Standardwerte

Ich denke nicht, das es einen weltweiten Standard gibt. In D darf man wohl annehmen, dass die Straße asphaltiert ist und von allen Fahrzeugarten mit max. 50 km/h befahren werden darf und kann (smoothness=good oder besser).
Ich würde alles, was davon abweicht, mappen.
Straßenbeleuchtung ist wohl nie klar, also immer erwähnenswert, wenn man es denn weiss. Für das Vorhandensein von Bürgersteigen gibt es nach meiner Erfahrung auch keine klare Regel, geschweigedenn deren Oberfläche oder Eignung für Radfahrer oder andere Fahrzeuge.

Gibt es denn für Deutschland definierte Standards? Wenn JA, wo.

Zum grössten Teil im StVG (und diversen Normen).

Innerhalb von OSM gelten nationale Gesetze und auch noch untergeordnete Normen???
Wie ist das mit dem O in OSM vereinbar?

Worauf willst Du hinaus? OSM ist open und hat fast überhaupt keine Regeln. Die wenigen Reglen, die es gibt, sind im API hinterlegt, also z.B. max. 2000 Knoten für einen Weg. Alles andere funzt doch eher nach dem Prinzip: Wenn keiner meckert oder ändert, ist es OK oder egal

Genau darauf will ich hinaus. In OSM gelten keine nationalen Gesetze. Und damit kann man auch nicht annehmen, dass irgendeine Regel von außen Gültigkeit in OSM hat.
Wenn es also innerhalb von OSM keine Regelung über die Verwendung von Standards gibt, kann es auch keine anzunehmenden Standartwerte für TAGs geben. Und somit dürften Sätze wie dies ist der Standardwert und braucht nicht kartiert zu werden in OSM nicht geben.

Das Open bedeutet dass OSM eine offene Datenbank (frei für jeden) ist.
Nicht, dass parallel noch andere Gesetze gelten…

Gerade für eine sinnvolle Datenstruktur sind Standardwerte immer sinnvoll und notwendig.
Standardwerte kann man zusammen fassen in

  • zueinander sinnvolle Keys: Ein Highway braucht idR keine Bauwerksangaben.
  • zueinander sinnvolle Values: Je nach dem. V.a. sind diese notwendig, damit man als Datennutzer damit umgehen kann.

Somit ist die Aussage:

aus meiner Sicht falsch. Diese Standardwerte müssen aber entsprechend dokumentiert sein.

Du willst also bridge=no an fast alle Strassen kleben? Und tunnel=no, layer=0, embankment=no, oneway=no and was weiss ich noch alles?
Edit: Scheint zumindest Menschen zu geben, die das für klug halten: https://www.osm.org/way/12172819

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Können wir das bitte als Negativbeispiel einrahmen?!? :smiley:

Scheint wohl eher ein Fehler in “Go Map!” zu sein. Der Mapper war sich wohl eher nicht bewusst, was da hochgeladen wurde.

Stimmt. In der OSM-Datenbank gibt es aber keine Strukturen. Es gibt nur einen “Anker” an den jeder beliebige Daten kleben kann. Innerhald der Datenbank gibt keine automatische Validierung oder sonstige Checks.

Wo werden diese Werte heute dokumentiert, und wer legt fest, was “Standardwerte” sind?

Warum nicht? Es ist dann Aufgabe der benutzten Software diese “Standardtags” nur dann anzuzeigen, wenn sie nicht Standard sind, oder der Nutzer expliziet wünscht auch diese Daten zu sehen.

Aber mal ein anderes Beispiel als solche Totschläger wie Brücken an Straßen…

Jeder weiß, dass an Bahnübergängen Andreaskreuze stehen. Also wird das Andreaskreuz als Standard definiert. Nun gibt es auch Bahnübergänge an denen es tatsächlich keine Andreaskreuze gibt. Vergißt nun der Mapper an diesen BÜs das expliziet anzugeben, sind die Daten invalide und keiner merkt es.

Die Daten sind ja immer mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit falsch. Egal, ob durch fehlerhafte Eingabe, nicht vorhandene Eingabe, nicht aktualisierte Daten oder was auch immer. Wenn man den Mapper zwingt oder auch nur bittet, Dinge anzugeben, auf die er nicht geachtet hat, dann wird er entweder raten oder gar nichts mappen, oder? Nur ganz fleissige schauen noch mal nach.

:frowning: Da ist leider einiges dran :frowning:

Ich finde nicht, dass das so sein muss. Wenn die große Mehrzahl der Objekte in einer Region eine bestimmte Eigenschaft haben, dann IST das der Standard für diese Region. Wenn sich irgendwann rausstellt, dass diese Region die totale Ausnahme gegenüber den umliegenden (oder den meisten) Regionen ist, dann kann man eine Aktion starten, die explizite Tags vergibt.
OSM macht es schon immer den Mappern leicht, nicht den Datenauswertern. Das ist aus meiner Sicht auch eine gute Idee.

Warum nicht beiden? Mit Standardwerten macht man auch das Mappen leichter. Presets sind nichts anderes, als Standardwerte. Diese verwenden Editoren - oh wunder - um es den Mappern leichter zu machen.
Deswegen muss man ein Blatt immer von beiden Seiten sehen. Von einer vernünftigen Dokumentation von Standardwerten haben beide Seiten etwas.

Zumindest für access-Tags gibts eine nach Ländern gegliederte - auf den gesetzlichen Regelungen basierte - Defaultliste in der Wiki:

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access_restrictions

Für solche nur auf Gesetzen (und nicht durch Vorortbeschilderung) basierte Beschränkungen macht es Sinn diese nicht extra zu taggen. Würde in einem Land nämlich ein diesbezügliches Gesetz geändert werden, müsste man sämtliche betroffene Ways umtaggen.
Alternativ müsste man aber nur den Eintrag im Wiki ändern. Apps/Router müssten diese dafür natürlich berücksichtigen und ab und zu überprüfen ob sich in der Wiki ein Eintrag geändert hat.

Da bin ich bei Dir. Wie schon vorher beschrieben im Idealfall maschinenlesbar. Mir geht es darum, dass man auch ohne explizite Dokumentation davon ausgehen darf, dass bridge=no kaum einen Sinn macht. Gesunder Meschenverstand reicht dafür.

Man muss sich ontologisch entscheiden, ob man generell

  • die Existenz
  • die Nicht-Existenz
    von Dingen taggen will. Wird sind inzwischen bei einem Mischmasch aus beidem angekommen.

Meiner Meinung nach ist ein rein positives Tagging immer ausreichend und benötigt auch keinerlei Annahmen über “Standardwerte”.

Musste mich erst mal schlau lesen, was ontologisch bedeutet.
Das Pro-Argument für die Erfassung von Nicht-Existenz ist ja, dass man damit einem anderen Mapper mitteilt, das man wirklich nachgeschaut hat und dieser nicht noch mal schauen muss.
Für die meisten maschinellen Auswerter ist diese Info eher uninteressant.

Nicht nur einem anderen Mapper, auch dem Datenauswerter. Ich merke das z.B. immer wieder beim Planen von Routen (zu Fuß). Ich weiß dann nicht, ob jemand “sidewalk=no” als Standardwert nicht eingetragen hat oder ob eine Mappinglücke vorliegt. Mit etwas Glück sehe ich das dann im Satellitenbild.

Einer automatischen Auswertung (z.B. Router) gibt ein “definitiv nein” auch mehr Informationen als “statistisch 90% nein, 10% ja”.