Orte mit mehrsprachigen Ortsschildern - Was gehört in den name-Tag?

Sehe ich genauso. Auch wenn die Plattedeutsche Variante mit auf dem Ortsschild steht, finde ich das tagging über z.B. “name:nds=” vollkommen ausreichend. Sonst müsste man für Hamburg konsequenter Weise auch “name=Hamburg - Hamburgo” taggen, weils im spanischen eben “Hamburgo” ist, aber dafür gibts eben “name:es” und wenn man einen spanischen tile-server nimmt sieht man das bestimmt auch. Genauso müsste man halt einen Plattedeutschen tile-server aufsetzen um sich an den plattedeutschen Namen zu erfreuen.

Nominatim kann zudem die “name:nds” Fehler auswerten (siehe z.B. “Westerfehn” was im hochdeutschen “Westrhauderfehn” heißt) und ist bestimmt nicht die einzige Anwendung, die das kann.

Meiner Meinung nach sind solche Bindestrich-Namen falsch und die Änderungen gehören daher wieder revertet.

Das sowieso. Es gibt Orte wie “Osterholz-Scharmbeck” die halt so heißen. Aber eine Stadt “Aurich - Auerk” gibt es einfach nicht, die heißt je nach Geschmack “Aurich”, “Auerk”, “Auriacum”, etc.

Ich wäre sehr sehr vorsichtig mit solchen pauschalsierten Meinungen… Die Verwendung von Trennzeichen in bilingualen Gebieten ist weltweit in unterschiedlichen Ausprägungen üblich. https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Multilingual_names

Sven

Leider. Heißen die Orte dann tatsächlich und offiziell “foo / bar” oder haben die nicht einfach zwei verschiedene Namen “foo” und “bar”?! Wenn letzteres, dann ist der name-Tag Quatsch bzw. für den Renderer. Eher würde ich den Tag ganz weglassen.

Für die Lausitz: siehe #2

So und so ähnlich ist es hier in vielen Hauptsatzungen zu finden.

Sven

das kann man auch anders sehen, es ist der name in der ortsüblichen Sprache. Letzteres ist halt nicht nur eine Sprache, und darum sind auch im name tag 2 Namen. Die Alternative ist gar kein name-tag (nur sprachspezifische name-tags), aber das halte ich für weniger hilfreich als gemischt

Für den Fall Bad Fallingbostel kann ich als Ortskundiger sagen, dass ich “Bad Fambossel” noch nie im alltäglichen Sprachgebrauch gehört habe.

Vielleicht sagt jemand “Bad Fallingborstel”. Oder jemand sagt “Bad Fambossel”. Aber es sagt doch niemand “Bad Fallingbostel Strich Bad Fambossel”.

Da ist das dann wohl so, aber ist trotzdem gruselig.

im spezifischen Fall kann es durchaus sein, dass der zusätzliche Name Quatsch ist (weiß ich aber nicht), grundsätzlich kann es trotzdem Sinn machen, in mehrsprachigen Gebieten mehrere Namen im name-tag zu haben, zusätzlich zu den Namen in den einzelnen Sprachen.

Mehrere Werte werden in OSM mit Semikolon getrennt, nicht mit Slashes und Bindestrichen. “Aurich - Auerk” ist damit ein Name.

Eine meiner Lieblingsworte: “Ja, aber…”

Das sage mal dem Rest der Welt… https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Multilingual_names Es ist besser zu akzeptieren, daß es bei bestimmten Dingen (wie hier Namen) eben Abweichungen gibt…
Sven

Ich würde ebenfalls nicht für eine generelle Lösung plädieren.
In Südtirol hat man sich z.B. weitgehend auf die Lösung mit Bindestrich im name-Tag geeinigt. Das ist dort eine politisch hochempfindliche Geschichte, da wären Einmischungen von außen ziemlich kontraproduktiv.

Ich bin der Meinung, dass wir uns beim Standardnamen nach dem offiziellen Status richten sollten. Sofern amtliche Zweisprachigkeit vorliegt und der Niederdeutsche Name damit offiziell ist, gehören beide in den name-Tag, sonst nur der deutsche Name.
Zumal für alle Minderheitensprachen in Deutschland (leider) gilt, dass der ortsübliche / gebräuchlichste Name eigentlich überall inzwischen nur noch der Hochdeutsche ist.

und was machen wir in official_name? Ich bin der Meinung wir sollten das in jedem Fall einzeln entscheiden und den offiziellen Namen bzw. Status nicht um jeden Preis kopieren (defakto erwarte ich aber auch, dass das in Deutschland weitgehend deckungsgleich sein wird).

Ich wundere mich gerade, dass in der Gemeinde-Relation von Bischofswerda nicht loc_name=Schiebock auftaucht … das ist wirklich gängig, bis Dresden mindestens, obwohl es auf den Ortschildern nirgends auftaucht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bischofswerda

https://www.openstreetmap.org/relation/1307621#map=12/51.1185/14.1754

mehr noch als an der Relation, im place Objekt (meist node)

Ich formuliere die Frage mal anders: Ist es für einen name-Tag nach dem Schema “Sprache A - Sprache B” ausreichend, dass beide Namen auf dem Ortseingangsschild stehen?

für den Name-tag auf dem traffic_sign=city_limit könnte man das sogar als verbindich ansehen, für den name-tag des place-Objekts eher nicht ausreichend (m.M.n.)., für die admin-Fläche eher nicht.

Es gibt sicherlich Gebiete wo das so ist. Aber im Fall Aurich meine Einschätzung: Ich bin ein paar Kilometer von Aurich entfernt groß geworden und habe erst durch diese seltsamen OSM-Änderungen vom Namen “Auerk” erfahren. Habe nie jemanden das sagen hören (weder im hochdeutschen, noch in Platt) und auch nirgends bisher gelesen (weder in Hochdeutsch, nocht in Platt, weder im Internet, noch in Zeitungen, etc. ). Also ja, gibt in der Welt Orte wo sowas üblich ist, hier m.M.n. überhaupt nicht.

Ich behaupte mal zumindest für das nördliche Niedersachsen, dass die gelben Ortsschilder mit den bisherigen hochdeutschen Ortsnamen lediglich in der Art bereichert wurden, dass der jeweilige plattdeutsche Name in KLEINERER Schrift dort unten drunter nun zusätzlich genannt wird, wie im Bild für Bad Fallingbostel.

Den genauen Hintergrund dieses neuen Prozederes in Niedersachsen kenne ich zwar nicht, aber es mag “lediglich” eine Maßnahme zur Förderung oder zum Erhalt der plattdeutschen Ortsnamen im Bewusstsein der Bürger sein.

Ich gehe aber davon aus, dass es KEINERLEI rechtlichen Bechlüsse der Kommunen gibt, welche den Ortsnamen in dieser Art erweitert haben.

Aus diesem Grund kann ich mich mit den Inhalten der name-Tags wie “Neu Wulmstorf - Vosshusen” NICHT anfreunden.

Es müsste reichen, wenn diese Ortsnamen in platt unter name:nds=* erfasst sind, was ja überall der Fall sein sollte.

Wenn jemand gerne die plattdeutschen Ortsnamen auch oder ausschließlich auf der Karte haben möchte, so muss er eigene Rendering-Stile anwenden.

Die doppelte Erfassung ist IMHO ganz klar Taggen für den Renderer.

Die Außmaße der relevanten Änderungen lassen sich auf den User laut https://www.openstreetmap.org/changeset/101876910 und dem 28. März 2021 eingrenzen, wenn ich richtig geschaut habe.

Auch gab es ja kein weitergehendes Statement von dem User hier im Forum trotz Hinweis auf diesen Thread, nur in den Changeset-Diskussionen.

Ich schließe mich der Auffassung von OSM_RogerWilco voll an und plädiere für eine Rück-Änderung der Ortsnamen in den name= Tags.