Ungemappte Wohngebiete in Deutschland anhand Zensus

Moin, wie ich sehen kann, sind hier ĂŒberwiegend Mappingprofis (im Gegensatz zu mir) am Werke 
 ich bin seit vielen Jahren immerhin engagierter OSM-Kartennutzer und hĂ€tte gerne mitgemacht, aber nie die Zeit gefunden, mich in die Materie einzuarbeiten. Das soll sich jetzt Ă€ndern, habe mich in den letzten Wochen intensiv eingelesen und ausfĂŒhrlich mit dem ID Editor gespielt, aber noch nichts hochgeladen - man will ja als Newcomer keinen Mist mappen.

Wollte eigentlich damit starten, die vielen leeren HĂŒllen in den umliegenden Orten mit Informationen zu fĂŒllen (Adressen, LĂ€den, Einrichtungen usw.), aber die hier diskutierte Challenge finde ich genau so interessant und wĂŒrde mich gerne an der Bearbeitung beteiligen. Ich denke, da kann man sich ganz gut eine gewisse Routine aneignen und einer der Profis kann dann ja noch mal einen Blick auf das Ergebnis werfen 
?!?

Also ich verstehe die Aufgabe so: In MapRoulette ein Gebiet abholen, Editor wÀhlen, GebÀude ex Luftbild mappen (vorher Luftbild so weit möglich koerrekt ausrichten), Job als erledigt markieren und nÀchsten abholen. Meine Fragen dazu:

  1. Macht es wirklich Sinn, lediglich GebĂ€udeumrisse zu mappen, wenn keinerlei weitere Informationen dazu vorliegen, man also nicht mal weiß, ob es sich (z.B. im lĂ€ndlichen Raum entlang der Dorfstraßen der Regelfall) um eine Scheune, ein WohngebĂ€ude oder einen Laden handelt? Teilweise (im Kreuzungsbereich) lassen sich die GebĂ€ude nicht mal konkret einer Straße zuordnen. Und z.B. brauchbare Straßenfotos als zusĂ€tzliche Informationsquelle stehen hier in Hessisch Sibirien fĂŒr die meisten Orte nicht zur VerfĂŒgung. Ist das Mappen dieser anonymen GebĂ€udeumrisse eher so eine Art Mapping-Selbstzweck oder kann man die fĂŒr irgend etwas praktisch nutzen? Bitte nicht missverstehen, ich frage aus reiner Neugier.

  2. Sollen im Rahmen der Challenge nur die GebÀude gemappt werden oder auch die erkennbaren sonstigen FlÀchen und Wege?

Gibt es fĂŒr das “Massenmapping” solcher DorfhĂ€usle ein spezielles Werkzeug (ich las da etwas von DOP20 GebĂ€ude Layer, was mir rein garnichts sagt) oder wird dabei one by one mit Hand gearbeitet? Welche Attribute fĂŒr die GebĂ€ude sollen als Mindestanforderung erfasst werden?

Vielen Dank schon mal fĂŒr die Beantwortung meiner Fragen - ich werde jetzt ein kleines Gebiet mal probeweise mappen

Herzlich willkomen hier:

Die GebĂ€udeumrisse sind der Ausgangspunkt fĂŒr alles weitere. GebĂ€udeumrisse lassen sich eigentlich nur aus Luftbildern
bzw. zugelassenen Karten erfassen.

Alles was man sonst aus den Luftbildern erkennen kann, kann man mit erfassen.

Es lÀuft mehr oder weniger auf das Malen von Rechtecken hinaus. Je nach Editor gibt es da vielleicht noch ein Hilfsmittel.
Im Prinzip reicht erst einmal ein building=yes, wenn aber aus dem Luftbild eindeutig erkennbar, kann daraus aber noch der Typ gemappt werden.

Es gibt je nach Gegend mehr oder weniger gute und aktuelle Luftbilder. FĂŒr manche BL gibt es auch zugelassene Karten, in BW z.B. maps4bw, wo die GebĂ€ude inkl. Hausnummern sehr gut verzeichnet sind.

FĂŒr die Nutzung der OSM-Daten als Wanderkarte ist es schon ein großer Fortschritt, wenn die GebĂ€udeumrisse eingezeichnet sind. Viele Anwendungen von OSM brauchen nicht den genauen Haustyp oder die Hausnummer.

Ich halte mich inzwischen fĂŒr so erfahren, dass ich oft zusĂ€tzlich anhand eines Luftbilds erkennen kann, ob es sich um ein Einfamilienhaus oder um eine Garage handelt. Und selbst wenn ich dabei mal daneben haue und in dem vermeintlichen Einfamilienhaus zwei Familien wohnen und die vermeintliche Garage ein Carport ist, sind solche Fehler bei der Ersterfassung aus meiner Sicht nicht gar so dramatisch. Es besteht immer Verbesserungsbedarf. Aber wenn man sich nicht sicher ist, reicht auch ein building=yes.

Ich persönlich finde es auch leichter, nach einer Ortsbegehung die Hausnummern bei schon eingezeichneten GebÀudeumrissen einzutragen als wenn ich zusÀtzlich noch den Hausumriss zeichnen muss.

Hi,

das war ein gutes Stichwort. Ich habe mir noch einmal angesehen, wie ich FlĂ€chen zerschneide und wieder zusammenfĂŒge. Dabei ist mir noch der Fehler aufgefallen, dass FlĂ€chen, die von keiner Straße geschnitten werden, ganz unter den Tisch gefallen waren. Upsi
 Das muss ich noch korrigieren.

Ich hatte sowieso einen Verarbeitungsschritt drin, um sehr schmale FlĂ€chen (z.B. zwischen zwei parallelen highways) mit ihren Nachbarn zu verschmelzen. Die Funktion konnte ich noch ein wenig verbessern und habe dabei auch gleich die MindestgrĂ¶ĂŸe der FlĂ€chen erhöht.

Hier ein Beispiel:

Die kleineren FlĂ€chen mit schwarzer Umrandung sind die “Rohdaten”, anhand der highways zerschnitten. Die zu kleinen FlĂ€chen werden dann wieder zusammengefĂŒgt. Heraus kommen die grĂ¶ĂŸeren FlĂ€chen mit der blauen Umrandung. Ich hoffe, dass die neue GrĂ¶ĂŸe ein guter Kompromiss zwischen Zerschneiden und nicht zu kleinen Arbeitspaketen ist.

Leider fĂŒhrt das dazu, dass sich die IDs neu sortiert haben und MapRoulette evtl. nicht erkennt, dass eine Aufgabe in der VorgĂ€ngerversion schon erledigt war. Ab jetzt werde ich aber versuchen, keine solchen grĂ¶ĂŸeren Änderungen mehr zu machen, so dass bei Updates der Status korrekt erhalten bleibt.

Durch die neue Einteilung sind es weniger Aufgaben geworden. Die Arbeit ist allerdings die gleiche geblieben.

Momentan gibt es bei mir keinen Zugriff auf mapRoulette :frowning:

Bei mir auch. Wollte es mir gerade einmal anschauen. :frowning:

@ fx99 und @ galbinus

Vielen Dank fĂŒr die Hinweise. Ich bin bisher davon ausgegangen, die Vorgehensweise so ist, eine maximale Menge an Informationen zu sammeln und erst dann zu mappen, aber die Argumente leuchten mir ein, also mach ich mich an die Arbeit 
:). Da ich mit dem Auswerten von Satellitenbildern vertraut bin, kann ich die Worte von Galbinus bestĂ€tigen - man kann auch bei nicht optimaler Auflösung typische GebĂ€ude gut erkennen, z.B. EFH, Fertiggaragen, GerĂ€teschuppen, GewĂ€chshĂ€user. Schwierig wird es bei den hier sehr hĂ€ufig existenten ScheunengebĂ€uden, die vielfach umgebaut wurden und nun alles mögliche enthalten können, da geht dann nur building=yes.

Ich habe gestern eins der in MapRoulette aufgelisteten Gebiete abgearbeitet (Eschwege-Niddawitzhausen), die Änderungen sind aber auf der Karte noch nicht zu sehen. Dauert das immer so lange (>24h)? Ob das Gebiet bei MapRoulette jetzt erledigt ist, kann ich nicht prĂŒfen, weil sich die Webseite nicht öffnen lĂ€sst (s.o.). Auch das BestĂ€tigen (“I fixed it”) hat nicht auf Anhieb funktioniert (Fehlermeldung “Oops - saving not possible” o.Ă€h.). Erst im dritten Anlauf hat es dann geklappt, zumindest hoffe ich es. Da sind wohl einige Bugs auf der MapRoulette-Seite.

Ich bleibe aber dran, sobald die Seite wieder erreichbar ist, nehme ich mir den 2. Teil von Niddawitzhausen vor.

Vorsicht, building=* beschreibt den ursprĂŒnglichen Zweck. FĂŒr die aktuaalle Verwendung haben wir building:use=*.

DarĂŒber gab es in letzter Zeit einige Threads. Wenn Leeren des Browser-Cache und Neuladen (Strg+F5) nicht hilft, bleibt wohl nur Warten.

+1

MapRoulette scheint wieder zu laufen :slight_smile:

Danke fĂŒr den Hinweis. Wird das immer so gehandhabt? Ich hatte im Wiki zuvor gelesen, dass dies nur ein “kann” ist und man auf das :use verzichten kann, wenn man den aktuellen GebĂ€udezweck direkt unter building= spezifiziert, speziell wenn das GebĂ€ude fĂŒr den aktuellen Zweck umgebaut wurde. Dies trifft natĂŒrlich fĂŒr Umbau von Scheunen zum Wohnhaus in vollem Umfang zu, da bleibt von der ehemaligen Scheune im Normalfall ja nicht mehr ĂŒbrig als die Außenhaut, und auch die ist dann noch durchlöchert von eingefĂŒgten Fenstern. Siehe hier:

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:building:use

Über den ganzen Wildwuchs im Wiki verliere ich besser kein Wort mehr. Da widersprechen sich die verlinkten Seiten und z.B. cycleway:left und cycleway:right definieren unterschiedliche Werte. Es werden neue, erfundene Werte, die selten verwendet, einfach in Tabellen aufgenommen ohne den Unterschied zu akzeptierten Werten hervorzuheben. Auch stimmt öfters der Status nicht und Tags werden als akzeptiert markiert obwohl es kein Proposal oder keine Abstimmung gab. Ich habe da aufgegeben.
In diesem Beispiel wurde bei der Übersetzung aus dem Englischen genau dieser Satz hinzugefĂŒgt. Somit haben wir mal wieder Diskrepanzen zwischen den Sprachen.

Gut bei einer Vollentkernung mag es Sinn machen den Wert fĂŒr building=* anzupassen.

@ skyper

Thanks, mate 
 mir ist auch schon aufgefallen, dass es zwischen der englischen und der deutschen Wiki Unterschiede gibt 
 die deutsche lĂ€sst sich als Muttersprache halt einfacher lesen, aber ich werde mich in Zukunft wohl eher an der englischen Version orientieren. Ich versuche mich so langsam an die Mappingfeinheiten heranzutasten, und die sind weiß Gott mehr als nur komplex. Da wundert es mich nicht, dass auch auf den Wikiseiten nicht alles zu 100% sauber verzahnt ist. Bin auf jeden Fall fĂŒr jeden Hinweis dankbar und denke, wenn ein GebĂ€ude seine ursprĂŒngliche Form behĂ€lt ist die von Dir beschriebene Vorgehensweise auf jeden Fall die bessere.

Hier mal wieder ein Update:

Da sollte man in Hessen noch bis Februar 2022 warten, denn

Seht hier:

Open Data (Geodata) Hessen ab 01.02.2022

Edit:Link verbessert

Erst einmal danke fĂŒr deine Arbeit! Ich wollte einmal zurĂŒckmelden, dass fĂŒr mich die aktuelle FlĂ€chengrĂ¶ĂŸe eher zu groß ist. Klar sieht das vermutlich jeder anders und wer sehr viel Zeit pro tag in OSM investieren kann, fĂŒr den sind große StĂŒcke bestimmt praktisch.
Ich hatte zuletzt mehrfach Lust eine Aufgabe zu bearbeiten und dann habe ich den Editor doch gleich wieder geschlossen, weil ich mir dachte so viel Zeit habe ich jetzt nicht. Gerade in gewachsenen Dorfstrukturen mit vielen Anbauten und Winkeln muss man einiges an Zeit investieren, die mir derzeit hÀufig fehlt.

fullacc, oder wie man hier wohl sagt: +1

Äh wie klein solls den sein ? so vielleicht ?

https://maproulette.org/challenge/23335/task/119416169

Was soll “die richtige” GrĂ¶ĂŸe sein ?
Niemand erwartet, dass Du den Job in einem Rutsch durcharbeitest,
wichtig ist DAS etwas gemacht wird.

Task nocht nicht fertig ? → Aufgabe abbrechen und wann anders weiter machen.
Meine gefĂŒhlte Höchstzahl waren so ca. 10 AnlĂ€ufe bis eine Ecke fertig war 

Netter Nebenaspekt: manchmal sieht man mit anderer Sicht/ anderen Augen auf seine vorherige Arbeit
auch ne nette Erfahrung 


Und natĂŒrlich 
 die Luftbilder haben sich gefĂŒhlt auch wieder einen ticken verschoben 

WĂŒrfelt Bing die Verschiebung jeden Morgen neu aus ???

Yo, aber macht halt mehr Spaß, wenn man einen Job mit einem Erfolgserlebnis abschließen kann. Wenn man einen Endlosjob sucht, kann man auch ganz ohne MapRoulette loslegen, die Orte mit nix drin findet man ja leicht und davon gibt es reichlich 


ich habe heute folgende Aufgabe completed:

https://maproulette.org/challenge/23340/task/119402909 
 changeset > 1 MB !!

das empfand ich ein wenig grenzwertig. insgesamt ist aber das BemĂŒhen erkennbar. die TaskgrĂ¶ĂŸe auf eine ertrĂ€gliche GrĂ¶ĂŸe zu reduzieren.

Ich kann nachvollziehen, was Du meinst, aber lass uns Deinen Schinken nochmal in 5 Teile teilen (viele sind ja Àhnlich gross)
dann haben wir fĂŒr die Gesamtaufgabe keine 16.486 Taks
sondern sind dann jehnseits der 80.000 !

Da kommt der Frust dann
wenn sich der ZĂ€hler nich bewegt :laughing: :roll_eyes:

Fakt ist: Es gibt viel zu tun 
 packen wirs an 
 OSM

Bis ich in Bayern durch bin
hoffe ich wieder aufs Oktoberfest zu dĂŒrfen :smiley: :smiley:

Happy tagging