mit derselben Argumentation wirst Du alle Ansinnen der unterdrückten Sprachminderheiten weltweit abschmettern können, das werden wir wohl eher nicht wollen? “Das steht hier nicht in unserer Hauptsatzung, ist also wohl nicht relevant”
Und mit Deinem Argument müssten wir alle Sprachvarianten in name aufnehmen, um allen gerecht zu werden. Hier in Bad Fallingbostel gibt es vermutlich mehr Menschen, die Arabisch sprechen als Plattdeutsch, da wir hier ein Ankunftszentrum für Geflüchtete haben. Aber dafür gibt es doch die name:xyz-Tags, damit diese sinnvoll erfasst werden und zwar maschinenlesbar!
Von “ist nicht relevant” habe ich nie etwas behauptet. Was sollen denn diese Unterstellungen hier im Forum? Ganz im Gegenteil, ich möchte diese Namen in OSM.
Und es gibt sie außerdem doch, die Sprachminderheiten, die es in die Hauptsatzung geschafft haben (siehe Beitrag #2).
Den Vergleich mit dem Arabisch/Türkisch in Deutschland hab ich schon öfters gehört wenn es um “historisch verankerte” Minderheitensprachen geht, von daher finde ich ihn nicht sonderlich hilfreich, sondern eher etwas herabwürdigend.
Insgesamt glaube ich aber auch, dass plattdeutsche Namen hier nicht in “name” gehören. Zum einen fehlt die offizielle Stellung; zum anderen ist Platt auch schon lange nicht mehr die Sprache der Mehrheit, von daher auch nicht mehr wirklich „üblich vor Ort“. Da hier die offizielle Stellung fehlt, riskieren wir einen wilden Fleckenteppich und niemand weiß mehr, was man wie taggen. Auch Augsburg (Augsborg) und Dortmund (Düörpm) haben niederdeutsche Namen. Wo zieht man dann die Grenze?
Auch als Fan der plattdeutschen Sprache bin ich für eine Entfernung der Varianten aus dem Namen.
name:nds=* ist genau dafür gedacht und auch >3500 Mal in Benutzung. Ich habe auch schon Ortsschilder in Grenzregionen gesehen, die mehrsprachig ausgeführt sind. Deshalb heisst der betreffende Ort nicht automatisch so und muss auch nicht per Default in OSM so benamt werden. Gründe für solche Schilder sind oft folkloristischer Natur und / oder sollen lokale Sprachen oder Dialekte dem Besucher nahebringen.
Das ist ja der Knackpunkt. Keine der von User:Fippe geänderten Städte hat offiziell eine Zweisprachigkeit. Alle geänderten Städte sind “inoffiziell” Zweisprachig und um das kulturell auszudrücken hat man es auf die Ortsschilder geschrieben.
Da ist glaub ich ein weiterer Punkt. So leid es mir tut, aber inoffiziell zweisprachig sind die Städte wohl auch nicht mehr - zumindest in dem Sinne, dass breite Teile der Bevölkerung noch aktiv Platt sprechen. Das ist ein bedauerlicher Verlust von kulturellem Erbe, aber das zu erhalten ist primär die Aufgabe anderer Stellen.
Aktuell sind die betroffenen Gemeinden eben weder offiziell noch praktisch (im Sinne von On-the-Ground mehrheitlich) zweisprachig.
Also liebe Gemeinden, nehmt das Thema Erhaltung des kulturellen Erbes ernst und macht Platt offiziell. Diesen Schritt würde ich auch als Süddeutscher sehr begrüßen.
Ich selbst, ohne sorbisch zu sprechen, bin doch recht schnell dabei, sorbisches zu erfassen, so ich drauf stoße. z.B. in einem meiner Nachbardörfer (=Neu Zauche) tauchen jüngst neue zweisprachige Straßennamensschilder auf. Mein Weg ist hier dann folgender: ich lasse name=* setze name:de=<deutscher Straßenname> und setze name:dsb=<niedersorbischer Straßenname> In der Bautzener Ecke ist name:hsb korrekt, also:
name:dsb = Nidersorbisch
name:hsb = Obersorbisch.
Vielleicht kann ja Julian (J budissin was dazu sagen, Er ist der Autor und Admin von karta.luzica.la die ausschließlich erfasste sorbische Namen auswertet, so sie denn erfasst sind.
Zu diesem Thema findet man mit der Suche auch diverse weitere Beiträge im Forum dazu.
bei Straßenschildern ist es wie bei Orteingangsschildern, wenn die zweisprachig werden sollten sie m.E. in OpenStreetMap auch so in „name“ auftauchen und nicht nur in name:… tags