In OSM hat sich vieles nach und nach entwickelt, was nicht hundertprozentig “reine Lehre” ist. Wenn alle Rad- und Fußwanderrouten einen “offizielle” Referenzcode hätten, wäre ich klar dafür, das nur dieser in OSM eingetragen würde. Aber zumindest in Deutschland gab es auch in der Vergangenheit nur wenige Radwanderwege, die eine solche hatten. Bei den Wanderwegen, bei dem früher von jedem Wanderparkplatz drei oder mehr Wanderrunden mit A1, A2, A3 abgingen, erfüllt auch kaum die Anforderungen an einen Referenzcode, da es gleich vom nächsten Wanderparkplatz aus schon Wanderrunden mit den gleichen Codes gab und diese Runden sich im Wald teilweise bis auch wenige hundert Meter nahe kamen. Bei Wanderwegen ist man inzwischen von diesem A1, A2, … System weitgehend abgekommen. Neuere Wanderrouten heißten “Naturschätzesteig”, “Velmerstotroute”, “Auf aussichtsreichen Höhen”, … und sind oft auch nicht mit einem Buchstaben ausgeschildert (wie H für “Hermannsweg”) sondern mit sehr individuell gestalteten Symbolen und Logos.
In OSM hat es sich seit der Erfassung von Wanderrouten eingebürgert, Codes wie A1, A2, X1, H als ref=* einzutragen, wohl wissend, dass dies keine unverwechselbaren, eindeutig zuordnebaren Referenzcodes sind. Diese Kürzel sind nicht zu vergleichen mit den eindeutigen Referenznummern von Straßen wie B1, K1, L1 - von Kreis- und Landesstraßen gibt es zwar auch Doppellungen, die eindeutige Zuordnung ist aber anhand des Landkreises oder des Bundeslandes möglich. Bei Wanderwegen ist das nicht möglich. Ein Wanderweg A1 des Orts Pusemuckel kann durchaus auch ein Stück durch die Gemarkung des Nachbarorts Hintertupfinen führen, in dem es aber ab einem anderen Wanderparkplatz auch einen Wanderweg A1 gibt und ab einem dritten Wanderparkplatz noch einen weiteren Wanderweg A1. Das hat aber niemanden gekümmert, da es sich um lokale Wanderwege handelt, die ab dem jeweiligen Ausgangspunkt beschildert waren.
Wanderkarten markieren traditionell die vorhandenen Wanderwege mit Angabe dieser Kürzel (A1, H, X1) und Symbole. OSM macht dies auch. Bei Symbolen wird es aber problematisch. Diese lassen sich nicht so ohne Weiteres in OSM einpflegen. Soll man also in OSM alle Wanderwege, für die es kein Buchstaben- oder Zahlenkürzel gibt, ohne Markierung lassen? Oder ist die gängige Praxis, hier einen der jeweiligen Route zuordnebaren Code aus einzelen Buchstaben des Routennamens zu erfinden, nicht die bessere Lösung? Klar ist ein solches Kürzel dann nicht offiziell. Aber offiziell ist denn ein Allerweltskürzel wie A1, A2 oder A3 wirklich? Erfüllen diese Kürzel wirklich die Kriterien, die man eigentlich an eine offizielle Referenznummer stellen müsste? Ich meine nicht.
Daher: Bei nicht vorhandenem offiziellen Kürzel bei Wander- und Radwanderrouten halte ich es für “best practice”, ref=* nicht offen zu lassen, sondern ein sinnvolles Kürzel einzutragen.