Auch wenn es die Stadt, in der ich lebe, vielleicht nicht wirklich gibt. In Bielefeld haben sie es geschafft, das doch recht kleine Gelände mit einem engen Knotenpunktnetzwerk zu überziehen, da wimmelt es von Doubletten (alles Luftlinie): 6-6 mit 5,1 km Abstand, 2-2 mit 6,0 km, 77-77 mit 5,5 km, 78-78 mit 7,0 km, 80-80 mit 6,7 km, 27-27 mit 8,9 km usw.
Fast, als ob jeder Stadtbezirk sein eigenes Netzwerk hätte, oder die früher unabhängigen Städte und Gemeinden Heepen, Brackwede usw. sich nach fast 50 Jahren immer noch als autonom betrachten… Man könnte ordnungsgemäß die Route 77-78-80-81-77 fahren und ist dann nicht wieder am Ausgangspunkt. (Allerdings endet in diesem Beispiel ein Abschnitt im Moment blind an einer Autobahn, die Brücke ist gerade eine Baustelle ).
Es unterstreicht meiner Meinung nach noch einmal, dass man beim Mappen auf keinen Fall zu viele Grundannahmen über Netzwerke im Allgemeinen machen kann, sondern tatsächlich schauen muß, wie die Gegebenheiten vor Ort sind, und wie man sie beschreiben kann.
Davon wurde zwar bereits abgeraten - das kann ich aber bezogen auf die hiesigen Routen nur unterstreichen. Weitgehend liegen die Themenrouten entlang Knotenpunkten, aber eben nur weitgehend. Und die ganze Geschichte ist dynamisch. Es ist nicht gesagt, dass eine Route geändert wird, und dann mittendrin plötzlich doch die Knotenpunktroute wieder verläßt. Das wäre dann äußerst mühsam, die Knotenroutenetappen wieder aufzulösen.
Auch das über knooppuntnet vorgeschlagene Verfahren kommt hier in Bielefeld an seine Grenzen, da die Ausschilderung aus welchen Gründen auch immer Merkwürdigkeiten bereithält:
So gibt es z.B. einen Knoten 55, der den Nachbarknoten 51 in zwei Richtungen ausweist, rückwärts gibt es aber nur eine Routenführung… (habe ich versucht abzubilden in den Routen 51-55 und 55-51).
Ja, ja, sowas gibt’s.
Die Knotenpunktnetzwerke befinden sich inzwischen in einer übergeordneten Relation Fahrradknotenpunktnetzwerk NRW, die wiederum in die Relation Radverkehrsnetz NRW aufgenommen ist.
Da es gar kein Fahrradknotenpunktnetzwerk NRW gibt, würde ich hier vorschlagen, den Namen zu ändern in die Mehrzahl Fahrradknotenpunktnetzwerke. Es kann zwar sein, dass in der Zukunft die vereinzelten Netze zu einem großen Netz zusammenwachsen, das beschreibt aber nicht den aktuellen Zustand, und in den offiziellen Bezeichnungen taucht das auch nicht auf. Mir kommt es noch etwas besser vor, die Knotenpunktnetzwerke der Kreise jeweils in die Unter-Relationen des Radverkehrsnetzes aufzunehmen statt noch eine Superrelation neben den jeweiligen Kreisnetzwerken auf der höchsten Ebene zu haben.
Das hätte den Vorteil, dass man für jeden Kreis eine vollständigere Fahrradinfrastruktur in einer Relation verfügbar hätte. Lediglich die Themenrouten bleiben noch unklar, die könnte man eventuell auch noch in den Kreisen unterbringen.
Grüße, Sebastian