Vandalismus im Nationalpark Sächsischen Schweiz

Ausgangspunkt war, dass in einem hiesigen Netzwerk, die Information kursierte, dass ein User mit der Amateurfunkkennung DD1GJ den Raumbergkuppenweg so in OSM getaggt hatte, dass er unsichtbar geworden ist. Es steht dem User DD1GJ völlig frei sich als Dienstleister für die NPV anzubieten, nur nur sollte man sich nicht wundern, wenn man ins Wespennest fast, dass da Wespen raus kommen können. Es geht hier nicht um die Frage, ob die NPV das Recht hat, Wege zu sperren, sondern um ein Spannungsfeld aus NPV, Tourismus, Bergsteiger, Wanderer und Gemeinden, die Außenstehende in der Regel nicht kennen, aber sich kundig machen können und zu der Erkenntnis kommen könnten - von dem verminten Feld die Finger zu lassen. Sollen die Einheimischen mal selber mit ihren Problemen klar kommen. Sich in dieses Spannungsfeld zu werfen, dazu gehört mich mich Tollkühnheit, Naivität oder die Weltanschauung, die Welt vordergründig durch die OSM-Taggingbrille anzuschauen.

Auf der anderen Seite, wenn ich es genauer betrachte, könnte ich mich mit der Idee anfreunden, dass die Wege unsichtbar sind, das ist gar nicht so schlecht. Der Gemeine Touri aus den Länderein in D, wo die Sonne zuletzt untergeht, wird dann zurückgehalten, neugierig seine Nase in Gebiete zu stecken, die ihn nichts angehen sollen und die, die in diesem Gebiet zuhause sind, brauchen kein OSM.

@Dietmar_WG, TGW1853 (Jup! hat gelöscht)

Ich bin weiterhin der Meinung, daß dieser Beitragsbaum ausschließlich ein Sekundärschauplatz für lokal bestehende Differenzen ist. Ich für mich hab das bereits in #39 erkannt und geschrieben.

In meinen Augen ist OSM dafür nicht da, lokale Differenzen zu thematisieren und eine Plattform zu bieten!

streckenkundler

@seichter: Ach, du vertraust also einer Behörde, die öffentlich Wanderern bei Übertretung von Gesetzen eine Strafe von 10.000 Euro androht, aber selber ihre eigenen Gesetze falsch auslegt, mehr als Wanderern, die das Gebirge schon seit Jahrzehnten kennen? Dann komm doch mal her und mache dich mit den Gegebenheiten hier vertraut, ich stelle mich dir als Führer im Gebirge zur Verfügung. Wozu ist OSM eigentlich da, wenn nicht auch um Fehler zu korrigieren, egal von wem?

@streckenkundler: Freilich ist das eine lokale Differenz. Wenn der Urheber aber eine lokale große Behörde ist, und OSM in einem größeren Gebiet davon betroffen ist, kann das hier doch geklärt werden, wo sonst?

OSM ist keine Spielfeld für Privatfehden oder Spannungsfelder zwischen selbsternannten Bewahrern historischer Zustände und den zuständigen Behörden. Eine Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung eines jeden Nationalparkes oder Naturschutzgebietes und der OSM-community ist grundsätzlich und immer wünschenswert und daran kann sich jeder beteiligen. Das ist nicht auf Personen beschränkt, die sich für die wahren Erben eines bestimmten Gebiets halten.

Ja, wir kommen den wahrhaftigen Beweggründen für die Eröffnung dieses Topics langsam näher. Da gibt es das schöne Elbsandsteingebirge, das seit Jahrhunderten von den Einheimischen bewandert wird und dann kommen plötzlich irgendwelche Bürokraten, die sich erlauben, aus diesem - man könnte fast sagen - “Privatbesitz” einen Nationalpark machen und schon kommen die gemeinen Touris aus dem Westen und vielleicht sogar aus dem Ausland und stecken ihre Nasen in all die schönen Ecken, die sie nichts angehen und dann erlaubt sich auch noch so ein dahergelaufener Amateurfunker, die Tags an den Wegen im NP zu bearbeiten … nee, das geht natürlich gar nicht … :roll_eyes:

Vertrauen ist das falsche Wort, aber für offizielle Verbote ist nun mal die NPV zuständig. Das ist ein Verwaltungsakt und dagegen kann ich notfalls den Rechtsweg beschreiten. Das ist zumindest in einer Demokratie mit Gewaltenteilung der anerkannte Weg.

Ein für mich anonymer Insider dagegen kann da viel behaupten, das ist für mich nicht überprüfbar, auch wenn ich ihm wie jedem anderen Mapper zunächst mal guten Willen unterstelle.
Die Legitimation, Verbote eigenmächtig aufzuheben, hat er jedenfalls nicht.

Die Einrichtung von Nationalparks stößt praktisch immer auf Widerstände, z.B. auch vor kurzem im Nordschwarzwald. Der Ton, mit dem jedoch hier die Argumente vorgetragen werden, finde ich schon bemerkenswert.

Das Wort* bemerkenswert* für den Ton, der hier von einigen “Mappern” in angeschlagen wird, ist sehr diplomatisch. Ich halte diesen Ton für anmaßend und aggressiv.

@TGW1853 es ist schon ziemlich anmaßend mit 0 Beiträgen zur Datenbank und überhaupt zu OSM für OSM sprechen zu wollen. Du kannst doch gar nicht beurteilen, inwieweit OSM durch solche Änderungen betroffen ist.

+1

Warum ladet Ihr die von Euch so vehement kritisierte Behörde nicht zur Diskussion in Euer eigenes Forum ein? Letzten Endes geht es doch um Eure Interessen.

Endlich ist es mal gelungen ein konstruktive Zusammenarbeit zwischen OSM und eine Nationalparkverwaltung aufzubauen; mit allen ihren noch vorhanden Problemen. Und Ihr versucht mit Euren Provokationen und Anmaßungen, das alles zunichte zu machen. :roll_eyes:

@aeonesa: 1.: Ihr redet hier von “aggressiven Ton”, aber ein Neuling wird als “Sockenpuppe” begrüßt? Komische Einstellung. In einer solchen Community kann man sich nicht wohlfühlen. Und wenn ein Neuling seine erste Änderung auf der Karte macht, mit welchem Ausdruck wird er dann bezeichnet?
2.: Eine gewisse Zusammenarbeit mit der NPV wurde schon mehrfach vergeblich versucht. Der berühmte Kartenzeichner Rolf Böhm z.B. (er ist auch Stadtrat in Bad Schandau) war jahrelang in der AG Wege der NPV vertreten, und hat sich für solche Wege, um die es hier geht, eingesetzt. Dann wurde er für die NPV wahrscheinlich zu unbequem und er wurde entlassen.
3.: Ich hatte es hier schon mal gesagt, aber einige haben das wahrscheinlich nicht gelesen: es gab für mich bisher keinen Grund, bei OSM mitzuwirken, da alle Wege eingetragen waren. Erst in letzter Zeit ist das durch die NPV zum Problem geworden. Oder soll ich erst alle Änderungen der NPV rückgängig machen, damit genug Änderungen auf meinem Konto sind und man anerkannt wird?
4.: Da mir hier sinngemäß das Recht abgesprochen wird, mitzureden, beende ich hiermit für mich die Diskussion. Das muß ich mir nicht antun, da ist mir die Zeit dafür zu schade. Da gehe ich lieber in den Wald und fotografiere weiter diese Wege, um die es hier geht, auch die verbotenen, damit in Zukunft wenigstens genug Daten in Form von Fotos darüber vorliegen. Eines Tages werden diese Daten sehr viel wert sein, wenn die Wege auf den Karten nicht mehr auffindbar sind. Hoffentlich müßt ihr dann nicht bei mir um diese Daten betteln kommen.

@ TWG1853 "Ihr redet hier von “aggressiven Ton”, aber ein Neuling wird als “Sockenpuppe” begrüßt? "
“Sockenpuppe” bezeichnet einen Zweitacount, mit dem sich ein Teilnehmer unter einem zweiten Namen einloggt, um sich mit diesem zweiten Namen an der Diskusion zu beteiligen.

Keine Ahnung wie man ihn bezeichnet. Ich wurde von einem netten Mapper, der aus meiner Gegend stammt, unter die Fittiche genommen und in de Grundlagen von OSM eingeführt. Es gibt aber auch neue “Mapper” die völlig beratungsresistent sind und nicht auf Hinweise reagieren. Die werden dann halt auch anders behandelt. Du führst die hier als Rächer / Retter von OSM auf

ohne überhaupt praktische Erfahrungen zu haben, we OSM überhaupt funktioniert.

Bei solchen Aussagen brauchst Du Dich nicht zu wundern, wenn Du Gegenwind bekommst.

Nur nochmal zum Mitschreiben. OSM ist eine Datenbank. Die von Dir vermissten Wege sind dort eingetragen. Für die Anzeige auf den Karten entsprechend des Taggings sind die Kartenersteller (Renderer) zuständig. Wenn Du auf irgend einer Karte DEINE Wege vermisst, musst Du bei dem jeweiligen Kartenhersteller vorstellig werden

Wenn Du Dich in “einer solchen Community” nicht wohlffühlst, zwingt Dich keiner hier beizutragen. Gleichwohl jeder Beitrag, der von gegenseitiger Achtung getragen ist, hier willkommen ist.

Wenn Du dort bei dieser “gewissen Zusammenarbeit” den selben Umgangston und genau so wenig Verständnis und Kompromissbereitschaft aufgebracht hast, bin ich nicht verwundert, dass dieser Versuch fruchtlos geblieben ist. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass im Umgang mit Behörden ein vernünftiger Umgangston eine Verhandlung auf Augenhöhe und Erfolg verspricht!

Schade eigentlich, da die Erhaltung der Wege in einem Wandergebiet eine nicht einfache Arbeit ist, noch dazu wenn diese ehrenamtlich betrieben wird. Dafür verdient ihr durchaus Hochachtung.

Danke, damit zieht ja wieder Ruhe ein!

VG aus Sachsen
Uwe

Bis vor zwei Jahren war das unter den zwei NP-Chefs seit 1990 möglich. Jeder kannte die Position des anderen und wußte, was geht und was nicht geht. Politisch würde ich sagen - friedliche Koexistenz. Seit zwei Jahren gibt es einen neuen Chef und seit dem ist die Zusammenarbeit schlicht katastrophal. Das wird nicht nur von uns so eingeschätzt, sondern unteranderem auch von Sächsischen Bergsteigerbund (SBB) und das ist wahrlich kein kleiner, popeliger Verein, sondern ein Verein, der über 10 000 Mitglieder vertritt.
Die hier im Thread schon erwähnt Arbeitsgruppe Wege (AG Wege) wurde 2000 durch das sächsische Umweltministerium gegründet. In ihr sind Vertreter von Tourismus, Gemeinden im NP, Bergsteiger, Wanderer, Naturschutz, Umwelt und Nationalparkverwaltung, trifft sich jährlich und sucht nach Lösungen der Belange der einzelnen Intressengruppen, die im Zusammenhang mit dem Nationalpark stehen. Der neue Chef, Herr Zimmermann, war der Meinung, dieses Gremium nach seinem Amtsantritt zu ignorieren, obwohl die Zerstörung des Wegenetzes durch umgefallene Bäume (Borkenkäferbefall) nicht mehr zu übersehen war. Erst eine Intervention des SBB beim sächsischen Umweltminister führte dazu, die AG Wege einzuberufen. In Vorfeld dieser wurde auch mit uns eine umfangreiche Dokumentation über den Wegeszustand erstellt, die als Arbeitsgrundlage für einen mehrjährigen Stufenplan zur Wiederinstandsetzung diente. Selbst nach dieser Tagung der AG Wege passiert von Seiten der NPV - nichts. Letztendlich blieb dem SBB und andere Interessenvertertern, so auch uns, nichts anderes übrig, als den Ministerpräsidenten Sachsens einzuschalten, um den Chef einer untergeordneten Behörde bei einem Vororttermin klar zu machen, dass der NP nicht der NPV gehört, sondern von ihr nur verwaltet wird. Das muss man sich mal vorstellen, da muss der errste Mann eines Bundeslandes einen Behördenschef Beine machen! Selbst jetzt, ein Jahr später, sucht die NPV nach Gründen, die Instandsetzung der Wege möglichst zu verlangsamen. Alles auf der Seite des SBB zu lesen. Jetzt erkläre mit bitte, wo die Augenhöhe liegt.
Letztendlich kommt da ein OSM-Mapper mit Namen DD1GJ des Weges, wahrscheinlich noch nie in der Sächsischen Schweiz gewesen, außer OSM, und redet von einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der NPV. Dass da hier bei allen Beteiligten, denen ich mittlerweile den Link auf diesen Thread gemailt habe, die sprichwörtlichen Klappmesser aufgehen, dürfte nachvollziebar sein. Die fachliche Kompetenz von DD1GJ steht für mich außer Frage und ist auch nicht mein Kritikpunkt. Wobei ich mir nicht ganz klar bin, wie die “Dienstleistung” von DD1GJ zu verstehen ist, da er damit ja auch im NP Harz aufschlägt. Ich denke mir da einfach was, ohne es zu schreiben.

Danke für das Lob.

Nationalparks dienen international vor allem dem Schutz der Natur, der Zugang durch Menschen hat sich dem unterzuordnen, soll aber in vertretbarem Ausmaß möglich sein.
Wegen des starken Eingriffs in die Nutzung der Fläche werden sie oft durch Gesetz eingerichtet, bei der Sächsischen Schweiz wohl zuletzt durch eine Verordnung des Umweltministeriums.
Die Überwachung und Ausgestaltung in diesem rechtlichen Rahmen ist Aufgabe einer Fachbehörde, der NPV. Dazu gehört auch die Freigabe und Sperrung von Wegen.
Die Tendenz der letzten Jahre geht national und international klar in Richtung einer möglichst immer geringeren Beeinträchtigung der Natur. Das löst bei den traditionellen Nutzern wie Wanderern und Bergsteigern natürlich keine Begeisterung aus.
Ob die NPV in diesem Spannungsfeld immer glücklich agiert hat, will ich nicht beurteilen, aber rechtlich hat sie das Sagen. Dass der tatsächliche Zustand der Wege (OTG) in OSM abgebildet wird, ist mMn unstrittig und wurde nach anfänglichen Irritationen auch von der NPV anerkannt. Streitpunkt ist, wie weit und wie der rechtliche Zustand (sprich die Sperrung) in OSM erfasst wird.

OSM kommt vor allem deswegen ins Spiel, weil viele Anbieter von Karten oder weiteren Diensten diese Daten nutzen und damit auch viele Besucher des Nationalparks. Denen gegenüber hat die OSM-Community auch eine gewisse Verantwortung, dass diese sehen können, was erlaubt ist. Ob und wie die Anbieter das aus den Daten zur Verfügung stellen, liegt aber nicht im Zugriff von OSM.

Ob die Sperrung eines Weges sinnvoll, praxisgerecht oder was auch immer ist, spielt für OSM keine Rolle - wir versuchen die Realität, auch die rechtliche, abzubilden. Änderungen müssen die Interessenvertretungen versuchen da rechtlich oder politisch durchzusetzen - Verordnungen und deren Auslegung können auch geändert werden.

User DD1GJ agiert seit vielen Jahren als Ansprechpartner zu Behörden und wird von daher auch von diesen angesprochen, da bekannt. Er hat nichts anderes gemacht, was ich auch täte, wenn ich von einer Behörde um Mithilfe gebeten würde. Eine Formulierung “kommt da des Weges” finde ich in diesem Zusammenhang unpassend.

Schau Dir bitte die gesamte Historie des Raumbergkuppenweges an. Ich habe lediglich von der Community unerwünschte Änderungen eines anderen Users rückgängig gemacht, genauso wie Dein erneuter Vandalismus von lonvia zurückgesetzt wurde.

Bevor der FOSSGIS e.V. zum offiziellen lokalen Chapter der OpenStreetMap Foundation ernannt wurde, habe stand ich nahezu 10 Jahre lang im Impressum von openstreetmap.de als Ansprechpartner für Behörden und habe Kontakte auf allen Ebenen wahrgenommen. Dazu gehörte auch, löschwütigen Behörden wie den Muritz-Natuinalpark von seinem Tun abzuhalten. In zahlreichen Gesprächen nit Naturschutzbehörden und der Community einigte man sich darauf, keinesfalls stillgelegte Wege zu löschen, sondern diese über Zugangsbesränkungen zu sperren bzw. in besonders sensiblen Gebieten, wie z.B. Kernzonen, durch die Verwendung des Lebenszyklus-Namensraumes in den gängigen Kartenwerken und Anwendungen unsichtbar zu machen.

Wie im Beitrag #103 erwähnt, ist OSM eine Geodatenbank und jeder Kartenersteller entscheidet, was er verwendet und wie er es anzeigt. Insider können also in einer lokalen Datenbankkopie den Lebenszyklus zurücksetzen oder entsprechend auswerten, um z.B. Karten mit dem historischen Wegenetz zu erstellen. OSM sorgt also sogar dafür, dass das Wissen um diese historischen Wege nicht verloren geht.

Auch die OSM-Community hatte kürzlich ein Problem mit einer Aussage von Herrn Zimmermann, als dieser gegenüber dem sächsischen Ministerpräsidenten OSM für illegale Betretungen verantwortlich machte.

Nach einer “Intervention auf diplomatischen Wegen” kam dann von Herrn Zimmermann die Klarstellung zu seiner Aussage.

Genau, das ist des Pudels Kern! Das hat sich bundesweit bewährt, das alte Wegenetz ist dokumentiert, alle Änderungen der NPV sind transparent nachprüfbar, der amtliche Naturschutz ist glücklich weil die Wege nicht mehr in den allgemeinen Karten sichtbar sind und die Community kann mit dieser Lösung gegen Naturschützer vorgehen, die nur pauschal löschen und dabei teilweise massive Schäden im Datenbestand verursachen.

Am Rande: das X dient in der Sächsischen Schweiz als Sperrsymbol, während der Sauerländische Gebirgsverein damit seine Hauptwege kennzeichnet …
Die NPV ist darüber schon seit geraumer Zeit informiert.

Zusammengefasst: Viel Rauch um Nichts!

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Mir ist bewusst, dass die Zusammenarbeit zwischen Hr. Zimmermann und dem SBB und der AG Wege nicht immer optimal verlaufen ist und das Freischneiden einiger verhauener Wege sehr lang gedauert hat, das tut mir leid, aber ich kann und konnte es nicht beeinflussen, da ich eben ein anderes Tätigkeitsfeld habe. Auch ist es nicht immer das Verschulden oder die Absicht von Hr. Zimmermann, wenn etwas länger dauert - selbst als Verwaltung müssen wir uns an Bestimmungen halten, die wir nicht aufgestellt haben. Z.B. Verkehrssicherungsmaßnahmen: die müssen wir erst bei der Landesdirektion in einem mehrstufigen Genehmigungsprozess beantragen und alle Einsätze, die abseits der Wege sind, außerhalb der sensiblen Brut- und Aufzuchtzeit (15.3.-15.8.) durchführen. Den Schreitbagger, den wir oft für das schwierige Gelände brauchen, steht uns auch nicht uneingeschränkt zur Verfügung, dieser muss angemietet werden und ist auch an anderen Orten stark nachgefragt, da gerade in großen Landeteilen Fichtenbestände zusammenbrechen.

Im Gegensatz zu diversern Behauptungen arbeite ich tatsächlich mit Kollegen zusammen, die (einschließlich mir) sich hier auch auskennen und neben dem beruflichen auch privat seit mehreren Jahrzehnten in der Sächsischen Schweiz wandernd und/oder kletternd unterwegs sind. Aber natürlich sind wir auch Menschen und machen Fehler, daher nehmen wir konstruktive Kritik gern an, bitten jedoch um ein Mindestmaß an Respekt und Freundlichkeit bei der Kommunikation, egal bei welchem Thema. Meinungsverschiedenheiten und Interessenkonflikte wird es immer geben, daher ist der Austausch und die Zusammenarbeit - wie z.B. in der AG Wege oder hier im Forum - von so immenser Bedeutung, um tragfähige Lösungen zu finden.
Ich kann jedoch nur für die Arbeit bei OSM sprechen, da ich bei den anderen Tätigkeitsfeldern nicht involviert bin.

Ich melde mich mal als jahrelanger OSM-User zu Wort, der gleichzeitig über gute Gebietskenntnis im Elbsandsteingebirge verfügt.
Einerseits wird hier behauptet, die unliebsamen Pfade verschwinden keineswegs und bleiben in der Datenbank. Es wäre Sache der Renderer, wie sie aus den verfügbaren Daten machen.
So weit so gut. Nun erkenne ich aber diese Handhabung nicht in der Praxis: Access=no wäre bei den verbotenen Wegen zutreffend. Auch wenn es einen nicht gefällt, aber das Wegegebot im Nationalpark ist nun mal wie es ist. Aber das reicht dem User “Nationalpark Sächsische Schweiz” scheinbar nicht. Stattdessen löscht der User highway=path. (Bitte korrigiert mich, wenn es andere Gründe gibt, weshalb das Feld leer ist).
Wenn der “highway”-tag nichts enthält, wird auch kein Drittanbieter etwas rendern?! Erfahrene Mapper kennen die Konsequenzen ihres Taggings doch besser als jeder andere.

Letzteres erfüllt durchaus das Vandalismus-Kriterium, man kann es auch Zensur nennen. Und es obliegt der OSM-Community, das durchgehen zu lassen oder nicht.
Der Weg zum Gipfel des Raumbergs ist z.B. auf nahezu allen offiziellen Wanderkarten eingezeichnet. Es ist nur ein Beispiel von vielen. Wenn ihr die qualitativen Einbußen klaglos hinnehmt, bitte. Es gibt auch einige Wege die (aus Unkenntnis? oder absichtlich?) außerhalb der Kernzone als verboten eingestuft wurden, aber legal begehbar sind.

https://osm.mapki.com/history/way/172556991
https://osm.mapki.com/history/way/307956356

Ihr könnt euch entscheiden, ob ihr als “freie” Community dazu beitragt, gemeinsam mit einer staatlichen Verwaltung Zensur durchzusetzen, oder schlicht und ergreifend die Realität bestmöglich abbilden wollt.

Wir reden hier auch nicht um irgendwelche neuen Trampelpfade zum nächstbesseren Waldklo oder Abkürzungen für lauffaule Sonntagstouristen, sondern historisch bedeutsame Wege, die früher meist viel größer ausgebaut waren und mittlerweile eben aus unterschiedlichen Gründen von weniger Menschen genutzt werden. Plötzlich ist es Aufgabe von einer “freien Community” wie OSM, beizutragen das gewisse unliebsame Pfade weniger genutzt werden sollen, bzw. verschwinden?

Also bei dem einen Weg steht noch path dran. Ein Beispiel ist kein Beispiel. Du müsstest mehr liefern, um solch einen Ton anzuschlagen.

Bei dem anderem Weg hätte ich Vorschläge:

  1. Versehen
  2. Anderes (Miss)verstehen des Satzes im Wiki “If the former highway feature is now used for a different purpose, this can also be tagged”

Der different purpose ist es ja ein Nichts zu sein. Also in gewisser Weise stringent.

Herzlich Willkommen im deutschen OSM-Forum.
Mit “jahrelanger OSM-User” meinst Du sicher, dass Du auf OSM-Daten basierende Anwendungen nutzt? Als “Beitragenden”, also aktiven Mapper konnte ich Dich leider nicht finden, es sei denn, Du nutzt da einen anderen User-Namen.

Dann kennst Du vermutlich nicht die entsprechenden Möglichkeiten.

Und das ist auch so am Raumbergkuppenweg seit über 10 Jahren eingetragen.

Dann korrigiere ich Dich mal: in der Datenbank ist das Feld nicht leer, sondern der highway hat nur einen lifecycle-Prefix bekommen: statt highway=path steht nun abandoned:highway=path in der Datenbank. In der deep history wird dies nur zur besseren Unterscheidbarkeit in getrennten Zeilen dargestellt. Das hatten wir hier auch lang und breit diskutiert (vielleicht hättest Du erst einmal lesen sollen). Was abandoned bedeutet, kann man auch nachlesen. Ein Weg, der seit über 10 Jahren als Gesperrt gilt, kann man durchaus als aufgegeben bezeichnen, auch wenn er sicher noch in Teilbereichen gut sichtbar und begehbar sein sollte.

Die Verwendung des Prefixes wurde mit der örtlichen Community (siehe Stammtisch Dresden) abgestimmt - ebenen weil man nicht wollte, dass die betreffenden Wege gelöscht werden.

Ich habe hier in meiner Gegend auch Wanderkarten, da sind Wege eingezeichnet, die nicht begangen werden dürfen… Wo ist das Argument?

Wenndem so ist - Fehler können jedem passieren - dann würde ich empfehlen, dies auf dem Stammtisch der örtlichen OSM-Community zu diskutieren, idealerweise im Beisein eines Vertreters der NPV.
Aber user Nationalpark Sächsische Schweiz darf gern auch hier antworten, warum diese beiden Wege gesperrt wurden.

Früher! Früher war auch die eine Straße von mir in den Nachbarort nicht nur ausgebaut wie eine Bundesstraße, sie war auch eine stark befahrene Bundesstraße. Heute ist es nur noch ein asphaltierter Feldweg, für den motorisierten (nichtlandwirtschaftlichen) Verkehr gesperrt und in OSM als track eingetragen. Das klingt so, als hätten sich die Zeiten geändert.

Boah, kommen jetzt alle paar Tage hier neue Diskutanten reingeschneit, die sofort einsteigen mit einer Generalkritik?

Fichtenfechter, es wäre sinnvoll, wenn Du Dir diese Diskussion zunächst einmal genau durchläsest. Dein erster Diskussionsbeitrag lässt mich annehmen, dass Du das nicht getan hast.

Danke.

Ja, nur Endnutzer. Darf ich mich trotzdem hier zu Wort melden?

Ich beziehe mich eben auf diese Deep History. Und rein objektiv sehe ich, dass beim highway-tag 3x nichts drin steht.
Beim Tag “abondened-highway” steht bei allen letzten 5 Eintragungen etwas drin.
https://osm.mapki.com/history/way/129693918
Mein Trugschluss (?) war nun, dass der fürs Rendering relativ wichtige “highway”-tag leer ist? Soviel zur Theorie.
Praxis: Ein Weg/Forstweg kann auch schon 100 Jahre lang aufgegeben, und trotzdem gut sichtbar und begangen sein.
In der Sächsischen Schweiz ganz normal. Die gesamte touristische Infrastruktur baut auf sehr alten Wegen auf. Nur weil eine Behörde das auflassen eines Weges beschließt, heißt das noch lange nicht, dass es in der Realität auch so funktioniert.

Das ihr das in Dresden am Stammtisch verhandelt, macht es nicht besser.

Schluck. Ich hatte etwas mit OTG im Hinterkopf, hatte sich das openstreetmap nicht mal auf die Fahnen geschrieben?
In der offiziellen Topographischen Karte bzw. Geoportal Sachsen ist der Weg eingetragen. Er ist sichtbar und begehbar. Aber das sind natürlich alles keine Argumente für OSM, denn da scheint es wohl mittlerweile um andere Dinge zu gehen.

Mir ist die Motivation und Zielsetzung des Users “Nationalpark Sächsische Schweiz” bekannt. Da brauch ich nicht ellenlange Diskussionen zu führen. Und es ist nicht meine Aufgabe, irgendwelche Edit-Fehler zu suchen. Zumal es ja auch ruckzuck wieder von anderen Usern geändert werden kann.
Ich möchte nur verstehen, wieso man dem einfach gewähren lässt. Welchen Nutzen OSM und die Allgemeinheit daraus ziehen. Man kennt es ja aus der Zeit vor 1990, dass in Karten gewisse Bereiche nicht oder falsch dargestellt wurden. Da ich bisher zufrieden mit Openstreetmap bin und auch dankbar, dass es viele eifrige Mapper gibt, mache ich mir eben meine Gedanken, dass es jetzt in eine andere Richtung kippt.

Und wenn der Bauer sagt, der Weg soll rausgelöscht werden, weil immer die Jungs da dauernd mitm Moped schwarz fahren, dann tust du ihm den Gefallen, und löschst den Weg raus, richtig?