Was macht man mit Wegen, die nicht mehr existieren.

Bei unseren Spaziergängen ist mir mehrmals aufgefallen, dass manchmal Wege angezeigt werden, von denen nichts oder fast nichts mehr zusehen ist, oder die von den Wegen, von denen sie mal abzweigten nicht mehr erreichbar sind. Es sind Wege, die mal für bestimmte Vorhaben provisorisch angelegt wurden, irgendwie in die OSM-DB gekommen sind, und nach dem Ende der Maßnahme von der Natur zurückerobert wurden. :smiley:

Was mache ich mit Wegen, die

  1. nicht mehr zu erkennen sind?

  2. nur noch mit dem Wissen, dass hier mal ein Weg war, zu erkennen sind?

  3. keine Verbindung zum ursrünglichen Weg mehr haben?

:frowning:

Das ist alles bisschen sehr allgemein… Vorallem hätten hier Beispiele geholfen.

Im Sommer durch z.B. Vegetation nicht mehr zu erkennen? Oder überhaupt nicht zu erkennen? Also nicht mehr existent sind?

Auch hier kann ja ggf. eine Verbindung bestehen, sie aber nicht deutlich erkennbar sein?

Ansonsten - wenn wirklich kein Weg mehr existiert → löschen.
Wenn der Weg noch existiert, aber nicht entsprechend begehbar ist etc → tracktype, surface, smoothness

Für diesen Weg

finde ich weder bei https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:tracktype
noch bei https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:surface
noch bei https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:smoothness

die passenden Attribute.

Scheinbar hat man schreiben des Wickis an solche Wege nicht gedacht. Oder aber sie nicht als Wege sondern Wald definiert.

:roll_eyes:

Im Wald? Feld? Wiese? Wege können ziemlich zuwachsen und trotzdem noch “da sein”, sobald sie wieder benutzt werden.

Rückegassen im Wald werden nicht gemappt. Also provisorische Zufahrten zu Einschlagflächen, die der Harvester mal plattfährt und die anschließend wieder zuwachsen. Die sind mit einem Doppelstrich an den umgebenden Bäumen und oft noch einem R markiert.

Grade5-Tracks zwischen Feldern können auch verschwinden, wenn zwei Felder zusammengelegt und durchgehend bewirtschaftet werden. Die Ways kannst du einfach löschen. Wenn du verhindern willst, dass ein Sesselmapper sie nach veraltetem Luftbild wieder einträgt, kannst du sie mit razed:highway=track taggen und eine note=* dazu.

Wenn der Weg noch da ist, man da aber wirklich nicht mehr hinkommt, dann trenn die Wege einfach.

Mein Grundsatz ist immer: Mappe so, dass ein vollkommen Ortsfremder danach hier wandern kann, sich zurechtfindet und nicht in Sackgassen oder in den Sumpf gerät.

Ich habe solche Wege in der Regel mit abandoned:highway=track getaggt und meist mit einem note versehen. Hat auch den Vorteil, dass statt einer Löschung durch Entfernen des Prefixes der track wieder zum Leben erwachen darf, falls er mal wiederhergestellt wird.

Es ist schwierig, einen Weg nach einem Foto zu beurteilen. Es kann sein, dass es sich bei diesem Weg nicht um einen echten Weg sondern lediglich um eine Rückegassen handelt. Oder es ist tatsächlich ein angelegter Weg, der aber unbefestigt ist und kaum genutzt wird.
Wenn man sich dafür entscheidet, dass es sich um einen Weg handelt, der aber so wenig genutzt wird, dass halt auch heruntergefallene Äste dort einige Monate lang drauf herumliegen und auch Gras, Brombeeren und anderes Krauf auf dem Weg wächst, dann wäre das:
tracktype=grade5, surface=ground (wenn wirklich mit kniehohen Dornen bewachsen habe ich auch schon sufrace=scrub gewählt, smoothness=horrible oder very_horrible. Wer meint, Wege mit tracktype=grade5 in eine Wanderung einbeziehen zu müssen, ohne auf smoothness uns surface zu achten, ist selber Schuld, wenn er mit den Hosenbeinen im Dornengestrüpp hängen bleibt, sich zwischen Brennnesseln hindurchschlängeln muss, nasse Füße bekommt, über Äste stolpert und quer über den Weg liegende Bäume umgehen muss. Aber vielleicht ist diese Person auch Trail-Runner und sucht sich solche herausfordernde Wege sogar absichtlich heraus.

Wenn man überzeugt ist, dass der Weg für längere Zeit aus der Nutzung genommen ist (z.B. weil schon junge Bäume drauf wachsen), macht man aus highway=track ganz einfach ein abandoned:highway=track - die restlichen Attribute des Wegs kann man so lassen, wie sie sind. Dann bleiben diese Informationen erhalten und wenn dann nach zwei Jahren dort z.B. eine Durchforstungsaktion stattfindet und der Weg plötzlich wieder genutzt wird, kann man das abandoned:… einfach wieder entfernen und der Weg ist wieder da.

Wenn Du Dir hundertprozentig sicher bist, dass dort seit Jahren kein Weg mehr war, es sich nur um eine Rückegasse oder eine Bestandsgrenze handelt, dann könntest Du den Weg auch löschen. Aber das ist tatsächlich oft nur schwer zu erkennen. Es gibt Wege, die kann man nur als solche erkennen, wenn im Winter die Brennnesseln weg sind.

Auf der sicheren Seite bis Du auf jeden Fall mit abandoned:highway=track.

Das sehe ich genauso. Ich habe die Frage aber gestellt, damit ich morgen nicht als Chaote des Monats beschimpft werde. Dann werde ich bei Rückegassen so verfahren.

:wink:

@Galbinus

Das was Du schreibst ist OK. OK für Dich. OK für mich, der es gelesen hat.
Wenn ich aber einen Router für Wanderkarten schreiben will, hätte ich angenommen, ich versuche im Wiki nachzulesen, wie ich meine Software konzipieren muss. Bei alle Eigenschaften, die ich unter den drei Links, die ich oben gepostet habe, und die hier auch in der Dsikussion benannt wurden, fand ich keine, die zu meinem Bild passt. Alle Eigenschaften würden für einen leichten bis mittelschweren Wanderweg ok sein, aber nicht für diesen. Dann würde dieser Weg als leichter bis mittelschwerer Wanderweg durchgehen.
Das führt dazu, dass Komoot & Co keine Change haben einen Weg, der so ähnlich aussieht wie beim Bild und der entsprechend mit den schlimmsten der vorhanden Eigenschaften getaggt wurde, für das Routing auszuschließen.
Kann übrigens jeder ausprobieren. Sowohl Komoot als auch OsmAnd routen Wege mit diesen Eigenschaften

highway=path
smoothness=very_horrible
surface=unpaved
tracktype=grade5

als normale Wanderwege.

:rage:

Stimmt schon: smoothness ist für Fahrzeuge definiert und wird von Wanderern (und ihren Routern) wohl ignoriert werden dürfen. unpaved + grade5 kann auch ein grasbewachsener, frischgemähter Feldweg sein über den man prima wandern kann.
Was ist das Äquivalent von smoothness für Wanderer?

Also Outdooractive scheint das zu schaffen. Wenn ich als Profil “wandern” oder “joggen” wähle, werden solche Wege gemieden. Wähle ich dagegen “trailrunning” wird über solche Wege geroutet.

Und Vorsicht: man denke auch an Leute, die sich Luftbilder anschauen, und einen Weg zu erkennen glauben. Und ihn dann gutgläubig “wieder erwecken”.
Daher ziehe ich es vor, daß in unseren Daten noch “irgendwas” von dem Weg übrig bleibt. In manchen Fällen habe ich die tags des way entfernt und stattdessen einen Kommentar drangepappt. “abandoned” gefällt mir auch, da müßte ich mir aber sicher sein, daß der Weg tatsächlich mal existierte.

Wieso nicht smoothness?
So ein Waldweg würde ich als Fußgänger auch nicht unbedingt mögen. Es sei denn, jemand kann mir erklären, dass dieses Waldbild schon sac_scale verdient.

hm, razed bei einem grade5 track? Zwar kreativ, aber eigentlich Quatsch, oder? Das bedeutet ja abgerissen und entfernt, es erfordert dass man den Weg aktiv beseitigt und passt nicht für einen Weg der einfach nicht mehr benutzt wird und der nie mehr war als ein durch Benutzung entstandener Weg

Tut mir Leid, aber anders als einige der Kollegen kann ich hier keinen Weg sehen. Wenn das ein Weg ist, dann sind dort noch dutzende andere um jeden Baum :roll_eyes:
Wenn die Verbindung noch für irgendeinen augewiesenen Wanderweg “gebraucht” würde, dann
disused:highway=path
surface=ground
trail_visibility=no ( https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:trail_visibility )

Wenn, dann war das, was man auf dem Foto sieht ein Fahrweg (Rückeschneise oder Forstweg - und wie gesagt kann man anhand eines Fotos eine solche Situation nicht so gut erkennen wie vor Ort). Wenn so etwas zuwächst oder ein paar Äste darauf liegen bleiben, wird das meines Erachtens nicht zu einem Pfad. Wenn also ein “track” nicht mehr genutzt wird, wird er zu einem abandoned:track. Wenn ein “path” nicht mehr genutzt wird, wird er zu einem abandoned:path, aber ein “track” wird durch Nichtbenutzung nicht zu einem abandoned:path - und wenn dort ein ausgewiesener Wanderweg wäre, dann wäre der Weg nicht abandoned:… sondern noch als Wanderweg genutzt.

Das ist sinnvoll um ein Neueintragen vom veralteten Luftbild zu verhindern.

Es geht in meinem Beispiel nicht um “nicht mehr benutzt”, sondern um “nicht mehr da”. Nehmen wir an, der Weg verlief auf Gras zwischen zwei Feldern. Dann hat Bauer A, dem das eine Feld gehörte, das danebenliegende Feld von Bauer B gekauft, beide Felder zusammengelegt und den bisherigen Weg (der ja als Zuwegung nicht mehr gebraucht wird) untergepflügt. Das ist für mich schon eine aktive Beseitigung.

Also ich sehe dort auch keinen Weg und demenstprechend ist dort auch nichts zu mappen.
Spontan hätte ich gesagt, dort wurden 2 Parzellen visuell durch Freischnitt getrennt. Aber der “Weg” ist ja nicht mal gerade.
Würde ich definitiv nicht mappen. Dann kann ich auch jeden Wildwechsel eintragen.

Rückewege sind ja auch nur an eine bestimmte Nutzung gebunden (Rückebetrieb) und müssten damit dann wieder per access beschränkt werden. Da sehe ich im Allgemeinen keinen Sinn drin. Für wen ist sowas nützlich?

Das wäre dann für mich ähnlich zu handhaben wie bei Eisenbahngleisen.
Abandoned = vielleicht ein wenig zugewachsen, nicht mehr genutzt, aber noch vorhanden
razed = der Weg ist zwar ungepflügt, man sieht aber Anhand von Böschungen noch genau, dass da mal ein Weg war. Odes der Weg war mal mit Asphalt oder Beton befestigte, den man dann aber entfernt hat, hat aber den Unterbau (Schotter) belassen…
Aber in Deinem Beispiel dürfte man nichts mehr von dem Weg sehen können, wahrscheinlich keine Böschungen vorhanden.
In dem Fall wäre es (aber nur für eine Übergangszeit (solange der Weg auf den üblichen Luftbildern noch zu sehen ist) vielleicht sinnvoll, von der Weglinie alle Attribute zu entfernen und nur ein note drannzupappen “hier war mal ein Weg der auf manchen Luftbildern noch zu sehen ist, dieser wurde aber untergepflügt und ist nicht mehr vorhanden”
Also ich sehe wenige Anwendungsfälle, in denen razed:highway=track sinnvoll ist.

Wie ich schon geschrieben habe, kann man sowas anhand eines einzelnen Fotos kaum eindeutig erkennen. Selbst vor Ort ist die Situation manchmal nicht so klar ersichtlich. Indizien dafür, dass es ein Weg und keine Rückegasse oder lediglich eine Bestandsgrenze ist, können Böschungen sein. Da diese darauf schließen lassen, dass der Weg mal baulich angelegt wurde. Was ich auch manchmal nutze, sind historische Messtischblätter, die man inzwischen z.B. über die Seiten der Landesvermessungsämter online einsehen kann. Denn auf solchen Karten werden nur Wege und keine Rückegassen eingezeichnet. Auch auf eine aktuellen Karte des Landesvermessungsamtes mal einen Blick zu werfen, kann nicht schaden, auch wenn man diese nicht in jedem Bundesamt als Quelle für OSM nutzen kann. Aber wer will einem verbieten, seinen persönlichen Eindruck vor Ort durch einen Blick auf die amtlichen Geoinformationen zu verifizieren?

Da ich weiß, wie sehr manche Wege in der Natur für einige Jahre optisch verschwinden (weil in dem Waldstück über einige Jahre keine Durchforstungsmaßnahmen stattfinden und ein unbefestiger Weg wächst sehr schnell zu) um dann wieder plötzlich in Nutzung genommen zu werden, möchte ich sehr darum bitten, der Variante “abandoned:highway=track” im Zweifel vor der Variante “Löschung” den Vorzug zu geben. Zu mühevoll ist es in vielen Fällen, im Falle eines Irrtums, den Wegverlauf wieder neu einzuzeichnen.

Und auch mit Schotter befestigte Wege, die auch während der Benutzung nicht permanent von Bewuchs befreit werden, werden schnell unsichtbar, wenn sie einige Zeit nicht befahren werden. Im Laufwald reicht schon ein Herbst, und man sieht nichts mehr von der Schotteroberfläche. Dann lass noch ein paar Äste runterfallen, dann sieht man den Weg nicht mehr als Weg. Oder nehmen wir einen geschotterten Weg, auf dem sich Gras angesiedelt hat und lassen dann mal eine Rotte Wildschweine dort drüberpflügen. Das sieht dann oft anschließend eher wie ein Acker als wie ein Weg aus.