Tagg Starkregen erwartete Überflutungstiefe oder Fließgeschwindigkeit

Hallo,
habe entdeckt, dass manche Kommunen seit der Katastrophe in Artal für ihr Gebiet die Auswirkung von evtl. **Starkregen **simulieren lassen und das Ergebnis in das Web stellen. Als Beispiel sei genannt: Geoportal Frankfurt, - Layer “Starkregen Gefahrenkarte”.

Beispiel: Auf einer Kreuzung, die ich aktualisiert habe, ist bei einem außergewöhnlichem Starkregen eine Überflutungstiefe von 10-30cm zu erwarten, eine Fließgeschwindigkeit von >2m/s. Da in Artal der Pegelstand in einer Stunde zwischen 30cm und 40cm stieg, kann die Kreuzung im Falle eines Durchfahrens nach einer Stunde für die Rückfahrt z. B. mit Evakuierten nicht mehr passierbar sein. Vorrausgesetzt die Simulation stimmt.
In Frankfurt gäbe es aber nach Information der Simulation durch die Lage offenbar alternative Routen für Fahrzeuge, wenn denn die vermutete Überflutung bestimmter Kreuzungen bekannt währe.

Frage ist, ob es dafür Tags gibt oder darüber diskutiert wird.

Grüße

Was sollte hier mit den Tags ausgedrückt werden?

Das einzige was man machen könnte, wäre die vom Portal ausgegebenen Daten mithilfe irgendwelcher Tags an die jeweilige Stelle zu mappen.
Dort würden sie dann bis in alle Ewigkeit verbleiben, weil keiner jemals die Chance hat, diese Daten objektiv vor Ort zu überprüfen und dort zu bestätigen oder zu widerlegen. Die totale Nicht-Überprüfbarkeit macht diese Daten zu etwas, was in OSM nichts verloren hat.

Ausgewiesene Überschwemmungsgebiete und HW100 Flächen gibt es ja schon lange.

Für OSM praktikabel eintragbar halte ich nur die ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete. Hier würde ich das gleiche Schema wie für Trinkwasserschutzgebiete nehmen.

Für regelmäßiger Überflutetet Wege gibt es flood_prone=yes.

Es gibt “Crisis mapping” allerdings während und nach einer Katastrophe. Kann man dann ja die Simulation überprüfen… :frowning:

Und es gibt OSM für Einsatzkräfte. einen möglichen Anwendungsbereich OSM-Einsatzkarte. Bei kurzem überfliegen: “Mögliche Barrieren oder bspw. problematische Evakuierungssituationen sind schnell erkennbar.”

Sehe schon den Gedankengang: Es sind nur Simulationen, wir taggen die Wirklichkeit (@Shaun) und kann dem folgen.
Allerdings sind ausgewiesene Überschwemmungsgebiete ein Gegenargument. müssen auch nicht überschwemmt sein oder überhaupt mal überschwemmt gewesen sein.

Ist vermutlich als Layer praktikabler als ein Tag.

Hallo,

das Eintragen einer möglichen Überflutungshöhe ist nicht mit dem Grundsatz der Überprüfbarkeit vereinbar, erst recht, wenn der Wert aus einer Simulation stammt.

Es ist in OSM das Tag flood_prone=yes in Gebrauch. Das wird dort angewendet, wo Überflutung nach starken Regenfällen üblich sind. Meiner Erfahrung nach wird es nur bei den Straßen und Wegen verwendet, die als allererste überflutet werden. In Karlsruhe nutzen wir es bei Radwegen entlang von Gewässern, die bei jedem kleinen Hochwasser unter Wasser stehen. Dort sind auch meist ortsfeste Schranken o.ä. vorhanden, weil sie in nassen Jahren mehrmals jährlich gesperrt werden.

OSM-Daten kann man um weitere Informationen ergänzen, ohne dass man diese in die OSM-Datenbank importieren muss. Mögliche Lösungen sind:

  • Routing-Engine mit zu vermeidenden Gebieten (z.B. BRouter, GraphHopper, Openrouteservice)
  • selbst geschriebene Software, die alle Ways mit einem Tag versieht, die bestimmte Überflutungspolygone schneiden
  • Routing-Engine, die neben OSM-Datensatz auch noch einen zweiten Datensatz lädt und die Kanten mit entsprechenden Attributen versieht

Variante 2 und 3 gibt es halt nicht fertig zum Herunterladen und Ausführen, sondern muss noch von jemandem programmiert (und das von jemand anderem bezahlt werden).

Viele Grüße

Michael