Bericht von Diskussionen auf dem OSM-Samstag

Auf dem OSM-Samstag hatte ich einige Themen vorgeschlagen über die es dann gute Diskussionen gab, bei denen sich richtig viele Leute beteiligt haben. Ich habe die Diskussionen mal aufbereitet und zusammengefaßt. Vielen Dank am Marc Gehling und Sarah Hoffmann, die mitgeschrieben haben und deren Aufzeichnungen ich sehr hilfreich fand.

Die Themen:

Ich werde alle diese Themen weiter verfolgen und freue mich auch über Ideen und Kommentare. Entweder hier, im Wiki oder an jochen.topf@fossgis.de. Wenn das eine oder andere Projekt konkreter wird, dann melde ich mich natürlich wieder hier im Forum.

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Vielen Dank für diese Informationen!

Eine interessante Zusammenfassung. Vielen Dank fürs Teilen!

Evtl. verstehe ich den Hintergrund der Diskussion nicht, aber hat die OSMF in ihren Terms of Use nicht klar gestellt, was nach OSM (nicht) darf und in der Good practice hat die Community beschrieben, was sie in OSM haben möchte (des lieben Friedens willen)?

Ich halte es für schwer umsetzbar in einem internationalen Projekt nationale Krieterien dafür zu schaffen. Das bedeutet dann, vor einer Reise muss ich Guidelines studieren, was ich nun in dem Zielgebiet mappen darf und was nicht. Sprich in der Konsequenz ich mappe halt nicht. Gleiches Problem wenn man international Fehler beseitigt. Wenn man dann jedesmal überlegen muss, was darf man, was nicht,… dann vereght einem der Spaß ganz schnell.

“Militär” darf in Deutschland nicht gemappt werden (von allen die deutschem Recht unterliegen). Wenn man das dann durchsetzt (alles, was in D illegal ist löschen) würde das gleichzeitig aber auch bedeuten, dass Staaten wie China in OSM ein weißer Fleck sein müssten.

Evtl. verstehe ich den Hintergrund der Diskussion nicht, aber hat die OSMF in ihren Terms of Use nicht klar gestellt, was nach OSM (nicht) darf und in der Good practice hat die Community beschrieben, was sie in OSM haben möchte (des lieben Friedens willen)?

Die Terms of Use der OSMF und das Good-Practice-Dokument beschreiben nur einen Teil dessen, was wir als Projekt so tun. Bei der Diskussion ging es um viel mehr Themen. Die Terms of Use sind nur dafür da zu sagen, was absolut wirklich nicht geht. Und bei dem Good Practice geht es eher um praktische Tips. Dazwischen gibt es aber einen weiten Raum. Weil wir das jeden Tag leben und schon lange im Projekt sind, denkt man manchmal das sei alles klar, was wir machen und was nicht. Aber dann redet man mal mit jemand von außerhalb des Projektes, was OSM eigentlich ist und macht und man stellt fest, so klar ist es eben nicht. Und manchmal geht es einem auch so, wenn man mit einem anderen Mapper redet und denkt, also das was der da tut, das sollte aber nicht nach OSM (oder umgekehrt) und dann fragt man sich doch, was eigentlich die Kriterien sind.

Und wenn Du sagst “hat die Community beschrieben”, dann fällt das ja nicht vom Himmel. Genau dazu muss man solche Diskussionen führen, damit man eine gemeinsame Vorstellung von dem Thema entwickelt und das dann aufschreiben kann. Und das muss man auch immer wieder mal machen, weil die Welt sich ändert und das Projekt sich weiterentwickelt. Die Diskussion am OSM-Samstag war da nur ein kleiner Teil von so einem Prozess. Es hilft einfach, wenn man über solche Dinge nachdenkt und sie vor allem auch mit anderen bespricht, weil jeder eben eine leicht andere Sicht hat.

Und Deine Kommentare zur Frage von nationalen Kriterien in einem internationalen Projekt ist genau so ein Fall, wo man immer wieder drüber reden muss. Da gibts es einfach einen gewissen Konflikt und man muss schauen, wie man damit umgeht. Wir wollen weltweit gemeinsame Regeln haben und gleichzeitig können wir lokal geltende Gesetze nicht einfach ignorieren. Deswegen ist das als Thema mit dabei gewesen, eine gute Lösung haben wir dabei auch noch nicht (und eine perfekte wird es eh nie geben).

Bei der Diskussion ging es überhaupt nicht darum, irgendwelche besonderen Regeln für Deutschland zu entwickeln, wir sind Teil des größeren Projektes und wollen weltweit zusammenarbeiten. Es war einfach mal ein Treffen der deutschen/deutschsprachigen Community und da redet man halt mal drüber. Klar, diese Diskussionen müssen auch an anderen Stellen und weltweit geführt werden, aber manchmal ist es halt einfacher sowas zu machen, wenn man in einem Raum zusammensitzt.

Ist hier zwar offtopic - aber woher hast denn diese Aussage?

in diesem Bezug sind das mindestens schon mal alle, die sich in Deutschland befinden. Die Frage ist dabei, was genau gemeint ist mit “militärische Einrichtungen kartieren”. Zu den militärisch interessanten Fragen sammeln wir sowieso keine Daten (abgesehen davon, dass es überhaupt dort eine Einrichtung gibt, was an sich vermutlich schon einen militärischen Wert darstellt, aber in der Regel auch bereits im Internet stehen dürfte), also eben nicht, wieviele welcher Einheiten bzw. Fahrzeuge und Flugzeuge sich wo befinden, in welchem Zustand sie sind, etc.

Aber klar, wenn man so allgemein formuliert wie “militärische Anlagen kartieren”, dann können darunter natürlich auch Straftatbestände fallen, das muss aber nicht heissen, dass jegliches Eintragen von militärischen Standorten in OSM strafbar sein muss.

verkürzt aus: FOSSGIS 2024/OSM-Samstag/Ergebnisse/Was gehört nach OSM? - OpenStreetMap Wiki

Geht aber ja nicht darum im speziellen, sondern allgemein dass es im Land A Dinge geben kann die man nach nationalem Recht nicht erfassen und nicht veröffentlichen darf. Wenn ich in Land B bin, hindert mich aber kein nationales Gesetz, diese Dinge in Land A zu erfassen und zu veröffentlichen. Und das halt nicht nur mit A und B sondern mit allen Ländern der Welt.

Militärische Einrichtungen sind nur als Beispiel im wiki genannt für “national verbotene Edits”. Laut How did you contribute to OpenStreetMap? hast du mindestens 4816 “national verbotene Edits” changes gemacht. :wink: Nicht das ich das kritisiere, ich habe mehr davon.

Danke Jochen für die Erläuterung. Sehe ich auch als sehr wichtig an. Vorallem auf einer FOSSGIS, wo ja viele Leute aus der Ecke: “National beschränkte und inhaltlich definierte Geodaten” kommen und mit solchen Problemen nicht in Berührung kommen.

Genau. Soweit ich weiß, ist es nicht verboten, militärische Gebäude anhand von Luftbildern einzutragen, auf Luftbildern erkennbare Straßen und Wege innerhalb eines militärischen Sperrgebiets einzutragen, anhand von freigebenen Bodenradarfotos militärische Bunker einzutragen… das sind alles frei verfügbare Informationen und die Zeiten, in denen so etwas in Karten nicht auftauchen durfte, sind meines Wissens vorbei. Würde ja auch meines Erachtens keinen Sinn machen, da die militärischen Gegner diese Informationen sowieso in noch besserer Qualität besitzen. Etwas Anderes wäre es meines Erachtens, wenn ich z.B. irgendetwas nicht Offensichtliches eintragen würde. Wenn ich z.B. geheime Informationen, was sich in welchem militärischen Gebäude befindet, was sich genau in einem Bunker befindet, … in OSM eintrüge. Doch da diese Informationen sich nicht aus irgendwelchen Luftbildern oder anderen frei verfügbaren und für OSM zulässigen Quellen ableiten kann, sehe ich für mich kein Risiko, hier gegen Gesetze zu verstoßen. Wenn allerdings jemand Informationen habe, dass ich mit meiner Einschätzung falsch liege, sollte man dazu gerne ein eigenes Thema aufmachen.

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