Edit War mit Thors Hammer vermeiden

Hallo,
ich habe hier einen Bearbeitungskonflikt mit einem Mapper und hätte gern euren Rat. Hintergrund ist, dass in der Gegend um Löbau bzw. Sohland der anstehende Fels durch Wollsackverwitterung bizarre Formen annimmt. Einige Hobby-Forscher haben die spekulative These aufgestellt, dass diese Strukturen als prähistorische Kultstätten genutzt worden seien, teils unterstützt von der lokalen Tourismuswirtschaft. Archäologen weisen die Hypothese zurück. Siehe hierzu z. B. Sächsische Zeitung.

Stein :slight_smile: des Anstoßes ist nun, dass der Mapper hltm diese Strukturen als historic=archeological_site, site_type=megalith getaggt haben möchte statt als natural=stone. Mein Punkt ist: Errichtet wurden dies Formationen selbst in der Hypothese der Hobbyforscher nicht, nur genutzt und eventuell z. T. bearbeitet. Ebenso wenig treffen selbst die Hobbyforscher eine klare Zuordnung zur megalithischen Kultur; deren Deutung ist lediglich „prähistorisch“. Insofern sollten diese natürlichen Strukturen auch nicht als megalithische Bauwerke bzw. Steinsetzungen getaggt werden, sondern als Felsformationen.
Was meint ihr und wie sollte vorgegangen werden, um einen Edit-War zu vermeiden?

Das Thema könnte noch weitere Kreise ziehen, da in der Gegend noch weitere derartige Felsformationen stehen, die neuerdings mit nordgermanischen Namen versehen werden.

Wäre als Kompromiss irgendetwas mit “tourism” denkbar? “attraction” vielleicht?

Anstehender Fels ist natural=bare_rock.
natural=stone ist ein einzelner Stein, der nicht mit dem Untergrund zusammenhängt.

Ich war gerade ein paar Tage in der Gegend bei Sohland unterwegs und habe diesen Quatsch dort auch beiläufig mitbekommen. Meiner Meinung nach ist prähistorischer Bezug möglicherweise an einzelnen Felsformationen denkbar, aber dann hat man das scheinbar für so ziemlich alle dort in dem Gebiet vorhandenen Felsformationen so hin “konstruiert” und dies wird natürlich gern vom Tourismusmarketing aufgegriffen und zum Beispiel auf touristischen Infotafeln breit dargestellt. Manche glauben das dann vielleicht wirklich.

anstehender Fels ist nicht natural=stone sondern natural=rock oder bare_rock oder bedrock oder so. Ansonsten würde ich dir folgen, dass prähistorisch nicht mit megalithisch gleichzusetzen ist, und dass natürliche Formationen und Steinsetzungen unterschieden werden sollten

der tag gehört gelöscht :slight_smile:
Das ist noch weit vor place=locality ein tag der das Nichtentwickeln von beschreibenden tags unterstützt

@FraukeLeo, @dieterdreist: Die Besonderheit hier ist, dass der anstehende Fels in einzelne, dann eben nicht mehr mit dem Untergrund zusammenhängende Blöcke verwittert, deshalb hatte ich natural=stone gewählt.

Beispielbild

Trotzdem als natural=rock und nicht natural=stone taggen?

Lustig, bei uns in der Gegend gibt es eine ähnliche Felsformation mit rechtwinkligen Brüchen, die definitiv historisch nie eine Kultstätte war.

Von daher ganz klar ein natural-Tag. Auch ungewöhnlich geformte Steine sind Steine und solange es keinerlei Beleg gibt bleibt es ein Stein.

Das muss eindeutig mit einem natural=*-Tag versehen werden und nicht als historic=archeological_site, site_type=megalith, da es sich ganz offensichtlich um eine durch Verwitterung vor Ort entstandene Felsformation handelt und nicht um behauene und an diesen Ort gebrachte Steine.

Zudem tragen wir ja in OSM nur ein, was sich irgendwie verifizieren lässt und nicht, was irgendwer gerne darin sehen möchte.

Man könnte allerdings eine Beschreibung beifügen (description=), in der man möglichst neutral schildert, dass es manche Menschen gibt, die in dieser Felsformation eine pähistorische Kultstätte sehen. Sollte es vor Ort irgendeine Informationstafel geben, die auf die Hypothese hinweist, dass irgendjemand eine Nutzung als Kultstätte vermutet, dann kann man diese Eintragen. Ansonsten sehe ich nicht mehr Spielraum, als mit einer description= einen Hinweis auf eine mutmaßliche kultische Nutzung dem natural=*-Objekt hinzuzufügen. Zumal es in diesem Fall ja sogar von den Hobbyforschern unbestritten ist, dass es sich um eine natürliche Gesteinsformation handelt.

Ich habe bei mir in der Nähe einen ähnlichen Fall. Es gibt einen alten Steinbruch, der aus dem 19ten Jahrhundert stammt. In dem, was nun dort an Felswänden und Stufen zu sehen ist, sieht eine Gruppe von Menschen eine megalitische Steinpyramide. Als ich einen von diesen mal fragte, wie das denn sein könne, da ja historisch belegt ist, dass dort Felsgestein abgebaut wurde, wurde geantwortet: Tja, wieso wohl haben die da denn die Felsen weggeholt, weil es nur lose Steine waren, mit denen die zu Urzeiten dort aus dem Fels gehauene Steinpyramide nur lose zugeschüttet waren…

Ich habe die Fläche des ehemaligen Steinbruchs als historic=quarry eingezeichnet und eine description=* angefügt, in der ich darauf hinweise, dass es sich um einen Steinbruch aus dem 19ten Jahrhundert handelt, dass aber manche dieses auch als Megalith-Pyramide interpretieren. Ich finde, damit hat der aufgeklärte Mensch die historisch verbriefte Information, dass es sich um einen ehemaligen Steinbruch handelt, erhält aber auch die Information, dass manche darin etwas Anderes sehen.

Wenn anerkannte Archäologen klar äußeren, dass es sich hier um keine archäologische Stätte sondern um eine natürliche Gesteinsformation handelt, dann passt historic=archeological_site nicht.

Für Felsen im Zweifelsfall
natural=bare_rock
nehme ich - als flächigen way - in meiner Region für Abbauwände ehemaliger Steinbrüche genauso wie für natürliche Felsformationen,
(statt mich über natural=stone vers. natural=rock verrückt zu machen).

… und archaeological_site ist nur was für wissenschaftlich dokumentierte Fundstellen.

das ist fast immer so, aber grundsätzlich ist es keine Anforderung, es reicht aus dass dort eine archäologische Stätte ist und man es vor Ort überprüfen kann (hier werden die Ausgrabungen nicht selten nach der Aufnahme wieder zugeschüttet um die Stätte zu konservieren, bei weniger aufregenden Funden natürlich nur, d.h. vor Ort kann auch unter der Erde bedeuten und dann ist das Nachsehen natürlich praktisch quasi unmöglich)

Ist es damit nicht genau das richtige für ein Objekt, bei dem nicht klar ist, was es ist, aber Touristen danach suchen? Spricht ja nichts dagegen, an einen Knoten ein natural=* und ein tourism=* zu haben, oder?

Inhaltlich kann ich auch mangels Gebietskenntnisse nichts dazu sagen, ich hab aber mal im betreffenden CS auf diesen Beitragsfaden verwiesen. Nicht schlimm… ich vergesse das auch öfters in eigenen anderen Situationen…

Sven

Grundsätzlich möglich - genauso wie beides an einer Fläche, oder ein tourism=-Node auf einer natural=-Area…
(allgemein, ohne Orts- Hintergrundkenntnisse)