Das betrifft hier übrigens nur eine knappe Handvoll Routen. Es läuft aber da auf eine andere grundsätzlichere Frage hinaus: Man müßte sich Gedanken machen, ob man Routen lieber splitten will, oder Abschnitte mehrfach abbilden möchte. Ich bin da nicht 100% entschieden. Das Radverkehrsnetz NRW ist strukturell erst einmal EIN Netzwerk, das, wenn es nicht fehlerhaft ausgeschildert und aufgebaut ist, ziemlich eindeutig ein Knotenbezogenes Netzwerk ist, an jedem Knoten stehen Wegweiser mit Zielen. Zwischen den Knoten stehen nur Zwischenwegweiser ohne Ziele, ohne spezifische Routenmarkierungen (außer dem reservierten Logo, dem roten Pfeil für eben das NRW-Radverkehrsnetz, mit der Landesgrenze nach Norden wechselt z.B. die Farbe, das ist dann klar ein anderes Netz). Zwischen den Knoten liegen Wege, die gut Routen im osm-Sinn entsprechen. Sie haben Attribute, die durch die Wegweiser an den Enden definiert werden, dazwischen sind keine weiteren Informationen ausgeschildert. Die Knoten können Nummern haben, dann ist es ein “node_network”.
Auf diese Minimalrouten setzen auf der nächsten Ebene längere Routen auf:
- Das sind die Routen zwischen nummerierten Knoten,
- die durch die Landkreise unterhaltenen Themenrouten
- die durch das Land unterhaltenen/organisierten Themenrouten
- manche Bundesländerübergreifenden Routen, die sich auch hier aufsetzen. (Z.B. BahnRadRoute WeserLippe)
Von der Logik der Daten wäre es so, dass das kleinste Teilchen die oben genannten Routen ohne eigenen Namen sind. Jede andere Art Route setzt sich aus diesen Unterrouten zusammen.
Das erzeugt aber Probleme. Es ist nicht üblich, eine benannte Route sehr vielen Unterrouten zusammenzusetzen, obwohl Langstreckenrouten durchaus aus mehreren Unterrelationen bestehen.
Besonders die Struktur der aktuellen Knotenpunktnetzwerke ist inzwischen zwischen den Niederlanden, Belgien und Deutschland recht großflächig vereinheitlicht, in Frankreich, Österreich und Spanien gibt es auch einzelne Knotenpunktnetzwerke, die diesem Schema folgen. Eine gewisse Abstimmung wäre hilfreich, und/oder Mitarbeit z.B. an dem knooppuntnet Projekt. Man sollte sich da nicht aus der Struktur rauskicken.
Vorteile wären allerdings: Änderungen der Routenführung vor Ort würden unmittelbar in alle betroffenen Routen (Themenrouten, Nummernrouten, Überregionale Fahrradwege) übernommen, die Kartendaten wären leichter aktuell zu halten. Im Moment bin ich dabei mit jeder Strecke, die ich fahre und korrigiere, locker mal 5 weitere Relationen von verschiedensten Fahrradrouten mit korrigieren zu müssen. Auch temporäre Umleitungen könnten markiert werden (gelbe Verkehrsschilder). Auch die Aktualität einzelner Abschnitte ist besser sichtbar. (survey:date=xyz)
Die Eigenschaften der Unterabschnitte könnten auf Karten schnell sichtbar gemacht werden: z.B. Grüne Abschnitte für die “Bäumchen”-Logos, andere Farben für die starken Steigungen.
Ich benutze im Moment zunächst in Bielefeld eine Mischform: Ich bearbeite das Knotenpunktnetzwerk nach den üblichen Regeln, eine Relation für eine Route zwischen zwei Nummern. Die benannten Routen haben eine komplette Relation (wenn sie sich nicht verzweigen), die unabhängig von den anderen ist. Was dann noch übrig bleibt, bekommt Routenrelationen zwischen zwei Wegweisern, die in das Netzwerk (“Radverkehrsnetz NRW Stadt Bielefeld”) aufgenommen werden.
Im Moment lösche ich aus der Relation “Radverkehrsnetz NRW Stadt Bielefeld” nach und nach alle Einzelwege, die entweder durch das Knotenpunktnetzwerk oder durch Routen in dieser Relation bereits dargestellt sind. Wenn ich das so mache, müßte ich eigentlich auch die Themenrouten in die Relation mit aufnehmen, um dann nur noch ganz wenige unbenannte Routen übrig zu haben. Was aber würde ich mit den überregionalen Resten machen, sowohl in Bielefeld aufnehmen als auch z.B. im Kreis Gütersloh? Die Route nach Kreisen teilen? Das ist alles nicht so elegant. Insbesondere würde das wieder zu nur bedingt sinnvollen Sammelrelationen führen, z.B. wenn man die NRW-Themenrouten auch anfangen würde zu sammeln…
Ich stelle mir vor, dass ich, wenn ich mir die Relation “Radverkehrsnetz NRW” mit allen Unterrelationen anschaue, dann auch das komplette Radverkehrsnetz NRW habe. Da im Moment eine Relation “Knotenpunktnetzwerk NRW” alle Knotenpunktnetzwerke in NRW enthält und diese im “Radverkehrsnetz NRW” enthalten ist, benötige ich für dieses Ziel keine doppelte Anführung von den Routen.
Irgendwie empfinde ich es als ungünstig, wenn “ways” doppelt enthalten sind. Bei Routen fällt mir das nicht so schwer. Im Moment kommt es oft vor, dass ein identischer Streckenabschnitt je nach Route unterschiedlich gewählt wird. Wenn ich von A nach B auf der Themenroute fahre, werde ich vielleicht über den Pfad an der Seite geführt, muß zwischendurch absteigen, weil plötzlich der Radweg nur noch in eine Richtung befahren werden darf etc… Fahre ich den gleichen Abschnitt auf dem Knotenpunktnetzwerk, wird der Weg über die Autostraße geführt, die mit use_sideway markiert ist. Dabei können unterschiedliche errechnete Zeiten und Entfernungen herauskommen, oder ein Weg auch mal gar nicht durchgängig sein. Oder man bekommt Alternativen beim Routing angeboten, die gar keine sind.
Aus diesem Grund bin ich dagegen, Informationen, die sich auf eine Route beziehen (also auf dem WegWEISER und nicht auf dem WEG sind), an Wegen zu taggen.
Ein wichtiges Kriterium fürs Taggen ist mir auch, dass man eine Struktur schafft, die man automatisiert möglichst einfach in eine andere überführen kann. Das reduziert letztlich die Gefahr, dass Änderungen massiv arbeitsaufwändig und dann ggf. unmöglich würden. Da darf es ruhig auch etwas kleinteilig in manchen Dingen sein. Zusammenführen geht automatisiert einfacher als umgekehrt.
(zu viel Text, ich weiß… ich schaff heute Abend kein Kürzen mehr. Sorry)
Grüße, Sebastian