User erstellt Relationen mit Typ "route=historic_railway"

Mal abgesehen davon, ob jemand “Pufferküsser” oder Historiker ist, wen stören echte historische Objekte, wenn sie korrekt gemappt sind?
Darf man den Verlauf des Limes, der immerhin “Welterbe” ist, komplett mappen, oder nur die Teile, die man noch sehen kann?
Und wenn man nur das Mappen darf, was man “sehen” kann,darf man Straßen mappen, die noch gar nicht existieren?

Wenn ich, ich persönlich, eine neue Wohnung suche, interessiert es mich
a) ob villeicht in ein oder zwei Jahren in der nähe eine Schnellstraße gebaut wird
b) ob das Haus villeicht auf einem alten Eisenbahnbetriebswerk steht. In diesen BWs sind jahrzehntelang gefährlich Stoffe im Boden versickert

Ich würde weder im Falle a) noch im Falle b) dort eine Wohnung haben wollen.

Wenn das alles nicht mehr in OPEN Streetmap stehen darf, wo soll ich diese Infos dann suchen? In Pufferküsserforen? Bei den Waldbesetzern der A49?

Wo hättest du sie denn vorher gesucht? OSM gibt’s seit 17 Jahren, und seit vielleicht 10 Jahren in einem Detailgrad, der solche Infos überhaupt bietet.

Dazu meine zwei Cents, die ich woanders auch schon geäußert habe:

  1. Doch, historische Objekte können bei der aktuellen Mappingarbeit erheblich stören. Wenn ein Way als highway=track und railway=sonstwas doppeltgetaggt ist, weil da halt mal eine Bahnstrecke war, und der Feldweg wird jetzt für eine neue Umgehungsstraße umtrassiert, dann kann ich entweder den Feldweg in OSM auf den neuen Verlauf verschieben - und die Bahnlinie zwangsläufig mit - oder ich muss mir erstmal die Mühe machen, beide Objekte voneinander zu trennen und die getrennten Ways in die jeweils zutreffenden Relationen zu sortieren, und das bei der Bahnlinie alles nur auf Verdacht, denn sichtbar ist davon ja nichts mehr. Und so eine Arbeit hatte ich konkret dieses Jahr schon.

  2. Die Bahnfreunde tun sich selbst damit auf Dauer auch keinen Gefallen, eben weil dies OPENstreetmap ist und viele Leute unabhängig voneinander, ohne Absprachen und Dienstanweisungen, daran arbeiten, von denen a) nicht alle wissen können, dass historische Bahndaten heilig sind, so dass Abgebautes ohne böse Absicht gelöscht wird, und b) sicher auch nicht alle so aufmerksam sind, doppelt getaggte Objekte wie in 1. beschrieben überhaupt zu bemerken. Es wird beim Aktualisieren der Karte IMMER Kollateralschaden an den Daten nicht mehr sichtbarer Objekte geben, sei es nun Löschen oder Verschieben. In einem offenen Projekt vollkommen unvermeidbar, weil es hier keine obligatorischen Mitarbeiterschulungen gibt, wo man allen Aktiven so was mitteilen kann.

Kurz: Solange die historischen Daten nicht unabhängig “neben” den aktuellen stehen, sondern damit gekoppelt sind, werden sie zwangsläufig bei der Fortführung der Daten verändert und damit verschlechtert werden.

Übrigens kannst du die OSM-Datenbank zu beliebigen Zeitständen durchsuchen. Mit einer Overpass-Abfrage kannst du zB den am 1.1.2007 aktuellen Stand deines Baugrundstücks abfragen und bekommst das Bahnbetriebswerk geliefert, auch wenn es jetzt gelöscht sein sollte. Dafür muss es nicht ewig in den aktuellen Daten rumliegen.

Das ist eher eine Frage, ob sich kompetente Leute finden die bereit sind diese Dinge zu pflegen. Bei Pavings, MTB-Scales oder Busrelationen ist das allerdings nicht anders.

Wenn ich auf Doppelnutzung von Linien, sowohl für historische Bahnlinie als auch Wege treffe, so separiere ich daraus 2 parallele Linien. So wie ich es auch praktiziere, wenn mal wieder die Landuse-Grenzen an die Straßenmitte gepappt sind, dann separiere ich das genauso. In beiden Fällen ärgert mich das Zusammenpappen. Das Problem sind oftmals nicht die Bahnlinien an sich, das Problem ist die Doppelnutzung der Linien. Ist halt bequem, man braucht dazu kein besonderes Geschick beim Editieren, beim Trennen ist aber Können und Frusttoleranz unbedingt notwendig.
Die Papper, Tackerer und Verkleber sind das Problem, nicht die razed Bahntrassen.

Hallo Frauke,
was deine Einlassung angeht, sind wir gar nicht weit von einander entfernt. Aber ich sehe die Sache aus mindestens zwei Perspektiven. Aus der Sicht eines Mappers/Entwicklers ist das, was Du geschrieben hast, ok. Es gibt aber auch die Sicht des Nutzers/Anwenders. Und wenn ich mich recht entsinne, ist OSM einmal für Nutzer in breitester Form, erdacht worden. Und man sollte alle Projekte aus der Sicht des Anwenders sehen und nicht aus der Sicht der Entwickler. Ich war lange genug Entwickler und habe lange auch den Fehler gemacht, die falsche Birlle aufzuhaben. :roll_eyes:

Hier weiß ich nicht, ob ich das richtig verstehe. Bei meiner Arbeit an den OSM Daten erlebe ich immer wieder, dass z.B. Multipoligone “Wohngebiet” mit Straßen verbunden sind. Ich denke eine Bundestraße, die durch ein Wohngebiet läuft, ist keine Wohnstraße. Wenn ich nun an dieser Straße arbeiten will, muss ich erst mühsam dieses Poligon freistellen. Das ist, denke ich, ein ähnliches Problem, wie das, was Du beschrieben hast. Solange jeder Mapper arbeiten kann, wie er meint, dass es richtig ist, wird man dieses Problem nicht in den Griff kriegen. Um so wichtiger ist es, aus meiner Sicht, keinen Mapper zu frustrieren. Werde die, die 42 Tage im Jahr mappen, als die, die 360 Tage im Jahr mappen.

+1

Ganz ehrlich, dx125, ja genau. Genau so. Und die übrig gebliebenen Sachen, kann man mit einer Relation zusammenfassen. Exakt, wie beim Limes. Weil anders herum wird ein Schuh draus: Warum dürfen die Historiker nicht den kompletten Limes eintragen? Wäre ja immerhin nützlich. Am besten noch mit den jeweiligen Bauabschnitten. Ist sicher für jemanden nützlich. Oder gehts hier nur darum, dass es einfach schon in OSM reingekippt wurde.

@BLE
Niemand stört sich an sichtbaren historischen Objekten. Wenn sie korrekt gemapped sind. Und, nur die Teile, die noch sichtbar sind.
Wenn es jemanden interessiert, wo eine Schnellstraße gebaut wird, dann fragt man in der Gemeinde nach, liest Zeitung und schaut nicht auf OSM nach, ganz ehrlich. Das ist so eine künstlicher Anwendungszwecks meiner Meinung, für den OSM einfach nicht da ist. Falsche Anwendung für sowas.

Ich bin da voll bei NOP:
Schienen liegen noch => abandoned
Bahndamm noch irgendwie zu erkennen => razed
komplett nivelliert/überbaut => löschen

Was da noch zu beachten ist: die Sachen sind zum Teil eigentlich auch nur dazu da, damit Couchmapper da nicht Sachen wieder einzeichnen, wenn das vor Ort weg ist und der das auf dem Luftbild noch findet. Die werden halt jetzt dafür ausgenutzt um historische Sachen einzutragen.

Also, wenn wo Sachen sichtbar sind, tragt irgendwas mit razed ein, wenn was überbaut wurde oder ein Feld drauf ist, löschen und dann die sichtbaren Teile mit einer Relation zusammenfassen. Ist okay, meiner Meinung nach.

Diese “aber mit technischem Gerät könnte man auch noch Bodenverdichtung nachweisen” ist auch nur künstliche Argumentationshilfe um das einzutragen. Weil danach könnte man im Winter, wenn ein bisschen Schnee liegt mit Luftdrohnen bei bekannten Römerstraßen rumfliegen und dann die Wege einzeichnen, weil man die oft noch gut sehen kann, weil da oft weniger Schnee liegt. Ist also “auch irgendwie kontrollierbar” (und wird für Archäologie teilweise so gemacht), trotzdem wirds nicht eingetragen und das ist gut so.

EDIT:

Das schon, aber für aktuelle Sachen. Nicht für historische Daten oder künftige Daten. Ich habe mit den vor dir erwähnten künftigen Schnellstraßen auch meine Probleme.

Ich bin gerade von einem Kollegen angerufen worden, der hier im Forum als Passiver mitliest, da er mit den OSM-Daten als Anweder arbeitet. Er hat mich auf eine Sache aufmerksam gemacht, die vollkommen an mir vorbeigerauscht ist.

Der Begriff Pufferküsser ist ein, von Betriebseisenbahnern geprägter Begriff für, sagen wir mal “Vollidioten”. Als Pufferküsser wurden damals, als das Dampflokverbot bei der Deutschen Bundesbahn wieder aufgehoben wurde und es wieder dampflokbespannte Sonderzüge gab, die Personen bezeichnet, die ohne nachzudenken, ohne Beachtung von Sicherheitsbestimmungen oder sonstigen Regeln, quer über die Gleise rannten, um die beste Fotoposition zu erhaschen. Oder die, die die abfahrende Lok noch fotografiert hatten, um dann auf den fahrenden Zug zu springen. Aber eigentlich ist der Begriff wohl noch älter. Es wurde damit ausgedrückt:“Wenn der nicht aufpasst, küsst der gleich den Puffer.”

Später wurde der Begriff dann von der Allgemeinheit für mehr oder weniger alle Einsenbahnentusiasten adapptiert.

Einen Eisenbahner als Pufferküsser zu bezeichnen grenzt also schon an eine Beleidigung. Aber ich denke, dass viele, auch hier im Forum die Herkunft des Begriffes bisher nicht kannten.

Wenn nur die Streckenachse bzw das durchgehende Hauptgleis verbleibt?

edit:

Hätten wir mit der Regel, dass wenn es unübersichtlich wird, nur die Achsen bzw. das durchgehende Hauptgleis verbleiben, also eine Linie je Strecke.

Ja auch dann. Wenn sich dann der nächste dazu berechtigt fühlt ein Haus das vor Jahren abgerissen wurde einzuzeichnen etc. Das ist aber alles von mir und von anderen hier schon zig mal durchgekaut worden, zuletzt von FraukeLeo in Post #103. Deshalb spare ich mir hier eine Wiederholung der Argumente. Von einer Regel die Du beschreibst ist mir nichts bekannt.

offtopic

Um es mal festzuhalten. Den Begriff “Vollidioten” hast Du jetzt reingebracht. Was das jetzt zum Thema beitragen soll, verstehe ich nicht. Ich möchte Dich weiterhin darauf hinweisen, dass ich die Bezeichnung “Pufferküsser” in meinen letzten Posts nicht mehr gebraucht habe. Was soll also Dein letzter Post?

Davon abgesehen kenne ich viele Eisenbahnliebhaber, die sich selber scherzhaft als “Pufferküsser” bezeichnen. Die respektieren allerdings auch die Sicherheitsbestimmungen der Bahn. An was das grenzt, wenn Du mir unterschwellig unterstellst, dass ich Eisenbahner als “Pufferküsser” bezeichne, da solltest Du mal drüber nachdenken! Im Fussball nennt man so was “Nachtreten ohne Ball”

Falls Du also noch was sachliches zum Thema dieses Threads beitragen möchtest, gerne.

Dann gäbe es ja im kürzlich ausgestrahlten, 1961 spielenden Film 3 ½ Stunden einen historischen Fehler …:rolleyes: Dort wurde nämlich der Puffer von einer süßen Dampflokführerin geküsst … :stuck_out_tongue:

Um noch mal auf meinen ursprünglichen Post #76 einzugehen:

Leen Kievit hat auf meine Kommentare zum Änderungssatz geantwortet. Leider geht er auf meine Nachfragen nicht richtig ein, sondern ich habe das Gefühl, es wird eher ausweichend geantwortet. Vor allem auf meine Frage nach der Quelle für all diese Änderungen kam selbst nach dreimaligem Nachfragen noch keinerlei Antwort. Falls hier keine Antwort mehr kommt, wäre das ein Fall für die DWG hier mal den Quellen auf den Grund zu gehen? Oder kennt jemand von euch eine OSM-kompatible Quelle, die historische Eisenbahninformationen in derartiger Menge zur Verfügung stellt?

Ich störe mich sehr an der Eintragung solcher Routen als route=railway ohne Zusatz. Wie von SafetyIng bereits aufgeführt, wäre route=historic_railway passender oder zumindest der Zusatz historic=yes zu route=railway. Zwar wurde hier in der Changesetdiskussion von Leen Kievit die Wikiseite zu route=railway verlinkt, aber damit lässt sich meiner Meinung nach nicht das Eintragen von längst vergangenen Eisenbahnlinien begründen.

Wenn man sich die von mir anfänglich bemängelte Relation genauer anschaut, dann sind dort auch Wege enthalten, die eindeutig nicht dem ursprünglichen Linienverlauf entsprechen. Wenn mit der Relation nur die Wege zusammengefasst werden, die wirklich genau auf der damaligen Trasse liegen, könnte ich noch damit leben. Aber dass dann auch noch andere Wege hinzugefügt werden, nur damit eine möglichst durchgängige Relation entsteht, sehe ich nicht ganz ein.

Dieses Teilstück eines railway=abandoned (nicht railway=razed!) z.B. verläuft mitten durch die Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Lenzkirch und durch ein Parkhaus. Da ich nicht davon ausgehe, dass im Feuerwehrhaus oder im Parkhaus noch Schienen liegen, geschweige denn andere Reste vorhanden sind, gehört dieses Teilstück wohl eher gelöscht.

Ich habe nur sehr flüchtig auf die ersten Kommentare geschaut, aber demnach hat er doch nur bestehende railway-Wege zur Relation zusammengefasst, dafür braucht’s keine Quellen. Die Frage wäre eher denen zu stellen, die den Weg erstellt haben. Da hier ein Bahntrassenradweg erwähnt wird, wäre Vor-ort-Erkundung auch problemlos. Eine 1897 eröffnete Strecke dürfte auch auf genug inzwischen gemeinfreien Karten drauf sein.

Nach den manchmal ausschweifenden Diskussionen hier, möchte ich mal ein Fall aus dem Leben darstellen, und bitten, mir zu sagen, wie ich soetwas korrekt mappe.

Ich bin heute auf folgendes Problem gestoßen. Ein Gleis ist hinter einer Weiche auf freier Strecke durch eine SH2-Scheibe (rotes liegende Recheck mit weißem Rand) gesperrt. Das Gleis selber geht weiter ungehindert bis zum nächsten (stillgelegten) Bahnhof. Auf Grund des Zustandes von Oberbau und Schwellen (verrottete Schwellen) scheit dieses Gleis seit Jahren nicht mehr befahrbar zu sein. Wie wird nun diese Gleis korrekt getagt?

Hallo

schau mal hier im Thread #83 https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=838231#p838231
oder da unter Lebenzyklus
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:railway%3Drail

Edit:
Ganz allgemeine Frage, ich bin ja noch nicht solange dabei.
Warum werden solche historischen Strecken eigentlich nicht auf OpenRailwayMap eingetragen? Dafür ist diese doch da…oder?

Gruß
Danfost

Und im Wiki steht:
railway=disused + disused:railway=rail - unbenutze Bahnstrecke
railway=abandoned + abandoned:railway=rail - aufgegebene Bahnstrecke

Das widerspricht sich jetzt irgend wie. Die Schienen liegen noch, werden aber nicht mehr benutzt, oder sind temporär unbenutzbar.
abandoned oder disused :expressionless:

Ja, auch da besteht Uneinigkeit.
Meine Meinung:
Schienen liegen noch und angeschlossen = disused
Bahndamm noch da oder andere Indizien (Wege auf alter Trasse), also Trasse noch vorhanden = abandoned
Untergepflügt oder überbaut = razed

Was sagt denn die Wikipedia bei der Strecke dazu, ob die Strecke noch gewidmet ist bzw. ggfs. nur temporär nicht betriebsbereit o.ä.? Sh2 muss ja nix dauerhaftes sein …

Ähm, OpenRailwayMap IST Openstreetmap! Es ist der selbe Datenbestand, bloß anders gerendert. razed aus OSM raus == auch aus ORM raus …

Da railway=disused und railway=abandoned eigentlich den Lifecycle-Prefixes disused: und abandoned: entsprechen, sollte am besten auch dort nachgelesen werden. disused sollte benutzt werden, wenn etwas zur Zeit nicht genutzt wird, aber mit relativ geringem Aufwand wieder für die Benutzung hergerichtet werden kann. Wenn du bereits selber sagst, dass die Schwellen schon teilweise verrottet sind und das Gleis nicht mehr befahrbar ist, dann spricht das wohl für abandoned und nicht nur für disused.

Danke,

hatte gedacht das sind zwei verschiedene Datebanken die auf die gleiche Grunddatenbank zugreifen und sich somit nix tun, Ok wieder ein bisserl schlauer

Gruß
Danfost