Bauhof, Straßenmeisterei, Autobahnmeisterei .. wie taggen?

Ich glaube, dass Du da etwas zu viel in “industrial” hineininterpretierst. Das ist viel allgemeiner zu sehen. Wird für alles mögliche genutzt, was nicht wie ein Einkaufsgebiet oder ein Büropark aussieht.
Wenn man jetzt jeden Logistiker (“der stellt nichts her”) im Gewerbegebiet als commercial erfassen würde, dann würde der Bauhof mit einem schönen Bürostandort in einem Topf landen.
Außerdem kann sich das in einem Gewerbegebiet ständig ändern und sollte nicht parzellengenau mit landuse abgebildet werden. Machen wir im Wohngebiet (glücklicherweise und hoffentlich weiterhin) ja auch nicht.

Ich finde, dass industrial hier sehr gut passt. Ist halt einfach ein Baubetrieb wie woanders ein Maurerbetrieb - auch wenn hier der operator die öffentliche Hand ist (mal abgesehen davon, dass bei der Autobahn das jetzt als GmbH firmiert).
Zum Vergleich würde ich auch ein Klärwerk als industrial taggen. Und den erwähnten Maurerbetrieb auch - obwohl der dort wahrscheinlich auch nicht produziert, sondern auf der entfernten Baustelle :wink:

Hm… Da ist wieder das deutsche Wiki strenger als das Englische: “The key government=* can be used to define subtypes of government agencies and institutions.” (Es sollte dabei mit “office=government” verwendet werden, muss aber nicht)
Ich empfinde einen Bauhof schon als Einrichtung (institution) einer Behörde (government). Deswegen fände ich das schon passend…

Ich bin auch gegen amenity, da: “For describing useful and important facilities for visitors and residents” Das sehe ich beim Bauhof nicht so erfüllt.

Wir müssen eindeutig hier die Landnutzung und die Einrichtung “Bauhof” voneinander trennen.

Da interpretierst du eher industrial zu weit und commercial zu gering:
"Use tag landuse=industrial to delineate areas of land used for industrial purposes. Industrial land may include buildings like workshops, factories or warehouses and their associated infrastructure " → Produzierendes Gewerbe & Logistik
"Use the tag landuse=commercial to mark areas of land used for commercial purposes. Commercial landuse mainly deals with services and trade (tertiary sector). " → alles restliche Gewerbe, das nicht überwiegend Industrie oder Verkauf ist, also vornehmlich Dienstleistungsgewerbe (worunter auch Handwerker fallen würden.)

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Wozu willst Du eine Kläranlage mit einem landuse versehen? Ist es erforderlich, jedem Fleckchen der kartierten Erdoberfläche ein landuse=* zu verpassen?

Logistik würde ich auch nicht als industrial landuse taggen, und halte das auch nicht für denkbar. Klar, das kann vielleicht schon mal passieren dass jemand das vom Luftbild so taggt weil er es für eine Fabrik hält, aber über kurz oder lang wird jemand das dann fixen, hoffe ich.
Die landuse Frage kann man ggf. offen lassen, und sich auf das Feature konzentrieren (1 Stück Bauhof im Gegensatz zu „Land das als Bauhof genutzt wird“ (bzw. allgemeinere Klasse)). Analog zu man_made=works

Amenity wäre nach man_made meine 2. Wahl, gibt außer den Gefängnissen dort auch andere tags die evtl. Parallelen haben, z.B. https://taginfo.openstreetmap.org/tags/amenity=post_depot

+1

Sehe ich auch so - von der Definition der Begriffe her gehören Bauhof und Straßenmeisterei m.E. genau wie Logistikbetriebe in den Bereich “service + trade”, aber wenn nun ein Bauhof in einem Industriegebiet liegt, würde ich dafür nicht unbedingt einen separaten Landuse zuordnen.

Yo, warum nicht man_made … vielleicht noch besser als amenity. Ich bin da von der fire_station ausgegangen, aber mit man_made=depot hätte ich auch kein Problem im Gegensatz zu landuse=depot, das macht für mich überhaupt keinen Sinn.

man_made=depot (oder auch amenity=depot) hätte den Vorteil, dass man keinen grundsätzlich neuen Tag erfinden muss, um alle möglichen Arten von Versorgungs/Maintenance-Betrieben abzudecken. Ich weiß nur nicht, wie man vorgehen müsste, das “depot” an einen anderen Key zu hängen (man_made statt landuse).

Viele Bauhöfe und Straßenmeistereien (einschließlich der Autobahnmeistereien) sind heute privatisiert, alleine von daher schon kommt government eigentlich nicht in Frage, egal ob die privaten Firmen dann dem Bund oder dem Land gehören oder nicht. Außerdem wäre es m.E. nicht verkehrt, wenn man auch Bauhöfe von privaten Bauunternehmen, die jetzt nicht für die offentliche Hand arbeiten, mit denselben Attributen taggen könnte.

Einspruch euer Ehren: Ein Bauhof ist eine ausgesprochen nützliche und wichtige Einrichtung für die Residents, genau wie ein Gefängnis oder ein Feuerwehrdepot. Ohne sähen die städtischen oder gemeindeeigenen Anlagen vermutlich übel aus …

Unabhängig davon wäre m.E. auch man_made eine gute Lösung (siehe oben).

(Tippfehler korrigiert :sunglasses: )

Gerade das muss man stringent trennen. Es macht einen Unterschied ob ich eine 08/15 Baufirma habe (z.B. company=building)
Aber auch wenn eine Stadt den Bauhof oder sonst was in eine GmbH oder sonst was ausgelagert hat, ist es immernoch eine staatliche Einrichtung. Ein Wasserversorger ist ja auch idR in Deutschland in irgendeinem Zweckverband oder GmbH ausgelagert und bekommt “government=water utility company”

Abgewiesen. Ein Bauhof erwirkt für mich keine Anlaufstelle für Einwohner. Eine Feuerwache/Feuerwehrgerätehaus schon. Ohne würde sich halt die Gemeinde nur privater Unternehmen bedienen. Ich bleibe also dabei, dass es deutlich sinnvoller ist, die staatliche Komponente zu zeigen. Das Ding gehört zu einer Staatlichen Einrichtung (in welcher Rechtsform ist ja vollkommen egal)

Erschließt sich mir nicht, auch wenn ich grundsätzlich nichts gegen government habe. OSM hat doch primär nicht den Anspruch, eine Art Branchenbuch zu sein, sondern physische Anlagen OTG abzubilden. Wem die gehören ist sekundär.

Ein Bauhof ist ein Bauhof und sollte identische Attribute analog der physischen Präsenz haben. Die Unterscheidung zwischen öffentlich und privat - oder auch privat im Dienste der Öffentlichkeit - ist, sofern notwendig, möglich durch operator:type=*.

government operated wird im wiki übrigens beschrieben als: “directly operated by the local, regional or country government. Ex: a city tax office” - also nicht indirekt durch eine Privatfirma im Auftrage des government.

Damit habe ich kein Problem, es scheint aber diesbezüglich nicht unbedingt Einigkeit zu herrschen. Den Tag “government=water_utility_company” wird laut taginfo 113 mal verwendet. Den Begriff “water_supply” findet sich dagegen einige hundert mal als value zu name, owner, operater, type, ref, note u.s.w. :roll_eyes:

(letzten Absatz ergänzt)

Ein städtischer Eigenbetrieb ist nicht “eine Privatfirma im Auftrag” - sie ist eine Privatfirma, die der Gemeinde (government) gehört und nur durch die Geschäftsform eine gewisse finanzielle Freiheit einräumt. Die Leute werden am Ende immernoch nach TVöD bezahlt, weil es öffentlicher Dienst (also staatlich) ist.

Vor allem, was verstehst du jetzt unter “Bauhof” einer Firma? Zählt da schon der Hof eines Dachdeckers dazu, oder erst der Hochbaubetrieb, oder doch nur ein Tiefbaubetrieb? Und was ist mit dem Firmensitz einer Firma, die z.B. eigentlich Elektrokabelbau macht und so bisschen Tiefbau noch dazu?
Das sind eigentlich alles craft=* und kein Bauhof für mich. Und es geht ja speziell um die Besonderheit eines Bauhofes EINER GEMEINDE und dieses darzustellen.

Fürs Industriegebiet kann man place=neighbourhood /quarter /suburb nehmen

Du hast da nen Smiley vergessen.

Das war jetzt hoffentlich als Witz gemeint. Nicht dass das noch jemand ernst nimmt.

Selbst wenn das heute grundsätzlich noch so sein sollte, was ich bezweifle, heisst das keineswegs, dass das immer so bleiben muss. Vor noch nicht allzu langer Zeit hätte sich niemand vorstellen können, dass z.B. Gemeinden ihre Wasserversorgung an einen Investor verkaufen oder dass die Deutsche Bundespost privatisiert wird und die Mitarbeiter heute Hilfskräfte sind und keine Beamten mehr. Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, sich hier selber Grenzen aufzuerlegen, die eigentlich unnötig sind und schon morgen eventuell nicht mehr gelten.

Ein Bauhof ist im Normalfall ein Gelände, auf dem der Eigner Maschinen und Gerät abstellt und teilweise auch wartet sowie Material (zwischen)lagert.
Bei kleinen Baufirmen/Bauhandwerkern “craft=builder, roofer, carpenter” befindet sich der Bauhof im Normalfall auf dem Firmengelände, wo auch das Büro und oft auch das Wohnhaus steht (die typischen Familienbetriebe), so dass eine separate Erfassung nicht nötig ist.

Für große Baufirmen (construction companies), egal ob Hoch- Tief- oder Ingenieurbau gibt es kein “craft=”, da sie gewerkeübergreifend arbeiten. Diese Firmen haben im Normalfall irgendwo ein Verwaltungsgebäude (office=construction_company) und irgendwo anders einen Bauhof oder auch mehrere. Von diesen Bauhöfen rede ich und sehe keinen Grund, warum man die nicht genau so als Bauhof taggen sollte wie die Bauhöfe von Städten und Gemeinden. Warum nicht? Die physische Präsenz OTG ist exakt dieselbe und die Möglichkeit, sowohl owner als auch operator zu spezifizieren sind durch existierende subkeys gegeben.

Ja, so nüchtern kann man das sehen.

wie signifikant ist die Wartung? Wenn das eher eine Werkstatt ist wird man es vermutlich anders taggen als wenn es nur ein Lager ist?

halte ich für logisch. Für Ortsteile ist place der tag. Dann kann man landuse auch für die Nutzung nehmen :slight_smile:

Etwas einheitlich sollte es aber schon sein. Ich habe mal in Berlin geguckt:
Ich habe natürlich immer nur 2-3 Orte angeguckt.

BVG Betriebshof: landuse=commercial
Forstamt: landuse=government/nicht ausgeschnitten(landuse=forest)
Bezirksgärtnerei: landuse=plant_nursery
Grünflächenamt: landuse=government
Straßenbahn/U-Bahn/S-Bahn/Bahn Betriebswerk: landuse=railway
Ministerien: landuse=commercial/civic_admin
Senatsverwaltungen: landuse=commercial/residential
Bundestag, Bundesrat, Abgeordnetenhaus, Bundeskanzleramt(aber ohne Garten): landuse=civic_admin
Rathäuser: landuse=commercial/residential
Feuerwehr/Polizei: landuse=commercial/ohne landuse
Staatsbibliotheken: ohne landuse
Wasserwerk: ohne landuse (man_made=water_works)
Klärwerk: ohne landuse (man_made=wastewater_plant)
Müllverbrennungsanlage: landuse=industrial
BSR Betriebshof: landuse=commercial

Bei den gemeindeeigenen Bauhöfen spielt das eher keine Rolle. Bei den Bauhöfen der privaten Baufirmen ist die Hauptrolle der Lagerplatz. Manchmal gibt es Reinigungsplätze für Geräte und z.B. Schalung, manchmal auch kleine Werkstattgebäude (Container, Schuppen) für kleinere Reparaturarbeiten, aber nicht an den Baumaschinen, das machen immer externe Servicebetriebe.

Die Nebengebäude ließen sich m.E. separat auszeichnen, z.B.

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:workshop

aber dazu bedarf es schon sehr detaillierter Kenntnisse, da sich das von außen/oben nicht erkennen lässt, da sind das dann einfach irgendwelche Schuppen oder Container auf dem Bauhof-Gelände.

1++

Das ist genau der Grund, warum wir uns hier die Finger wundschreiben … :D.

Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass es beim Thema “landuse” einen allgemeingültigen Konsens geben kann, dazu ist der Bauchladen an Werten einfach zu inkohärent. Daher gibt es zu diesem Thema bereits eine ganze Reihe Topics und selbst in der Wiki gibt es zu einigen values keine konkrete Meinung, da heisst es dann z.B. “consider using … instead” o.äh. Ist sicher immer eine schöne Diskussion wert.

das bedeutet gar nichts, weil viele mapper für xy keinen abweichenden landuse taggen, auch wenn er anders ist. Was sind denn abgesehen vom landuse die tags die diese Objekte beschreiben? Solange landuse nicht für die Bodennutzung sondern eine immaginäre generalisierte durchschnittliche Bodennutzung riesiger Gebiete verwendet wird braucht man sich das im Detail eigentlich gar ni ansehen. Ist höchstens brauchbar für 1:100000 Maßstäbe als bebaute Fläche (oft nichtmal das, weil Parks und mehr im residential mit drin sind)