Wo es was nicht gibt? Frei stehende Einfamilienhäuser? Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es Länder gibt, in denen es gar keine gibt. Auch in GB sind die bekannten Reihenhäuser sicher nicht die einzig vorhandene Art Einfamilienhäuser. Außerdem interpretiere ich den Satz aus dem Wiki auch eher so wie Map_HeRo, nämlich dass “detached” insbesondere in Ländern wichtig ist, wo einzeln stehende Einfamilienhäuser nicht der Normalfall (aber eben doch vorhanden) sind; in D wird man bei house ohne weitere Informationen eher geneigt sein, es als einzeln stehend anzunehmen. Was wiederum nicht heißt, dass die genauere Angabe detached dann falsch wäre.
Interessanterweise habe ich im Wiki gerade das gefunden:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag%3Abuilding%3Ddetached
Also sind Zweifamilienhäuser u. U. doch eher building=house, falls das örtlich so üblich ist?
Ich habe vor nicht allzu langer Zeit mit OSM angefangen in dem naiven Glauben, das Tagging-Schema sei weitestgehend strukturiert geplant und im Wiki dokumentiert. Doch die letzten Tage haben mir gezeigt, dass es wohl genauso “organisch gewachsen” ist wie so manches Gebäude, bei dem das Bauamt nicht so genau hinschaut. Das Wiki ist manchmal in sich widersprüchlich, und die Praxis mag noch mal eine andere sein als die Dokumentation im Wiki. Es ist oft nicht so wirklich klar, welche Tags “erlaubt” und welche “falsch” sind, und welche genaue Bedeutung ein Tag überhaupt hat. Vermeintliche Regeln sind oftmals nur Empfehlungen, wenn nicht sogar bloß unverbindliche Empfehlungen. Es gibt irgendwie zu fast allem unterschiedliche Meinungen und Vorgehensweisen, und in der Praxis scheint es meist auf eine Art De-facto-Konsens rauszulaufen, der aber kontinuierlich neu verhandelt wird.
Wo bin ich hier nur gelandet? Ich weiß nicht, ob mich das beruhigen oder beunruhigen soll. Ohne klare Anweisungen ist es schwer, etwas sicher richtig zu machen. Ich kann eigentlich nur versuchen, nach bestem Wissen und Gewissen vorzugehen und auf das Beste zu hoffen. Aber andererseits ist es dann natürlich auch schwerer, einen wirklichen Fehler zu machen und gegen eine Regel zu verstoßen.
Auf jeden Fall bin ich erstaunt, dass bei so chaotischem Vorgehen am Ende doch brauchbare Karten rauskommen.