Genau so ist es.
Bei fine_gravel handelt es sich um Split oder feinen Kies, jedenfalls ein Material, bei dem alle Steinchen eine relativ gleichmäßige Korngröße haben. Dadurch bleibt diese Mischung auch immer relativ locker, es knirscht beim drauf laufen oder drüber fahren und das Ganze ist relativ problematisch beim scharfen Bremsen oder schnellen Kurvenfahren. Denn ein solches Material geht keine Verbindung miteinander ein. Sowas kennt man von klischeehaften Schlosszufahrten, über die dann die dicke Karosse knirschend fährt.
Feld- und Waldwege (Wirtschaftswege) werden dagegen üblicherweise mit einer sogenannten wassergebundenen Fahrbahndecke versehen. Die besteht aus einem Material mit sehr unterschiedlichen Korngrößen von ganz feind bis grob. Dadurch lässt sich durch Walzen eine relativ feste (kompakte) Oberfläche herstellen, die feinen Korngrößen füllen dabei die Lücken zwischen den gröberen Steinen und die gröberen Steine geben den feinen Anteilen wiederum die nötige Härte. Das ist, was mit compacted gemeint ist.
fine_gravel findet man vor allem bei Fußwegen durch Parks, doch auch dort setzt man meist auc compacted. Wirtschaftswege sind in der Regel compacted, in seltenen Fällen mal gravel (grober Schotter oder Kies, bei dem die feinen Anteile weggelassen wurden).
Eine wassergebundene Fahrbahn (compacted) neigt aufgrund der feinen Anteile dazu, relativ schnell mit Gras überwachsen zu werden an den Stellen, wo dies nicht durch darübrrollende Räder oder durch darüber laufende Fußgänger verhindert wird. Doch solange die Fahrspuren noch relativ breit frei von Bewuchs und vor allem noch ohne matschige Stellen sind und der Wirtschaftswege über die ganze Breite noch relativ eben (also die Fahrspuren nicht deutlich tiefer als deann mit dem Fahrrad ohne Probleme jederzeit von der einen zur anderen Fahrspur wechseln), ist das für mich noch tracktype=grade2.
Bei dem Beispiel auf dem Foto könnte man nach diesen von mir beschriebenen Kriterien also eher auf grade2 kommen, ich würde den Wirtschaftsweg trotzdem als grade3 einordnen. Begründung: Die Oberfläche stellt eine offensichtliche Mischung aus der dort vorhandenen brauner Erde und dem zur Befestigung aufgebrachten Schottermaterial dar. Diese Erdanteile sind die für eine Einordnung als grade3 ausschlaggebenden weichen Anteile, die bei diesen Weg bei nasser Witterung auch matschig und rutschig werden lassen, während ein grade2-Weg bei Nässe zwar nass, aber nicht matschig ist.
Problem bei Wirtschaftswegen ist, dass diese oft nicht regelmäßig gepflegt werden, d.h. Erde, die ein Fahrzeug beim Wechsel von einem unbefestigen Weg oder von einer unbefestigten Fläche auf den befestigten Weg an den Rädern hat, bleibt auf dem Weg liegen. Dazu kommen Laub und Zweige, die auf dem Weg dauerhaft liegen bleiben. Bewuchs sorgt zudem dazu, dass Wasser nicht richtig abgeleitet wird und so entwieckelt sich ein Weg nach und nach von tracktype=grade2 zu grade3.
Wie der Tatsächliche Aufbau unter der obersten Schicht ist, können wir vor Ort gar nicht erkennen. Ein komplett grasbewachsener Weg kann darunter einen tragfähigen Aufbau haben und auf Weg mit einer glatten Schotteroberfläche kann ein Schweres Fahrzeug tief einsacken, weil unter der Oberfläche halt kein passender Aufbau ist. Daher ist es immer eine Ermessenseinschätzung nach Augenschein.