jeweilige Erfasser alle Rechte an seinen Daten auch weiterhin hat und im Prinzip wohl auch argumentieren könnte, dass seine Rechte (falls er überhaupt welche hat) verletzt werden, wenn “google von OSM kopiert” aber es ist ziemlich weit hergeholt und mit erheblicher Unsicherheit belastet. Ich würde das wenn überhaupt nur via DCMA Prozess versuchen https://support.google.com/legal/troubleshooter/1114905?hl=en was ohne grossen Aufwand geht.

Die OSMF im Gegenteil kann auf klare Lizenzbedingungen hinweisen und für die USA möglichlicherweise entscheidend, auf den vertraglichen Charakter der ODbL.

Aber wie schon gesagt, es ist nicht anzunehmen, dass google “absichtlich” kopiert (sprich das irgendjemand der was zu sagen hat davon weiss), und wenn die Sachlage klar ist wird es nicht nötig sein was formelles in die Wege zu leiten.

Simon

Moin Simon,

tatsächlich glaube ich das auch und dass die ganze Geschichte mit einem “Jemand, der jemanden kennt, nimmt mal den Telefonhörer in die Hand.” aus der Welt zu schaffen ist.
(Mich würde ja am Rande mal interessieren, wie Marek sich die Finanzierung des Anwalts gedacht hat. Eigenes Portemonnaie?)

An dieser Stelle enden dann aber unsere gemeinsamen Ansichten schon:

Ich denke, dass “meine Daten” (im Sinne des deutschen Urheberrechts) auch weiterhin “meine” sind und die OSMF die nach den geltenden Terms & Conditions nutzen darf. Wem ich weiterhin ein Nutzungsrecht an “meinen” Daten eingeräumt habe geht die OSMF, mit Verlaub, einen feuchten Kehricht an.
Ganz bestimmt habe ich die OSMF nicht beauftragt, meine vermeintlichen Rechte zu vertreten.

Was ist denn das “applicable law” (Erster Satz auf der von dir angeführten Website.) in diesem Fall?

Gruss Christian

Hat ja auch niemand auch nur entfernt angedeutet. Die OSMF würde ihre Rechte aus dem sui generis Datenbankherstellerrecht und aus den vertraglichen Komponenten des ODbL geltend machen. Es gibt gar keinen Grund ausfallend zu werden.

http://www.chillingeffects.org/copyright/ (spezifisch http://www.chillingeffects.org/dmca512/ ) ist wohl die beste Zusammenfassung.

Hallo Christian,
mein Portemonnaie reicht leider für ein Prozess gegen Google nicht :wink:
Wie geschrieben: ich sprach mit einem Anwalt den ich kenne. Er war der Meinung, dass sicherlich viele Kanzleien gern ein Prozess gegen Google führen würden wenn wir stichfeste Beweise haben dass Google automatisiert OSM Daten klaut. Zum einen bezahlt die Kosten der Verlierer (voraussichtlich Google), zum Zweiten ist das für eine Kanzlei eine sehr gute Werbung.

Grüße,
Marek

Moin Simon,

war nicht so intendiert. Tut mir leid, wenn’s sich für dich so liest.

Nach meinem laienhaften Verständnis schützt das “Datenbankherstellerrecht” die “Datenbank” oder wesentliche Teile davon. Scheint mir hier eher nicht zu greifen.

Wenn ich deine Argumentation mal umdrehe: Muss ich zu jedem Geschäft, dass ich mal inklusive Telefonnummer erfasst habe, jetzt eine Abmahnung des Telefonbucherstellers fürchten, weil ich seine “Datenbank” unerlaubt vervielfältigt habe?

Wir drehen uns im Kreis. In dem Link ist vom “Copyright Holder” die Rede. Die OSMF hält das Copyright füer die Datenbank, die Mapnik-Karte etc. Aber meiner Meinung nach nicht für die von mir beigetragenen Daten. Und der von dir angeführte “Safe Harbour” beschreibt einen nicht-juristischen Weg zur Durchsetzung der Rechte von Urhebern “of their materials”.

Gruss Christian

Die Grenze für “substantial” vs. “insubstantial” ist relativ tief, wenn wirklich nur einzelne Objekte kopiert wurden, ist es aber vermutlich eher schwierig was zu machen (die Objekte müssen aber duchaus nicht alle zur gleichen Zeit kopiert werden).

Für was muss man das nicht in DE? Die Antwort ist aber klar ja, speziell könnte es auch sein, dass nicht nur du sondern auch andere Daten daraus in OSM übernommen haben, sprich die “substantial”/wesentlich Schwelle überschritten wurde.

Der Hinweis auf das DCMA Prozedere war ja auch explizit ein Hinweis für jemand der privat was unternehmen möchte, dreht sich also nicht im Kreise, sondern war von Anfang an genau auf den Punkt.

Simon

Was ist denn aus der Sache geworden?

Gruss Christian

Noch nichts, die Fälle aus Polen scheinen ziemlich eindeutig zu sein, wir haben aber noch Meldungen aus Italien die wir zuerst bestätigt haben möchten bevor es weiter geht, was wohl irgendwann diese oder nächste Woche sein wird.

und osm.pl kopiert scheinbar von Google :wink: siehe “source:addr=targeo.pl / google.pl”
Quelle:
http://taginfo.openstreetmap.org/search?q=source%3DGoogle

Wenn das mal kein Eigentor wird

Wie wärs, wenn man mal allen Daten mit source=google auf den Grund ginge? Sind ja nur 33.329 Objekte (basierend auf heutigen taginfo-Daten). Ich glaube, da ist Google um ein Mehrfaches strikter beim Feuern von Subunternehmern, die Daten von OSM kopieren als andersrum.
PS: Wie ich erfuhr, geht eine größere Zahl der Google-Attribution auf die Haiti.Aktion zurück. Wenn man aber bei Taginfo die Objekte mit source=google mit einmalig auftauchendem Value anschaut, findet man dubiosere Sachen.

Alle solche Objekte die Eigentor sein könnten sollen entfernt werden. Wir haben mal viel Schlimeres bei der Umstellung der Lizenz erlebt.

Edit: Sämtliche Daten mit entsprechendem Eintrag in Polen wurden soeben gelöscht. Der User, ein einziger Newbie, wurde bereits vor mehreren Tagen informiert, dass diese Datenquelle unzulässig ist.
Er hält sich nun an die Regel.

SunCobalt, herzlichen Dank für den Hinweis.

Schon gelesen?

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/google-kritiker-das-sind-die-gegner-in-europa-a-969760.html

Jetzt mal kein Google Bashing, aber ich bin bei der Suche nach den Webseiten von POIs auf Bing umgestiegen. Google findet zwar alles schnell und immer noch mit recht wenig Werbung, aber wenn man dann die einzelnen Funde aufruft dauert das dann nervig lange, weil die nicht mit der URL gespeichert sind, sondern über die Google-Server aufgerufen werden. Scheinbar ist das Google wichtig, weil es so noch mehr Informationen von mir bekommt. Wenn ich also die Öffnungszeiten eines Geschäfts in meiner Heimatstadt aufrufen will, geht das wohl grundsätzlch über Kalifornien, und das dauert eben immer ein Hauch zu lange. Bing hat zwar mehr Werbung, man muss immer die ersten Aufrufe ignorieren, Yahoo ist noch schlimmer, aber leider gibt es noch keine wirkliche deutsche Alternative.

Ich frage mich, wie lange noch? :wink:

Ging es weiter?

Gruss Christian

Dito…?