Bürgersteige/Fussweg

Welche Probleme hast Du beobachtet?

Mapping/Tagging für den Renderer. Kein solides Argument!

Kleine Korrektur:

sidewalk:both:surfcae=asphalt
cycleway:both:surface=asphalt
sidewalk:both:lit=yes
cycleway:both:lit=yes

Ich auch. Allerdings ist das bei einem Geh- und Radweg höchst selten der Fall, da meistens ein Bordstein vorhanden ist, der es z.B. Menschen mit Gehhilfen, Rollstuhlfahrer:innen und weniger sportlichen Radfahrenden das überqueren der Straße eben nicht ermöglicht. Bei reinen Gehwegen mit Bordstein verwende ich allerdings auch (noch) meistens das sidewalk-Tagging.

Sinnvoll ist auch path=sidewalk. Für Wegabschnitte, die die Straße überqeeren: path=crossing.

Das wäre sinnvoll, ja.

Ich halte das :both in den meisten Fällen für überflüssig und sehe dafür nur bei Einbahnstraßen eine Berechtigung. Es macht den Schlüssel nur länger und bietet keinen Mehrwert, wenn wir uns einigen, dass die Angabe ohne Seitenzusatz auf beiden Seiten gilt.

Ähnlich verhält es sich auch bei separat eingetragenen getrennt gemeinsam benutzten Rad-/Fußwegen. mit cycleway:surface und footway:surface. Da reicht doch surface aus, solange es keine unterschiedlichen Beläge gibt.

Edit: Vorletzten Satz geradegerückt

Ich würde es besser finden, wenn es nur sidewalk:right:… und sidewalk:left:… geben würde.

Wie das? surface ist für die Fahrbahn-Oberfläche der Straße.

Arg, jetzt habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt was zu Verwirrung sorgt, sorry.

Ich bin bei diesem Beispiel von getrennt gemapten Trottoir/Radweg ausgegangen. Passe es gleich an.

Wie geschrieben, möchte ich die Diskussion nicht wieder lostreten, ich glaube nicht, dass neue Aspekte hinzukommen.

Zum Thema Router habe ich mich hier geäußert: https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=840315#p840315

Vor- und Nachteile habe ich in der genannten Tabelle gesammelt. Wenn da noch etwas fehlt, gerne einen Hinweis an mich.

Meine Empfehlung an neue Mapper ist, zu schauen wie man es in der Nachbarschaft macht. Die von mir beschriebene Kombination ist hier in Leipzig zumindest der Standard und ein Mittelweg, den ich als Kompromiss nicht schlecht finde.

Wenn man anfängt Argumente zu nennen, darf man sich nicht wundern, wenn Gegenargumenten genannt werden. Deine Argumente kann ich nur teilweise nachvollziehen. Aber belassen wir es dabei. :wink:

In meiner Nachbarschaft war anfangs nur Grütze. Da ich viel schlechtes Gehweg-Mapping bisher gesehen habe, rate ich davon ab. Ich kann Anfänger:innen nur sagen, dass korrektes Gehweg-Mapping und -Tagging kein einfaches Thema ist und man sich erstmal auf andere Dinge konzentrieren sollte.

Du hast natürlich recht. Ich finde es nur immer nicht so schön, wenn eine Frage kommt, wo jemand wirklich geholfen werden kann und man driftet in Grundsatzdiskussionen ab. Wenn hier nichts mehr betreffs Starthilfe kommt können wir ja auch wieder loslegen :).

Oh, so hatte ich es nicht gemeint. Ich bezog mich nur auf die Entscheidung Getrennt- versus Nichtgetrennt-Mapping. Wenn man dann getrennt mappt, ist es wichtig, nicht die Fehler der anderen fortzusetzen sondern eher sie zu korrigieren.

So schwierig ist es m. E. nicht, wenn man weiß, worauf es an kommt. Dieses Wissen muss freilich erstmal angeeignet werden, dass ist aber Frage des Willens und der Auffassungsgabe. Und da gibt es unter Neulingen wie unter den Alten solche und solche.

Egal wie es ist: Es ist spannend der Disskussion zu folgen :slight_smile:
Auch, wenn es vermutlich schon einige Grundsatzdisskussionen dazu gegeben hat. Es tut mir auch ein bisschen leid, dass das jetzt so “ausgeartet” ist. Eigentlich hatte ich mich deshalb ans Ende einer bereits bestehenden Disskussion gesetzt, um zu verhindern so viel Staub aufzuwirbeln :smiley:

Um es nur kurz anzureißen: Zum einen wollte ich mich als Anfänger diesem Thema widmen, da es zu einem für mich als der nächstlogische Schritt aussah bzgl. des “Schwierigkeitsgrades”, zum anderen aber auch, wegen der Wichtigkeit und gleichzeitigen Undurchsichtigkeit der ganzen Thematik.
Egal, wo ich etwas abändere, Straßen und Wege kommen fast immer drin vor. Und ich würde es möglichst auch gerne von Anfang an richtig machen. Denn vermutlich werde ich mich kaum an all gemappten/abgeänderten Pfade der letzten Wochen erinnern, die ich möglicherweise bereits fehlerhaft getaggt habe.
Darüber hinaus finde ich es, wie Roger bereits ansprach, schwierig, mich an meiner Nachbarschaft zu orientieren. Denn die meisten Straßen sind diesbezüglich eher stiefmütterlich getaggt, oder ggf. falsch, oder getrennt gemappt, aber ohne Berücksichtigung von Querungen und fürs Routing offensichtlich unvorteilhaft. Zumindest nach dem, wie ich es bisher beurteilen kann.
Und dabei scheint es wohl auch wichtig zu sein, beide Arten des mappens zu beherrschen, da es immer wieder Situationen gibt, in dem das eine oder das andere gefordert ist. Außerdem ist es etwas, in dem man nicht durch ausprobieren / trial & error besser werden kann. Deshalb ist es denke ich wichtig, dort Klarheit zu schaffen (was ja eigentlich mit der Wiki gegeben sein sollte, aber m.E.n nicht im vollen Umfang, oder ich war bisher zu doof das daraus endgültig abzuleiten)

Ich denke zumindest, dass ich das sideway mappen ab jetzt schon irgendwie hinkriegen werde, v.A. nach deinen Ausführungen, danke dafür JochenB!
Da würde ich gerne noch die kleine Zwischenfrage stellen:
das
sidewalk=crossing
cycleway=crossing
setze ich doch korrekt auf die kreuzende Straße, also auf die Querung über z.B. einem Zebrastreifen, oder? Der Knoten kriegt dann dann ein
crossing=*
highway=crossing
spendiert.
Da ich kerbs noch nie gemappt sehen habe, würde ich erstmal davon absehen. Kann ja echt viel Arbeit werden für ein bisschen hinzufügen/ändern.
Und welche Berechtigung hat das footway=crossing? Wenn es ein Fußweg ist der nicht an der Straße verläuft, die aber quert?

Das mit dem Sidepath fände ich eine gute Konstruktion, ich finde auch, es fehlt etwas, dass in der Richtung einen gemeinsamen Rad- und Fußweg kennzeichnet, denen es nicht bedarf Eigenschaften seperat zuzuordnen, da sie sich die teilen. Vielleicht wäre sidepath zu nahe liegend zu sidewalk, und ein anderes Begriff würde sich deutlicher abgrenzen? Aber gut, war also nur ein Gedankenspiel, also erstmal weg damit aus meinem Kopf :stuck_out_tongue:

Ahhhh ich sehe grade, Roger erwähnt auch ein path=sidewalk und ein path=crossing, und es gibt noch ein footway=sidewalk :laughing:
Das könnte man ja auch in die Gehwegvorlagen von Josm einbinden, oder?
Also gehört ein path=sidewalk eigentlich auch standardmäßig dazu.
Jetzt erschliesst sich mir footway=sidewalk nicht so ganz? Ist ja eigentlich analog zu meiner footway=crossing Frage.

In der Wiki gibt es keine Einträge zu path=sidewalk und ein path=crossing?

Hmm noch die Fragen:
Ist die Möglichkeit der Nutzung einer Straßenrelation auch gegeben für den seperaten sidewalk? Also street sidewalk wie in dem Thread mal irgendwo erwähnt? Oder ist das eher ein Musterbeispiel für eine mögliche Zukunft?
Wie verhält es sich bei getrennt gemappten langen Wegen, wenn man die Straßenseite wechseln möchte um dort etwas zu erreichen? Ist es legitim, an Stellen Querungen zu setzen, an denen es eigentlich keine gibt, zum Zwecke des Routings?
Ist es für getrenntes Mapping notwendig, den gesamten Bordstein mitzumappen? Das wird doch nirgens gemacht, oder? Das ist ja uuuuultra der Aufwand.

Ein erholsames Wochenende!

Ganz einfach einmal mit Kinderwagen oder Rollstuhl die Umgebung nach den aktuellen “Routingvorschlägen” ablaufen. Dann merkt man ganz schnell, wo vielleicht eine Zufahrt fehlt - oder wo ein Bordstein es nicht ermöglicht zu queren. Jüngere oder Ältere sind auf ein sicheres Routing angewiesen.
Es ist schon wichtig, dass man jetzt an dieser Kreuzung queren muss, um das Ziel auf der anderen Straßenseite ohne Umweg über die nächste Kreuzung zu erreichen.

Nicht vergessen, den Kinderwagen mit Gewicht beladen, das nicht durchgeschüttelt werden sollte. Im Zweifel gehen auch zwei Kästen kohlensäurehaltige Getränke. :stuck_out_tongue:

@S34ml3ss
Ja, footway=crossing/sidewalk bzw path=crossing/sidewalk gehören an die separat gemapten Wege. Ich habe mich auch schon gefragt, was bei separat gemapten Wegen (Beispiel) an großen Kreuzungen jetzt der richtige Wert ist, da es ja beides darstellt, sowohl einen Übergang als auch den begleitenden Seitenweg. Ein weitere Grund warum ich auf is_sidepath setzte.

footway=* ist in JOSM vorhanden. path=* fehlt noch, wobei es dafür nie ein Proposal gab. Kannst ja ein Ticket erstellen. Dafür gibt es unter “Hilfe” ein Menüeintag in JOSM.

type=street Relationen gibt es schon lange, allerdings würde eine Diskussion über street und associated_street Relationen diesen Thread sprengen und es gibt schon andere.
Grundsätzlich ist aber die street-Relation eine Möglichkeit die Zusammenhänge darzustellen.

“Virtuelle” Verbindungen zwischen separat gemapten Trottoir und Straße kann durch aus Sinn machen. Kommt halt auch immer auf die Situation an. Wenn ich mich erst durch geparkte Autos quetschen muss, würde ich es nicht machen, aber wenn es ein Bordstein direkt an der Fahrbahn hat und auf der anderen Seite z.B. eine Einfahrt oder auch nur ein Fußweg abgeht ist es angebracht bis erforderlich eine Verbindung einzutragen.

Wenn die meisten Wege getrennt gemappt sind, so würde ich auch getrennt mappen. Das dann aber richtig und die falsch gemappten Wege in der Nachbarschaft nachbessern. Kannst ka mal den Ort hier teilen, wo du dich gerade bewegst.

Wenn du da mitmappen willst, so wäre das schon gut, zumindest die Grundlagen.

Das kannst du auf die Linie des Geh- bzw. Radwegs setzen in dem Bereich, wo eine Fahrbahn (oder Gleise) gequert werden.

Viele machen das so, so ist es perfekt. Aber es ist nicht zwingend notwendig. Wichtiger ist es, die Querungen erstmal überhaupt zu mappen.

Aber nimm statt ‘sidewalk=crossing’ besser ‘footway=crossing’, siehe unten.

Genau.

Wenn keinerlei Querungsmarkierungen oder -hilfen da sind, so ist das meines Erachtens auch nicht wirklich notwendig.

Solange die Gehwege überhaupt gemappt sind - bei Separatmapping samt Verbindungen zur Fahrbahn - ist in meinen Augen das Wichtigste getan. Alles andere läuft für mich unter “Perfektionieren”. Ist toll, es nicht zu machen ist aber kein Fehler.

Es passt immer, wenn die Linie, die die Fahrbahn kreuzt, (auch) ein Fußweg ist. Ob der Fußweg als Bürgersteig an einer der Straße verläuft oder nicht ist dabei egal.

‘path=crossing’, ‘footway=crossing’ und ‘cycleway=crossing’ konkretisieren nur ‘path’, ‘footway’ und ‘cycleway’ in dem Sinne, dass der Weg in diesem Bereich eine Fahrbahn bzw. Gleise kreuzt.

Meines Erachtens ist das Tag ‘sidewalk=crossing’ an seperat gemappten Gehwegen falsch. Es wurde weltweit bislang auch nur 39 mal verwendet. Also besser schnell wieder vergessen und stattdessen ‘footway=crossing’ verwenden!

Ein ‘sidewalk=crossing’ würde zwei Informationen vereinen:

  • Der Gehweg ist ein Bürgersteig (‘sidewalk=yes’)

  • Der Gehweg kreuzt eine Fahrbahn (‘footway=crossing’)

Da ist aber ein Denkfehler enthalten: 'sidewalk='* ist ein Tag, das an die Straßenlinie gehört (‘sidewalk=left/right/both/no’). Es gehört nicht an die seperat gemappte Linie des Gehweges. Dafür ist im Kreuzungsbereich das ‘footway=crossing’ angedacht, außerhalb der Kreuzung ‘footway=sidewalk’.

Zudem stehen ‘footway=sidewalk’ und ‘…=crossing’ erstmal im Widerspruch zueinander. Entweder ist der Weg ein von der Fahrbahn abgetrennter Bürgersteig oder er kreuzt die Fahrbahn. Einzige Ausnahme die ich mir vorstellen kann: Wenn der Bürgersteig über die Fahrbahn durchgeführt wird, also z. B. durch eine “Aufpflasterung” und durch Fortführen des Gehwegbelages über die Straße hinweg, ähnlich wie an kleineren Grundstückseinfahrten üblich.

Ist auf dem Weg auch ein Radweg aufgemalt oder ausgewiesen, müsste genau genommen noch ein ‘cycleway=crossing’ dazu. ‘footway=crossing’ bezieht sich ja nur auf den Gehweg-Teil. Das ist etwas schräg, denn dass sich Rad- und Gehweg hier unterscheiden ist eher nicht zu erwarten.

‘path=crossing’ wäre bei Rad- & Gehwegen sicher besser. ‘path=crossing’ hat im Wiki zwar keine eigene Seite, aber im englischen Wiki zu ‘footway=crossing’ wird es zumindest einmal erwähnt.

Ich würde es so machen: Je nach dem, was für “xyz” im Tag ‘highway=xyz’ steht, würde ich im Kreuzungsbereich ‘xyz=crossing’ dazunehmen, ansonsten ‘xyz=sidewalk’.

Hier mal die weltweite Verteilung von heute in der OSM-Datenbank:

  • ‘footway=crossing’: 1.712.140 mal

  • ‘cycleway=crossing’: 54.227 mal

  • ‘path=crossing’: 7.003 mal

  • ‘sidewalk=crossing’: 39 mal

Ja. Das ist auch sinnvoll, denn damit werden Nachteile des Getrennt-Mappings gemildert. So kann sich z. b. ein Fußgänger-Navi den Straßennahmen holen, der üblicherweise nicht an der Gehweg-Linie dransteht.

Aber auch hier: vielleicht 95%* der getrennt gemappten Gehwege haben keine solche Relation. Die ist hilfreich, aber wenn du sie weglässt ist es deswegen nicht falsch. Ich habe noch nie eine solche Relation angelegt. (* geratene Zahl)

Ich habe noch keine befriedigende Lösung gesehen, wie man beim Getrennt-Mappen solcher Gehwege darstellt, dass man jederzeit auf die andere Seite wechseln kann. Wenn du die Verbindung an einer Stelle herstellst, warum dann nicht an anderer auch?

Die einen meinen, jeder Nutzer der Daten sollte für sich entscheiden, wo er queren möchte, wir Mapper sollten uns das nicht anmaßen. Andere würden gerne für die Nutzer anzeigen, wo eine Querung sicher möglich ist. Wieder andere würden nur dort Querungsmöglichkeiten mappen, wo sie offiziell angelegt sind (z. b. durch Absenken der Bordsteine). Hier hätten wir wieder einen Auslöser für lange Diskussionen über Vor- und Nachteile des Getrennt-Mappings! Aufgrund unterschiedlicher Prioritäten wird man da aber nicht DIE Lösung finden.

Mir persönlich ist die Abbildung der Möglichkeit des Wechselns auf die anderer Straßenseite wichtig, da mir die Verwendbarkeit der Daten für Navigationsalgorithmen sehr wichtig ist. Daher würde ich das nicht getrennt mappen. Anderen ist eine bessere Abbildung der Gehweg-Geometrie wichtiger, um das exakt in Kartenanwendungen darzustellen - auch verständlich.

Ein häufiger Workaround ist, die Verbindung zur Straße an Grundstückseinfahrten oder Ähnliches herzustellen, idealerweise sollte auf der anderen Straßenseite auch eine solche Verbindung sein, sonst wird die Navigation Murks.

Mitunter werden Absperrgitter gemappt, einen gemappten Bodstein habe ich noch nicht gesehen. Notwendig ist es auf keinen Fall.

Doch, habe schon einige gesehen. barrier=kerb als way gibt es laut taginfo 241.107 mal. Beispiel: https://overpass-turbo.eu/s/1c9c

Ein sidewalk-Tag sagt nichts darüber aus, ob Menschen mit Gehhilfen oder Rollstühlen die Straße jederzeit oder nur an bestimmten STellen überqueeren können. Die Information wird einfach weg gelassen und als “Vorteil” des sidewalk-Mappings “verkauft”.

Mir ist das auch wichtig. Gerade deswegen bevorzuge ich das separate Mapping, um eine bessere und genauere Navigation zu ermöglichen. Hier kann man genau erfassen, wo man wie (und wer) die Straßenseite wechseln kann. Bei Dir klingt das so, als wenn das eine (Geometrie) das andere ausschließen würde. Es ist sogar das Gegenteil der Fall. Es ist aber deutlich aufwendiger.

Das ist kein “Workaround” sondern die Darstellung der Wirklichkeit. Wenn auf der gegenüberliegende Seite ein Bordstein ist, dann setzte ich auf den way, der die Straße kreuzt genau an diese Stelle ein Punkt mit barrier=kerb + kerb=*.

Es scheint mir (“sonst wird die Navigation Murks”) , dass Du auf Teufel komm raus eine Navigation an jeder beliebigen Stelle haben möchtest und denkst dabei nur an Menschen, die gut zu Fuß sind. Wenn das Dein Fokus ist, dann ist für die Navigation wirklich nicht relevant, ob sich dort ein erhöhter Bordstein oder ein Grünstreifen befindet.

Ja, ich möchte prioritär die Realität abbilden, dass man als normaler Fußgänger an jeder Stelle die Straße überqueren kann. Für die übergroße Merhheit der Fußgänger ist das relevant. Für sie stellt ein 10-cm Bordstein kein Hindernis dar, wegen dessen Umwege in Kauf genommen werden. Ich denke es sollte nachvollziehbar sein, dass mir eine exakte Anwendung für Anwendungsfälle der Mehrheit der Fußgänger wichtig ist. Das heißt ja nicht, dass es für andere Anwendergruppen keine Lösungen gibt.

Mir kommt es vor, als fällt es schwer zu akzeptieren, dass das Getrennt-Mapping in einem nicht ganz unrelevanten Anwendungsfall einen entscheidenden Nachteil hat.

Das stimmt, das ja auch nicht Inhalt und Aufgabe von ‘sidewalk=right/left/both/no’. Aber ich verstehe das Problem nicht.

Im Namensraum ‘sidewalk:abc=xyz’ ist doch Platz für beliebige Eigenschaften des Gehweges, z. B. könnte man dort die Höhe der Bordsteinkante vermerken:

‘sidewalk:kerb:height=0.1’.

Vielleicht ist das nicht gut, weil es als “Bordstein quer über den Gehweg” interpretiert werden kann. Da wäre ‘crossing:xyz’ die Lösung:

‘crossing:kerb:hight=0.1’ oder ‘sidewalk:crossing:kerb:hight=0.1’

Eigenschaften von Querungsstellen kann ich an die Knoten der Straße schreiben, z. B. Bordabsenkungen:

‘crossing:kerb=no’.

Als Problem sehe ich bislang nur, dass Angaben wie ‘left’ oder ‘right’ an Knoten mitunter nicht eindeutig sind, wenn dort mehrere Linien abgehen. In meinen Augen aber ein Randproblem. Wenn eine Querung an einer Seite eine Bordsteinabsenkung hat, an der anderen nicht, dann würd ich das Schlimmere taggen, also ‘crossing:kerb=no’.

Das stimmt nicht, ich verkaufe als Vorteil, dass man die Querungsmöglichkeiten (für gewöhnliche Fußgänger) exakt abbilden kann.

Aber ja, ich habe nicht alle Vor- und Nachteile beider Mappingarten zitiert.

Ich kann dir nicht folgen.

Wie bildest du mit getrennten Geometrien ab, dass überall gequert werden kann? Du kannst doch nur an bestimmten Punkten Verbindungslinien setzten? Klar könnte man dass aller 5 Meter tun, aber das wirst du nicht meinen, oder?

Ja, für diesen einen Punkt ist das die Realität. Die Realität der kontinuierlichen Querungsmöglichkeit bildet es jedoch nicht ab, siehe oben. Es hilft aber, die negativen Auswirkung dieser Realitätsferne zu verringern.

Etwas, das nicht ideal ist, aber negative Auswirkungen verringert, ist für ein “Workaround”.

Wenn es auf langen Abschnitten keine Grundstückseinfahrten gibt, so müsste man beim Getrenntmapping tatsächlich “virtuelle Verbindungen” verteilen, damit die Router keine größeren Umwege auspucken. Das fände ich aber sehr merkwürdig, insbesondere, wenn der Querungswiderstand über die ganze Länge gleich ist. Es suggeriert einen Unterschied betreffs Querungsmnöglichkeit an diesen Punkten zum Rest der Strecke.

Mit “Murks” meinte ich die Situation, wenn mich der Router zum Queren der Fahrbahn ein Stück an der Fahrbahn entlanglaufen lässt, weil gegenüber keine Verbindung zum Gehweg vorhanden ist wie z. B. hier:

Die von dir vorgeschlagene Lösung entspricht ja dem, was ich als Workaround empfohlen habe.

Ob die “obergroße Mehrheit” der Menschen kein Problem mit einem 10 cm hohen Bordstein hat, weiß ich nicht, aber ja, bei der Fußgänger:innen-Navigation für Menschen ohne eine Einschränkung stimme ich Dir zu. Dass Du Dich nur auf diese Zielgruppe beschränkst, kam bei mir nicht so deutlich an. Daher verwende ich bei reinen Gehwegen, die durchgängig nur durch ein Bordstein von der Straße getrennt sind, ebenfalls gerne das sidewalk-Tagging. Allerdings ist das sidewalk-Tagging für diese Zielgruppe wenig hilfreich, außer vielleicht, dass das Navi konkret sagen kann, ob man den rechten oder linken Bürgersteig verwenden soll, was ich dann eh vor Ort selber entscheide (Mülltonnen, welcher Bürgersteig ist gerade weniger voll etc.). Für “normale” Fußgänger:innen lohnt sich dieser Aufwand meiner Meinung nach nicht.

Aber dieser Vorteil hört bereits dann schon auf, sobald Radfahrende mit ins Spiel kommen (gemeinsamer oder getrennter Geh/Radweg oder Gehweg mit Fahrräder frei). Für die ist ein 10 cm Bordstein normalerweise ein Hindernis und sie benötigen sinnvolle Stellen, um die Straße zu erreichen oder überqueren zu können.

Das stimmt ja auch nicht. Das Argument zählt nur, wenn man es falsch macht (keine Verbindungen zur Straße gemappt). Wenn bei jedem Haus oder möglichen Ziel eine Querverbindungen gemappt wurde, gibt es keinen Nachteil. Der eigentliche Nachteil ist, dass es eben sehr aufwendig ist, alle diese Verbindungen zu mappen. Eine lückenlos durchgängige Querungsmöglichkeit wird gar nicht für das Routing benötigt, abgesehen davon, dass es eine tatsächliche durchgängige Querungsmöglichkeit auf beiden Straßenseiten nicht überall gibt, wo Bürgersteige getaggt wurden und werden. Zu behaupten, dass mit getrennt erfassten Gehwegen das Routing und die Fußgänger:innen-Navigation grundsätzlich nur noch “Murks” ist und das nur mit sidewalk-Tagging erreichbar ist, ist einfach nicht richtig. Es ist nur deutlich aufwendiger beim Mappen.

Was ist denn die Aufgabe oder der große Vorteil von sidewalk-Tags für uneingeschränkte Fußgänger:innen?

Ja, das ist ein möglicher “Workaround”. :wink: Man müsste nur bei jeder Einfahrt und sonstigen Bordsteinabsenkungen den Straßen-way splitten. Das werden dann schnell sehr, sehr viele kurze Teilstücke. Ob das besser ist als separate Wege mit Verbindungslinien zur Straße? Ich meine nicht.

Das ist wohl der Knackpunkt: Du denkst bei dieser Diskussion an uneingeschränkte Fußgänger:innen und ich an Radfahrende, Rollstuhlfahrende, Menschen mit Gehhilfen und Kinderwagen. Da ich persönlich z.B. viel mit einem Grundschulkind mit Fahrrad auf dem Bürgersteig unterwegs bin ärger ich mich oft über fehlende abgesenkte Bordsteine, weil da jemand bei der Planung und beim Bau nur an die “normalen” Fußgänger:innen gedacht hat. Ich persönlich möchte es bei OSM anders machen.

Zumindest an jedem potentiellen Ziel auf beiden Straßenseiten. Uneingeschränkte Fußgänger:innen interessiert das aber eh nicht, wo das Navi meint, dass man die Straße überqueren soll. Wie bildest Du beim Tagging die Teilstücke ab, wo ein Überqueren nicht möglich ist?

Das stimmt. sidewalk-Tagging setzt aber voraus, dass die Straße auch wirklich auf jedem Meter überquert werden kann. Viele Gehwege können eben nicht an jeder x-beliebigen Stelle zur Straße hin verlassen werden.

Ja, richtig. Schön finde ich das auch nicht. Aber bei OSM stellen wir eine zig Meter Breite Straße auch als virtuelle Mittellinie dar, was manchmal zu sehr komischen und realitätsfernen Kreuzungsgeometrien führt. Das ist ganz normales Mapping.

Hier ist so ein typisches Negativ-Beispiel von einem getrennt gemappten Gehweg: https://www.openstreetmap.org/way/689747968

Würde ich ersatzlos löschen.

Sehe ich nicht so. Hier wäre ganz klar den Nutzer darauf aufmerksam machen sinnvoll. Und dann kann entweder dieser das bereinigen oder auch es lassen… DANN kann man aber erst über Löschen nachdenken

Grundsätzlich gebe ich Dir da Recht. Hier handelt sich aber um einen Mapper, der vor zwei Jahren nur einen einzigen Tag gemappt hat und dabei diesen Gehweg hinzugefügt hat. Daher würde ich mir in diesem Fall das anschreiben ersparen. :slight_smile:

Ist aber m. M. nach falsch:

  1. ist dieser Weg ein “Mehrwert”, da er ja “an der Straße” fehlte.
  2. Natürlich sollte es ordentlich gemacht werden - Grundstückszufahrten.
  3. Wenn das alles passt, ist ein “sicheres” Routing nach way-Verlauf möglich.

Zu dem Routing über die Straße für “sportliche” gab es einen Ansatz - ich glaube Wambacher - in einem Umkreis zu suchen, wo der nächste Fußweg auf der anderen Straßenseite ist und diesen zum "springen zu nutzen. Das ist aber eine Sache des Routers aus den Daten eine Verbindung herzustellen. Der Fußweg liegt nun mal mehr als 3 m neben der Straßenmittelinie. Das ist ja auch das Problem des Flächenroutings in der Fußgängerzone. Dort wird es zur Zeit mit “virtuellen” Linien umgangen, die sich unter der Fläche verstecken.

Aktuell ist der Weg aber eine Verschlechterung der Daten. Ein sidewalk=left würde die Qualität deutlich verbessern und Routing-Fehler beheben. Allerdings bedeutet ein sidewalk=left gleichzeitig auch, dass rechts kein Gehweg ist. Und das kann ich aufgrund der Luftbilder leider nicht eindeutig erkennen. Daher bleibt nur das Löschen.

Darüber habe ich auch schon nachgedacht, aber woher weiß der Router, ob es zwischen Gehweg-way und Straßen-way eine passierbare Verbindung gibt? Evtl. ist da ein Zaun, eine Mauer die nicht gemappt wurde. Oder ein Grünstreifen mit Büschen. Ein Straßengraben. Wenn dann bräuchte man ein zusätzlichen Tag, um darzustellen, dass man zur Straße (und zu welcher) man wechseln kann. Schwierig…