Orte mit mehrsprachigen Ortsschildern - Was gehört in den name-Tag?

Den Vergleich mit dem Arabisch/Türkisch in Deutschland hab ich schon öfters gehört wenn es um “historisch verankerte” Minderheitensprachen geht, von daher finde ich ihn nicht sonderlich hilfreich, sondern eher etwas herabwürdigend.

Insgesamt glaube ich aber auch, dass plattdeutsche Namen hier nicht in “name” gehören. Zum einen fehlt die offizielle Stellung; zum anderen ist Platt auch schon lange nicht mehr die Sprache der Mehrheit, von daher auch nicht mehr wirklich „üblich vor Ort“. Da hier die offizielle Stellung fehlt, riskieren wir einen wilden Fleckenteppich und niemand weiß mehr, was man wie taggen. Auch Augsburg (Augsborg) und Dortmund (Düörpm) haben niederdeutsche Namen. Wo zieht man dann die Grenze?

wieso haben die Bewohner den Namen denn auf Plattdeutsch aufs Ortsschild geschrieben?

Folklore. Nichts sonst.

Auch als Fan der plattdeutschen Sprache bin ich für eine Entfernung der Varianten aus dem Namen.

name:nds=* ist genau dafür gedacht und auch >3500 Mal in Benutzung. Ich habe auch schon Ortsschilder in Grenzregionen gesehen, die mehrsprachig ausgeführt sind. Deshalb heisst der betreffende Ort nicht automatisch so und muss auch nicht per Default in OSM so benamt werden. Gründe für solche Schilder sind oft folkloristischer Natur und / oder sollen lokale Sprachen oder Dialekte dem Besucher nahebringen.

Ich werde mal schauen, am Wochenende jetzt ein Zeitfenster für die Änderungen laut Posting #40 zu finden …

Falls jemand meinen Standpunkt teilt und schneller ist, nur zu!

Erledigt. Ich habe alle seine Namensänderungen reverted.

Du könntest ja trotzdem nochmal Dein Script laufen lassen, ich habe die Änderunngen manuell rausgesucht um Sie zurückzusetzen.

Gruß
Stephan
aka smarties

Das ist ja der Knackpunkt. Keine der von User:Fippe geänderten Städte hat offiziell eine Zweisprachigkeit. Alle geänderten Städte sind “inoffiziell” Zweisprachig und um das kulturell auszudrücken hat man es auf die Ortsschilder geschrieben.

Offiziell gibt es nur Deutsch, sonst nichts.

wobei offiziell in OpenStreetMap nicht das Kriterium ist, sondern on the ground…

Da ist glaub ich ein weiterer Punkt. So leid es mir tut, aber inoffiziell zweisprachig sind die Städte wohl auch nicht mehr - zumindest in dem Sinne, dass breite Teile der Bevölkerung noch aktiv Platt sprechen. Das ist ein bedauerlicher Verlust von kulturellem Erbe, aber das zu erhalten ist primär die Aufgabe anderer Stellen.

Aktuell sind die betroffenen Gemeinden eben weder offiziell noch praktisch (im Sinne von On-the-Ground mehrheitlich) zweisprachig.

Also liebe Gemeinden, nehmt das Thema Erhaltung des kulturellen Erbes ernst und macht Platt offiziell. Diesen Schritt würde ich auch als Süddeutscher sehr begrüßen. :slight_smile:

Bin gerade über dieses Changeset https://www.openstreetmap.org/changeset/122226658#map=11/51.2576/14.2067&layers=N gestolpert, bei dem diverse name:* ersetzt oder getauscht wurden.
Für mich sieht das sehr nach versehentlichem Vandalismus aus.

Mangels Ortskunde möchte ich da nichts korrigieren.

Wie ist eure Meinung dazu?

Vermutlich braucht man für Zweisprachigkeit keine Mehrheit die zweisprachig ist, vielmehr sollte eine signifikante Minderheit ausreichen.

ohne Ortskenntnis kann man da wenig beisteuern.

Ich denke da ist ein Revert angesagt. Der User hat sich bereits selbst (?) gelöscht.

grundsätzlich denke ich dass bei “mehrsprachigen Ortsschildern” alle diese Namen in “name” gehören (und zusätzlich einzeln in name:sprache tags)

Sehe ich auch so, die Auswertung ist dann einfach.

Da sich jetzt ein zweiter neuer Mapper mit 0 Edits und umfangreichem Kommentar eingeklinkt hat, sieht es für mich wirklich nach Vandalismus aus.

Ich werde das Changeset zurücksetzen, der vorherige Zustand erscheint mir plausibler.

Danke, denn sonst hätte ich es gemacht. Der Hintergrund ist mit etwas schleierhaft.

Als tangierende Randinfo von rbb24, die ich äußerst kritisch sehe:

Zahlreiche Straßenschilder in Cottbus mit sorbischer Botschaft überklebt

Ich selbst, ohne sorbisch zu sprechen, bin doch recht schnell dabei, sorbisches zu erfassen, so ich drauf stoße. z.B. in einem meiner Nachbardörfer (=Neu Zauche) tauchen jüngst neue zweisprachige Straßennamensschilder auf. Mein Weg ist hier dann folgender: ich lasse name=* setze name:de=<deutscher Straßenname> und setze name:dsb=<niedersorbischer Straßenname> In der Bautzener Ecke ist name:hsb korrekt, also:

name:dsb = Nidersorbisch
name:hsb = Obersorbisch.

Vielleicht kann ja Julian (J budissin was dazu sagen, Er ist der Autor und Admin von karta.luzica.la die ausschließlich erfasste sorbische Namen auswertet, so sie denn erfasst sind.

Zu diesem Thema findet man mit der Suche auch diverse weitere Beiträge im Forum dazu.

Sven

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bei Straßenschildern ist es wie bei Orteingangsschildern, wenn die zweisprachig werden sollten sie m.E. in OpenStreetMap auch so in „name“ auftauchen und nicht nur in name:… tags

Letztendlich wird es nur bei den Ortsnamen-Nodes bisher so praktiziert. Alles andere (=Ortseingangsschilder, Straßennamen) wird meiner Beobachtung nach immer getrennt erfasst. So praktiziere ich es auch bisher.

Der Schilderaustauch dauert aber auch aus Kostengründen ob notorischischer finanzieller Klammheit der Orte gewiss diverse Zeit…

Sven

man kann „name“ nicht „getrennt“ erfassen, das ist ein Wert für einen key, d.h. wenn man es nicht ändert bleibt der Name in „name“ nur deutsch, das ist gemeint, oder?