Vielen Dank für die interessanten Ausführungen!
Zur Zeit bin ich überwiegend als sporadischer, stiller Mitleser unterwegs. Nicht, weil ich mich “ausklinken” will, sondern weil es im Moment nicht anders geht.
Der Aspekt, daß die neue Lizenz neue Möglichkeiten für die Kartenerstellung eröffnet, kam sehr überzeugend rüber.
Inzwischen wird immer klarer, daß das Urheberrecht, das nach deutscher Rechtslage unveräußerbar ist, im Rahmen der neuen Lizenzvereinbarung jedoch gemäß englischem Recht zwangsweise abgetreten werden muß, für den einzelnen Mapper im Zusammenhang mit den in das OSM-Projekt eingebrachten Daten vermutlich kaum von Bedeutung ist. Zum einen kann das Urheberrecht vermutlich nicht wirklich auf die einzelnen Daten angewendet werden. Des weiteren kann es im Ausland leicht umgangen werden und obendrein scheinen die Daten einzeln zu wenig wert, als daß es lohnen würde, das Recht zu behalten.
Oder?
Will man Geodaten zu Geld machen, darf man sie nicht in OSM einbringen, sondern muß sie unter Verschluß halten und dem Meistbietenden verkaufen. Doch welcher Mapper macht das?
Gesetzt den Fall, das Urheberrecht würde nicht an OSM abgetreten und es wäre auf die Geodaten anwendbar, welchen Vorteil hätte man als Mapper?
Der Nachteil für OSM ist klar. OSM könnte nie sicher sein, ob ein Mapper sein Urheberrecht nicht nutzen würde, um salopp gesagt, die Verwertung der Daten zu stören. Was außer destruktiven Eingriffsmöglichkeiten, gibt man als Mapper mit dem Urheberrecht noch auf?
@ Felix
Deinen Frust kann ich verstehen. Du willst nicht kalt abgezockt werden, indem andere Deine Ideen klauen und dann mit anderen Daten aufwerten, die Du in der Form nicht beschaffen kannst. Daß Du den Einwand, mit der neuen Lizenz könntest Du Dein Layout schützen, nicht gelten läßt, kann ich auch verstehen. Denn Recht haben und Recht bekommen sind auch in diesem Fall zwei verschiedene Paar Schuh. Und sein Recht durchsetzen, kostet Zeit und Geld.
Der einzige Schutz gegen diese spezielle Form der Abzocke war bislang im Grunde das, was wiederholt als Hemmschuh bei der Weiterentwicklung von Karten beschrieben wurde: die Verbindung von Daten mit inkompatiblen Lizenzen. Das verhinderte die Verwendung von teuren Zusatzdaten. Daten, die Felix nicht beschaffen bzw. bezahlen kann, ohne fortan für seine Karte Geld zu nehmen.
So jedenfalls verstehe ich Felix Einwände.
Felix sprach die Entwicklung neuer OSM-Karten-Formate für Handgeräte, Kartensoftware und Geräte an, die sein Projekt über kurz oder lang möglicherweise “überholen” würden.
Ich denke, daß so eine Entwicklung über kurz oder lang ohnehin kommt, da beispielsweise das Garmin-Format die Auswertungsmöglichkeiten der OSM-Daten in mancher Hinsicht begrenzt. Das wäre aber nicht wirklich etwas total neues und meines Erachtens auch kein Grund, die Entwicklung der Garmin-Karten aufzugeben. Denn schon jetzt gibt es unterschiedliche Kartenformate.
Die Vorteile der angestrebten Lizenz werden mehr und mehr klar. Risiken und Nebenwirkungen? Der Arzt oder Apotheker, der darüber aufklären könnte, scheint irgendwie noch nicht gefunden. Den einen stören die befürchteten Nachteile. Für den anderen sind die Bedenken unbegründet oder unbedeutend. Die Positionen von den Erstellern freier Karten Nop und Felix sind in meinen Augen exemplarisch konträr. Jeder macht eine völlig andere GuV auf. Beide Positionen sind nachvollziehbar. Frederik, der Karten nach Kundenvorgaben gewissermaßen unter Ausschluß der Öffentlichkeit produziert verfolgt da nochmal andere Ziele. Für Ihn gelten die Argumente wieder etwas anders.
Hmmmmm - So stellt sich das jedenfalls im Moment für mich dar.
Gruß
tippeltappel