Komoot mappt nach Beschwerdeeingang?

ohne konkrete Ortskenntnis und Hintergrundwissen:

Für illegale Wege in Schutzgebieten (hier NSG) haben wir uns für D auf access=no geeinigt und dies dokumentiert:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:access%3Dno#Schutzgebiete_in_Deutschland
was legal und was illegal ist entscheiden die zuständigen Behörden, dazu braucht es nicht zwingend eine Ausschilderung an jeder Ecke, (“Ein bekannter Mapper hat den Weg vor kurzem noch befahren - da sind nach seiner Aussage keine Schilder oder Hinweise auf privates Gelände.”)
aber nachvollziehbar sollte das schon sein z.B. über den Verordnungstext oder ein veröffentlichtes(!) Wegekonzept.

Intransparente “Fernwartung durch Datennutzer unter Handlungsdruck” ist da keine gute Lösung.

Ich fände es auch ganz gut, wenn Komoot mal schreibt, wie denn dieses “written proof from the landowner” aussieht. Ist das ein Schreiben auf dem nur steht “Ich bin der Eigentümer und jetzt entfernt xy aus der Karte”? Oder ist das ein Dokument einer Behörde auf dem bescheinigt wird, dass der angegebenen Person das Stück Land gehört? Und wie stellt Komoot überhaupt sicher, dass der Inhalt dieser Dokumente mit den gültigen rechtlichen Bestimmungen übereinstimmen (sprich: Schaut da ein Experte drüber und sagt “Ja, die Person hat Recht und darf das von uns verlangen.”)?
All das sollten sie idealerweise im Profil oder auf einer Wikiseite erläutern. Noch besser wäre es, jedes Schreiben (private Daten geschwärzt) zur Verfügung zu stellen.

EDIT: Konkretisierung

Wir hatten in Sachsen auch schon “ähnliche” Vorgriffe: https://www.openstreetmap.org/way/966706833/history
Laut Stadt gilt ab 2023 https://www.sachsenswege.de/ - da der Weg aber schon vor 1989 öffentlich im Bestand war, musste er übernommen werden. Vermutlich gibt es in anderen Ländern ähnliche Festlegungen?

Wenn das so stimmt… oder nur mal angenommen…
Irgendwelche Firmen gehen Vereinbarungen ein die besagen Daten in OSM in irgend einer Form anzupassen. Dann könnten Sie letztendlich richtig Ärger bekommen, da die Datenhoheit nicht bei ihnen liegt sondern bei uns und wir das im Zweifel anders entscheiden. Sie die wahnsinnig oder ist das Geschäftsprinzip? :rage:
Und darüber hinaus… Kann man rein rechtlich verlangen, daß eine Firma oder wir einen Weg aus einem Naturschutzgebiet entfernt. Ich meine wäre sowas hart einklagbar - zivilrechtlich? Oder droht dann gleich der Staatsanwalt?

Komoot… Aber das geht wohl schon die ganze Zeit so. Sehe ich das richtig, die ändern nach gut Dünken und Zuruf (von wem auch immer) um sich rechtlichen Ärger vom Hals zu halten? Um was? - Die Karte zu verbessern? Prost-Mahlzeit! :frowning:

PS: Ist Komoot eigenltich ein Sponsor der OSMF. In der Vergangenheit gab es ja immer wieder “Zurückhaltung” gegen gewisse Akteure aus dem kommerziellen Umfeld…

Hab mir jetzt mal changesets von “Content Complaint (komoot)” angeschaut. Überzeugen mich alles nicht.
Das sieht alles aus wie Änderungen auf Zuruf und Wunschvorstellung. Die changset-Kommentare sind auch immer die gleichen. Meistens “Changed access to private based on written proof from the landowner”. Welcher “proof” denn bitte???
Ich würde mir an der Stelle ganz klar ein source:traffic_sign an den Wegen wünschen. Das sagt mehr als Worte! Und ohne Schild gibts keine Gründe für eine Verschärfung.

das reichte ja noch nichtmal, man müsste trotzdem noch prüfen ob evtl. ein Betretungs-/ Durchgangsrecht besteht

Wir bieten Grundstückseigentümern tatsächlich die Möglichkeit, sich bei uns zu melden, wenn Sie Fehler in den Kartendaten finden. Grundsätzlich versuchen wir in solchen Fällen genügend Informationen zu den vor Ort geltenden Regeln zu erhalten. Hierzu fragen wir zum Beispiel nach Fotos, welche die Situation vor Ort aufzeigen oder nach Dokumenten, welche auf die Eigentumsverhältnisse hinweisen. Zusätzlich nutzen wir je nach Möglichkeit auch offizielle Karten des Bundes zur Gegenprüfung. Wir versuchen hierbei so wenig Fehler wie möglich zu machen und bei Unklarheiten bitten wir die Grundstückseigentümer jeweils sich direkt bei OpenStreetMap zu melden oder einen Änderungsvorschlag über die Sprechblase zu tätigen, damit sich ein Mapper der Region die Situation vor Ort genauer ansehen kann.

Bei der Bearbeitung des Falles https://www.openstreetmap.org/changeset/111950025 ist uns jedoch tatsächlich ein Fehler unterlaufen und wir entschuldigen uns hierfür. Wir werden die Änderung rückgängig machen und mit dem Eigentümer erneut Kontakt aufnehmen um den Fall zu klären.
Vielen Dank auch für den Hinweis, dass wir unser Profil entsprechend der Organised Editing Guidelines überarbeiten sollten. Dies ist uns bis anhin tatsächlich untergegangen, aber wir werden dies baldmöglichst nachholen.

Oder ob sogar ein allgemeines Betretungsrecht per Gesetz besteht und Verbote explizit ausgesprochen werden müssen.
Siehe z. B. in Schleswig-Holstein §30 LNatSchG:

Du hast schon noch den nächsten Satz von mir gelesen, oder? :roll_eyes:

Das Problem: Fotos können gestellt sein, das Dokument mag zwar stimmen, aber es gibt ein Gesetz, dass Ausnahmen festlegt (Betretungsrecht), öffentlich verfügbare Karten zeigen nicht den Eigentümer sondern maximal Grenzverläufe. Ihr müsstet mit den Informationen an die jeweilige Kommune herantreten und abfragen, ob die gemachten Angaben stimmen. Nur diese kann das zweifelsfrei klären. Sonst seid ihr irgendwann in dem Dilemma, dass jeder Landwirt/Grundstückseigentümer euch davon überzeugen möchte, dass die Wege rund um seine Felder/Grundstücke nicht öffentlich sind - es reicht ja ein Foto und der Hinweis auf irgendein(e) Dokument/Karte.

Ich halte es für keinen guten Ansatz, wenn Komoot von der Ferne in der Datenbank rumschustert. Die Diskussionen hatten wir ja hier schon öfters, wenn Privatpersonen oder Behörden zum Zwecke der “Besucherlenkung” einfach vorhandene Wege löschen oder das von uns verlangen. Dazu gibt es Regularien in OSM wie access=no oder private.

Vielmehr sollte sich Kommot überlegen, wie sie bei so was redaktionell auf ihrer eigenen Plattform eingreifen können. Ich könnte mir vorstellen, das man auf dem Layer, wo die Routen eingezeichnet werden können, nicht erlaubte Wege rausnimmt oder als gesperrt kennzeichnet.

Aber in unserer Datenbank rumzupfuschen, halte ich für keinen guten Weg.

Es ist problematischer, wenn der Support von komoot bei Problemen pauschal auf OpenStreetMap verweist und dann vollig unerfahrene Leute sich anmelden und herumpfuschen…

Unsachgemäße Edits durch komoot zur Überbügelung von Schwächen der App gibt es schon länger. Nach einer Beschwerde an den Firmengründer hat dich die Kommunikation mit der Community verbessert und Fehlfunktionen der App wurden erstmal abgeklemmt.

Ein Bestandteil des gerichtlichen Vergleiches ist, dass komoot für Naturschutzbehörden kostenlose OSM-Schulungen anbietet. Wenn da die Qualität nicht stimmt, wird es die Commumunity umfassend in der QS merken.

@komoot: Gibt es da bereits neue Schulungsvideos? Falls ja, besteht bestimmt ein großes Interesse der Community, sich das mal anzuschauen.

PS:

Mit “Karte der Plattform” ist natürlich OSM gemeint. Daher mache ich sicherheitshalber Ende Oktober eine Schulung für die Kreisverwaltung Düren.

Ich hoffe, das heißt nicht, dass vorhandene Wege die keine erlaubten Routen sind, gelöscht werden. Das wäre dann ein klarer Fall von Vandalismus.

Das ist dann ein klarer Fall von Vandalismus. :confused: Und dafür gehört denen ordentlich auf die Finger gepatscht.

haben die (Komoot GmbH) irgendwo im Wiki eine Seite zum organisierten Editing? Habe auf die Schnelle nichts gefunden?

Ist “untergegangen”… Siehe Beitrag #12 Und: … “baldmöglichst” … :slight_smile:

Für mich sollten diese Hinweise wie anonyme Hinweise behandelt werden und nur nach gründlicher Recherche oder Vor-Ort-Besichtigung Daten verändert werden.

Habe mich das gleiche auch schon gefragt.
Wo ist der der Eintrag in der Liste?
Wo ist die offizielle Ankündigung und Diskussion?
Einen Hashtag und eine Erkennung auf der User-Seite mit Link zum Projekt vermisse ich auch.

Überleg doch mal: Dir als Kartenanbieter droht jemand mit Anwalt weil du mit einer falschen Tatsachendarstellung Leute zu illegalen Aktionen anstiftest. Willst du die Sache wirklich genauer ergründen oder dich gar auf einen Rechtsstreit einlassen wenn es einfach mit einer kleinen Änderung in OSM getan ist? :slight_smile:

Hallo,

ich sehe das Ändern von OpenStreetMap-Daten ohne Ortskenntnis aufgrund von Hinweisen Dritter mit Sorge. Der Eigentümer/Besitzer hat ein Interesse daran, dass der Weg aus der Kartendarstellung/dem Routing verschwindet. Daher gehe ich davon aus, dass er Argumente gegen eine Sperrung/Löschung in OSM nicht vortragen wird.

In vielen/fast allen Landesnaturschutz- und Landeswaldgesetzen ist ein Betretungsrecht für die Allgemeinheit verankert (siehe das Beispiel von Wulf4096 für Schleswig-Holstein). Die Behauptung, ein Feld- oder Waldwege sei ein Privatweg, mag zwar für sich richtig sein. Daraus lässt sich aber noch kein Betretungsverbot ableiten. Man müsste dazu wissen, dass ob der Weg in einem Schutzgebiet mit Betretungsverboten liegt oder eine der Ausnahmen vom Betretungsrecht zutrifft (siehe das jeweilige Landesgesetz). Grundbuchauszüge in Verbindung mit Liegenschaftskatasterauszügen sind daher für sich außerhalb des bebauten Bereichs i.d.R. nicht ausreichend.

Da Änderungen bei OSM nachvollziehbar sein müssen, bin ich dagegen, dass Dritte Belege für Löschungen/Sperrungen einsammeln und diese in OSM einpflegen. Diese Unterlagen müssen von der OSMF oder einem ihrem Local Chapter aufbewahrt werden. Es muss eine Möglichkeit gegeben, dass Mapper diese bei Bedarf einsehen können. Ansonsten besteht ein Konflikt mit dem Überprüfbarkeitsgrundsatz, der etwas strenger interpretiert auch als On-the-Ground-Regel bekannt ist.

Viele Grüße

Michael

Volle Zustimmung.
Bei der Wikipedia gibt es “den Support” über den sowas läuft. Man findet bei Bildern ab und zu den Hinweis auf Vorgäng (mit Ticketnummer) unter dem etwas geklärt wurde (z.B. Urheberrechte). Diese Datenbank ist jedoch aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht öffentlich einsehbar.
Ein derartige Instanz ist bei uns am ehesten die DWG.

Ich gehe mal davon aus, dass die Frage nicht wirklich ernst gemeint war. Klar kann man den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Nichts anderes ist das, was Komoot da macht. Da hat man aber die Rechnung ohne den Wirt (OSM Contributors) gemacht. Wenn jemand dort so was sieht, kan derdas auch rückgängig machen. Darauf muss man gefasst sein, wenn man eine freie Datenbank als Kartengrundlage verwendet. :sunglasses: Und dann geht der Rechtsstreit von vorn los :smiley:

Wie Nakaner sehe ich es absolut kritisch, wenn immer mehr Firmen bzw. Privatpersonen die Daten für ihre Zwecke manipulieren. Was dann auch absolut nicht mehr mit der on the ground truth zu tun hat.Bestes Beispiel ist ein Konzern, dessen Chef seinen Mitarbeitern dankt, dass sie ihm den Weg ins Weltall ermöglicht haben. Auf die verschiedenen “privaten Initiativen” habe ich ja schon in meinem ersten Post hingewiesen. Wir können mit unseren Taggingschemen durchaus die verschiedenen gesetzlichen Gegebenheiten abbilden und genüge tun. Aber wo eindeutig OTG ein Weg vorhanden ist, ist in IMHO das Löschen eines solchen Weges Vandalismus. und ein Fall für die DWG. Betrtetungsverbote kann man ohne weiteres anderes kenntlich machen.

Der Komoot Chef war in den vergangenen Monaten öfters in den Medien und äußert sich wie folgt:

https://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/massenandrang-naturschutzgebiete-social-media-100.html

Auszug:

Aber zunächst in den Schwarzwald, bei Rottweil. Eigentlich eine Gegend, die von Touristen nicht übermäßig besucht wird. Doch die Wander-Apps haben auch hier vieles verändert.

Landwirt Eugen Haberer unterwegs zu einem Feld. Angeblich soll dort eine Wanderroute quer hindurchführen. Das wäre eine Katastrophe für ihn, Müll und Hundekot könnten ins Futter seiner Kühe geraten.

  • “Das ist genau das, was ich jetzt befürchtet hab.”
    (Eugen Haberer, Landwirt)*

Wie Haberer inzwischen weiß: Die Touristen werden von einer Wander-App hier durchgeleitet:

“Und wir stehen jetzt genau hier an der Stelle. Und da zieht man einfach einen Strich mitten über die Wiese, das geht gar nicht.”
(Landwirt)

**Die App zeigt also einen Weg, der gar nicht da ist. Der neue Weg: völlig überflüssig. Denn es gibt bereits einen geduldeten Trampelpfad, meint eine Einheimische.
**
“Unmöglich finde ich das. Würde ich auch nie machen, ich stamme selbst von einem Hof – und ich weiß, was das heißt, wenn man da durch die Wiese läuft.”
(Spaziergängerin)

“Wenn ich jetzt in Stadt gehe und gehe beim Nächsten durch den Vorgarten, dann möchte ich mal sehen, was der sagt. Dann sagte der, hier ist ein Zaun, da ist die Straße drum rum. Warum läufst du durch meinen Vorgarten?”
(Eugen Haberer, Landwirt)

Auf Anfrage von report München behauptet der Betreiber der App, seine Route stimme mit offiziellen Karten überein – was offensichtlich nicht korrekt ist. Wir haken nach. Jetzt verspricht der Betreiber, die Kartendaten ändern zu lassen.

  • “Wir haben jederzeit die Möglichkeit, solche Anpassungen vorzunehmen und dann sind die Daten auch innerhalb weniger Tage innerhalb Komoot aktualisiert.”(Markus Hallermann, Komoot-Gründer)