Hochwasser - Katastrophengebiete

https://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk-de/2021-July/117352.html

Es wird bereits gemappt:
https://www.openstreetmap.org/relation/12979463

Das halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für absolut kontraproduktiv.

Die Organisationen, die in Deutschland auf Kartendaten angewiesen sind bekommen das prima alleine hin und für OSM bringts nur Chaos, diesen sich schnell verändernden Zustand abbilden zu wollen.

Gruß tux67

tux67: +1

EDIT:

Wenn ich in der verlinkten Relation den “note” lese… :roll_eyes:

Ich tue mich auch schwer damit, das Einpflegen von vorübergehenden Situationen in OSM einzupflegen. Ich frage mich zudem, wie die dafür die nötigen Daten erhoben werden. Gezieltes Herumlaufen oder Herumfahren im Katastrophengebiet um die Kartendaten anzupassen, halte ich für nicht angebracht.

Ich habe gestern schon ein zu Unrecht gesperrtes Autobahnstück wiederhergestellt: https://www.openstreetmap.org/changeset/108081026

Jetzt irgendwas irgendwie einzutragen hilft niemandem weiter. Die Einsatzkräfte müssen navigieren können, und dafür müssen die Straßen da sein. Wenn man definitiv hundertprozentig von einem Straßenstück weiß, das noch Wochen lang komplett gesperrt sein wird (zB zerstörte Brücke), dann kann man das gern mappen, aber sonst nicht.

Dann bleibt nur, kein OSM mehr zu machen. Denn letztendlich ist alles irgendwie vergänglich/vorübergehend.

Zumindest definitiv zerstörte Objekte wie eingestürzte Häuser, Brücken und Straßen würde ich persönlich eintragen. Diese haben meiner Meinung nach einen Mehrwert für Openstreetmap. Gerade lokal ist die Situation unübersichtlich und vielen nicht bekannt, wo man überhaupt durchkommt. Immer wieder wird gefragt, ob Weg oder Brücke xy jetzt befahrbar ist. Wenn dies in OSM erfasst wird, hat das also durchaus einen Nutzen. Ich habe daher bei uns Straßen und Brücken, von denen ich weiß dass sie zerstört sind eingetragen.

Ich würde es jedoch begrüßen, solche Änderungen einheitlich einheitlich zu mappen. Ich persönlich nutze derzeit folgendes Schema:

destroyed:= (bei Straßen zusätzlich highway=construction + construction=*)
damage:date=2021-07-14
damage:event=#flood0721
damage:type=flood

Durch “damage:event” wären die Änderungen dann auch gut filterbar.

Es gibt hier so viele Schäden, dass diese gar nicht alle in absehbarer Zeit repariert werden können. Dass zum erfassen der Schäden nicht extra herumgefahren werden sollte, versteht sich hoffentlich von selbst. Aber gerade lokal erfährt man auch so immer wieder von Stellen die zerstört sind. Wenn so etwas eingetragen und dadurch anderen zugänglich wird kann das durchaus helfen. Die regulären OSM-Regeln wie Beispielsweise kein Mapping für den Renderer (wie in Blessem) sollten dabei natürlich eingehalten werden. Auch überflutete Straßen oder kurzzeitige Sperrungen sollten natürlich nicht gemappt werden.

viele Grüße

Eifelkobold

Siehe die von Dooley verlinkte Liste. Dort hat Jochen Topf alles Wesentliche dazu schon gesagt.

Blinder Aktionismus schadet dort mehr, als es nützt.

Das ist in dieser Situation so ziemlich der sinnentleerteste Kommentar, den ich je hier gelesen habe. Und ein ziemliches Geschmäckle hat er angesichts des Leids, das dort gerade herrscht, auch.

Wenn etwas (Brücke, Straße,…) evtl. auch nur teilweise weg gespült wurde kann man davon ausgehen, dass es nicht nur vorübergehend so sein wird. Ob es sinnvoll ist auch Straßensperren zu mappen, lasse ich mal offen. Es gibt sicherlich wichtigeres. Aber auf der anderen Seite ist es auch sinnvoll zu wissen, welche Straßen befahrbar sind. Hier denke ich auch nicht unbedingt an die Betroffenen, sondern auch an diejenigen, die die Region passieren würden und nun die Region umfahren möchten

Hier stimme ich dir zu: Aber es gibt a diverse Quellen, u.a. auch Reporter, Kameraleute, etc. die genau das machen, was du kritisiert :wink:

Eine Auswertung der Bilder, die man in den Nachrichten sieht, reicht dazu völlig aus.

Ich habe bewusst “ich tue mich schwer” geschrieben und “ich frage mich”.

Wem nutzen diese Pi mal Daumen Daten im Moment?
Der überregionale Verkehr soll weiträumig ausweichen. Infos zur Autobahnsituation gibt es von offizieller Seite und werden auch in die Navis eingepflegt.
Die Rettungsdienste nutzen OSM nicht vorrangig und haben aktuellste Luftbilder zur Verfügung. Hoffentlich müssen sie sich nicht auf OSM verlassen, welches in dieser Situation mit Fernsehbildern gefüttert wird und das noch nicht mal systematisch.
Zerstörte Brücken (generell Infrastruktur) ist nächste Woche (leider) auch noch kaputt.

Bitte nicht falsch verstehen. Jede Beteiligung an OSM finde ich super. Allerdings gäbe viel Sinnvolleres um eure Arbeitszeit zu investieren als stündlich Pegelstände zu mappen (Daten die in 4 Wochen niemanden mehr nutzen und im Moment höchstens sehr wenigen).
Ach ja, und bitte lasst uns alle nett zu einander bleiben und legt nicht jedes Wort auf die Goldwaage!

Ich bin hier wegen OSM, und nichts anderem. Die Vergänglichkeit war nicht auf Naturkatastrophen bezogen (das ist, wenn überhaupt, deine Interpretation gewesen).
Parks werden umgestaltet, Haltestellen verlegt, etc. was nach pessimistischster Auslegung von Galbinus’ Aussage eine generelle Absage an jegliches Mapping gelesen werden kann. Denn die nächste Liniennetzänderung kommt definitiv.

Zerstörte, eingestürzte oder weggeschwemmte Häuser als solche mit einem Prefix zu markieren, hat nix mit Pi mal Daumen zu tun.

https://activations.zki.dlr.de/images/products/ACT152/P05/ZKI-004-P05-V01-low.jpg
In der Tat wird OSM nicht vorrangig genutzt, aber: erstaunlicherweise wird es im gewissem Umfang genutzt.

Meine Meinung: es bringt nichts, hier in OSM überstürzte Aktivitäten zu entfalten. Den Rettungs- und Hilfskräften stehen hier in Deutschland ohnehin schnellere und bessere Daten zur Verfügung. Im Moment ist die Situation viel zu dynamisch und zu unübersichtlich. Überstürztes Handeln führt nur dazu, dass man z.B. unbedacht Häuser löscht, anstatt sie mit Präfix zu versehen (so in Blessem geschehen und zum Glück bereits revertiert).

Meine auch. :roll_eyes:

Hier ein Blogbeitrag zu dem Thema:
https://www.openstreetmap.org/user/kmpoppe/diary/397204

Meine Aussage bezog sich aber allein auf diese Diskussion hier und nicht auf jegliches Mapping. Und…

Wieso man dann auf eine “pessimistische Auslegung” kommt, ist mir ehrlich gesagt rätselhaft.

Natürlich sollte eine weggespülter Straßenabschnitt, der mindest über viele Wochen eine Baustelle sein wird, entsprechend gekennzeichnet werden. Aber bitte nicht löschen, denn die meisten Straßen werden an gleicher Stelle wieder gebaut und das im Moment gähnende Loch wird mit Material verfüllt.

Natürlich kann ein Haus, dass durch Hochwasser zerstört wurde, auch entsprechend gekennzeichnet werden. Aber kann man jetzt schon abschätzen, ob das riesige Loch, was dort jetzt ist, nicht in Kürze zugefüllt und das Haus dann an gleicher Stelle wieder aufgebaut wird? Ich weiß auch nicht, was es bei Betroffenen auslöst, wenn ihr weggespültes Eigenheim in OSM bereits gelöscht wurde, bevor sie überhaupt selber den Verlust richtig realisiert haben.

Viele Schäden werden sehr kurzfristig behoben. Eine Schlamm- oder Geröllschicht auf einer Straße, bei der innerhalb weniger Tage davon ausgegangen werden kann, dass diese wieder weggeschaufelt wird, muss meines Erachtens nicht in OSM eingetragen werden. Ein Acker, der sich in eine Schlammwüste verwandelt hat, kann ruhig als Acker in OSM bleiben. Sollte dann nach einiger Zeit klar sein, dass dort kein Acker mehr sein wird, dann kann man das immer noch ändern.

**Vor allem sollten wir sensibel sein und überlegen, ob es so kurz nach der Katastrophe passend ist, mit GPS-Gerät und Fotoapparat durch ein betroffenes Gebiet zu laufen, um die Karte möglichst exakt und tagesaktuell zu halten. **Es ist schlimm genug, wie unsensibel manche Medienvertreter dort herumgelatscht sind. Ich fände es auch nicht gut, wenn OSM-Mitwirkende mit schaulustigen Katastrophentouristen gleichgesetzt würden. Dann besser eine Schaufel mitbringen und mithelfen bei der Schadensbeseitigung.

Zur Eingangsfrage “Nun stellt sich die Frage, ob die zerstörten Bereiche gemappt werden
sollten, um ggf. die Hilfskräfte zu unterstützen.” (https://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk-de/2021-July/117352.html):

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies wirklich eine Hilfe wäre, denn dazu müssten die Daten flächendeckend und nach festen Stadards erhoben und eingetragen werden. Das kann die OSM-Community nicht leisten. Da scheint mir die gegenteilige Auffassung sinniger zu sein:

“Während der Einsatz andauert, möchte ich Euch bitte keine Änderungen an der Karte in den Überflutungsgebieten zu machen, weder kurzfristige Features hinzufügen (dies schließt auch unnutzbare Straßen ein es sei denn es gibt eine Sperrung durch ein Straßenschild durch die Behörden vor Ort) noch das komplette Entfernen von Gebäuden, Brücken oder Straßen die zerstört wurden.
Während der Such- und Rettungsoperationen ist es von unbedingter Wichtigkeit, dass die Karte alle Features enthält die vor dem Ereignis da waren, damit keine Ecke undurchsucht bleibt.” (https://www.openstreetmap.org/user/kmpoppe/diary/397204)

Mein Fazit: Schnelligkeit ist nicht immer Trumpf. Lieber in solchen Situationen ein wenig Zurückhaltung zeigen.

+1. Zumal es den Einsatzkräften die Arbeit erschwert und nicht erleichtert, wenn sich die Daten, mit denen sie ja auch arbeiten (unter anderem jedenfalls), ständig zwischen ihren Fingern ändern.

Wenn in ein paar Wochen das Gröbste behoben und der Schreck verdaut ist, kann man sich immer noch daran machen, den Istzustand aufzunehmen und auf den Stand zu bringen. Jetzt während der heßien Phase ist das nicht nur nutz-, sondern auch herzlos: Ah, euer Haus ist weg? Kein Problem, wir löschen es aus den Daten. Gern geschehen, jederzeit wieder!

Ich gehe NICHT davon aus, dass dies jemand gemacht hat. Das ist eher Mappen nach Medienberichten. Wobei mir sich da auch die Lizenz- und Quellenfrage stellen würde.

+1 (zumindest für den europäischen Raum)