Vandalismus im Nationalpark Sächsischen Schweiz

Ich sehe kaum noch eine andere Möglichkeit, obwohl es dem Naturerleben schadet und einen hohen personellen und finanziellen Aufwand bedeutet. Die “weichen” Maßnahmen - Verhauen durch Totholz, Nicht-Markierung in der Kernzone, der Natur selbst die Zeit zu geben, sich einen Weg zurückzueroben - reichen anscheinend nicht aus. Klar ist, dass diese Schilder dann sukzessiv wieder verschwinden und beschädigt werden.
Schöner wäre es, wenn die Gäste im Nationalpark die Regeln von sich aus akzeptieren würden - spart Zeit, Nerven und auch Steuergelder.

Zum Status Nationalpark oder Umwandlung in Naturpark mit anderen Prioritäten - dafür ist nicht die OSM-Community zuständig.

Der Versuch einer zusätzlichen Klärung:
*abandoned *und *disused *beschreiben einen Zustand und haben zunächst nichts mit einer Sperre zu tun.
Anders herum hat eine Sperre aber schon eine Auswirkung auf den Zustand:
Durch die Sperre ist der Weg (u.U. nach einiger Zeit) praktisch nicht mehr benutzbar und kann nur mit großem Aufwand wieder hergestellt werden → abandoned.
Der für die Öffentlichkeit gesperrte Weg ist noch sicht- und nutzbar (ob durch legale oder illegale Nutzung spielt für OSM keine Rolle) → disused.
Zur Verdeutlichung gehören die Zugangsbeschränkungen, am besten zusätzlich mit einem Text in description/note (gesperrt wegen …) an diese Wege.

Dass nur freigegebene Wege, erkenntlich an der Markierung, in den offiziellen Dokumenten/Schildern/… aufgeführt werden, ist auch anderswo übliche Praxis, da man sonst an jeden Trampelpfad ein Verbotsschild stellen müsste. An besonders “beliebten” gesperrten Wegen stehen zur Verdeutlichung auch oft Gesperrt-Schilder, ob mit Erfolg ist wieder was anderes.

Reitsteig ist seit Montag frei und seit gestern auch wieder so bei OSM eingetragen.

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Es heißt: “Tragt ein, tragt ein. Ihr beschreibt nur. Es ist ganz einfach”. Andererseits soll Datensicherheit erreicht werden, was die Dinge kompliziert macht. Irgendwann tritt da ein unlösbarer Konflikt auf.

Aber je länger ich überlege, es müsste ein abandoned:assumed und abandoned:proofed geben.

Ich war bisher nur mal im NP Eifel und Schwarzwald. Bei der Eifel habe ich erst danach auf der Karte kapiert, dass ich drin war, bei Schwarzwald habe ich es gemerkt, an diversen Schildern an Hütten, dass ich drin sein müsste, aber auch nicht bemerkt, dass ich ihn verlasse.

Jedes Mal, wenn ich zufällig ein Naturschutzgebietschild sehe, frage ich mich, und wie verläuft die Grenze. Könnte es vielleicht sein, dass die Kommunikation der Gebiete und Regeln besser sein müsste.

Im NP Sächsische Schweiz sind die Grenzen des NP und der Kernzonen nicht zu übersehen, da vollständig ausgeschildert.

Ich melde mich per Mail.

Prima - vielen Dank!

Dem stimme ich zu. Es gibt in meiner Gegend (im Osten von Nordrhein-Westfalen) einige großflächigen Naturschutzgebiete, teilweise FFH-Schutzgebiete, teilweise Natura2000-Gebiete. Und weil ich in den Bereichen korrekt taggen wollte, habe ich mich auf die Suche gemacht, welche Regelungen dort gelten. Es war keine einfache Suche. Und selbst, nachdem ich fündig geworden war und die entsprechenden Landschaftspläne im Internet gefunden hatte, war es schwierig, aus diesen Texten die nötigen Informationen herauszulesen. Dazu kommt, dass es sehr irritiert, das in den von mir erwähnten Natura2000-Gebieten überwiegend noch klassische Forstwirtschaft betrieben wird mit massiven Einsatz von Harverstern und anderen schweren Forstmaschinen und nach Absterben der Fichten in Folge der trockenen Sommer der letzten Jahre diese Fichten komplett als großflächige Kahlschläge entfernt wurden. Das man in einem solchen Gebiet dann nur auf markierten und offiziellen Wegen unterwegs sein darf, ist für den Wanderer kaum nachzuvollziehen.

Es sollte meines Erachtens besser vor Ort ausgeschildert werden und zudem sollten gut aufbereitete Information im Netz leicht zu finden sein, aus denen jeder Laie leicht entnehmen kann, welche Regeln in welchem Schutzgebiet gelten, am besten auch mit Erläuterungen, was dort aus welchem Grund geschützt wird.

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Da hängt es häufig aber oft an Geld und Personal. Dazu ist die Kommunikation im Internet nicht gerade die Königsdisziplin von Verwaltungen allgemein.

Nochmal für mein Verständnis: “Aufgegeben” bedeutet, dass keinerlei pflegerische Maßnahmen mehr durchgeführt werden und der Weg auch von NP Mitarbeitern (oder allgemein “berechtigte Personen”) nicht mehr genutzt wird?

https://digitizetheplanet.org/

Der Verein entwickelt u.a. gerade einen OpenDataHub mit Informationen zu Schutzgebieten in einem einheitlichen Datenformat. Es ist noch lange nicht alles vollständig und perfekt. Problematisch ist z.B. die Gestaltung der Lizenzen im Hinblick auf die Vererbungsproblematik der Namensnennung.

pflegerische Maßnahmen: richtig - es werden keinerlei davon durch die Nationalparkverwaltung durchgeführt.
NP Mitarbeiter (oder allgemein “berechtigte Personen”): z.T. richtig (wenn komplett verhauen). Wenn nur der Anfang des Weges gesperrt / unkenntlich ist, kann es möglich sein, dass die Ranger diese Wege ab und an abgehen, illegale Feuerstellen beräumen, Wandernde wieder auf den offiziellen Weg leiten oder Aufgaben im Bereich Monitoring und Forschung (Kamerafallen für Wildtiere, Klimasensoren) wahrnehmen oder Boofenkontrollen machen. Das ist dann aber nicht jeden Tag, so dass die Wege theoretisch immer schmaler und unscheinbarer werden müssten. Tatsächlich ist aber oft das Gegenteil der Fall.

Ranger dürfen in solchen Gebieten sicherlich auch abseits der Wege unterwegs sein, um Kontrollen durchzuführen.

Da ergibt sich für mich die Frage, ob als Namensraum illegal oder forbidden eingeführt werden kann, denn das würde den Zustand verboten eindeutig beschreiben, egal, ob der Weg sichtbar oder nicht sichtbar. Weiter vorn wurde von @Nationalpark Sächsische Schweiz ein Foto eines verbotenen Weges eingestellt. Selbst wenn kein Weg sichtbar ist, der Wegekörper wird nach wie vor sichtbar bleiben, weil es sich um eine ehemalig ausgebaute Strasse handelt. Nun könnte man versuchen, den Wegekörper als Damm abzubilden, links und rechts sind Entwässerungsgräben. Oder könnte man das Ganze als Schneise darstellen? Das sind sichtbare Einschnitte in der Vegetation, die nicht unbedingt einen Pfad haben müssen.

Ein weiterer Punkt für mich ist, das jedes Jahr die Bergwacht Wanderer aus dem Sandstein holen muss, die sich verlaufen haben. Findet man dann einen Pfad, sei er noch so unscheinbar, kann man versuchen mit einer App, sich zu orientieren, Nur, die App ist der Meinung, hier ist kein Pfad.

Ja, das ist korrekt, Kontrollen gehören zu deren Aufgaben, zurzeit insbes. die der nicht zugelassenen Boofen. Das tun sie gewissenhaft im Bewusstsein, dass sie selbst auch das Potenzial haben sensible Tiere bei der Nahrungsaufnahme und Jungenaufzucht zu stören. Deswegen wird Abstand zu Brutplätzen sensibler Vogelarten gehalten und außerdem darauf geachtet, keine seltenen Pflanzen zu “zertrampeln”.

Ich denke, dafür gibt es doch schon den access-tag.

Das Thema Bergwacht hatten wir schon (Post #33). Ein Bekannter von mir ist bei der Bergwacht und weiß über das Verwenden der Lebenszyklus-tags Bescheid. Sie kommen damit klar.

Wie schon beschrieben wurde, zeigt z.B. die App “Osmand” je nach Einstellung auch die Wege und Pfade mit “abandoned:highway” an. Sie werden dann als dünne, graue Linie angezeigt. Es steht zudem jederzeit der Bergwacht frei, sich eine App zu basteln, mit der auch über solche Wege geroutet wird.

Für mich stellt sich die Frage, ob abandoned gerechtfertigt ist oder ob abandoned sogar standardmäßig gerendert werden sollte. Wenn ich als Eigentümer einen Weg “aufgebe”, gleichzeitig aber das Betreten nicht untersage, ist dieser Weg weiterhin ein Weg und kann auch genutzt werden. Warum sollte man das nicht in der Karte darstellen?
Andersherum kann ich einen Weg sperren, ihn aber weiterhin pflegen. Die Allgemeinheit hat nicht viel davon, wenn gesperrte Wege angezeigt werden, außer als Orientierung (nicht zu unterschätzen - GNSS kann gestört sein und wenn man dann Wegabzweigungen zählen oder markante Kreuzungen erkennen kann, hilft das enorm weiter). Berechtigte Personen, die sich in dem Gebiet möglicherweise nicht gut auskennen, können davon ebenfalls profitieren.

Einerseits wollen wir erfassen, was existiert. Also auch den aufgegebenen, aber noch gut sichtbaren Weg (ggf. mit Hinweisen über den Zustand durch umgefallene Bäume, versperrte Zugänge usw.). Dazu erfassen wir mittels access, wer was nutzen darf. Andererseits soll eine Prognose über die Zukunft des Objekts mit Hilfe der Lifecycle Namespaces abgegeben werden. Beides sind eigentlich völlig unabhängige Eigenschaften.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger Verständnis habe ich für die Lifecycle Namespaces. Ein Weg bleibt ein Weg solange er ein Weg bleibt. Was damit geplant ist, gehört in ein zusätzliches Tag.
Weiterhin bin ich der Meinung, dass auch “abandoned” und “disused” Objekte in “der Karte” erscheinen sollten, da sie weiterhin existieren. Erst bei “demolished” macht es weniger Sinn (dann muss man sich natürlich fragen, warum man das Objekt nicht einfach löscht).