"City" und "Town" in Deutschland

Hallo Ihr,

wenn ich Openstreetmap-Daten (z.B. von hier http://download.geofabrik.de/)) herunterlade und filtere, gibt es ja die Kategorien “Towns” und “Cities”.
Gibt es da eine einheitliche Größenordnung, nach der die so sortiert werden? Also Sind Cities z.B. Städte mit Bevölkerungen > 100.000 und Towns Städte 5.000-100.000? Gibt es da genauere Informationen dazu?

Viele Grüße desputin

Siehe Wiki:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:place

Ob das aber überall auch so gehandhabt wurde?..

Hallo Pyram, vielen Dank!

Etwas schwammig ist das aber scheinbar schon. City = Mehr als 100.000 / Town “über 10.000” oder auch weniger. Also dann wäre Town vermutlich alles ab 1.000 EW bis 100.000, oder?

Bei “City” hab ich neulich die Daten runtergeladen und ich hatte 162 Einträge bekommen. Bei Towns bekomme ich 2.543 Einträge aber manche haben keinen Namen… Hm

Ich würde mich da eher nach Destasis richten…

demnach wäre derzeit “Arnis, Stadt” statistisch die kleinste Stadt…

Die Destatis-Daten dürften übrigens offene Daten im Sinne der OSM-Verwendbarkeit sein…

Sven

Hallo Sven, danke für den Tip mit Destatis. Da bräuchte ich allerdings noch Geodaten. Ohne Koordinaten krieg ich das nicht in Qgis rein…

mal ein bisschen Daten melken…

Stichwort BKG: https://gdz.bkg.bund.de/index.php/default/digitale-geodaten.html Sicherlich finden sich in deren Datentiefen auch Orte mit den Geokoordinaten…

Heute bin ich aber zu müde, um die genaue Stelle zu suchen…

Sven

zwischen town und city ist die Grenze bei 100.000, während sie zwischen village und town nicht über die Einwohner festgelegt ist.

… und in der OSM-Praxis ist diese Stufung daher nicht mehr als ein (nur bedingt auswertbarer) Render-hint.

Bedeutsamkeit und Funktion misst sich eben nicht nur in Einwohnern, von daher macht es schon Sinn dass wir das flexibel gestalten. Eher scheint es übertrieben, für große Städte eine Extraklasse zu schaffen, wenn die dann nur an einem Kriterium festgemacht wird, und dieses auch noch relativ willkürlich ist (Einwohner in einem Verwaltungsgebiet, aus dessen Grenzen sich also das Ergebnis maßgeblich bestimmt). Zum Vergleich untereinander müsste man bei Metropolen eigentlich die Einwohner in der Region vergleichen und nicht die in den einzelnen Gemeinden, weil es manchmal verwaltungstechnisch eine große Stadt ist, manchmal mehrere “Städte”. Bei Großstädten ist es ja üblich dass drum rum noch mehrere andere Städte sind die mittlerweile zusammengewachsen sind. Berlin z.B. wäre viel kleiner wenn Charlottenburg, Tegel, Spandau oder Köpenik noch unabhängig wären. Wenn man Paris und London vergleichen will, dürfte man normalerweise nicht an der offiziellen Verwaltungsgrenze der Stadt halt machen sondern wird sich die Region ansehen.

Wenn aber sowieso immer bei 100.000 Einwohnern ein Schnitt ist, dann würde es eigentlich reichen die Einwohner zu mappen ohne dass es dazu einer eigenen Klasse bedürfte, aber ok, in Deutschland ist das so definiert, ist im Prinzip schon ok, aber wenn man nur für Deutschland das System hätte könnte man auf die zusätzliche Klasse auch verzichten.
Eher verwunderlich dass so was wie die Verleihung von Stadt- und Marktrecht nur informell als Kriterium bzw. gar nicht als eigene Eigenschaften für place vorkommen. Gerade da dürfte es präzise Datumsangaben geben, und die haben auch einen Informationswert.

Hallo Ihr, danke für Eure Gedanken zum Thema.
Also ich denke, ich werde trotz Unschärfen die Kategorien City und Town verwenden, weil es bei mir nicht so sehr auf Genauigkeit ankommt. Ich möchte eine Art Zentralitäts-Index für periphere und ländliche Gemeinden in Deutschland erzeugen. Im Rahmen einer Gesamt-Heuristik ist das nur einer von vielen Faktoren, die ich einbeziehe.

Ich würde dann den Faktor so machen, daß ich immer jeweils die Nähe vom Zentrum aller Gemeinden zum nächstgelegenen “Town”-Punkt messe und zum nächstgelegenen “City”-Punkt (Qgis hat dafür eine chice Funktion: Distanzmatrix)

Mmh, vermutlich geistern in den OSM-Daten (noch) place=town-nodes rum, die eigentlich place=municipality sein sollten.

Möchte das Thema nutzen um nochmals Werbung zu machen:
Für das deutschlandweite einbinden von place-Nodes per role “admin_centre” bzw. “label”
in die Grenzrelation der jeweiligen Gemeinde.
Dokumentation mit Beispielen
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Gemeindegrenze#Zus.C3.A4tzliche_Relationselemente

(ansonsten und grundsätzlich hab ich mit der Unschärfe town/village kein Problem)

Was ist eigentlich mit Städten, die z.B. 10.000 bzw 100.000 Einwohner knapp unterschreiten?

Generell finde ich es auch doof, dass die Schlüssel „city“ und „town“ von Land zu Land so unterschiedlich verwendet werden.
In Rumänien z.B. ist jede „Munizipalität“ (Status ist vergleichbar mit deutschen Stadtrechten) als city getaggt.
Z.B. die Stadt Urziceni hat aktuell um die 12.000 Einwohner und ist “city”. Aber die deutsche Landeshauptstadt Schwerin mit 91.000 Einwohnern ist eine „town“.

Der Node-tag von Urziceni ist place=town
https://www.openstreetmap.org/node/130443201

Das place=city ist (nur) ein komplett sinnfreier Zusatztag an der Grenzrelation (wobei derartige Sinnfreiheit kein rein rumänisches Problem ist;-)

In Deutschland ist die einfache Regel, um zwischen town und city zu unterscheiden, 100.000 Einwohner. Wenn die knapp unterschritten werden ist es town.
Zur Abgrenzung von village und town dachte ich dass sich mittlerweile eine funktionale Unterscheidung durchgesetzt hat. Es gibt durchaus villages über 10.000 EW und Städte darunter.