Ab wann kann ein Bebauungsplan als landuse=greenfield gemappt werden

Dank an OSM_RogerWilco für den Hinweis auf die Diskussion.
Mein erstes schnelles Forumsfeedback. Wahrscheinlich werde ich auch hier über irgendwelche Regeln stolpern, da ich mich nicht aufgeschlaut habe.
Meine Motivation für den Eintrag des Baugebiets:
Ich habe den Hinweis auf das Baugebiet im Wochenblatt gelesen und danch gesucht. Damit es andere leichter haben, beschloss ich es in OSM einzutragen. “Greenfield” schien mir der für ein solches Baugebiet gültige Begriff zu sein.
Damit man sich über den Stand und Details informieren kann, habe ich auf die Stadtplanungsseite der Stadt verlinkt.
Ich habe erst jetzt nachgeschaut und festgestellt, dass ich immer noch nichts in der Karte sehe und somit der Nutzen in der Praxis sehr eingeschränkt ist (oder aktualisiert mein Browser nicht? Andererseits ist ein Gebäude “under construction” leider nur im Editor gestrichelt sichtbar und auf der Karte unsichtbar).
Ihr könnt den Eintrag somit gerne löschen.
Anscheinend mus ich mir vor dem weiteren mappen mehr Wissen aneignen. Wann ich dazu Zeit habe ???
Gute Nacht.

also erst landuse=greenfield taggen, aber noch nicht hochladen, dann greenfield in construction ändern und hochladen?
Oder wie meinst Du das? Wenn vor Ort Baumaßnahmen erkennbar sind ist es kein greenfield mehr.

Was machen wir jetzt, wieder nichts? Greenfield und brownfield sind irgendwie problematisch, soweit scheint Einigkeit zu herrschen.

Landuse soll ja derzeitige Nutzung beschreiben, greenfield beschreibt den rechtlichen Zustand der Bebaubarkeit (oder ggf. die Wahrscheinlichkeit, sofern man auch Bauerwartungsland als greenfield taggen kann), brownfield beschreibt, dass es auf einer Fläche in der Vergangenheit Bebauung (oder andere Industrienutzung?) gegeben hat, und vielleicht noch gibt, und dass dort neue Nutzung vorgesehen ist.

Bei brownfield scheint es eine Anforderung zu sein, dass das Land für Neubautätigkeit vorgesehen ist. Was macht man mit aufgegebenen Industrieflächen die bisher nicht für eine Sanierung vorgesehen sind? Der tag scheint auch für andere Gewerbeflächen verwendet werden zu können, für Wohnflächen und andere Nutzungen (z.B. Schulen) aber nicht? Commercial schließt Agrarnutzung in diesem Fall ein? Reicht eine ehemalige Nutzung oder muss zumindest der Verdacht von Altlasten bestehen für brownfield? Ist der tag derselbe wenn Bebauung vorhanden ist oder nicht? Bleibt es auch nach einer Flächensanierung beim brownfield tag?
Wie unterscheidet man unterschiedliche Nutzungen bei brownfield und greenfield, z.B. Industrie- und Wohnnutzung? Ist eine ehemalige Industriefläche die nicht mehr bebaut werden soll (z.B. renaturiert oder Park werden soll) auch ein brownfield?

landuse=greenfield Eine noch nie bebaute Fläche, für die eine Nutzungsänderung zu Bauland vorgesehen ist.
landuse=brownfield Vormals bebautes aber inzwischen beräumtes Gelände, welches zur neuen Nutzung vorgesehen ist.

Dass es für Bebauung vorgesehen ist, kann ich aus “neue Nutzung” nicht rauslesen, weder dt. noch engl. Wiki
Im engl. soll es vorher ind./commercial gewesen sein, im dt. nicht, nur bebaut (also auch resid.), im dt. soll es “beräumt sein”, im engl, nicht (scheduled nur "vorgesehen/geplant/…)
Da kann man streiten, ob schon die (endgültige) Aufgabe der alten Nutzung reicht oder erst der Abriss, spätestens dann ist es brownfield, vorher könnte man es noch “retten”, aber bei einer mehr-oder-weniger-Ruine täte brownfield passen

Bei greenfield könnte man als Grenze nehmen, wenn die landwirtschaftliche Nutzung etc. aufgegeben wird (oder bei Grünanlagen diese nicht mehr gepflegt werden o.ä.)

Erst mal Eindeutigkeit ins deutsche WIKI bringen. Dort steht IMHO viel drin( zu viel), was hier für Verwirrung gesorgt hat, weil einige da ihr Wunschdenken und rein persönliche Sichtwesen eingearbeitet haben.

leicht OT:

Ich sehe da noch ein weiteres Problem: Was ist mit Flächen, die mal bebaut waren und jetzt vor sich hin wildern? Gibt es einige, die mal Kasernen oder Teile eines Übungsgeländes waren und mit einem Gemisch von Ruinen, Straßen/Wegen, Bunkern und nach der Aufgabe von verschiedenen Arten von Vegitation langsam überwuchert werden?
Ich habe dazu noch nichts passendes gefunden.

Das deutsche Wiki zu landuse=greenfield ist noch kürzer (1-Zeiler) als das englische (2-Zeiler) - wo steht da zu viel drin?

Edit:
Und unter landuse=* steht doch auch nicht viel mehr?

Vielen Dank für Eure zahlreichen Wortmeldungen. Ich versuche mal zusammenzufassen, was ich hier für mich mitnehme:

zur 1. Frage: lizenztechnisch scheint es kein Problem zu sein. Für die Beteiligung der Öffentlichkeit bedarf es der Auslegung und Veröffentlichung und damit sind die Daten faktisch gemeinfrei.

zur 2. Frage: vielfach wurde geäußert, dass man es mappen sollte, wenn tatsächlich Bauarbeiten stattfinden. Dann wäre es aber construction und nicht mehr greenfield. Wenn sich ein (augenscheinleich lokaler) Mapper aber bereits die Mühe gemacht hat, ist das auch in dem jetzigen Stadium ok, es zu belassen. Ich persönlich vertrete jedoch weiterhin die Meinung, dass es besser wäre, es erst dann zu mappen, wenn der Satzungsbeschluss erfolgt ist, das greenfield also faktisch rechtssicher ist. Nichtdestsotrotz werde ich das jetzt nicht löschen - dass solche Wohngebiete tatsächlich realisiert werden ist - im Gegensatz zu manchen Fernverkehrsstraßen - relativ wahrscheinlich.

zu greefield vs. construction: man kann das auch flexibler sehen: Wenn die Erschließungsarbeiten beginnen, dann wären zumindest die Straßen und Wege bereits construction. Die Arbeiten an den Häusern beginnen meist erst etwas später. Dabei bleiben immer einzelne Baugrundstücke erst einmal frei und werden erst viel später verkauft und bebaut. Es spricht daher aus meiner Sicht nichts dagegen,die Straßen und Wege und ersten Gebäude als construction und die unbebauten Grundstücke als greenfield zu mappen. Ist ja auch eine wichtige Information, dass es hier eventuell noch bebaubare Grundstücke geben könnte.

Ich hatte da noch einen anderen WIKI-Eintrag gefunden, der wesentlich länger war und in dem es auch um landuse=greenfield ging. Ich muss den nochmal suchen.

Ich habe mal die Gelegenheit genutzt und bin heute vorbeigefahren. Wie erwartbar ist außer ländlicher Idylle und einem frisch bestellten Feld vor Ort noch nichts sichtbar.

Tja, dann sticht nach OTG-Grundsatz landuse=farmland landuse=greenfield.

formal, wenn man auslässt dass “greenfield” und “brownfield” nicht wirklich gut abgegrenzt sind, und es evtl. auch noch weitere Arten von Land gibt, auf dem gebaut werden darf, und wo keiner der beiden tags passt, dann sehe ich mehrere Möglichkeiten, ab wann ein Feld zum greenfield werden könnte:

  1. wenn begonnen wird, darüber zu diskutieren,
  2. wenn ein entsprechendes Verfahren begonnen wurde (Beschluss zur Aufstellung eines B-Plan)
  3. wenn das Verfahren abgeschlossen ist (Bürger wurden beteiligt, Umweltprüfung liegt vor, Gemeinderat hat B-Plan als Satzung verabschiedet)
  4. B-Plan ist in Kraft getreten
  5. wenn alle Rechtswege ausgeschöft sind (?)

der Punkt ab wo es ein greenfield ist, wird vermutlich irgendwo zwischen 1 und 3 liegen, 4 ist eher eine Formalie, 5 wird meistens gar nicht eintreten, weil es niemanden gibt, der den Rechtsweg durch alle Instanzen gehen will.

Wenn z.B. geplant ist, dass ein Krankenhaus in ein paar Jahren abgerissen werden soll, weil ein Neubau geplant ist, was machen wir dann mit dem Krankenhaus, das bis dahin weiterhin in Betrieb ist? Nichts. Außer vielleicht eine note ran. Von daher kann ich Mammi71 immer mehr verstehen.

Solange das Feld bestellt ist, bleibt es ein Feld. Alles andere wäre eine Verfälschung der aktuellen Tatsachen.

+1

Eine (B-)Planung hat ja nichts mit der Nutzung (landuse) zu tun.
Erst wenn die Nutzung sich tatsächlich wandelt bzw. ausbleibt (Brache), sollte es m. E. zum greenfield werden.
Wenn man eine frühere Phase der Bauplanung bereits in OSM erfassen will, muss man dies vom tag landuse unabhängig machen.

[OT] Als Beispiel, dass man es mit dem landuse nicht Jedem gerecht machen kann:
Ein Landmaschinenhändler hat innerhalb eines Gewerbegebietes abseits seines eigentlichen Grundstücks ein getrenntes großes eingezäuntes grasbewachsenes Grundstück, auf dem er dann und wann Maschinen abstellt.
Auf diesem Grundstück lebt eine große Herde Schafe und Ziegen als Weidetiere.
Ist die Landnutzung (landuse) jetzt davon abhängig, ob da je nach Lagerbestand gerade Maschinen drauf stehen? :wink:
[/OT]

Das wurde bereits in Beitrag #2 von pyram festgestellt:

Ich fände das proposed:landuse=* als Bauland logischer, aber der Zug ist wahrscheinlich schon lange abgefahren.

Ein beschlossener B-Plan wäre auch eine Tatsache! Das Problem ist nicht greenfield, sondern landuse

Ein Bebauungsplan hat keinerlei Einfluß auf die On-The-Ground Tatsachen und ist irrelevant für OSM solange er nicht umgesetzt wird.

Als Antwort auf die Frage “Ab wann kann ein Bebauungsplan gemappt werden” im Titel würde ich nochmal ganz klar sagen. Ein Bebaungsplan sollte überhaupt nicht gemappt werden. Nur die vor Ort beobachteten Änderungen durch die Umsetzung des Bebauungsplanes sollten gemappt werden. Und Pläne aus dem Bebauungsplan, die der aktuellen, tatsächlichen Nutzung widersprechen (bestellter Acker), dürfen nicht gemappt werden weil sie schlichtweg (noch) falsch sind.

Wir mappen Ground Truth in der Gegenwart.

Nop, deine Meinung konsequent fortgeführt heißt, dass Du ein proposal machst, das value greenfield für depreciated zu erklären. Denn greenfield ist per Definition noch keine on-the-ground-Tatsache bzw. wenn otg etwas sichtbar wird ist es ja dann bereits construction.
Das gleiche gilt dann natürlich für alles, wo ein “proposed:” davor steht.

Mitnichten. Wenn ein Feld brach liegt und nicht mehr bestellt wird, und der Grund liegt in einer geplanten Bebauung, dann ist es ein greenfield. Das ist on-the-ground nachzuvollziehen.

proposed: Werte würde ich nicht taggen und ignoriere sie bei der Auswertung, aber sie richten keinen Schaden an weil sie parallel zum tatsächlichen Zustand in der DB leben können. landuse ohne Prefix dagegen muß für den aktuellen Zustand reserviert bleiben.

Es gibt gerade bei Greenfield auch Situationen, die nicht mit schwarz oder weiß beschreibbar sind. Es gibt bei uns uns der Gegend mitten im Gewerbegebiet Flächen, die sind voll erschlossen, sogar eingezäunt, da weiden Schafe drauf. Und es gibt unterschiedliche Gründe, warum die nicht genutzt werden.
-Hat sich ein Investor gekauft, weil er darauf spekuliert hat, dass er evtl. sein Werk nochmal erweitern muss.
-Hat sich ein Grundstücksspekulant gekauft, weil er darauf spekuliert hat, dass die Preise nach oben gehen. Ihm tut das aber nicht weh, bei den damaligen niedrigen Preisen.

  • Hat die LEG erschlossen, weil es einfach ihre Aufgabe ist, dies für eventuelle Industrieansiedlungen zu tun.

Der Grund, warum da Schafe drauf weiden ist, dass in irgend einer Satzung steht, dass die Flächen nicht verkommen dürfen. Der Bauer freut sich, dass er für ganz kleines Geld seine Schafe dort weiden lassen darf. Der Eigentümer freut sich, dass er zumindest seine Grundsteuer oder einen Teil davon durch die Bewirtschaftung wieder rein bekommt.

Gut diese Infos habe ich, weil mal für ein Projekt Flächen gesucht habe. Das sind für mich qua WIKI klassische Greenfields. Auch wenn die Nutzungsänderung irgendwann in grauer Vorzeit schon beschlossen worden ist.

Es gibt aber auch den anderen Fall, das ein Unternehmen sich Erweiterungsflächen gesichert (gekauft) hat. Die trotzdem weiter landwirtschaftlich genutzt werden. die auch kaum bis gar nicht erschlossen sind. Die sind zwar eigentlich weil ICH DAS weiß qua WIKI auch Greenfield . Ich würde aber nie auf den Gedanken Kommen, dass als Greenfield zu taggen, nur weil es neben einem Werk liegt, aber von außen nicht als Fläche für die Werkserweiterung erkennbar ist.