ref bei Radrouten nur noch mit offizieller Nummer sonst ohne ref?

Das verschiebt das Problem nur, weil die Radroute am Link heißt ganz sicher nicht so, wie im “name” steht! Auf der Schweizer Mailingsliste läuft ein thread zu etwas ziemlich Ahnlichem - Es geht vor allem darum, wie fürs Mappen hilfreiche Metadaten untergebracht werden können ohne dass “name” (oder etwas andres etabliertes, zB. “ref” fällt mir ein) missbraucht wird. Auf einen grünen Zweig gekommen sind die aber auch nicht, wenn ich recht versteh.

Das stimmt doch so nicht.

Wenn jemand im englischen Wiki-Artikel etwas ändert und gleich im Anschluss dazu ebenso im deutschen Wiki-Artikel die gleiche Änderung vornimmt, dann ist keine Übersetzung richtig gestellt worden, sondern es wurden praktisch gleichzeitig die Artikel in beiden Sprachen geändert.

Nein, diese Diskussion zeigt, dass wir uns offensichtlich genau darüber nicht einig sind.

Alle verwenden zunächste primär die hinterlegten ref’s, wenn diese gesetzt sind. Waymarkedtrails erfindet nur, wenn es kein ref findet und das was da bei rauskommt, ist nicht immer logisch zum Namen. Hier ist minsdestens das Rendering vom ref abhängig.
cycle.travel verwendet beim Routing zuerst den Langnamen eines benutzten Radweges, bei Zwischenstationen das ref der jeweiligen Route und falls vorhanden die Knotenpunkte des Knotenpunktnetzes.
Will man Alternativrouten haben, werden zunächst nur die ref’s der Routen mit hinterlegten ref’s benutzt, um diese Alternativen augelistet zu bekommen. Routen ohne ref werden hier zunächst ignoriert! Diese Route ohne ref wird erst verarbeitet, wenn man diese Alternative auswählt. Eine in meinem Gebiet von mir vor Jahren erstellte Radroute ohne ref (!!) wird bei cycle.travel im Zusammenhang mit anderen Routen mit ref eher stiefmütterlich verarbeitet. Die Lesbarkeit der Routinganweisung ist dann durch das fehlende ref eher schlecht.

…und falls Unstimmigkeiten kommen: die überwiegenden ref’s sind an den Relationen länger drin, als ich bei OSM bin (Routen der Knotenpunktnetze ausgenommen!)

Ich bleibe dabei: ein Entfernen des ref würde zu einer Verschlechterung des Datenbestandes führen.

Sven

Auch osmc:symbol ist etwas, was “erfunden” wird, um Routen im Kartenbild optisch sinnvoll darstellen / zuordnen zu können. osmc:symbol sollte sich natürlich nach Möglichkeit an der tatsächlichen Routenausschilderung orientieren. Wird demnach ein Wanderweg mit einem weißen A1 auf schwarten, quatratischen Hintergrund ausgeschildert, sollte auch das osmc:symbol dies wiedergeben.

Und eben in vergleichbarer Form wurde nach meiner langjährigen Beobachtung bei Fuß- und Radwanderrouten ref=* genutzt. Wenn es sowas wie eine offizielle Referenznummer gibt (z.B. A1), sollte diese auch so eingetragen werden. Das dabei aber durchaus zu hinterfragen wäre, ob A1 tatsächlich den Ansprüchen einer “echten” Referenznummer wie z.B. bei Bundesstraßennummern genügt, habe ich bereits dazulegen versucht. Viele OSM-Anwendungen zeigen im Kartenbild ganz bewusst nicht die oft viel zu langen Namen an sondern greifen auf ref=* zurück.

Vielleicht wäre es “korrekter”, man würde ref=* anders nennen, sowas nach Art “Routenkürzel=*” - das würde aber das Grundproblem nicht ändern, dass es nicht für alle Routen ein festgelegtes Kürzel gibt. Auch hier könnte man anprangern, dass dann teilweise “frei erfundene” Kürzel eingetragen würden.

Ich halte es aber für deutlich besser, wenn ein solches (nicht vorhandenes) Kürzel von demjenigen definiert, der sich im Zusammenhang mit dem Eintragen einer solchen Route näher mit dieser beschäftigt hat. Denn diese(r) Jemand hat in der Regel gut recherchiert, ob es nicht doch sowas wie ein offizielle Kürzel gibt und wenn es keins gibt, sich Gedanken gemacht, welches Kürzel sich am ehesten entweder dem verwendeten Logo der Route oder dem Namen zuordnen lässt. Das halte ich für besser, als sowas einem Algorythmus zu überlassen, der versucht, ein Kürzel automatisch aus dem Namen abzuleiten. Diesen “Service” nun einfach zu streichen, würde meines Erachtens zu einer deutlichen Qualitätsverschlecherung der in diesem Fall zur Erstellung von Wanderkarten mit farblich markierten Wanderrouten bereitgestellten Daten.

Was Wanderrouten betrifft, beobachte ich auch dort seit Jahren eine gewisse Freiheit bei der Namensgebung. Bei den besagten klassischen Rundwanderwege A1, A2, A3, die es praktisch ab jedem Wanderparkplatz gab (und die inzwischen rückläufig sind, da sie zunehmend durch Rotuen mit schildernden Namen ersetzt wurden und werden, die dann aber eben auch in der Regel nichts mehr enthalten, was man als ref=* interpretieren könnte), gibt es zwecks eindeutiger Namensnennung die Praxis, den Wanderweg A1 mit “name=Rundwanderweg A1 Kuhdorf” zu versehen, obwohl “Kuhdorf” eindeutig kein Namensbestandteil ist sondern ein Hinweis auf den Ausgangspunkt dieses A1 zur unterscheidung des nur wenige Kilometer davon entfernt liegenden Wanderewegs A1, der in Eselshof seinen Ausgangspunkt hat. Das ist z.B. hier beschrieben: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:route%3Dhiking
"Name des Wanderweges z.B. “Paul-Pfinzing-Weg”, alternativ Start- und Zielpunkt z.B. “Happurg-Lauterhofen”, alternativ Region und Wegnummer z.B. “Rommelsried Rundweg Nr.4”
Im gleichen Wiki-Artikel, an dem sich seit Jahren viele Mapper orientieren heißt es zu “ref”: “Wegnummer, Kurzbezeichnung, z.B. E1, Aussagekräftige Kurzbezeichnungen erleichtern beim Editieren bereits angelegter Wege das Erkennen vorhandener Relationen”
Hier steht also nichts von “offizieller” sondern von einer “aussagekräftigen” Kurzbezeichnung.
Niemanden hat es offensichtlich bislang großartig gestört, wie hier im deutschsprachigen Raum mit name=* und ref=* relativ frei umgegangen wird. Und zwar aus meiner Sicht genau deswegen, weil diese Verwendung im Fall von Wanderrouten sinnvoll erscheint. Wanderrouten haben halt oft keine derartig klar festgesetzten und unterscheidbaren Namen wie gewidmete Straßen, wie Firmen oder wie Orte. Und es gibt in Deutschland auch kein offizielles Referenznummern-Schema für Wanderrouten. Aus meiner Sicht haben in diesem Falle OSM-Mitwirkende versucht, mit den vorhandenen Mitteln für eine gute Auswertbarkeit der Daten zu sorgen.

Und jetzt kommt jemand daher und schmeißt dies durch eine einfach mal so durchgeführte Änderung des englischen und des deutschen Wikis über den Haufen. Indem er zunächst in beide Wiki-Artikel einfach mal reinschreibt, dass ref als “offizielle Referenznummer” zu verstehen sei. Und dabei ignoriert, wie in Deutschland sei vielen Jahren Wanderwege eingetragen werden und ebenso, dass es kaum “offizielle” Referenznummern gibt. Er prangert etwas in Bezug auf Radrouten an, hatte aber offensichtlich gar nicht auf dem Schirm, dass dies auch ebenso auf Wanderrouten zutrifft. Und dies mit der nachweislich falschen Begründung “ich habe da mal einen Übersetzungsfehler korrigiert”.

Das man den Begriff “Referenz” auch etwas anders als mit “offiziell vergebene Referenznummer” verstehen kann, habe ich bereits weiter oben in #34 erläutert.

Hier werden seit vielen Jahren angewendete und sogar im OSM-Wiki dokumentierte Praktiken einfach mal so ersatzlos über den Haufen geworfen. Und das, obwohl die gängige Praxis keinen Schaden verursacht, sondern lediglich nicht der strengen Interpretation eines offiziellen Namen und einer offiziell vergebenen Referenznummer entsprechen.

Da sich viele nicht (nur) an möglichen zukünftigen Änderungen der Datenbank, sondern besonders massiv an der “Vorgehensweise” stoßen, das Wiki zu editieren und mein Wording kritisieren, möchte ich erklären, wie es aus meiner Sicht dazu gekommen ist, und kurz (edit: ok, nicht ganz kurz :slight_smile: Stellung nehmen.

Wie man aus meinen Nachrichten am Anfang des Threads entnehmen kann, bin ich äußerst überrascht, dass es zu dieser Diskussion kommt, da ich nicht damit gerechnet habe, dass die deutsche(?) Community hinter “wir erfinden Werte, damit Karten gut ausshen” stehen könnte (und ehrlich gesagt, fasse ich es auch jetzt noch nicht). Das war für mich vollkommen ausgeschlossen, weil truthfulness und verifiability anderswo und auch in meinem engeren Mapper-Umeld zu den wichtigsten Grundwerten gehört, nach denen wir mappen, was mit von Mappern erfundenen Werten unvereinbar ist.

Meine Einschätzung, dass sich einfach alle auf das Wiki verlassen und die Kurzbeschreibung von ref auf DE:Tag:route=bicycle nicht hinterfragt haben, sondern sich durch diese Zeile aufgefordert fühlten, diesen Key mit etwas Erfundenem zu befüllen, war falsch. Ich bin zwar noch immer der Meinung, dass das auf die allermeisten zutrifft, aber es gibt offensichtlich auch Mapper, die das ganz bewusst so machen, weil sie es richtig finden. Meine Ausdrucksweise hat natürlich besonders diese praktisch persönlich angegriffen und das ist zweifelsohne nicht der beste Weg eine Diskussion zu einem Thema zu starten :slight_smile: Ich möchte aber noch einmal betonen, dass das nicht aus Boshaftigkeit oder Trollerei passiert ist, sondern weil ich felsenfest davon überzeugt war, dass hier keinerlei Widerspruch zu erwarten ist, sondern die selbe Bestürzung über unser bisheriges Vorgehen herrscht, wie bei mir. Die Diskussion, die ich anstoßen wollte, war eine gänzlich andere (vgl. meine Mail, die vor diesem Thread entstanden ist). Das war eine grobe Fehleinschätzung von mir und ohne diese wäre ich selbstverständlich anders vorgegangen. Das Ergebnis ist unschön und das tut mir leid.

Bezüglich der Änderungen im Wiki verhält es sich ähnlich. Allerdings dürften hier einige vergessen, dass das deutsche Wiki eine Übersetzung ist, die der Barrierefreiheit dient und nicht ausschließlich das Mapping auf deutschem Staatsgebiet dokumentiert oder so etwas. Siehe dazu besonders https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Wiki_Translation in Bezug auf die Community Cohesion.
Meine Änderungen waren natürlich von dem, was in DACH gemacht wurde, motiviert, weshalb sie auch sehr deutlich formuliert sind. Sie spiegeln aber das wider, was, soweit mir das bekannt ist, weltweit mit wenigen Ausnahmen Praxis ist. Ich behaupte nicht (und habe nie behauptet), dass meine Änderung im deutschen Wiki durch den aktuellen, von mir erzeugten Zustand des englischen Wikis belegt oder gerechtfertigt wird. Die Änderung im englischen Wiki verdeutlicht ihren ursprünglichen Sinn und soll verhindern, dass bei zukünftigen Übersetzungen ähnliche Probleme entstehen. Die Änderungen der deutschen Seite hätte ich auch vollkommen unabhängig bzw. ohne diese gemacht (mit einem weniger deutlichen Wording), da sie die weltweite Praxis beschreibt und als deutsche Dokumentation für das Mapping von Radrouten dient - nicht als Dokumentation für das Mapping von deutschen Radrouten.

Der Vorwurf mir gegenüber, dass ich damit irgendeine “etablierte/gängige/bewährte Praxis” zerstören oder ändern will oder irgendetwas Neues ohne vorherige Diskussion einführen will, ist komplett aus der Luft gegriffen. Das Wiki beschreibt aktuell das, was - mit Ausnahme von DACH (praktisch eher DACZ) - weltweit Usus ist. Nicht das Wiki widerspricht der “etablierten Praxis”, sondern das Mapping in unseren Breiten, was ja auch der Grund für meine Änderung von DE:Tag:route=bicycle war. Die Änderungen zu revidieren, würde bedeuten, dass die deutsche Seite das Mapping von ref auf Radrouten nicht die verbreitete Praxis beschreibt, sondern wie es aktuell in DACH gemacht wird. Wenn letzteres in Deutschland beibehalten werden soll, ist diese Ausnahme natürlich deutlich im Wiki zu dokumentieren (auch im englischen btw). Einfach nur die ursprüngliche Beschreibung von ref wieder herzustellen, würde fälschlich nahe legen, dass das global üblich ist und die Sprachversionen würden sich widersprechen (NB: auch wenn man meine 2 Änderungen der englischen Artikel revidiert).

Nachtrag bzgl. Wanderrouten: Natürlich sollte das selbe auch bei Wanderrouten gemacht werden - das verhält sich ja äquivalent dazu, wenn hier in Deutschland ref-Werte erfunden werden. Bei Wanderrouten ist mir das in der Tat noch nicht aufgefallen, weil das in Österreich (anders als bei Radrouten) nicht gebräuchlich ist, refs zu erfinden, so weit ich das sehe und es durch das OSMC-Coding auch eine gute Alternative dazu gibt, welche die hiesigen Markierungen gut abbilden kann (meisten Flaggen-ähnliche Farbkombination).

Hier in der Gegend gibt es eine Reihe von Qualitätsrundwanderwegen, die als Marketinggag alle mit “hochgeh…” anfangen und sich sonst in nichts, auch nicht in den Symbolen unterscheiden. In mindestens einer Wanderkarte, die ein Dreibuchstabenkürzel für die Kennzeichnung verwendet, hat der Automatismus jedesmal ein “hoc” erzeugt. Erst durch “erfundene” ref wurden die Routen unterscheidbar.
Durch das Löschen der *ref *um der reinen Lehre willen wird die Karte deutlich unübersichtlicher.
“Taggen für den Renderer” ist für sich nichts Verwerfliches, wenn es im Sinne von “Hilfe für den Renderer” geschieht und nicht durch irreführendes Falsch-Taggen.

Das Unterscheidungsmerkmal in *ref *unterzubringen, mag nicht optimal sein, aber ein generelles Löschen ohne Rücksicht auf die Folgen fände ich nicht akzeptabel.
Bei Wiki-Änderungen in Richtung “deprecated” steht auch immer der Hinweis, dass man nicht automatisch umtaggen solle.
Wenn Konsens in DE besteht, wo das Merkmal hin soll und wenn die Renderer die Chance hatten, sich umzustellen, dann spricht aus meiner Sicht nichts gegen Umtaggen, aber nicht vorher.
Wenn sich jedoch herausstellen sollte, dass die jahrzehntelang geübte Praxis des ref-Taggens in DE zu weitreichende Konsequenzen für die Umstellung hätte, könnte ich mit dieser Praxis aber auch leben.
Lokale Besonderheiten sind zwar zu vermeiden, unterliegen für mich aber einem Abwägen von Vor- und Nachteil.

Reines Löschen ist immer ein Informationsverlust, aber so war die Wiki-Änderung ja wohl auch nicht gemeint.

Nein, genau das ist Tagging für den Renderer und ist deswegen gegen die Guidelines. Man setzt einen falschen Wert, damit es ein Datenauswerter anders (in diesem Fall verständlicher) darstellt, anstatt das Problem beim Renderer anzugehen.

Das hat auch nie jemand gefordert. Wenn man mal genau liest, soll sowas ja erst recht vermieden werden :wink:

Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Vorschlag mit abbr_name=* von @Negreheb in #55 sehr gut finde, so kann man einem Renderer wirklich mitgeben, wie ein Name abgekürzt werden soll/kann/möchte. Ein Missbrauch des ref=* dafür ist nicht richtig.

Das wäre dann aber - wie ich schon schrieb - eine ebenso erfundene Abkürzung. Was wäre demnach daran besser?

Naja, aber halt eine (erfundene) Abkürzung des Namens ist immernoch keine ref=. In ref gehören einfach keine erfundenen Daten rein, bei einer Abkürzung des Names kann ich persönlich eher noch damit leben, dass etwas “erfundenes” dort mit drin steht. Es hat ja auch einen semantischen Bezug, denn es ist ja die Abkürzung des Namens und keine Referenz.
Wenn eine Route kein ref=
hat, hat sie keine. Aber du kannst immernoch den Namen Abkürzen und in abbr_name packen. So ist z.B. auch für Datenauswerter (z.B. der örtliche Fahrradclub, Wanderclub) sichtbar, wo man vielleicht mal mit Behörden/Organisatoren etc reden und Verbesserungen anbringen kann :wink:

Ui, man kommt gar nicht mehr nach mit lesen und schreiben.

Zunächst meine Hochachtung gegenüber Stefan, der einräumt, einiges nicht erwartet und bedacht zu haben und sich insoweit entschuldigt.

Einzelne Punkte der Diskussion möchte ich mir noch einmal heraus greifen.

Wie bereits mehrfach aufgezeigt wurde, gibt es Wander- und Radwanderwege, die sehr wohl auch otg Kürzel tragen, die sowohl otg der schnellen, leicht erfassbaren Zuordnung, Unterscheidung und Orientierung dienen, genauso wie auf gerenderten Karten. Das fängt bei den tatsächlich referenzieren Europäischen Fernwanderwegen an und zeigt sich auch besonders schön an dem einen Bild in #38. Für mich erfüllen auch Oh!, k und V die Merkmale eines ref genauso wie E1.
Wenn man nun einfach alle ref löschen würde und “einfach kein ref=* mehr da ist”, dann zerstört man u.U. viel mühsam vor Ort erfasste und eingetragene Arbeit von Mitmappern und der Datenbestand wird unvollständiger. Das erfüllt für mich den Tatbestand des Vandalismus - eine Todsünde in OSM. Ich hoffe, dass damit Deine vehementer Frage, Negreheb, klar und deutlich beantwortet ist.

Fortsetzung folgt…

Ich finde die Aussage übertrieben, dass die Kürzel frei erfunden und nicht überprüfbar wären.

Die Kürzel wurden aus dem Vollname abgeleitet, der meistens offiziell ist. Wenn der mit getaggt wurde kann man leicht überprüfen, ob die Ableitung korrekt ist, also ob die Buchstaben in dieser Reihenfolge vorkommen.

Das Einzige was fehlt ist die Information, ob dieses Kürzel abgeleitet wurde oder in irgendwelchen offiziellen Unterlagen zu finden ist. Falls es in der Gegend einen anderen Weg mit gleichem ref gibt, würde ich das abgeleitete ref ändern.

Dazu war mein Vorschlag das *source:ref *zu verwenden. Damit wäre doch das praktische Problem erledigt. Vielleicht ist das konsensfähig im Sinne der Karten-Nutzer und Mapper.

Bei Radrouten, die nicht mit Nummern, sondern mit Namen versehen sind, ist es durchaus auch im Rest der Welt üblich, ein ref zu “erfinden”. Manchmal werden ganze Wortbestandteile genutzt (z.B. hier: https://www.openstreetmap.org/relation/1023472)), manchmal auch Buchstaben-Zahlen-Kombinationen (z.B. hier https://www.openstreetmap.org/relation/38757)).

Ich verstehe, dass das nicht ganz “sauber” ist, aber die Alternative wäre, dass die Datenauswerter sich Abkürzungen selber ausdenken, wie es z.B. Waymarkedtrails macht. Dabei kommen dann oft Abkürzungen raus, die nicht besonders “sprechend” sind. Für mich als Kartennutzer erschwert das die Nutzbarkeit der Karte: Wenn ich z.B. auf Komoot eine Tour plane, blende ich mir im Hintergrund die Opencyclemap ein und möchte dann gerne meine Tour über bestimmte Themenrouten legen. Dafür ist es sehr hilfreich, wenn die Route mit einer naheliegenden Abkürzung angezeigt wird.

Es wäre aber doch ein kurzer Code aus Nummern und/oder Buchstaben als Verweis oder Bezug auf das eigentliche Element (die Route) und somit sehe ich keinen prinzipiellen Unterschied dazu, wie eine Referenz in https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:ref definiert ist.

Aus dem Begriff “reference” kann man meines Erachtens nicht zwingend ableiten, dass eine solche Referenznummer zwingend “offiziell” vergeben sein muss. Ich kann der Begrifflichkeit und auch der Erläuterung nur entnehmen, dass diese Referenznummer dazu geeignet sein muss, auf das eigentliche Element zu verweisen. Das kann meines Erachtens dadurch gewährleistet sein, dass es ein Referenznummernsystem gibt wie es z.B. bei Naturschutzgebieten und bei Bundesstraßen gibt, oder bei Wanderwegen sehe ich das dadurch gegeben, dass es ein Kürzel ist, dass auf den offiziellen Namen der Route schließen lässt.

Es gibt bei den deutschen Wanderwegen kein offizielles Referenznummernsystem. A1 als Referenz zu bezeichnen, wenn es wahrscheinlich in Deutschland tausende Wanderwege gibt, die mit A1 ausgeschildert sind, ist meiner Meinung nach genauso fragwürdig oder eben auch nicht, als wenn ein OSM-Aktiver aus dem Wanderweg “Naturschätze-Steig” die Referenznummer NaSt ableitet.

Der erste ref-Wert ist von CodyM48, der nach 8 Edits 2013 wieder aufgehört hat zu mappen. Das würde ich als Ausnahme, die die Regel bestätigt sehen (aber es kann natürlich auch sein, dass der Wert eine existierende Referenz ist).

Für die zweite Route gibt es sogar eine eigene Wikipedia-Seite, die den Ref-Wert prominent gleich in der ersten Zeile erwähnt. Das ist also recht offensichtlich kein für OSM erfundener Wert.

Dann haben wir mal wieder eine Abweichung von der englischen Wiki. Denn dort ist zu lesen → “is used for reference numbers or codes”. Also ist hier schon explizit erzwungen, dass es real existierende Referenznummern/Referenzcodes sein müssen und nicht einfach irgendwas.

Gerade dein Beispiel mit A1 ist ganz klar eine Referenz, wenn diese so vor Ort ausgeschildert ist. (IdR von einem Tourismusverein/-organisation oder der Gemeinde). Da es eine Referenz innerhalb eines Wandernetzes ist - auch vielleicht einem relativ kleinem Netz.

Vielleicht hilft es manchen, wenn sie sich die Entstehungsgeschichte von ref vor Augen führen. So wie ganz viel in OSM (siehe key-name “highway”) stammt das ursprünglich von den Referenzen für Autobahnen (und deren Abfahrten). Das ist auch in der Wiki-History schön ersichtlich (vgl. z.B. den Stand von Anfang 2011). Damals wäre niemand auf die Idee gekommen, da irgendwelche Phantasiewerte einzutragen, auch weil dafür selten ein Anlass bestand. Im Gegenteil wurde sogar ein eigener Tag ab 2012 gebräuchlich, um die Fälle klar zu markieren, die keine Referenz haben, obwohl man eine Referenz erwarten würde z.B. bei Abfahrten.

Die Verwendung hat sich dann weiterentwickelt und bezog sich später auf allerlei andere externen Referenzsysteme - praktisch für alles, was Dinge in der echten Welt mittel alphanumerischer Zeichenfolgen unterscheidet, aber kein Name ist. Beispiele gehen von Strommasten, Briefkästen etc. deren ID auf den Objekten selbst verzeichnet sind, bis zu Kutlurgütern mit ihren meist Länder-spezifischen ref-Namespaces. Einige Keys gingen einen anderen Weg, z.B. ist wikidata nicht Teil der ref-Namespaces, obwohl es dort ausgezeichnet reinpassen würde.

Bis heute wurde es wohl nie deutlich im Wiki niedergeschrieben, aber die Natur dieses Schlüssels ist es, externe Referenzen in OSM abzubilden und eine Zuordnung zwischen den OSM-Objekten und denen in externen Referenzsystemen zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Das was wir in DACZ damit auf Radrouten (und in Deutschland Wanderrouten) machen, widerspricht dem diametral.

Okay, vielleicht nicht die besten Beispiele. Aber in den USA ist “ref” bei Radrouten weit verbreitet, und ich bezweifele, dass die eingetragenen Abkürzungen alle vor Ort verwendet werden. Und beim Anillo Verde in Madrid würde ich fast vermuten, dass hier die Wikipedia von OSM abgeschrieben hat. Ich bin mir zumindest ziemlich sicher, dass auf der Ausschilderung “on the ground” keine Abkürzungen verwendet werden, und die Stadt selbst verwendet auf Ihrer Website als “ofizielle” Abkürzung “A.V.” (siehe hier für den Abschnitt I: https://www.madrid.es/portales/munimadrid/es/Inicio/Movilidad-y-transportes/Oficina-de-la-bici/Madrid-en-bici/Red-de-vias-ciclistas/Anillo-Verde-Ciclista/Tramo-I-desde-la-A-1-hasta-la-A-2-/?vgnextfmt=default&vgnextoid=27a0a45bfd97a210VgnVCM2000000c205a0aRCRD&vgnextchannel=e8e2d8f887e79210VgnVCM2000000c205a0aRCRD)). Ist aber auch nicht so wichtig, ich wollte nur am Rand anmerken, dass sich die Thematik nicht ausschließlich auf Deutschland beschränkt.

Ein kleines, unwesentliches Detail: Hier https://wiki.openstreetmap.org/w/index.php?title=DE%3ABicycle%2FFahrradrouten_kartieren&type=revision&diff=105457&oldid=103443 wurde 2008 der REF-Schlüssel in die Anleitung zum Kartieren von Fahrradrouten aufgenommen.

Ich glaube, der richtige(re) link wäre https://wiki.openstreetmap.org/w/index.php?title=DE:Bicycle/Fahrradrouten_kartieren&diff=prev&oldid=101999 ?

Interessant ist auch die erste Version von Cycle_routes “Cycle routes are named or numbered routes, which may go along roads or dedicated cycle paths.”

Und weil wir gerade bei der geschichtlichen Aufarbeitung sind… hier wohl die Änderung im Wiki, die die ominöse Kürzel-Idee das erste Mal dokumentiert/vorgeschlagen hat und gleichzeitig die Begründung “mapping für den renderer” beinhaltet: https://wiki.openstreetmap.org/w/index.php?title=DE:Bicycle/Fahrradrouten_kartieren&diff=105457&oldid=103443

Den User Fulnir gibt es im Forum nicht, seine letzten Edits in OSM sind 3 Jahre her. Er hat aber immer sehr unregelmäßig mit langen Pausen dazwischen (und ausschließlich in einem kleinen Gebiet westlich vom Garzweiler) gemappt, daher könnte ich mir schon vorstellen, dass er noch auf PMs reagieren würde, falls jemand seine Meinung zu dem Thema wissen will.