Jordanische Grenzen

Hallo,
ich weiß zwar dass das hier das Deutsche Forum ist, aber da es in Jordanien keine Aktivie Community ist, so weit ich weiß, werde ich es mal hier posten.

Viele der Jordanische Grenzen sind etwas falsch. Zumindest sind sie nicht so wie viele andere Karten (Google Maps, Papierkarten). Während die meisten Karten eine gerade Linie zwischen 32.3169,36.8525 und 32.89835,37.90160 haben, hat OSM dort viel Zacken und Kurven. Selbst der Grenzzaun ist gerade eingetragen. Nach der History wurden die Daten von der CIA World Database II genommen.
Ähnlich steht es mit den Govenoratsgrenzen, die auch leider etwas falsch sind. Es sind keine extrem großen Fehler, aber eben schon Fehler. Könnte man die richtigen Daten nicht irgendwo her kriegen und automatisch hochladen? Ich weiß weder woher man die Daten kriegen würde (auch nach einer Google Suche wusste ich es nicht), noch wie man sie so hochladen kann, dass die alten ersetzen. Könnte da jemand helfen?

Vielen Dank!
DerKartograph2

Ich hab auch keine Ahnung, was die richtige Grenze ist (oder jedenfalls das, was einer der Nachbarn für richtig hält), mir erscheint dieser gerade Strich aber weniger plausibel als die gezackte Linie. Bei Google Maps schneidet die Grenze häufig Straßen und Dinge, die ich für einen Zaun halte. hier zum Beispiel steht ein Funkmast auf syrischem Boden, die Zufahrt erfolgt aber von Jordanien aus. Und hier fahren ganz schön viele Syrer in Jordanien rum.

Kann natürlich sein, dass die Grenzzäune und Wege der Topographie entsprechen und die Grenzlinie noch aus der eher groben Malerei der Herren Sykes und Picot stammt und nie vertraglich detailiert wurde.

Grüße
Max

Grenzen sind ein heikles Thema, beide Seiten müssen sie anerkennen, und oft gibt es im Detail unterschiedliche Ansichten wo sie verlaufen sollten. Deshalb vertrauen wir da der CIA, weil die veröffentlichen Fakten und nicht Meinungen :smiley:
Spass beiseite, wenn die Grenze von allen Anrainern anerkannt ist einfach so eintragen (dazu gibt es vermutlich bilaterale Verträge), ansonsten kann man in OpenStreetMap auch unterschiedliche Varianten (claims) eintragen

So lange nichts Offizielles vorhanden ist, würde ich beide Versionen belassen und mit ggf. entsprechendem Tagging (claimed_by, source) versehen.
Löschen von alten Grenzlinien nur, wenn der neue Verlauf definitiv von beiden Seiten so anerkannt ist.

Bei strittigen Verläufen ist die “line of control” wichtig, das aber nur, wenn längere Zeit stabil. Verläufe bei kriegerischen Auseinandersetzungen haben mMn in oSM nichts verloren.
Das OTG-Prinzip darf man in solchen Fällen nicht überstrapazieren.

Die CIA-Database ist etwas generalisiert und üblicherweise nur auf einige hundert Meter genau. Die Luftbilder sind inzwischen viel detaillierter, allerdings von unterschiedlichem Alter (Bing 2003 - 2013). Maxar scheint hier die aktuellsten Bilder zu haben, wie man an Straßen, Wällen, Flüchtlingscamps etc. sehen kann. Auch Google kann nicht zaubern und liegt oft deutlich daneben, gemessen an den Gegebenheiten vor Ort (Straßen, Wälle). Zäune oder Mauern sind das nach dem Luftbild vermutlich nicht.

In OSM gehören auf jeden Fall die gut sichtbaren Hindernisse hinein, egal wer sie kontrolliert. Es kann da ja auch Niemandsland geben. Aus den verschiedenen Luftbildern kann man den zeitlichen Verlauf dieser Objekte einigermaßen abschätzen.

Jordanien wird ja auch eine Art ALKIS haben, nach der kurzen Beschreibung von https://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Copyright_rules_by_territory/Jordan#Not_protected müsste das auch gemeinfrei und dadurch nutzbar sein.

Das ohne Sprachkenntnisse zu finden könnte allerdings schwierig sein.

Apropos Zäune - die laufen nicht zwangsläufig auf der rellen Grenze, wie z.B. das ein oder andere moderne Schaubild zur (ehemaligen) DDR-Grenzbefestigung zeigt.

Richtig, aber an den Patrouillenstraßen, -wegen und den Zugängen dazu kann man sehen, auf welcher Seite des Hindernisses die Grenze/Kontrolllinie liegen muss.
Damit weiß man zwar nicht genau, wo die Grenze ist, aber auf jeden Fall wo sie nicht sein kann.