Fehler in der basemap

Die basemap Einblendung, die ich mir im Editor unterlegen kann, enthält auch Wanderwege. Heut bin ich einen, zum wiederholten Mal, abgegangen. Dabei ist mir aufgefallen, dass der scheints verlegt worden ist, so hat es jedenfalls ausgesehen. Beim Aufarbeiten der Fotos ist mir aber aufgefallen, dass der Weg nicht nur in den OSM Daten nicht mit dem übereinstimmt, wie der Weg vor Ort verläuft: An der Schlüsselstelle macht der nämlich in der Karte einen stumpfen Winkel, am Ort aber einen spitzen Winkel. Es hat mich überrascht, dass der Weg in der basemap überhaupt kartiert ist, der Weg ist alt, aber kein Verein da der sich um den kümmert. Noch mehr überrascht hat mich aber, dass der falsche Weg aus OSM eins zu eins mit dem falschen Weg aus der basemap übereinstimmt. Was soll ich davon halten?

Das ist jetzt nicht so ungewöhnlich. Falls der Weg im Wald und am Luftbild nicht erkennbar ist, ist es naheliegend die basemap als Vorlage zu nehmen, wenn er dort eingezeichnet ist, wobei man eben besser noch zusätzliche Quellen wie Gelände-Karte oder Strava Heatmap anschauen sollte.

Das ist bei Weitem nicht der einzige Fehler in der basemap. Ich habe in den letzten Wochen und Monaten Bachläufe ergänzend in Kärnten und Steiermark kartiert. Die basemap ist in manchen Gegenden gespickt mit Fehlern; kleine Bäche fließen laut basemap etwa stellenweise über Bergrücken, was physikalisch unmöglich ist. Die Fehlerhäufigkeit in der basemap scheint aber je nach Gegend offenbar recht unterschiedlich zu sein. Wenn man schon „Sesselmapping“ betreibt, sollte man immer mehrere Quellen heranziehen und mehrmals Situation checken. Am besten ist immer man schaut sich das vor Ort an, was natürlich etwa im sehr steilen Gelände schwierig bis manchmal unmöglich ist.

Habe gerade selbes Problem beim Mappen in der Ebenau, dort sind die Wanderwege noch sehr grob nach den basemap- und auch ÖK50-Verläufen eingezeichnet (vgl https://www.openstreetmap.org/way/680774007 ). Auf der Terrainkarte lässt sich auch sehr schwer sagen, wo der Weg wirklich geht. Muss ich demnächst abgehen.
Bäche usw. kann man auf der Terrainkarte hingegen meist gut erkennen.

Dass die basemap die Wanderwege von der ÖK50 geerbt hat, das hat sich mir auch schon aufgedrängt. Übernommen wurde übrigens nicht alles: Aufgelassene Jägersteige, die nicht auf ein touristisches Ziel optimiert sind, aber im Luftbild als Latschengasse immer noch gut zu Sehen sind, die sind drin in der basemap; andere, viel begangene, die fehlen dagegen.

Die angesprochene Schlüsselstelle liegt zwar nur teils im Schatten, aber man sieht auch im Hellen nichts. Ich würde nie Lücken aus der basemap, der Karte, abpausen. Nicht in diesem Fall, sondern in gar keinem. Eine Karte ist etwas ganz etwas anderes als ein Luftbild. Wenn ich eine Karte abmale, dann kopiere ich. Wenn ich ein Luftbild deute, dann erschaffe ich.

Bei diesem einen Weg, dem Hechenberglsteig, ist das Problem nun, dass die Karte an der Schlüsselstelle nicht wirklich hilft, den weiteren Wegverlauf zu finden, wenn man am Boden nicht lang genug sucht und weit genug schaut. Die Steigspuren ins Weglose machen deutlich, dass den WandererInnen die Geduld fehlt. Keine Ahnung, wie vielen der Griff zur App nichts gebracht hat. Die ÖK50 ist an der Stelle übrigens richtig, übertreibt sogar. Ich glaub, so werd ich das dort auch halten.

In Vorarlberg sind die selben Fehler in der ÖK 50, in basemap, in voGIS unter Wanderwege, die selben Wege als Forstwege sind wo anders, wobei die Forstwege besser stimmen, aber sehr veraltet sind, teils nicht mal zu Fuß passierbar. Ich wollte das bei Geoland melden, aber der entsprechende link ist nicht aktiv. Kann man irgendwo bei einer Behörde Fehler in den amtlichen Daten melden?

Der geoland-Server war eine Zeit lang nicht erreichbar - ist jetzt aber wieder online.

Unter diesem Link können Datenfehler gemeldet werden:
https://www.geoland.at/webgisviewer/App/PortalApp/geoland?app=Feedback&category=Geoland_Viewer

vielen Dank

Ja, die basemap ist in vielerlei Hinsicht mit größter Vorsicht zu genießen. Wanderwege stammen tatsächlich oft aus der ÖK50 und sind daher mit entsprechender kleinmaßstäbiger Generalisierung behaftet, auch wenn man noch so stark reinzoomen kann. Wege (und übrigens auch Gewässer) sollte man daher tatsächlich keinesfalls nur aufgrund basemap mappen. Bei breiteren Wegen und Gewässern ist das Laserscan-Geländemodell meist sehr hilfreich, falls das Orthophoto zu wenig hergibt wegen Schatten oder Bäumen, bei schmalen Steigerln hilft aber halt auch das nicht weiter. Da muss man dann “leider” wirklich mit GPS den Weg abgehen (was seinerseits im dichten Wald oder bei nordexponierten Steilhängen auch schlechte Ergebnisse liefern kann).

Aber besonders katastrophal ist basemap bei Berg- und Flurnamen. Da sieht es so aus, als hätte mal eine Horde von Ferialpraktikanten alles aus alten Karten (Franziszeischer Kataster, Franzisco-Josephinische Landesaufnahme, Franziszeische Landesaufnahme etc.) wahllos zusammenkopiert, ohne nachzudenken, was sie da tun. Oft sind ja z.B. im Kataster Fluren im Sinne einer Landnutzung eingetragen, und zwar dann auch doppelt oder dreifach, wenn ein Blattschnitt quer durch die Flur geht, und auf basemap wurden dann die gleichen Flurnamen oft doppelt oder dreifach eingetragen. Und auch wenn die Flur im Kataster z.B. nach einem Berg(gipfel) benannt ist, liegt der Name im Kataster oft recht weit entfernt vom namensgebenden Gipfel, weil der Kataster hat sich ja v.a. für die Grundstücke und die Grundsteuer interessiert, weniger für die Landformen (dafür war die militärisch motivierte Landesaufnahme zuständig). Das haben sich die basemap-Leute nicht fertigüberlegt. Ich habe übrigens schon einmal ein bissl genauer nachgewassert - das Problem scheint im BEV entstanden zu sein, nicht bei den Bundesländern bzw. geoland. Ich hab mich aber noch nicht aufraffenen können, mal eine Weile im BEV rumzutelefonieren, das könnte anstrengend werden, v.a. wird man dort wohl das Produkt zunächst verteidigen wollen, schätze ich. Und diese Erhebung ist wohl auch schon etliche Jahre her, manches davon wird sich vielleicht gar nimma so leicht rekonstruieren lassen. Siehe dazu auch der Thread https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=75265

Ich hab auf OSM in einigen Gegenden schon eine Vielzahl von Berg- und Flurnamen repariert nach bestem Wissen und Gewissen und mit penibler Quellenangabe. Aber manchmal steht man einfach an (weil ja auch die Landesaufnahmen und Kataster immer wieder falsch sind bei manchen Details, so sensationell sie auch für damalige technische Verhältnisse erstellt wurden). Und in manchen Fällen wird man sich auch dem belegbar falschen amtlichen Gebrauch beugen müssen, wenn ein Gipfelname ursprünglich für einen Nachbarn stand, weil sonst verwirrt man die Endbenutzer ja nur mehr heillos. Und oft sind die falschen Namen ja schon am Gipfelkreuz, im Gipfelbuch, auf Schildern etc. “eingebrannt”, da lässt sich nix mehr machen, das ist halt jetzt so.

Einzelne GPS-Traces sollte man aber auch nur zur groben Orientierung nehmen, hilfreich ist da wie gesagt oft die Strave Heatmap

muss an den Kahlenberg denken

Wenn hier so oft die Werbetrommel gerührt wird, da musste ich nun ein Konto bei Strava erstellen. Damit ich genauer seh, als was ohne Registrierung zu sehen ist. Das erste das auffällt, die Openstreetmap Daten sind aktuell! Das nächste: Die Besucherlenkung funktioniert, die meisten bleiben auf den Wegen :slight_smile: Das Luftbild ist auch nicht schlecht ans Gelände angepasst, auch wenn es nicht ganz so aktuell ist; Die Quelle wird aber nicht angeführt.

Und ja, GPS streut ab und zu schon sehr. Gut zu sehen, wo ein Steig von schmal und heiß auf breit und kalt wechselt, wenn das Gelände die Genauigkeit der Ortung behindert.

Interessant wäre natürlich der Zeitraum. Wenn nur zwei Spuren da sind, heißt das, in den letzten 10 oder so Jahren sind da nur zwei gelaufen? Wenn ein Weg verlegt wurde, könnte man sehen, ob das akzeptiert worden ist, oder ob die Hälfte weiter den alten geht.

So wirklich gut aber, wenn die Strava Heatmap eng und heiß ein gut Stück neben dem Weg in den openstreetmap Daten verläuft. Vielleicht nun auch noch die JOSM Erweiterung holen und das genauer prüfen?

Jo, Strava ist zum kontrollieren von Pfadverläufen ein gute Sache. Laut https://blog.strava.com/de/press/heatmap-updates/ sieht man darauf sie Spuren der letzten 2 Jahre.

Der JOSM Strava-Hintergrund ist viel zu grob als dass er wirklich hilfreich beim Mappen wäre. Feinere Strava-Tracks sieht man bei https://nakarte.me/ (dazu zuerst oben im Zahnrad “Strava heatmap” aktivieren

ah, gut zu wissen. Bei Langlaufloipen hatte ich mich eh auch schon mal gefragt, ob da nicht mehr Abweichung sein müsste, wenn das über mehr Jahre geht. Aber auch bei aufgelassenen Bahnübergängen und neuen Straßenverläufen in der Umgebung erkennt man nur mehr den aktuellen Verlauf.

Ich nehme an, du meinst die deutlich schlechter aufgelöste Version, die man ohne Strava-Login sieht. Man muss sich bei Strava einloggen und das oben angegebene Plugin verwenden, dann bekommt man die Feineren in JOSM.

Danke, aber welches “Plugin” meinst du bzw. wie verwende ich das in JOSM?
Wenn ich versuche https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Strava#Global_Heatmap_in_High_Resolution anzuwenden, scheitert es bei mir schon daran, dass ich eingeloggt bei Strava überhaupt keine Heatmap sehe. Interessanterweise aber schon wenn ich mich wieder auslogge, dann erhalte ich aber nicht die nötigen 3 Cookies. Jedenfalls möchte ich keine Probemitgliedschaft beginnen, nur um die Heatmap zu sehen

Browser-Plugin für Chrome oder Firefox. Siehe https://github.com/zekefarwell/josm-strava-heatmap bzw. am Ende unter “Browser Extension” beim von dir verlinkten Wiki-Link

Pro-Mitgliedschaft brauchst du keine dafür, die bräuchtest du nur für die persönliche Heatmap deiner eigenen Activities - hast du vielleicht diese über das Menü aufgerufen ( https://www.strava.com/athlete/heatmaps ), anstatt der globalen unter https://www.strava.com/heatmap ?