User erstellt Relationen mit Typ "route=historic_railway"

Das ist immer ein zweischneidiges Schwert. u.a. sind “alte” Bahnlinien als razed eingetragen worden, die teilweise schon seit 20 Jahren überbaut sind. Das ist dann halt nicht mehr richtige Nutzung. Ich trage ja auch keine alten Wege, die die Römer irgendwann angelegt haben und im Mittelalter 8 mal überbaut worden, als hw=razed ein… Das sind dann historische Daten.
Razed ist dafür da, wenn es auf bestimmten “aktuellen” Luftbildern noch sichtbar ist. Damit kann man deutlich machen, dass diese Objekte nicht erneut eingetragen werden. Auf weiter Flur, wo grob der Verlauf noch erkennbar ist, da kann man das auch stehen lassen. Wenn diese Elemente überbaut worden sind, gehört es nicht mehr in OSM

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Schienen liegen noch => abandoned
Bahndamm noch irgendwie zu erkennen => razed
komplett nivelliert/überbaut => löschen

So sehe ich das auch. Genau das ist bei vielen Routen, die von diesem User gemappt werden, aber nicht der Fall.
Teilweise sind die Routen oder Ways schon seit Jahrzehnten keine Bahnlinien mehr und teilweise sogar schon mit Straßen oder Häusern überbaut.

In diesem Topic hier ging es ursprünglich ja mal um route=historic_railway.
Mittlerweile wird von ihm stattdessen route=railway genutzt und das halte ich nun wirklich für komplett daneben.

So langsam beginne ich, mich an der Sonderstellung der Eintragung alter Eisenbahnlinien auch zu stören…

Ich bleibe beim oben genannten Kompromissvorschlag. Wenn umfangreiche neue Objekte auf der Gleisanlage stehen, dann nur die Achse der abgebauten Strecke bzw. das durchgehende Hauptgleis als ‘razed’ zu lassen. Das ist zwar für den Ersteller schmerzhaft, aber sonst wird es echt unübersichtlich.

Wenn darüber einfach nur eine Wiese entstanden ist, so sollte selbst umfangreiche Gleisanlagen mit ‘abandoned’ oder ‘razed’ nicht stören, zumindest wenn man das undogmatisch sieht.

Relationstypen zu verwenden, die für bestehende Eisenbahnlinien gedacht sind, passt freilich garnicht.

Ob eine Eisenbahndamm mit Radweg nun ‘razed’ ist oder ‘abandoned’, da scheiden sich scheinbar die Geister, wie bei so vielem in OSM.

Prinzipiendiskussionen gefallen mir nicht, weil es da in der Regel keine Chance für pragmatische Kompromisse gibt. Die braucht es aber, sonst endet das für eine Seite oder alle Seiten im Frust.

Viele Grüße,
Jochen

(Kompromisse sind oft dann gut, wenn keine Seite so richtig zufrieden damit ist, es sei denn alle sind zufrieden)

Ich bin dazu übergegangen, bei Wegen, die früher mal Gleise waren, alle Eisenbahn-Eigenschaften in den Namensraum ‘railway:…’ zu verschieben. Spätestens bei folgender Konstellation wird es mehrdeutig:

'higway=service'
'railway=abandoned'
'service=spur'

Mit ‘railway:…’ passt es m. E. wieder:

'higway=service'
'railway=abandoned'
'railway:service=spur'

In Josm stehen dann die Eisenbahn-Eigenschaften auch alle untereinander, so dass es leichter fällt, diese zu erkennen bzw. zu ignorieren.

Nein, das ist kein Kompromiss. Es ist gegen die Grundregeln der OSM-Community. Mappen, was wirklich vor Ort ist. Deswegen bleibe ich bei @Nop:
abandoned → verlassen/aufgegeben → Schienen liegen noch
demolished/razed → abgebaut/abgerissen → Keine Schienen mehr, ggf. Bahndamm, da kann man trefflich streiten, was besser ist - ich bin da relativ unentschlossen…
Überbaut/neue Nutzung → nicht mehr erkennbar → löschen

Und dann habe ich ehrlich kein Problem, Reststücke in einer relation mit route=railway + historic oder route=historic_railway zusammen zu fassen (wobei mir persönlich das 1. soger eher gefallen wird). Aber nicht mehr vorhandene Elemente sind halt weg, und dann gehören sie auch weg…

Ich bleibe ganz engstirning bei: Wenn man nichts mehr davon sieht, gehört es auch nicht in OSM.

Ich finde Jochens Denkansatz “Kompromisse braucht es aber, sonst endet das für eine Seite oder alle Seiten im Frust.” gefährlich. Das ist so ein bisschen wie wenn die Medien sagen: “Es gibt Leute, die sagen, der Klimawandel ist Realität, und andere, die sagen, dass er erfunden ist. Wir müssen allen Meinungen unvoreingenommen eine Plattform bieten.” - Nein, müssen sie nicht, und auch bei OSM müssen wir abstrusen Anforderungen nicht mit Kompromissen entgegenkommen - wir können durchaus sagen, dafür ist OSM nicht gemacht, bau Dir Dein eigenes Projekt, wenn Du das machen willst.

Und das müssen wir auch, sonst werden wir überlaufen von Partikularinteressen - dann kommen die Ahnenforscher und tragen ein, wer mal wo gewohnt hat (Tote haben ja keinen Datenschutz mehr), die Pilzfans zeichnen auf, wo mal welcher Pilz gesichtet wurde (selbst wenn der längst geerntet ist und niemand weiss, wo das Myzel ist) und die Paläontologen markieren, wo irgendwann mal ein Fossil gefunden wurde. Für all diese Gruppen (wie auch für Fans historischer Eisenbahninfrastruktur) ist das OSM-System mit seiner fertig aufgesetzten Benutzerverwaltung, dezentraler Edit-Möglichkeit, Overpass-Suche und Exportfunktionen ein Superding, das ihnen viele Sorgen abnimmt und mit dem sie ihr Hobby vorantreiben können - aber nur, weil OSM für eine Spezialanwendung praktisch ist, ist die Spezialanwendung noch lange nicht für OSM praktisch.

OSM ist kein kostenloses universelles verteiltes Datenbanktool, in das jeder seine Hobbydaten reinkippen kann. Und da machen wir auch keine Kompromisse, sondern da sagen wir ganz einfach: Nein. Und wenn das für jemanden im Frust endet, dann ist das halt so.

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…und ewig grüß das Murmeltier…

Bei dem, was alles erfasst wird/ werden kann, sie die Dinge, um die es hier geht Peanuts… Es gibt fast immer irgendwo Daten, die mit etwas Hintergrundwissen betrachtet, für mich eine Berechtigung in OSM haben. Auf der anderen Seite stoße ich immer auf Daten, wo ich der Meinung bin: ‘streng ausgelegt, hat das nichts in OSM zu suchen…’ Ich akteptiere es aber, versuche möglichst wenig geometrische oder inhaltliche Fehler zu hinter lassen, wenn ich Dinge angefasst habe… gut ist… Akzeptanz nennt sich sowas…

Ich höre lieber auf, bevor ich weiteren Frust aufbaue, ob der sinnlosen Disskussion…

frustierte Grüße,

Sven

Ich finde Relevanzdiskussionen gefährlich, irgendwann geht’s nur noch drum und das Mappen wird 2.-rangig. (Siehe auch)

Nein, ist’s nicht, auch kein bisschen.

railway:razed frisst kein Brot, frage mich wo der Frust herkommt.

@Streckenkundler
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Um es gleich klar zu stellen: Nein, ich gehöre nicht zur Eisenbahnfraktion.
Ich mache mir nur Gedanken um die praktische Umsetzung der Mehrheitsmeinung
Der Eisenbahnfreund möchte eine Stecke sehen, vielleicht auch ein Netz und nicht nur irgendwelche Fragmente.
Hier mal 500 Meter gelöscht, weil überbaut, dann 2 Kilometer stehen gelassen (unbebaute Böschung), dort im Anschluss wieder 1 Kilometer gelöscht , weil zwar was zu sehen ist von der Strecke, der betreffende “Löschmapper” das ohne geübten Blick dafür aber nicht rafft - ist das der Plan?
Dann mache ich mir noch Gedanken, weil “wenn das für jemanden im Frust endet, dann ist das halt so” könnte ja doch eine ganze Menge Leute betreffen, die sich dann womöglich von OSM abwenden…

Das ist doch eigentlich gut nachvollziehbar

Klarer Fall, bleibt gemappt und darf neu eingetragen werden, weil etwas da ist.

Wenn der Bahndamm noch da ist, razed, denn die Trasse ist ja vorhanden.

Wenn platt gemacht und Acker ohne erkennbare Relikte drüber ist oder Häuser drauf gebaut sind, kann es raus.
Wenn auf der Trasse ein Radweg angelegt wurde, würde ich das razed belassen, die Linie des Radweges ist ja sowieso vorhanden und die Information, daß es eine ehemalige Bahnlinie ist, hat einen Informationsgehalt, weil damit deutlich wird, daß die Steigungen moderat sind. Aber das gehört im Grunde zur vorigen Kategorie “Bahndamm noch vorhanden”.

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Der User, der diese Relationen hier einträgt, scheint das nach Aktenlage zu machen. Gerade bei so lange abgebauten Strecken würde ich nur eintragen, was ich vor Ort erkannt habe.

Mhm, so ne Relation würde ich nicht anlegen, aber wenn sie da ist, von mir aus.

In der momentanen Reaktivierungsdiskussion würde ich keine Strecken löschen, denen ein Potential bescheinigt wurde. Dazu gehört die Strecke aus #76 nicht: Reaktivierung von Schienenstrecken - Potentialanalyse Baden-Württemberg

+1 Danke, eine sehr treffende Stellungnahme

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Naja, wenn aber nur noch diese Fragmente existieren, dann ist das das reale Abbild.

Das suggeriert für mich hier eher Mappen für den (Strecken-)Renderer. Das ist aber nicht ziel von OSM. OSM ist für sachen die afaik vor Ort sind, nicht waren.

Achtung!! Das ist für mich eine ganz gefährliche Fragestellung… Siehe auch https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=838260#p838260

Ich möchte keine Liste aufmachen von Dingen, die in OSM sind und nicht (sic!) ad Hoc vor Ort erkennbar sind…

Ich würde prophezeihen, daß OSM ohne solche Daten in Teilen unbenutzbar wird…

Leben und leben lassen…

Sven

@ Streckenkundler +1:
Ein Beispiel erlaube ich mir: Tunnel sehe ich vor Ort auch nicht wenn ich drauf stehe. Wenn wir die “Oberfläche” mappen wären da 2 Portale eingetragen und sonst nix. Historic ist auch nicht ohne Grund da, genau wie all die anderen: abandonned, razed, etc.
Alte Bahnstrecken sind sehr wohl noch da, archäologisch einwandfrei über die Bodenverdichtung nachzuweisen. Gleiches gilt selbst für die erwähnten Straßen der Römer.
Das Finden und Eintragen von “altem Zeugs” war eine meiner Hauptmotive mich bei OSM zu beteiligen. Die historic map aus OSM Daten finde ich eine großartige Sache und eine Werbung für uns.

Einer ähnlichen Problematik bin ich beruflich auch schon begegnet. Da ich Baugrunduntersuchungen durchführe, war es meine Aufgabe, vor Ort nach Auffüllungen über einer mutmaßlichen Bahnstrecke zu suchen. Beim Blick in die Openrailwaymap war es leider zu ungenau. Nach Befragung älterer Anwohner und Abgleich mit historischen TK25 hab ich’s letztlich rausgefunden und auch in der OSM-Datenbank mit railway=razed nachgetragen. Solche Informationen sind im Zweifelsfall wirklich sehr nützlich, in meinem Fall ob unter einem geplanten Einfamilenhaus mit Inhomogenitäten durch eine überfüllte Bahnstrecke zu rechnen ist. So geschehen im Thurnau um gemächlichen Oberfranken.

On the ground bedeutet nicht Oberfläche, sondern auf dem Boden stehend/Real vor ort vorfindend. Und super, das Beispiel mit dem Tunnel ist super, denn da kann/könnte man ja reingehen/fahren :wink: Also auch OTG überprübar.

Ja, aber in OSM gehört auch nur das, was man vor Ort noch sehen/finden kann. Wenn über der Strecke jetzt ein Haus steht, ist dort keine Strecke (auch kein razed) mehr. Und für solche Inhalte, die da mal waren, aber jetzt nicht mehr sind, ist dann halt OHM und nicht mehr OSM.

Das ist Fingerpointing at its best. IMHO bringt uns das in der Sache nicht weiter.

Um uns nochmal ins Gedächtnis zu rufen, worum es in diesem mittlerweile ellenlangen Thread hier überhaupt geht:
Die Eisenbahnliebhaber wollen alte Streckenführungen in der Datenbank haben. Die OSM-Puristen nur sichtbare Elemente akzeptieren.

Wohin es führt, wenn man mehr als noch sichtbares Elemente zulassen würde kann man in Post #76 nachlesen und den Links folgen. Denn es wird sich immer wieder jemand berufen fühlen, weil es ja so schön aussieht, die alten Strecken so zu taggen, dass sie in der Hauptkarte sichtbar sind. Abgesehen davon würde dadurch auch irgendwann die Datenbank so unübersichtlich, dass es keinen Spaß mehr macht zu mappen. Und da kann ich mit dem gleichen Argument kommen, dass deswegen Mapper frustriert die Flinte ins Korn werfen. Aber ich wiederhole mich.

Frederic hat es in desem Thread mehrfach auf den Punkt gebracht. Irgendwo muss eine Abgrenzung sein. Und die ist halt das OTG-Prinzip

Einen einzigen Kompromiss könnte ich mir vorstellen, den die Eisenbahnliebhaber wahrscheinlich als faulen Kompromiss ablehnen werden, weil sie ja die alten Strecken in voller Länge in der Datenbank sehen wollen. Wenn noch reale ways (Straße, Radweg Feldweg)vorhanden sind, auf denen die Strecke mal verlief, könnte man es kennzeichnen mit einer Deskription : “Hier verlief mal die Kleinkleckersdorfer Bimmelbahn.”

Wer ist denn WIR?
Wer darf denn bei OSM NEIN sagen?
Und auf was Begründen die WIR ihr NEIN?