Tagging von "Gemeinsamen Geh- und Radwegen"

Vielen Dank für den Hinweis!
Das wäre für JOSM definitiv eine Möglichkeit, die man auch für Österreich nutzen könnte. Allerdings muss man die Prüfung erst manuell in den Einstellungen aktivieren - sie erfolgt nicht automatisch, sobald man im jeweiligen Land mappt.

Wie geht ihr in Deutschland mit der in meinem ersten Post geschilderten Situation um? Gibt es im iD-Editor für Deutschland auch eine spezielle Einstellung damit iD “highway=path” statt “highway=cycleway” mappt, oder findet auch bei euch ein editorbedingtes Umtaggen statt?

auch wenn man das aktiviert, gilt diese Regel übrigens erst einmal nur innerhalb Deutschlands

way[highway=footway][bicycle=designated][inside("DE")],
way[highway=cycleway][foot=designated][inside("DE")] {
  throwWarning: tr("{0} zusammen mit {1}. Diese Kombination ergibt in Deutschland keinen Sinn. Nutze stattdessen highway=path.", "{0.tag}", "{1.tag}");
}

edit: im Übrigen halte ich das sowieso nicht für wahnsinnig hilfreich, nachdem das JOSM-Preset ohnehin path verwendet. Es befördert höchstens das sinnlose hin und her taggen

ID bevorzugt keine der angegebenen Versionen, auch nicht path, es scheint alles Benutzerabhängig zu sein.
“Gemeinsame/Getrennte Geh- und Radwege” erscheint nur, wenn man segregated=no verwendet, ansonsten ganz normal highway=footway oder cycleway.

Das ist landesabhängig. In manchen Ländern - dazu zählt offenbar auch Deutschland - wird das Preset ausgeblendet, ansonsten, also bspw. in Österreich, führt eine Suche nach “Rad” zu “Rad- und Fußweg”, wo


highway = cycleway
foot = designated
bicycle = designated

gesetzt wird

Ja, es war von mir so gemeint, dass man “hier” eine Seite für Österreich anlegen könnte.

Ja, derzeit ist es kontraproduktiv. Aber wenn wir in Österreich einen Konsens zum Tagging finden könnten, wäre es eine Möglichkeit für die Qualitätssicherung.

Kann ich bestätigen - hab gerade probeweise in München einen Linie mit

bicycle=designated
foot=destination
highway=path
segregated=no

angelegt und sie wird mit dem Objekttyp “Pfad” verknüpft - so wie in Vilnius, wo ich es auch getestet hab.

EDIT:
Interessant, dass man sich entschieden hat, den gesamten Objekttyp zu deaktivieren, anstatt nur diesen Teil

"tags": {
    "highway": "cycleway",
    "foot": "designated"
},
"addTags": {
    "highway": "cycleway",
    "foot": "designated",
    "bicycle": "designated"
},

anzupassen.

Einfacher wartbar und eigentlich kann es ja auch nicht wirklich das Ziel eines Editors einer globalen Karte sein, dass sich die gleiche Vorlage ein paar Meter weiter anders verhält.

edit: ansonsten wird die Funktionalität v.a. in umgekehrter Form als Whitelist für Brands in bestimmten Ländern verwendet

Hab das Gitub issue, in dem der User “henry4442” um die Aufnahme in die “exclusion list” bittet, gefunden.

Der Grund war damals auch das Umtaggen von “Geh- und Radwegen”.

“Preset: Cycle & Foot Path should produce highway=path rather than highway=cycleway #6836”

Ich seh das auch so, zumindest den ersten Teil vom Satz: Genau deshalb gehören dann Gehwege auf denen das Radfahren erlaubt, bzw. geboten ist, als highway=footway + bicycle=yes|designated markiert. Das heißt, die Wege mit segregated=no, denn dort haben die den Vorrang, die zu Fuß unterwegs sind, in Deutschland wie in Österreich.

PS: Mit path kann das freilich auch über segregated erfasst werden. Aber ich denk da auch immer an Berg- oder Waldwanderwege dabei. Und bei “Mehrzweckweg” denk ich an für Land- UND Forstwirtschaft UND wasweißichnoch taugliche Wege.

Da ergibt sich noch eine Frage: darf auf Radwegen (die mit dem Rad im blauen Kreis ausgeschildert sind) zu Fuß gegangen werden? Blaue Kreise stehen ja für Gebote, nicht Verbote… und zu Fuß gehen darf man prinzipiell überall, wo nicht verboten ist, anders als Radfahren, mit dem Rad muss man auf eine Straße, erst einmal… Hier in der Gegen so ein Spezialfall, ein Gehweg mit Radweg Schild, da schert sich keiner drum, der da geht, die Alternative wäre auf der Landesstraße am Bankett.

Diese Variante macht für mich nur Sinn, wenn die Wege wirklich als Gehweg mit Zusatzschild “Radfahren gestattet” beschildert sind und nicht mit dem üblichen “gemeinsamer Fuß- und Radweg” Verkehrsschild. Das schnellere Fahrrad ist nun mal das höherrangige Verkehrsmittel.

So allgemein finde ich highway=footway für diese Situation eben nicht sinnvoll.

Der Extremfall war, als jemand einmal den Wienflußradweg als footway getaggt hatte. Ja, dort darf man auch zu Fuß gehen, und ja, es mag auch sein, daß man dort zu mancher Zeit primär auf Spaziergänger*innen stößt, aber primär ist und bleibt das ein Radweg, der heißt ja nicht “Wienflußfußweg”!

Im Grunde haben wir nicht 2 konkurrierende Taggingschemen, sondern 3.

Genau genommen heißt er auch nur “Wienflußweg” und nicht “Wienflußradweg” :wink:

Das ist vielleicht auch mit ein Grund, warum sich die iD-Entwickler dazu entschieden haben, den Objekttyp “Geh- und Radweg” für bestimmte Länder komplett zu deaktivieren, statt das Tagging-Schema entsprechend anzupassen (siehe Post #24). Die Situation ist momentan zu komplex und unübersichtlich.

Vielleicht wäre es für Österreich auch eine gute Lösung, den Objekttyp “Geh- und Radweg” vorerst zu deaktivieren.

Dazu wäre interessant, wie sich das Deaktivieren in Deutschland auf das Umtaggen ausgewirkt hat.

Ist es möglich, aus der OSM-Datenbank eine Statistik zum Umtaggen von “highway=path+foot/bicycle=designated” auf
“highway=cycleway+foot/bicycle=designated” durch den iD-Editor vor und nach der Deaktivierung zu erstellen? Das wäre eine gute Entscheidungsgrundlage für Österreich.

Aus der “Timeline des “bicycle_foot.json”-Moduls” sollten sich die Zeiträume ableiten lassen. Der Objekttyp wurde zu Beginn nur für Nordamerika und UK freigegeben und erst später für alle Länder.

Ich finde es eher kontraproduktiv wenn iD - wie derzeit - den Preset “Rad- und Fußweg” nicht als Unterpunkt von “Wege” anzeigt. Sprich dass man ihn nur per Suche nach “Rad…” finden. Das ist meiner Meinung nach ein größeres Problem, als ob dieser Typ nun highway=path oder highway=cycleway in Österreich hat.

Anfänger und Selten-Mapper, die schnell mal einen neuen gemeinsamen Rad+Fußweg in einzeichnen wollen, werden oft nicht danach suchen (hätte ich als Nichtmehr iD-User auch nicht), sondern sich an einem der vorgeschlagenen Presets im Menü “Wege” bedienen, am ehesten passend also “Radweg”. Das führt dazu, das oft mangels besserem Wissen auf das zusätzliche “foot=designated” vergessen wird und letztlich dann für Karte/Routing nur einen Radweg erzeugt hat. Diese unvollständig getaggten kombinierten Wege sehe ich tatsächlich öfters in der Mapping-Praxis.

Das war aber nicht so, als er gebaut wurde:
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20101001_OTS0099/wienfluss-radweg-und-radgarage-kennedybruecke-eroeffnet

Das ist eine nachträgliche Umbenennung, wohl weil dieser Weg eben auch beim Fußvolk beliebt ist. :slight_smile:

Nein, dann wäre es ja gleichbedeutend mit einem gemeinsamen Geh- und Radweg. Ich kann dir allerdings auf die Schnelle keine Stelle aus der StVO anbieten, wo das explizit verboten wäre, nur wo Fußgänger zu gehen haben:

Konkreter aus der “Radfibel”:

@

Bin auch der Meinung, dass footway nicht passend ist (eine Begegnungszone ist ja auch kein Fußweg, weil man dort auf Fußgänger aufpassen muss), zumindest im englischen Wiki zu segregated scheinen allerdings auch alle 3 Varianten auf, während cycleway/footway in der Übersetzung kommentarlos entfernt wurden (übrigens die einzige Sprachversion, wo das der Fall ist).

Es übersteigt zumindest meine Möglichkeiten, du kannst mal in anderen Foren wie Users:Germany oder Development fragen, ob vielleicht schon jemand so etwas ähnliches gemacht hat.

Stimmt, ist mir noch gar nicht aufgefallen, nachdem ich den Editor nur selten verwende - am häufigsten eigentlich um nachzuvollziehen, wie jemand zu einem Ergebnis gekommen, oder eben auch nicht gekommen ist. Und ich bin auch der Meinung: besser ein inkonsistentes Tagging, als ein falsches, weil gar keine Option dazu vorgeschlagen wird.

Hab auch die StVO überflogen, mein Eindruck, die schweigt sich darüber aus. Die von der Radfibel vertretene Ansicht nimmt nicht Wunder, belegt aber nichts. Ich meine jetzt mehr als zuvor, dass auf Wegen mit Radwegschild gegangen werden darf: Auf eine Weise, die den Verkehr nicht behindert. Der Fall ist allerdings sehr selten, weil meist daneben ein Weg läuft, der Fußgänger verpflichtet, den zu nehmen; dann sind sie falsch am Radweg. Die Mehrzweckwege (im Sinn vom OSM path) heißen in der StVO immer Geh+Rad nie Rad+Geh; Vorrang haben die Fußgänger, wenn es nur eine Spur gibt. Mir scheint die Variante 3 durchaus berechtigt. Trotz aller Rechthaberei hab ich nicht vor deswegen umzutaggen. Und bitte verzeihen, wenn ich den Thread entführt hab. Es gäbe noch die Geh+Radwege ohne Benutzungspflicht…

Zum Thema, hier im Westen ist Radweg die gebräuchliche Basis. Die “path” Variante gibt es (in IBK) nur selten (40 zu 185!), weil die Wege großteils erfasst worden sind, als auch JOSM das noch so machte. Die “path” sind übrigens mehrheitlich nicht Neubauten sondern im Zuge von Splits umgetaggt worden :wink:

Nach den heutigen Beiträgen scheint es eine eindeutige Präferenz für das Beibehalten der “Rad- und Fußweg”-Vorlage im iD-Editor zu geben. Da ich - so wie in meinem Eingangspost bereits geschrieben - das Ausblenden der “Rad- und Fußweg”-Vorlage auch nicht für die ideale Lösung halte, und es momentan keine anderen Optionen gibt, ist es wohl das Beste, es so zu belassen wie es derzeit ist. Auch, wenn es mit unnötigem Umtaggen verbunden ist - was doch etwas schmerzt…

Eines hab ich mich im Laufe der Diskussion oft gefragt:

Warum gibt es eigentlich keinen “highway=footcycleway” Tag für “Fuß- und Radwege”
Wenn er nirgends wirklich dazupasst (foodway/cycleway/path) - warum nicht einen eigenen highway-Tag…?

Ja, darüber bin ich auch kürzlich gestolpert und was man erfassen könnte, ist die BenutzungsPFLICHT bei parallelen Straßen:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:bicycle%3Duse_sidepath

Das ist eigentlich quasi das 4te Tagging-Schema, denn in Innsbruck gibt es v.a. viele cycleway + foot=YES für gemeinsame Geh- und Radwege
Im Westen lässt sich so pauschal auch nicht sagen, denn path+foot=desginated+bicycle=designated ist in Tirol immer noch etwas weiter verbreitet als cycleway+foot=yes/designated und wenn man nur foot=designated + bicycle=designated betrachtet, bedeutet das
in Tirol, Salzburg, OÖ meistens => path
in Vlbg., Wien, Bgld, Stmk. => cycleway
NÖ, Kärnten => ? wiglwogl

Die Abfrage nach (area:…) war mir neu, super das, und auch die Längenberechnung.

In der Kartenansicht ein wenig im Ergebnis zur Basis “path” herumgebohrt, a.k.a qualitativ erforscht: Man trifft nicht selten auf sich qua comment oder im OSM-Profil als “Radler” bekennende mapper aus dem nördlichen Nachbarland. Ein Urlaubsland ist wohl immer auch ein wenig fremdbestimmt :wink: Da können die Präferenzen von ein paar Leuten schon ordentlich ins Gewicht fallen, wenn diese fleißig sind.

Nicht wenige davon, auch lange Stücke, sind als cycleway oder gar als track auf die Welt gekommen und später zu path umoperiert worden. Die tracks meist zu Unrecht. Keine Spur allerdings von einem edit-war, dem vorzubeugen hier ja Thema ist.