Im Rahmen der Diskussion zu image:0=* ? bin ich über die brandenburgische Stadt Premnitz gestolpert und heftig ins Grübeln geraten. Ist das Mappen und Tagging so noch vertretbar oder oder nicht mehr mit mit den OSM-Grundsätzen vereinbar?
Bei building müsste man erste einmal Grundsätzlich ab wann ein Ding ein Gebäude ist und welche Voraussetzungen/Anforderungen dieses Ding erfüllen muss bei OSM und welche ausnahmen es gibt.
z.B. das Vermessungsamt bei uns sagt ein Gebäude ist es dann wenn es eine Tür hat wo man “normal” hineingehen kann. In der Regel ist das ein gute und einfacher Maßstab. Spannend wenn eine Sache dann beides sein kann je mach Ausführung… z.B. eine Trafostation kann ein Bauwerk sein aber auch ein Gebäude je nach Größe.
Die Definitionen für Gebäude unterscheiden sich im englischen und deutschen, soweit ich erinnere (im Englischen ist es nur dann ein Gebäude, wenn es für Menschen bestimmt ist, im Deutschen auch für den Schutz bzw. das Lagern von Dingen). Zudem ist nicht klar, ob “building” in OSM “Gebäude” oder “Bauwerk” meint, bzw. Gebäude und manche Bauwerke. Richtig tragisch ist diese Unschärfe m.E. aber sowieso nicht.
Bei building=grandstand anzuzweifeln, ob es sich um eine _Haupt_tribüne handelt (was AFAIK auch gar keine Voraussetzung für den tag ist, und im Beispiel gibt es sicherlich keine andere “Haupttribüne”, vielmehr ist es wohl die einzige Tribüne), finde ich übertrieben. https://en.wikipedia.org/wiki/Grandstand
Bei dem “artwork” geht es wohl um ein Graffiti auf der Säule, nicht um die Säule selbst (soweit ich das richtig interpretiere)
highway=pedestrian ist keine Fußgängerzone sondern eine einzelne Fußgängerstraße (d.h. in D. üblicherweise in einer Fußgängerzone oder einem anderen Fußgängerbereich wie einem Park, vermutlich gehört das area=yes dort hin, ja).
Was in der OSM-Welt alles ein Gebäude ist, ist m.E. hinreichend im Wiki dokumentiert.
Dann nehme ich mal Deinen Link:
Das OSM-Wiki definiert:
In letzterem sind auch einige Beispielbilder.
Wenn überhaupt, dann trifft “Tribühne” auf einen Teil an der Süd-West-Seite zu (ein Dach muss ja nicht zwingend sein für eine Tribühne). Der Rest ist ein Erdwall mit Stufen. Das ist nach meinem Verständnis weder Tribühne noch Gebäude.
Da bin ich bei Dir. Die Verwendung der building-tags resultiert vermutlich aus dem Wunsch der 3D-Darstellung abgesehen von handwerklichen Fehlern (die werfe ich niemandem vor) ist das Tagging für den (3D-)Renderer.
Ich weiß nicht, wo Du da ein Kunstwerk, ein Wandbild oder Graffiti siehst. Für mich ist das eine moderne Plakatsäule mit austauschbaren Plakaten hinter Glas (bzw. wohl eher Kunststoff) - advertising=column
Auch hier ist das keine Gebäude und ich vermute Mapping für den 3D-Renderer, der sonst die Litfasssäule nicht darstellt.
Ob ein Erdwall mit Stufen eine Tribüne ist, könnte man evtl. noch bejahen, building ist ein bisschen grenzwertig, ok. Was schlägst du vor?
Das Graffiti lese ich aus artwork_type=mural aber zugegebenermaßen wäre dafür ein eigenes Objekt angebracht, sofern es nicht um die Säule geht, so wie es jetzt ist kann man die Zuordnung der Attribute nur raten
Erst mal bezogen allein auf die Wegeführung allgemeinin Betrachtung auf eine längere Strecke, nicht nur diesen Punkt: nun, das ist für mich ein sehr typisches Beispiel der Wegeführungen in Kleinstädten!!
Zwischen Straße und begleitendem Weg: zwischen beiden Wegen: abwechselnd von schmalem Pflasterstreifen, wechselnd zu einer Bepflanzung, wechselnd zu Grünstreifen, der dann auch mal eine Baumreihe beinhaltet, hin zu Parktaschen, die auch wiederum von Grünflächen oder Bepflanzungen flankiert sein können… (Fast) Alles findet man beim straßenbegleitenden Weg entlang der Heinrich-Heine-Straße in Premnitz.
Bei solchen Wegeführungen komme ich persönlich zu keinem anderen Schluß, als daß Rad-/Fußweg als separat getrennter Weg erfasst werden muß. Was hier für mich als Falsch anzusehen wäre, ist nur die getrennte Erfassung von Fuß- und Radweg, des mit Zeichen 241 + 1000-31 Weges. Für mich ist es hier nicht zielführend, wenn zwischen verschiedenen Erfassungsarten gewechselt wird.
Das ist es, woran ich mich störe. Der andere Rest ist mir eigentlich schnuppe, da weiß ich, dass es Für und Wider Getrenntmapping gibt, das stört mich nicht.
Da ich mich dort nicht auskenne, werde ich vorsichtig mit Sesselmapping sein. Aber: footway löschen, cycleway in die Mitte verschieben und umtaggen zu path mit foot=designated, bicycle=designated und segregated=yes?
Für mich eindeutig Getrenntmapping. Ich würde sogar die Baumreihen dazwischen mappen.
Das wäre mein Weg, ja… Ich kann dir aber nicht sagen, wie gut man bei iD Relationen am Weg sieht… ein erster Blick mit JOSM seigt, daß kein sein dürften… Ich hab aber im Moment nicht die Zeit, mich damit tiefer zu beschäftigen… Es ist ein Anfang ohne Ende: Wege wie z.B. https://www.openstreetmap.org/way/307835980 und einige angrenzende wären für mich hw-service…
+1 und ich auch… Aber alles, was innerhalb des Berliner Rings ist und dann auch nicht in diesen städtischen Bereichen ist, meide ich etwas das Mapping dort…
@ Mammi71
Deine Aufzählung ist m.E. nicht wirklich außergewöhnlich für Orte in der Provinz. In den Städten hat man ja vermutlich kaum noch kreative Spielräume, weil einfach zu viele Augen auf jedes Detail schauen, aber auf dem Lande kann man seiner Kreativität noch freien Lauf lassen … . Und, sagen wir mal so, der Einsteiger wird ja im Wiki durchaus ermuntert, fröhlich drauf los zu taggen, wie Wetterauer in einem anderen Thread schon festgestellt hat "Und das wird man auch nicht in den Griff bekommen, da “Jeder machen kann, was er will”.
Da es in OSM keine andere Qualitätskontrolle als die Community selber gibt, ist vermutlich jeder gefordert, sich in seinem direkten Umfeld umzuschauen und zumindest klar erkennbare Fehler zu korrigieren … im Zweifelsfall im Forum zur Debatte stellen … sich mit anderen abstimmen … genau so, wie es hier passiert . Und je höher die Mapperdichte in einer Gegend wird, desto besser sollte eigentlich auch die Taggingquality werden.
Der zweite Weg sind die überregionalen Suchläufe nach maschinell feststellbaren Fehlern → bekanntmachen → diskutieren → korrigieren, so etwa, wie es beim Topic image:0=* ? gerade durchläuft.
Ich bin jetzt erst auf den Thread gestoßen…
Premnitz ist sozusagen eine Enklave in “meinem” Mappinggebiet … ich mag die Stadt dort ungern anfassen. https://wiki.openstreetmap.org/wiki/User:50CCM-B-BRB
Er hat die 3D-Darstellung der Stadt konzipiert.
Schaut: https://demo.f4map.com/#lat=52.5346915&lon=12.3463375&zoom=16
Wegen des ganzen Micromappings habe ich dort bisher nur kleine Änderungen vorgenommen und gelegentlich defekte Multipolygone repariert ; - )
Ansonsten schreckt es eher ab, was dort an Klein-Klein und Details angehäuft ist.
Da mappe ich doch lieber, wo noch Nichts ist ; - ) oder die Dinge überschaubar sind.
Ja, dieser user ist mir diesbezüglich aufgefallen. Die Fleißarbeit ist beeindruckend, aber leider mit handwerklichen Fehlern und eben Mapping für den 3D-Renderer verbunden. Der user ist allerdings seit 2 Jahren nicht mehr wirklich aktiv.
Wenn man üblicherweise bei Getrenntmapping eher zu wenige Querverbindungen vorfindet, ist hier dagegen auch mald die eine oder andere zu viel, wo sich lt. Mapillary-Bildern kein Weg, keine Einfahrt, manchmal nicht einmal eine Lücke in der Hecke findet