Richtiges Taggen von path

@ speedpilgrim
Deine Wahrnehmung und Definition der tracktypes ist etwas subjektiv gefärbt. :wink: Mit anderen Worten, sie weicht etwas von der Wiki-Definition ab.

Das Chaos wird wohl bleiben, einen Konsens gibt es nicht immer, eher meist nicht, bei so vielen Leuten aus so vielen Ländern. Wenn bereits das Wiki schwammig ist, die Übersetzungen nachhinken, variieren, manchmal bewusst oder unbewusst anders übersetzt wird, dann die Texte nur überflogen oder nicht gelesen und schliesslich aus Versehen oder absichtlich nicht beachtet werden.

Beispiel Zeichen 237 - Radweg bedeutet laut Gesetz Benutzungspflicht, eigentlich glasklar, wird aber mit bicycle=designated statt bicycle=official markiert. Details siehe Template_talk:De:Map_Features:highway.

Nein.
Dazu musst Du das je nach Bundesland passende Gesetz für Wald- und Feldwege raussuchen.
Irgendwo im Wiki gibt’s auch 'ne Seite, wo das für einige Ländern schon getan wurde.
In Ba-Wü ist das Radfahren erst ab 2 m Breite erlaubt in Wäldern, das Reiten sogar erst ab 3 m meiner Erinnerung nach.
Bei paths also definitionsgemäß eher nie erlaubt in Ba-Wü …

Ich mache mir normal nicht die Mühe, solche nicht beschilderten Verbote zu taggen genauso wenig, wie den access-Kuddelmuddel im anderen thread …
bicycle=no hänge ich dann an paths, die auch ungeeignet sind zum Radfahren

Ergänzen ist immer gut.

Ich gehöre zu denen, die im Zweifel bei allen Wegen in freier Landschaft einen tracktype dranhängen.
Erstens zur groben Klassifizierung, die auch dort nicht schadet.
Zweitens ist die Abgrenzung track/path/anderes nicht immer eindeutig. Wenn dann jemand anderes von path auf track umtaggt, hängt gleich ein adäquater tracktype dran.
Die Wanderkarte gehört m.E.n. zu den tracktype-prioritär-rendernden Karten. Für den Wanderer ist es ja auch nebensächlich, ob track oder path, weil beide für Wanderer zulässig.

Ich tagge mittlerweile alle vier Angaben

  • path/track(/…) je nachdem, ob ein Auto durchfahren könnten (manchmal grenzwertige Entscheidung und evtl. sich über die Jahre ändernd)
  • tracktype
  • surface
  • smoothness
    und bei paths in letzter Zeit oft auch noch
  • width
    … über den Daumen gepeilt, um die ganz schmalen Trampelpfade von den beinahe-tracks zu unterscheiden

Angeblich stand die letzte StVO-Novelle unter der Leitlinie, überflüssige Schilder zu vermeiden.
Ich muss mich wohl beim Bundesverkehrsministerium beschweren, dass wegen OSM Schilder überall zwingend nötig sind …

Wenn ein grade4-Waldweg von einer Landstraße abzweigt, sollte jeder normale Mensch begreifen können, dass das ein Waldweg ist, auf dem er mit dem Auto nix zu suchen hat.
Und wenn Sperren die Zufahrt für Autos verhindern, dann sollte auch jeder Autofahrer begreifen, dass er da nicht fahren darf.
Das darf sich dann auch ohne Schild in den tags niederschlagen …
Ein wenig gesunder Menschenverstand hilft manchmal auch beim taggen …

Manchmal finden sich halt auch in Feld und Wald, deren Sinn und Zweck eindeutig auf das Spazierengehen und Radfahren ausgelegt ist statt für Landwirte (weil die mit dem Trecker nicht duchkämen), dann darf’s auch mal ein footway oder cycleway sein (Unterscheidung nach weiterer Indizienlage, hohe Bordsteine wären bspw. ein Indiz gegen cycleway)

smoothness finde ich einen etwas unglücklichen Key. Trotz den Beispielbildern im Wiki: Ist doch sehr subjektiv, was man als Fortbewegungsmittel im Hinterkopf hat, wenn man den Tag setzt und bewertet.
Die meisten MTB Wege müsste ich mit “horrible” oder schlimmer taggen :slight_smile:

Wie bildet ihr ab, wenn ein path oder track schon etwas zugewachsen ist?
Es gibt ja durchaus Wege, die waren mal ein path oder track, sind aber über die Jahre schon etwas zugewachsen, weil kaum jemand durchfährt oder läuft. Ich habe das teilweise versucht, mit trail_visibility (intermediate oder bad) abzubilden, wenn man auf dem Boden oder aus der näheren Umgebung den Pfad schon nicht mehr deutlich erkennen kann. Teilweise auch mit surface=grass, wenn der Boden mittlerweile mit Gras bewachsen ist. Teilweise auch mit einem Kommentar “Etwas zugewachsen”, wenn der Trampelpfad noch gut ist, das Gemüse drumherum aber schon ziemlich über dem Weg hängt.

Danke Mueck, deine Ausführungen kann man unterschreiben und spart sich so eine menge Tipparbeit :slight_smile:

Die Kategorien dazu geben doch schon ein paar sehr gute Anhaltspunkte. Ein bisschen Erfahrung mit den exemplarischen Verkehrsmitteln ist natürlich unheimlich wertvoll, um es sehr genau einordnen zu können, grobe Klassifizierung sollte aber auch “Laien” gelingen. Die Beispielfotos sind allerdings teilweise überarbeitungswürdig.
Gescheite “MTB-Wege” im Sinne eines singletrails (S1 und höher) sind mit very_bad oder horrible ganz gut bedient. Wenn die überwiegende Mehrheit in deiner Gegend so aussieht, freu dich doch :slight_smile:

zugewachsene Wege: trail_visibility, width und ggfls. Änderung der surface und 'ne note benutze ich bei Bedarf ebenfalls.

@tracktype/path: mir ist es 100 Mal lieber, jemand setzt ein subjektives tracktype dran als gar keine Beschaffenheit anzugeben. Nicht jeder weiß um surface, smoothness etc. oder damit umzugehen. Genau aus diesem Grunde wird das ja auch bei paths von Felix (openmtbmap) ausgewertet und entsprechend anders gerendert (wenn mich nicht alles täuscht: blass-lila statt blau).

Welche wege sind denn für dich ungeeignet?!
Finde ich nicht gut, denn manche kommen über alle Wege…

Die letzten drei von mir so getaggten:

  • Ein Trampelpfad an der Abbruchkante eines Baggersees
  • Ein Trampelpfad so dicht an einem Zaun, dass man mit Lenker hängen bleiben kann
  • Ein Berg- und Talpfad über eine historische Schanze
    und in allen drei Fällen in direkter Nähe gut radelbare Wege. Da muss sich wirklich kein Router über diese drei Wege verlaufen, nur weil er evtl. wenige Meter kürzer ist …
    Für die letzten beiden gilt sowieso das ba-wü Waldrecht, nachdem das Radfahren dort verboten wäre …

Das Zitat ist nicht von mir, sondern von Mueck

Das mit dem ba-wü Recht wurde hier schon öfters diskutiert und man hat sich darauf geeinigt dass man die tolle Regel eigentlich nicht taggen soll…

Die hat auch glaub noch kein Mensch hier gehört, außer die ganz harten Juristen. :stuck_out_tongue:

Mache ich ja normalerweise auch nicht. War bloß ein Hinweis, dass auf den zwei paths das Radfahren eigentlich eh verboten ist. Von daher schadet ein bicycle=no da nicht.

Aber wenn wir das ba-wü Waldrecht nicht taggen, kann man sich das agricultural/forest-Gedöns aus dem Nachbarthread an tracks auch sparen … Spar ich mir aber in der Tat meistens auch … :wink:

Manche scheinen das Gegenteil richtig zu finden.
In Bonn hat wohl jemand Angst, daß der Südfriedhof von Störenfrieden vielerlei Art gestürmt werden könnte.
Da ist nicht nur die Einfassung
http://www.openstreetmap.org/browse/way/4893371
unter anderem mit ice_scate=no getaggt sondern auch jeder Weg mit einer Latte von no-Attributen ausgestattet.
Sieht aus, als hätte jemand versucht, die Friedhofsordnung in den Tags unterzubringen.
Wenn es denn unbedingt sein muß, kann man die Zutrittsbeschränkungen an die Tore hängen. Dadurch sollten die innen liegenden Wege ausreichend vom Routing ausgeschlossen sein.
Mit ausufernden no-Tags kann eine Karte auch überfrachtet und das Tag selbst beim Rendern lästig werden, wenn man solche Konstellationen nicht mit Hilfe von sinnvollen Tagkombinationen ausfiltern kann.
In der Wander-Reitkarte sieht das dann so aus:
http://topo.openstreetmap.de/?lon=7.1235&lat=50.7042&zoom=17

Gruß
tippeltappel

Diese Tags kommen von den JOSM-Presets. Wenn Du im JOSM auf Vorlagen → Strassen → Wege → Pfad klickst, erscheint eine Maske, in der man für genau diese Fortbewegungsarten ja/vorgesehen/offiziell/nein auswählen kann. Ein fleissiger OSMer trägt dann halt wahrheitsgemäss die entsprechenden Werte ein…

bicycle=no wird nur dann verwendet wenn ein Schild es entsprechend untersagt dort mit dem Rad zu fahren. Ansonsten wird das z.B. bei einem Trail im Wald nicht benutzt, auch wenn das Landeswaldgesetz es evtl. verbieten mag. Es wird getaggt was vor Ort los ist und nicht was in irgendwelchen Gesetzen steht. sollte sich das Gesetz mal ändern haben wie den Salat weil wir die “Ursache” für bicycle=no nicht kennen.

Zum Thema tracktype=grade1-5. Ich verwende das ausschließlich in Zusamenhang mit highway=track. aber NICHT zusammen mit path. Dafür ist das nicht gedacht gewesen. bei path verwende ich z.B. surface= und mtb:scale= und sac:scale

+1

Ich stimme Dir da im Grundsatz zu, da ich es genauso halte. Aber so wie Du es schreibst, klingt es so, als wenn Du das allen verbindlich vorschreiben willst, was Dir nicht zusteht. Wenn jemand der Meinung ist, er müßte irgendwo ein NO taggen, dann kann er es tun, egal was Du davon hälst. Und wenn Du anfängst ohne Rücksprache Deinen Willen durchzusetzen, kann es passieren, dass es der andere genauso macht.

By the way, es gibt auch Sachen, die Du wahrscheinlich aufgrund eines Gesetzes taggst. Maxspeed ist so ein Beispiel.

nomen est omen :wink:
mache ich zu 99% ebenfalls (Die History vergißt nichts :roll_eyes: )
Bin aber nicht gegen sinnvolle Ausnahmen.
Ein Path mit tracktype ist immer noch besser, als ein path ohne alles.

@ t-i
Gibt es keine Möglichkeit, Josm-Anwender in dem Preset selbst auf die Problematik solcher überbordenden Anwendungsformen aufmerksam zu machen? Ich find’s teilweise echt abenteuerlich, was einem da so begegnet.

Und weil wir hier gerade wieder so schön erbaulich diskutieren (konstruktiv und mit gutem Umgangston) fällt mir gerade ein, was ich hier http://gis.638310.n2.nabble.com/Forum-Wiki-Tagging-Fragen-WAS-Re-natural-tree-und-village-green-td5331086.html#a5331086 so gelesen habe. Ab dem 3. Post haben mich einige Bemerkungen doch einigermaßen ins Staunen versetzt. Da es hier off-topic ist, nur zur “stillen Kenntnisname” :wink:

Gruß
tippeltappel