Ich habe mir angewöhnt, alle Straßenüberquerungen, die als solche angelegt sind, als Fußgängerüberquerungen zu kennzeichnen. Als solche angelegt, kann sein:
crossing=marked: Zebrastreifen oder gestrichelte Linien rechts und links vom Übergang.
crossing=traffic_signals: Fußgängerüberweg mit Ampelregelung
crossing=unmarked: auf beiden Straßenseiten gegenüberliegend abgesenkter Bordstein, der darauf schließen lässt, dass hier Fußgängern erleichtert werden soll, die Straße zu überqueren, auf der Straße aber keine Markierung. Das findet man sehr oft im Kreuzungsbereich von Wohngebietsstraßen. Oder eine Verkehrsinsel als Querungshilfe in der Straßenmitte, aber auf den Fahrspuren keine Markierung und auch keine Ampel.
Beides sind für mich für Fußgänger vorgesehene Übergänge. Diese werden von mir als Linie mit den Eigenschaften
highway=footway + footway=crossing + crossing=unmarked/crossing=marked/traffic_signals eingezeichnet. Zusatzattribute wie crossing:island=yes können dies jeweils noch ergänzen.
Diese ganzen Zusatz-Attribute werden interessanterweise vom iD-Editor auch abgefragt, wenn man einen Übergang als Linie einnzeichnet, obwohl sie im OSM-Wiki nur im Zusammenhang mit dem punktuellen highway=crossing dokumentiert sind. Ich habe dann auch oft darauf verzichet, den Kreuzungspunkt mit highway=crossing zu versehen, weil sich ja im Grund alle Eigenschaften schon aus dem kreuzenden “way” (highway=footway + footway=crossing) ergeben. Ich sehe aber, dass in dem OSM-Wiki-Eintrag footway=crossing empfohlen wird, den Kreuzungspunkt auch einzutragen.
Da das Überqueren der Straße aber auch abseits solcher vorgesehenen Übergänge oft zulässig ist, erfordert Fußgängerrouting beim seperate Mapping von Gehwegen auch das Eintragen von virtuellen Verbindungen beider Straßenseiten. Diese zusätzlichen Querungsmöglichkeiten ergeben sich teilweise schon von allein, wenn man Grundstückszufahren einzeichnet. Grundstücckszufahrten sind auch noch aus einem anderen Grunde prädestiniert, die Fahrbahn an dieser Stelle zu queren: An dieser Stelle ist in der Regel ein abgesenkter Bordstein. Gibt es genügend, einander einigermaßen gegenüberliegende Grundstückszufahrten, verzichte ich auf das Einzeichnen von zusätzlichen virtuellen Querungsmöglichkeiten. Wo es diese nicht gibt, trage ich eine solche virtuelle Querungsmöglichkeiten nicht als linie mit footway=crossing und auch keinen Kreuzungspunkt mit highway=crossing sondern einen unspezifischen highway=path ein, der den Gehsteig auf der einen Straßenseite mit dem Gehsteig auf der anderen Straßenseite verbindet. Auch die Verbindung zwischen einem endenden Gehsteig und der Fahrbahn trage ich entsprechend ein. Das sind aus meiner Sicht nämlich keine Fußgängerübergänge im eigentlichen Sinne. In diesem Sinne finde ich Hungeburgs Vorschlag durchaus stimmig.
Allerdings frage ich mich:
Hm. Bei welchen eine Straße kreuzenden Fußwegen trifft das zu? Wenn es sich um einen reinen Radwegübergang handelte, wäre es ja kein Fußweg sondern ein Radwege. Wenn es sich um eine breite Straße handelt, bei der es in der Mitte eine bauliche Trennung gibt und nur eben zufällig an der gleichen Stelle die Gehsteige rechts und links enden und daher mit der Fahrbahnlinie verbunden werden müssen, dann wäre die bauliche Trennung für mich ein Grund, die Straße in zwei Linien (für jede Richtung eine) aufzutrennen.
Aber auch wenn ich mir gerade keine sinnvolle Antwort “=no” vorstellen kann, bereitet diese Frage die Beantwortung der zweiten Frage vor. Wenn man geantwortet hat, dass man an dieser Stelle die Straße überqueren darf versteht man auch wahrscheinlich, was damit gemeint ist:
Es ist ja die Frage, ob man die Straße hier einfach nur so überqueren darf oder ob es irgendeine bauliche Einrichtung (abgesenkter Bordstein, Farbmarkierung, …) gibt, der erkennen lässt, dass hier das Überqueren nicht nur erlaubt sondern speziell an dieser Stelle vorgesehen ist. Denn ich möchte nicht von meiner Routing-App als Autofahrer an jeder Stelle, an der das Überqueren der Straße zulässig ist, eine Ansage erhalten “Achtung Fußgängerübergang”. Diese Ansage macht aber durchaus Sinn an “echten” Fußgängerüberwegen, gleich welcher Art diese sind (marked, unmarked, traffic_signals).
Ob dann check_date:crossing der passende Eintrag dafür ist, zu dokumentieren, dass man hier die Straße zwar überqueren darf, es sich aber nicht um einen angelegten Übergang handelt, da bin ich mir noch unsicher.