Ich wundere mich gerade, dass in der Gemeinde-Relation von Bischofswerda nicht loc_name=Schiebock auftaucht … das ist wirklich gängig, bis Dresden mindestens, obwohl es auf den Ortschildern nirgends auftaucht.
Ich formuliere die Frage mal anders: Ist es für einen name-Tag nach dem Schema “Sprache A - Sprache B” ausreichend, dass beide Namen auf dem Ortseingangsschild stehen?
für den Name-tag auf dem traffic_sign=city_limit könnte man das sogar als verbindich ansehen, für den name-tag des place-Objekts eher nicht ausreichend (m.M.n.)., für die admin-Fläche eher nicht.
Es gibt sicherlich Gebiete wo das so ist. Aber im Fall Aurich meine Einschätzung: Ich bin ein paar Kilometer von Aurich entfernt groß geworden und habe erst durch diese seltsamen OSM-Änderungen vom Namen “Auerk” erfahren. Habe nie jemanden das sagen hören (weder im hochdeutschen, noch in Platt) und auch nirgends bisher gelesen (weder in Hochdeutsch, nocht in Platt, weder im Internet, noch in Zeitungen, etc. ). Also ja, gibt in der Welt Orte wo sowas üblich ist, hier m.M.n. überhaupt nicht.
Ich behaupte mal zumindest für das nördliche Niedersachsen, dass die gelben Ortsschilder mit den bisherigen hochdeutschen Ortsnamen lediglich in der Art bereichert wurden, dass der jeweilige plattdeutsche Name in KLEINERER Schrift dort unten drunter nun zusätzlich genannt wird, wie im Bild für Bad Fallingbostel.
Den genauen Hintergrund dieses neuen Prozederes in Niedersachsen kenne ich zwar nicht, aber es mag “lediglich” eine Maßnahme zur Förderung oder zum Erhalt der plattdeutschen Ortsnamen im Bewusstsein der Bürger sein.
Ich gehe aber davon aus, dass es KEINERLEI rechtlichen Bechlüsse der Kommunen gibt, welche den Ortsnamen in dieser Art erweitert haben.
Aus diesem Grund kann ich mich mit den Inhalten der name-Tags wie “Neu Wulmstorf - Vosshusen” NICHT anfreunden.
Es müsste reichen, wenn diese Ortsnamen in platt unter name:nds=* erfasst sind, was ja überall der Fall sein sollte.
Wenn jemand gerne die plattdeutschen Ortsnamen auch oder ausschließlich auf der Karte haben möchte, so muss er eigene Rendering-Stile anwenden.
Die doppelte Erfassung ist IMHO ganz klar Taggen für den Renderer.
Da ich gerade den workflow dafür nicht zur Verfügung habe:
Könnte mal jemand mit einer laufenden Datenbank oder via CSV-Output von osmfilter für den Bereich Niedersachsen (oder hilfsweise Norddeutschland) folgende Elemente finden:
place=* und name=* und name:de=* und name:nds=* … wobei dann der Wert von name abweicht von dem laut name:de
Ergebnis mittels osmfilter und osmconvert für Niedersachsen von heute von geofabrik:
(Dabei kann ich leider nicht genauer benennen, ob es sich bei der Objekt-ID um node, way oder relation handelt)
ID name
240069094 Agathenburg - Gothenborg
240072692 Aurich - Auerk
5952536423 Bad Bederkesa - Beers
1588758101 Bad Fallingbostel - Bad Fambossel
21619679 Buxtehude - Buxthu
14778814 Cuxhaven - Cuxhoben
315808529 Insel - Issel
240061243 Neu Wulmstorf - Vosshusen
240105975 Neuenkirchen - Neekark
2424700355 Norderney - Nördernee
31086388 Ritterhude - Hu’e
2918791 Rödinghausen - Ränghiusen
240052731 Welle - Will
33979010 Wintermoor an der Chaussee - Wintemaur an de Chaussee
470209118 Wintermoor-Geversdorf - Wintemaur-Gäbesdörp
Da zu allen diesen Objekten der plattdeutsche Name in dem Tag name:nds vorhanden ist, beabsichtige ich nunmehr eine “Kürzung” des name-Tag auf den “normalen” hochdeutschen Namen.
name ist taggen für den Renderer. Die aktuellen Regeln sagen, dass man in mehrsprachigen Gebieten alle üblichen Namen in name packt und zusätzlich tags für die einzelnen Sprachen setzt. Oder?
Geht es darum, ob Plattdeutsch eine Sprache ist? Oder ob es dort wo es getaggt wurde verbreitet ist?
Wenn man sich überhaupt nicht einigen kann, wird name leergelassen. Die Objekte haben ja anscheinend alle ein name:de man kann sich also ne Karte rendern mit deutschen Namen wenn man will
Im Fall Bad Fallingbostel hat jemand ohne Ortskenntnis den name-Tag anhand von Wikimedia Commons Bildern geändert. Der Name ist nicht offizieller Bestandteil, sondern wird zur Förderung der plattdeutschen Sprache zusätzlich auf den Ortsschildern in der Gemeinde Bad Fallingbostel mit angegeben. Allerdings in einer kleineren Schriftgröße und auch nur auf der Vorderseite. Auf der Rückseite steht dann wieder nur der hochdeutsche Name.
Das sind alles Faktoren, die dafür sprechen die Änderung rückgängig zu machen - zumindest bezogen auf Bad Fallingbostel.
Wichtig ist doch, dass man eine plattdeutsche Karte erstellen kann und der Name dann als name:nds verfügbar ist. Das ist er.
wie gesagt, ich kenne den Fall Bad Fallingbostel nicht, aber grundsätzlich ist es nicht unüblich, dass Minderheitensprachen nicht offiziell anerkannt sind. Wenn es der Name bis auf das Ortschild geschafft hat, wird er wohl nicht völlig aus der Luft gegriffen sein?
mit derselben Argumentation wirst Du alle Ansinnen der unterdrückten Sprachminderheiten weltweit abschmettern können, das werden wir wohl eher nicht wollen? “Das steht hier nicht in unserer Hauptsatzung, ist also wohl nicht relevant”
Und mit Deinem Argument müssten wir alle Sprachvarianten in name aufnehmen, um allen gerecht zu werden. Hier in Bad Fallingbostel gibt es vermutlich mehr Menschen, die Arabisch sprechen als Plattdeutsch, da wir hier ein Ankunftszentrum für Geflüchtete haben. Aber dafür gibt es doch die name:xyz-Tags, damit diese sinnvoll erfasst werden und zwar maschinenlesbar!
Von “ist nicht relevant” habe ich nie etwas behauptet. Was sollen denn diese Unterstellungen hier im Forum? Ganz im Gegenteil, ich möchte diese Namen in OSM.
Und es gibt sie außerdem doch, die Sprachminderheiten, die es in die Hauptsatzung geschafft haben (siehe Beitrag #2).
Den Vergleich mit dem Arabisch/Türkisch in Deutschland hab ich schon öfters gehört wenn es um “historisch verankerte” Minderheitensprachen geht, von daher finde ich ihn nicht sonderlich hilfreich, sondern eher etwas herabwürdigend.
Insgesamt glaube ich aber auch, dass plattdeutsche Namen hier nicht in “name” gehören. Zum einen fehlt die offizielle Stellung; zum anderen ist Platt auch schon lange nicht mehr die Sprache der Mehrheit, von daher auch nicht mehr wirklich „üblich vor Ort“. Da hier die offizielle Stellung fehlt, riskieren wir einen wilden Fleckenteppich und niemand weiß mehr, was man wie taggen. Auch Augsburg (Augsborg) und Dortmund (Düörpm) haben niederdeutsche Namen. Wo zieht man dann die Grenze?
Auch als Fan der plattdeutschen Sprache bin ich für eine Entfernung der Varianten aus dem Namen.
name:nds=* ist genau dafür gedacht und auch >3500 Mal in Benutzung. Ich habe auch schon Ortsschilder in Grenzregionen gesehen, die mehrsprachig ausgeführt sind. Deshalb heisst der betreffende Ort nicht automatisch so und muss auch nicht per Default in OSM so benamt werden. Gründe für solche Schilder sind oft folkloristischer Natur und / oder sollen lokale Sprachen oder Dialekte dem Besucher nahebringen.