Ich werde allmählich das Gefühl nicht los, dass man über der Suche nach dem passenden Tagging immer wieder den Umstrukturierungen der Wege und der Beschilderung hinterherläuft. Bei der Definition des tags network ist ein wesentliches Kriterium, dass das Netzwerk von einem Betreiber unterhalten wird.
Was nun z.B. das https://www.radverkehrsnetz.nrw.de angeht, so hat dies gar keinen einheitlichen Typ. Auf der Website wird das aktuelle System in einer ausführlichen Veröffentlichung beschrieben, alles Teile des “Radverkehrsnetz NRW”: Knotenpunktnetzwerke und “Themenrouten” - offenbar in der Regie der Landkreise, dazu ebenfalls gehörige Wegabschnitte, die nicht Teil einer weiteren zwischengeordneten Struktur sind. Das Problem ist allerdings, dass die Website nicht gut gepflegt ist, und weder das Kartenmaterial aktuell, noch die dort aufgeführten “Themenrouteneinschübe” noch den tatsächlichen Gegebenheiten voll entsprechen.
Man kann aber der Seite entnehmen, dass die dort genannten Themenrouten allesamt bestimmte behördliche Kriterien erfüllen müssen, damit sie an die offiziellen Wegweiser kommen können (z.B. Werbeverbot), bei denen es sich um Verkehrsschilder nach StVO handelt. Man kann der Seite ebenfalls entnehmen, das die Verantwortung für die Routen teilweise auch bei nicht staatlichen Stellen liegen kann (z.B. “Deutsche Fußball Route NRW e.V.”).
Alle diese Routen sind aber Teil des Radverkehrsnetzes NRW und sollten daher auch meiner Meinung nach in die entsprechende übergeordnete Relation aufgenommen werden. Die Routen, die in der Verantwortung eines Kreises sind, gehören dann nicht in die Relation “Radverkehrsnetz NRW” sondern in die jeweilige Unter-Relation “Radverkehrsnetz NRW, Kreis xy”, eventuell sollten auch die Knotenpunktnetzwerke nicht in der NRW-weiten Relation zusammengefaßt werden, sondern ebenfalls in die Relation des jeweiligen Kreises, der ja ggf. auch für Reparaturen etc. ansprechbar ist (hier in Bielefeld so erlebt, ob das allgemein so ist, weiß ich nicht. Ein Knotenpunkt im Kreis Gütersloh, der aber zum Bielefelder Netz gehört, fehlte, der entsprechend mit der Stadt Bielefeld geführte Email-Dialog lief so ab, dass auch die Stadt Bielefeld mich informierte, dass der Knoten inzwischen ausgeschildert sei…)
Wenn sich nun plötzlich Strukturen ändern, müßte nicht alles umgetaggt werden, sondern man würde Relationen verschieben. Das entspricht auch eher dem realen Vorgehen: Es werden ja nicht alle Schilder sofort ausgewechselt, sondern Trägerschaften ändern sich, und weitere Änderungen folgen allmählich).
Das Tagging kann bei OSM ja sehr schön an verschiedenen Stellen erfolgen, es kann ja ein einzelner “way” bei Bedarf ein anderes Tag als der direkt folgende haben, auch wenn die übergeordnete Relation dieselbe ist. Technisch möglich ist ja sogar, ein Netzwerk als rcn zu taggen und die einzelnen Routen darin in rcn und lcn zu differenzieren, falls das irgendwie sinnvoll ist.