[Gelöst] Gebäude zum Schutz der Bewohner gelöscht

Hi,

ich bin auf folgenden Changeset gestoßen, in dem ein existierendes Gebäude gelöscht wurde:
https://www.openstreetmap.org/changeset/120827218

Die Begründung ist, dass die Bewohner des Hauses geschützt werden sollen und daher keine Details über die Wohngruppen im Internet auftauchen sollen.

Ich denke, dass das Löschen des gesamten Gebäudes inklusive Adresse zu weit geht, bin mir aber was die “amenity” und “name”-Tags angeht nicht so sicher.

Was meint ihr? Welche Informationen über das Gebäude sollten eingetragen/weggelassen werden?

Gruß
winkeldings

Sowieso.

Sehe ich als unnötig an. Die Daten habe ich mit einer einfachen Google-Suche verifizieren können. Verschiedene Telefonverzeichnisse etc führen diese Einrichtung mit Adresse. Also ich finde daran nichts, was man auch anderswo herausfinden könnte.

Mich würde interessieren, wovor dort jemand geschützt werden solle…

typischer Streisandeffekt :roll_eyes:

Das Gebäude ist nun mal real da. Das sollte auch in den Daten bleiben. Die Daten zu social_facility samt name (ist faktisch falsch) können m.E. durchaus raus, das ist so ähnlich wie bei den Frauenhäusern. Auch auf der website des operators gibt es hierzu (bewusst) keine genauere Angabe.

Dass der user das Gebäude neu eingezeichnet (und nur ganz grob und ungenau) hat, war auch nicht so im Sinne des Erfinders, allerdings ist so natürlich weniger leicht an die Historie heranzukommen.
funfact: das Gelände drumherum hat noch ein amenity=social_facility. Das sollte dann vielleicht auch geändert werden.

Ihr kennt noch den Grund dafür, dass Google Streetview in Deutschland größtenteils nicht existiert?
Richtig: Unsere werte Zensursula musste ihre Familie davor schützen.
Mit solchen Hirnfürzen wird man der mächtigste Mensch in der EU.
Das ist doch ein Grund, es mal zu probieren :smiley:

Manchmal müssen Menschen vor anderen Menschen in Sicherheit gebracht werden. Für die betroffenen Personen ist das alles andere als witzig.

Zweifellos, aber inwiefern ist diesem Schutz gedient, indem ein Gebäude aus OSM gelöscht wird?

Hinsichtlich Gebäude sind wir uns einig. Das wurde inzwischen vom löschenden user wieder neu eingezeichnet, insoweit besteht auch dort Einsicht.

Es geht nur also nur noch um die Einrichtung (amenity=social_facility) einschl. aller damit zusammenhängender sub-tags und der sowieso falsche name-Eintrag

Gebäude löschen scheint auch mir übertrieben. Die Frage ist aber gut und bringt zum Nachdenken über den Umgang mit besonderen und seltenen Einzelfällen:

Bei Frauenhäusern z.B. würde ich lieber bei der entsprechenden Institution nachfragen, ob weitere Angaben unerwünscht (aufdringliche/stalkende Ex-Partner o.ä.) oder OK und sogar hilfreich sind (z.B. als Anlaufadresse für hilfesuchende Frauen). Wenn das am Ort beispielsweise bewusst so organisiert sein sollte, dass Anlauf-/Beratungsadresse getrennt von der Aufenthaltsadresse ist, wäre für die Öffentlichkeit die Anlaufadresse wichtig und hilfreich, aber nicht die Aufenthaltsadresse.

Bei einer Drogenentziehungsstelle ist die abzuwehrende Gefahr, dass sich dort Drogendealer einschleusen? Oder was soll genau damit bezweckt werden, dass die Nutzung nicht gemappt werden soll?

Bei Drogenhilfe hielte ich es auch für unnötig. Bei Frauenhäusern kann das anders gelagert sein.

Meiner Meinung nach beide Changesets reverten und dann die störenden Tags entfernen. Die neue Geometrie sieht jedenfalls schrecklich aus und die History sollte dennoch möglichst erhalten bleiben.

was sind genau “störende” tags? Evtl. stören ja alle sozialen Einrichtungen?
M.E. muss das Entfernen von bestimmten Informationen zum Schutz oder vermeintlichen Schutz die absolute Ausnahme bleiben (nicht gemeint sind natürlich persönliche Daten), und man sollte das schon sehr gut durchdenken und nicht nur auf Verdacht tun, weil es vielleicht evtl. irgendwie missbraucht werden könnte. Alle Informationen können missbraucht werden.
Bei Frauenhäusern deren Standort geheimgehalten wird sehe ich es ein, wobei ich nur Frauenhäuser kenne die jeder kennt (aber das liegt ja in der Natur der Dinge, dass man die geheimen nicht kennt), und die könnte man m.E. auch mappen (steht auch außen dran)

Einverstanden, als absolute Ausnahme habe ich das auch gemeint. Klar sollte man mappen, was da ist, und wenn “Frauenhaus” o.ä. am Haus und/oder ohnehin im Netz steht, ist daran ja nichts geheim. Ich denke da eher an Situation, wo man von einem ungekennzeichneten Haus weiß, dass da so etwas ist (hier der Fall für Mädchen/junge Frauen, die aus ihren Herkunftsfamilien geflohen sind).

Wenn man sich an die OTG-Regel halten würde, dann wäre die Diskussion wahrscheinlich überflüssig.

Beispielsweise (und hier im Forum irgendwann auch so Konsens gewesen): Die meisten Frauenhäuser verzichten vor Ort auf eine entsprechende Kennzeichnung. => Nicht mappen, da nicht OTG. So einfach kann das sein mit dem Respekt vor dem Willen und den (Schutz-)Bedürfnissen anderer Menschen.

Wenn mit “OTG” gemeint wird “On The Ground” (Hochneudeutsch? :slight_smile: ) so stimme ich gerne zu.

+1 und das gilt nicht nur für Frauenhäuser, sondern auch für andere Einrichtungen, die OTG nicht benamt oder gekennzeichnet sind und deren Betreiber eine namentliche Nennung im Internet nicht wünschen.

Ich glaube, das heisst hier Optionaler Tag = Geheim! :smiley:

+1

+1

-1

Imho - nach Revert - wenn da vor Ort wirklich gar nichts ausgeschildert ist:
amenity, name, usw. entfernen,
aber dann auch eine entsprechende note=* dran schreiben - womit sicher gestellt werden soll das es nicht erneut getaggt wird.

Wenn ich kurz eine Internetsuchmaschine bemühe, sehe ich das u.a. die Caritas, zwei Regionalzeitungen und die Universität Bielefeld etwas zu dieser Einrichtung schreiben, aber so ganz klar - mit Kombination aus Name, Zweck und Adresse finde ich so schnell nicht, es sei denn ich schaue mir Webseiten von so Datenkraken wie z.B. 11880 an.

Mapillary hat keine Aufnahmen von der Adresse.

Danke! Bin erleichtert; anders hätte ich mir das auch nicht vorstellen können/wollen.